Hortensienhecken rahmen die Bachläufe nahe der Caldera ein. Zur Blütezeit wird's blau...
9.30 Ich arbeite zunächst an einem Indymedia-Artikel, der sich mit der derzeitigen Situation bezüglich Zensur im allgemeinen und im insbesonderen auf meine Person bezogen, auseinandersetzt.
10.30 Ich bin fertig und stelle fest das die Caldera Wolkenfrei ist, was recht selten ist. Ich entschliese mich mein Vorhaben vom letzten Schönwettertag umzusetzen: Eine weitere Caldera-Tour über eine andere Strecke, egal ob ich so einen Lap Top Tag verliere, denn schlieslich bin ich nicht bur zum Arbeiten auf der Insel!
Ganz bis zur Caledera werde ich nicht kommen – aber immerhin bis nahe ran..
Bei der zum Centro do Mar zugehörigen Bar frage ich noch ob ich vieleicht am Abend dort im Internet arbeiten kann, denn dort gibt es ja Wireless LAN und für die besetzte Steckdose hätte ich ja einen 3 Fach Stecker! Ich werde an den Inhaber Dr Joao, der gleichzeitig auch beim DOP, wo Mensch mir ja nicht helfen wollte arbeitet. Also versuche ich es dort noch einmal. Natürlich ist er in einem Meeting, das noch eine Stunde dauert, die mir dann fuier mein Tagesausflugvorhaben fehjlen würde. Deswegen lasse ich mich auf keinen Termin für den heutigen Tag ein.
Stattdessen versuche ich zu erreichen, das die Dame, mit der ich spreche ihn fragt. Er könne ja dann seinem Mitarbeiter Bescheid sagen oder mich Abends dort treffen, wenn nötig. Das ist gar nicht so einfach zu erreichen... Auch den deutschen Mitarbeiter der zufällig vorbei kommt spreche ich auf Dr Joao an. Viele verschiedene Wege führen vielicht zum Erfolg. In meinen Augen ist es kein grosses Ding am eigenen Lap Top in einer Bar arbeiten zu dürfen, denn schlieslich trage ich so ja auch durch Galao – Konsum beispielsweise zum Umsatz bei...
Als Alternative käme auch noch Mittwoch ab 9.00 für ein Gespräch in Frage..
Mittlerweile hat auch die neue Tankstelle beim Kringelverkehr Richtung Flughafen geöffnet. Dort wasche ich meine Unterhose und kaufe ein Magnum Intensive sowie ein Salami (das schlechteste bislang, da der Kakau gestreckt wurde).
In der Bar O Canal, bei der unmittelbar am Flughafen gelegenen Tanke lasse ich meinen Lap Top und einen Harddisc Drive zum aufladen. Im Flughafen selber hängt mein portugisisches Antifa-Pamphlet immer noch aus. In der Gegenüber liegenden Bar Oasis gibt es heute als „Prato do Dia“ Fisch! Insbesondere dann lohnt das Tagesgericht, da Fisch sonst ja recht teuer ist, wenn es nicht gerade Bacalhao ist! Es gibt eine Scheibe Schwarzschwanzbarsch (portugisisch = Garoupa) mit leckerem Yams samt pikanter Zwiebelsosse. Dieser Fisch ist entlang der Küsten in Tiefen bis zu 110 m zu finden. Gefangen wird er per Hand oder Grundangelschnur. Er wiegt bis zu 2 kg und kann bis zu 16 Jahre lang im Meer schwimmen, so er nicht vorher gefangen wird. In der Bar gibt es ein vom DOP (die Uni der Azoren) herausgegebenes Büchlein in dem alle lokalen Fischarten (auch in English, der Name in viele Sprachen) vorgestellt werden. Inklusive dem Hinweis auf den Status bezüglich Artengefährdung! Dieses Büchlein ist auch im Tourismo erhältlich. In seinem Vorwort wird auch erwähnt, das einige Wissenschaftler der Meinung sind, das in Zukunft statt mit Treibnetzen ect mit traditionelleren Methoden der Fischfang betrieben werden sollte um dem Fisch auch eine Nachwuchschance zu geben. So wird auch ein Verbot von Treibnetzen und Tiefwassernetzen gefordert. Nach dem Tagesgericht muss Mensch hier fragen! Es ist immer die beste und preiswerteste Alternative, da es 2 Brötchen, ein Softdrink + Galao oder anderen Kaffee zu immer 5,50 Euro gibt. Einmal die Woche wird je nach Angebot versucht Fisch auf der Speisekarte zu haben.
Nachdem weiterfahren nach dem Mittagessen stelle ich fest, das eine der Neoprensocken nicht mehr an dem Platz ist wo ich sie zum Trocknen aufgehangen hatte (am Metallbügel der Lenkertasche). Das hätte so fast zu einem Super Rück Rück Roll geführt und somit zur gänzlichen Verhinderung meiner Caldera Tour.. Glücklicherweise hatte ein Gast des O Canal gesehen wie diese kurz nach Verlassen des Lokals runter gefallen war und zum Glück sah er mich auch wieder vorbeifahren bei der Suche und wiederum zum Glück klopfte er an die Scheibe. Zum 4. mal war mir das Glück hold, das ich dies auch a) mit bekam und b) auch noch darauf reagierte und umkehrte. Ich dachte nähmlich eher das es um meine Technik ging... Sonst wäre ich bis zu meinem Schlafplatz umsonst zurückgerollt und hätte ALLE Steigungen des Weges ein 2. und zum Teil ein 3. mal gemacht... GANZ HERZLICHEN DANK AN DEN GAST. Nochmal Schwein gehabt.
