Samstag, 5. Juli 2008

Auf nach Peking

Samstag 05.07.08 / 33. Tag in China / 136. Tag von 215 / 78 TO GO /

Da ich in der Hektik gestern aufgrund der Flucht vor den Schlafplatzgeldmachern meinen Kugelschreiber vergessen hatte, muß ich zurück zu dem Restaurant. Das bewirkt, das die Straßenkontrolle (an jedem Weg, der von der Hauptstrasse abzweigt!) versucht mich festzuhalten. Ich kann entkommen, doch natürlich wird die Polizei verständigt und als ich meinen Bemsgummi wende, werde ich festgehalten. Nicht mal mein Rad darf ich rum drehen. Muß ich aber, da dort auf der anderen Seite mein Ausweis ist. Wie üblich wird nicht gesagt, was mir vorgeworfen wird und im Megalärm einer Brücke kündigt sich eine mehrstündige Zwangspause an. Es stellt sich nun heraus, das ich eine Zeche von 20 Quai geprellt haben soll. Die ganze USA Geschichte, wo ich in den Knast musste WEIL ich Eiscreme bezahlt habe, scheint sich zu wiederholen. Verdammtes Schweineland! - Na Langsam - ganz so schlimm kam es dann doch nicht, da ich mich weiger mitzukommen und auf Anwalt und Botschaft bestehe.

Es wird irgendwann eingesehen, das ich nicht kriminell bin. Trotzdem: Zuerst wurde ich mit dem Fuß getreten und es wird nicht akzeptiert, das meine Zeltplane mein Haus ist, weil sie ja auf chinesischem Boden liegt. Deswegen darf der Chinese auch drauftreten, was er in seinem Haus, wo es der Teppich wäre - nie machen würde.

Ich soll mit Hinweis auf die Olympischen Spiele nicht zu meinem Ziel fahren.

Neben der 110 gibt es auch noch eine lokale Straße nach Peking. Nächste Ampel links dazu. Riesenbaustelle. Riesen Umweg - Rechts und 2 mal Links. Bald landet Mensch wieder auf der 110. Also völlig unsinnig das Polizeigeplaver. Von wegen "Truckstreet". Nur ein Restaurant, das Lamian für reelle 5 Quai verkauft konnte ich so finden.

Pfirsiche werden hier völlig unreif oder mehlig geerntet. Einen saftigen Pfirsich, wie ich ihn zumindest FRÜHER noch, in Europa kannte, habe ich hier noch nie gesehen.

Ca 27 km vor Beijing findet sich zufällig eine Frau, mit der ich mich endlich mal auf English unterhalten kann. Sie schreibt mir auf chinesich auf, wie ich in einem Postamt fragen kann, ob in XI´AN ein Brief angekommen ist und ob dieser dann weitergeschickt werden könne.

Nun muß ein neuer Schlauch gekauft werden, da ein Chinaschlauch eine maximale Lebensdauer von 2 Tagen hat. 28er Schläuche sind hier 27er. Zudem haben nur 26er Autoventil. In ganz China soll es nur in "Downtown Beijing" dann wohl nur 1 Tag haltende 27er Schläuche mit Autoventil geben. Das würde nun bedeuten, das ich 78 Schläuche mitschleppen müsste..

Wegen Superhitz mit Superstech nach Supersuperstechnacht ist Tagebuchschreiben UNMÖGLICH!

59,87 km in 3´44´´39 mit 15,9 Durchschnitt und 47 Max

192 Höhenmeter (maximal 862 m Schlafplatz auf 261 m) 2 % Durchschnittssteigung / 7 % Max

1.479,78 km per Rad in China gefahren und 4.473,27 km per Rad seit Tiflis mit 30.557 Höhenmeter

Insgesamt ca 7.162,05 km mit ca 54.889 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

7. Supremetag mit 1 Superplatt verschuldet durch Dünnreifen (seit 278,37 km)

Gesamt-Reise km: 12.345 von Athen