Montag, 7. September 2009

30 Jahre Wiederstand gegen Atomkraft


Das Feature bietet mit seinen Links einen guten Überblick über die Großdemo der Anti AKW Bewegung am 5.9.2009 von Gorleben bis zum Zentrum der Macht in Berlin. Außerdem: Die Geschichte rund um "Gorleben muß Leben".

Im Text geht es auch um die persönlichen Erlebnisse des Autors in Verbindung mit der Anreise zur eindrucksvollen "Generationswechseldemo" der alten und neuen Anti-AKW-Bewegung

Zurückblickend auf das hier geschilderte Problem mit meinem Trike muß ich rückblickend feststellen, das es theoretisch gesehen, zwar eine Fehlentscheidung war nicht Urlaub zu nehmen und mit dem Anti-Atom Treck von Lüneburg nach Berlin zu fahren, praktisch gesehen wäre es aber durch mein Trike-Problem verhindert worden..

Da das Trike im unmodifizierten Zustand andere Packmaße wie ein normales Rad hat, versuchte ich anders wie sonst im Vorfeld mit den Organisatoren der Bustour Kontakt aufzunehmen, was teils aber leider nur zur Polemik führte:

Ich schrieb:

anbuero@anti-atom-treck.de Datum7. August 2009 08:51

Hi

Ich gebe zu, ich bin ein cent-Fuchser - will trotzdem nach Berlin und find das auch gut so, denn alles Geld was ich spare steht testamentarisch automatisch Entwicklungshilfeprojekten in Afrika (Quelleinfassungen) zur Verfügung.

Mich nervt also, da es bei den Bussen aus HH, Bergedorf und Geesthacht verschiedene Preise gibt, da ich die günstigste Möglichkeit suche und es eben komisch ist, das es von Geesthacht (HVV-Anschluß) günstiger ist wie von Hamburg..

Könnt Ihr mir helfen?

Bitte um Antwort - hab dann nämlich noch ne Frage..

DANKE

Antwort:

7. August 2009 11:14 Hallo Holger,

die Preise sind wie sind. Und wir sind – bei allem Verständnis – kein Reisebüro und auch nicht Neckermann.(hab ich nie behauptet) Und wir gehören auch nicht zum HVV. (hab ich auch nicht behauptet, aber Geesthacht ist nun mal per HVV erreichbar und damit recht nah an HH) Die Bergedorfer haben sich organisiert, die Rest-Hamburger auch und Geesthacht mag HVV sein, aber nicht Hamburg. Und evt. – vielleicht hast du ja ein Semesterticket in Niedersachsen? – kannst du ja damit umsonst nach Lüneburg fahren und von dort aus mit nem billigeren Bus? Oder Trampen? (klar ich trampe mit meinem ganzen Stand...)

Ich gehe jetzt mal zu Saturn!

Gruß

Dirk Seifert

Kommentar Meinerseits führte zu KEINEM weiteren Dialog:

8. August 2009 09:30

Schade, das Ihr nicht versteht, das 1 € das Leben eines Menschen in Afrika bedeutet. Es geht nicht um mich - sondern darum.

Das kapiert Ihr nicht.

Statt einer sarkastischen Mail hätte mir eher geholfen: Eine Aufstellung mit Ansprechpartnern der einzelnen Busmöglichkeiten im Umkreis von Hamburg (Ort, Abfahrtzeit, Preis, Kontakt)

Mit traurigem Gruß

Holger

PS: Ich vermute ebenso sarkastisch würdest Du meinen auf folgender Seite ganz oben verlinkten Artikel kommentieren: http://www.newstin.de/rel/de/de-010-003956946

(Artikel Berufsverbot für Flaschensammler - der darin verlinkte taz-Artikel ist hier zu finden Bei http://www.newstin.de/rel/de/de-010-003956946 ist ein falscher Link! Unter "den ganzen Artikel lesen!" wäre der richtige Link: http://de.indymedia.org/2009/07/256482.shtml)

So kam es das keine Absprachen möglich waren trotz frühzeitigem Kontakt. Die Busse kamen vom Reiseveranstalter Rainbow-Tours. Rainbow schrieb mir: "Leider befördern wir keine Trikes. Das tut mir leid."

Ich schrieb zurück: elena.weber@rainbowtours.de 2. September 2009 20:52

Sehr geehrte Frau Elena Weber

Genauso hab ich mir das gedacht: Sobald ich einmal von dem normalen Weg (Ankommen am Bus - Einladen - Fertig) abgehe und vorher kooperativ nachfrage werden Probleme kreiert und gemauert.

Ein Trike ist rechtlich ein FAHHRAD und ich möchte mich nicht discriminieren lassen. Seit 1987 bin ich bei JEDER Demo und habe IMMER mein Rad mitgenommen.