Später stelle ich dann allerdings fest, das ich in anderer Hinsicht weniger Glück hatte, denn ich bemerke nun, das irgendwer meine Lenkertaschenausentasche komplett ausgeräemt hatte. Somit fehlen mir nun Flickzeug, Reifenheber, Nadel, Faden, Bremgummis und die Gartenschere, die ich Sylvianne abgekauft hatt zum freischneiden eventell verwachsener Wege. Sonnencreme obendrein! So kann ich nun also wiedermal Sponsoren suchen.. PRAVISSIMO!
Beim Abzweig zum Castello Branco (genauer etwas dahinter auf der linken Strassenseite Richtung Capelo) entdecke ich ein verlassenes Häeschen, das mir auf meiner Inselrundtour sicher als letzter Schlafplatz dienen wird auf Faial, bevor es dann endlich nach Pico geht – so ca 1.März schätze ich, derzeit... Darin finde ich als einziges noch brauchbares 2 etwa 30 Jahre alte Lampenschirme. Ob es dafür was auf Ebay gibt?
Beim Versuch das Büro des Bürgermeisters von Castello Branco (Luis Botelho) zu finden, werde ich zu einer Baustelle geschickt. Angeblich ist es ja im gleichen Gebaude wie die Bäckerei Bico Dolce. Das stimmt aber gar nicht. Die Verbindung zur Bäckerei besteht nur, da seine Frau, die ich nun treffe, dort arbeitet. Sie sagt mir das sein Büro in der Freguesa ist, die sich beim Flughafen befindet. Ein anderer Kunde sagt mir das er aber nur Dienstags von 19 bis 20 Uhr dort ist und ansonsten im Tourismo Hauptbüro in Horta arbeitet... (Zum Glück frag ich beiläufig am nächsten Tag im Touribüro in Rua Vasco da Gama nochmals nach und erfahre so, das er derzeit in’s Medio Ambiente versetzt wurde..)
Etwa 26 km neuer Wege erkunde ich heute. Viele davon in keiner Karte verzeichnet und der höchste endet von 2 Seiten dort, wo sich die Natur den Weg zurück erobert hat an einem Bachlauf, der sich unüberwindbar tief in den Weg eingegaraben hat. Ob ich den weg von der anderen Seite später wieder inden werde? Da bin ich mir Recht sicher, da ich ja alle Wege hier abfahre!
Erst nach Einbruch der Dunkelheit ein paar Tropfen Regen. Der höchste Punkt der Insel war während meiner gesamten Erkundungszeit heute zu sehen! Solche Tage lassen sich an ein oder 2 Händen innert 2 Wintermonate (22 Grad Spitze heute in der Sonne!) ablesen
Im O Canal spiele ich dann vor diesem Tagebucheintrag noch bis weit nach 22.00 mit Imanuel Domino, was er mir beibringt.
Die Spielart mit Punkten kannte ich noch nicht. Immer wenn jemand eine Punktzahl legt die durch 5 teilbar ist markiert er diese mit einem Stift, der in ein Brett gesteckt wird. Natürlich gewinnt Imanuel, aber das ist mir egal.
Mit mir unterhalten will es sich aber leider nicht.. Na wenigstens ein Spiel! Meistens will nähmlich noch nicht mal jemand mit mir spielen.. Das kannte ich ja schon aus meinem Elternhaus.. Heutzutage ist das freilich egal mit 40..
Das O Canal schliest um 22.00 offiziell, doch solange Gäste da sind.. Heute wird es 2.30!
So machte ich meine von Globetrotter gesponserte Tasche Wasserdicht. (durch den Rollverschluss läeft manchmal sonst Wasser rein) Ich benutzte ein Stück von einem vom Walmuseum vor längerer Zeit weggeblasenen und niemals geborgenen Zelts. Unten festgebunden über die Tasche gespannt und zusätzlich mit dem Spannriemen der Tasche gesichert. Bei Tagestouren darüber noch der Regenschutz den ich sonst an meinen Hinterradtaschen habe. Die Vorderradtaschen benutze ich hinten bei Tagestouren, da diese dann mehr Gewicht aufnehmen.
Heute ist der Sturm zum ersten mal so stark, das ich im Windkanal beim Mt Queimada auf ebener Strecke den kleinsten Speeddrive-Gang einlegen muss und dann trotzdem durch den bögigen Wind 20 cm zur Seite versetzt werde während ich vorwärts kurbel... So verwundern 5-7 m Wellen übermorgen nicht.
55,72 km in 4’35“45, 12,1 Durchschnitt, 53,5 km/h Maximal, 1639 Höhenmeter, 669 m Maximale Höhe, Durchschnittssteigung 7 %, Maximale Steigung 26 % (33 mit Schieben auf 3 m kurzer Strecke) Rekord in Höhenmeter