Ich bin darauf angewiesen um vor Ort meinen Stand transportieren zu können.

Es ist ÜBERHAUPT kein Problem bei ein wenig gutem Willen. Das Trike hat eine Feststellbremse.

Bitte nennen Sie mir die Maße des Gepäckfachs!

Wiso wollen Sie ein Problem KREIEREN wo eigentlich keines ist.

Bei der Tour nach Berlin geht es um UMWELTSCHUTZ und es ist keine Mehrtagestour, wo alle Koffer dabei haben.

Ich weiß zu 100 % das es geht. Ich muß halt nur vorher wissen wie weit ich es auseinandernehmen muß. Dazu brauch ich die Maße um die ich Sie gebeten habe!

Machen Sie es sich bitte nicht so einfach mein Lebenswerk mit einem unüberlegten Ablehnungssatz zu zerstören.

Ich bitte um Ihre Kooperation. Wenn Sie eine Teilnahme an der Demonstration meinerseits verhindern, werde ich dies auch öffentlich machen. Das gabs noch nicht in der Geschichte der BRD!

Keine Antwort mehr. Also fuhr ich auf gut Glück wie immer ohne Absprache bzw mit "Negativabsprache" zum Startplatz der Berlin-Tour und siehe da das Verladen des Trikes war in einem Doppeldeckerbus KEIN Problem sogar ohne jegliche Demontage!

Da ein Bus nicht kam organisierte ich die Verteilung auf die anderen Busse, so das wir wenigstens etwas früher weg kamen. Der Schock für mich dann auf der Fahrt: Der Busfahrer VERHINDERTE (erstmals in meiner Demogeschichte erlebt) unter auf-der-Autobahn-Aussetzen-Androhung meine Buttons zum Thema (und anderen Themen sozialer Bewegungen) den Teilnehmern anzubieten.

Und das obwohl die Teilnehmer damit Einverstanden waren, denn es war a) mit den Busbetreuern abgesprochen und b) gab es dazu -über die Buseigene PA angekündigt- Aplaus. Nicht nur Vereinzelt.

50% des Erlöses hätte ich gerne gespendet für die weiteren Aktivitäten der Antiatombewegung, die DRINGEND erforderlich sind. Siehe bitte HIER. Doch in dem Bus war es dann so, das Leute mir etwas spendeten wegen des Vorfalls. Erschreckend fand ich, das zunächst einzelne Demoteilnehmer lieber auf den Busfahrer hörten als auf meine Bitte auf Zivilcourage sich von dem von ihm ausgesprochenen Vertriebsverbot nicht beeindrucken zu lassen. Dies führte dann zu meinem psychischen Zusammenbruch, denn ich finanziere meine Idee mit dem Vertrieb politischer Materialien Trinkwasserprojekte in Afrika zu finanzieren hauptsächlich von Kunden aus den sozialen Bewegungen und für Berlin war Regenwetter anmgesagt, so das der Bus zu diesem Zeitpunkt die einzige Finanzierungsmöglichkeit darstellte..

Beim Ausladen habe ich dann auch noch meine 80 € teure Kopfstütze eingebüst, da es für den Busfahrer ja bequemer war das Trike in dem einladen entgegengesetzter Richtung auszuladen wo aber eine Mittelstrebe stört und so die Kopfstütze unreparabel abbrach.

Die Demo an sich war dann toll wie die Berichte unten zeigen. Bei der Rückreise bemängelten zahlreiche Teilnehmer das auf Ihren Karten als Zeitpunkt 20 Uhr angegeben war aber Ihre Busse doch früher starteten. Diejenigen, die um 20 Uhr zurück fuhren fanden den langen Tag zwar Anstregend aber viel entspannter wie bei Gewerkschaftsdemos, wo die frühe Rückreise teils schon ein Verlassern der Demo VOR Beginn der Abschlußkundgebung nötig macht. Auch war es im gegensatz zu anderen Demos für einzelne kein Problem mit einem anderen Bus zurück zu fahren wie auf der Hinfahrt. Hier danke ich stellvertretend den Organisatoren.

Internet und Fernsehberichte zur erfolgreichen Demo in Berlin:

Merkel Video (Kontraste) Frontal Video von der Demo Berichte: 1 (Floßtour von Robin Wood wirbt zur Demoteilnahme und persönlichen Energiewende) 2

Zeitungsartikel Berlin Hamburg: Deutschland geht auf die Straße!

Analyse kurz vor der Wahl

Vorsicht Tränendrüsen : Gorleben 2008 (war dabei)

GESCHICHTE DER ANTIATOMBEWEGUNG in Sachen Endlager (ich war leider erst beim 2. Hüttendorf dabei, abgesehen von Sonntagsspaziergängen in den 80ern und ab 1984 dann immer wieder..)

DOKU (Teil 1) DOKU (Teil 2) Treck nach Hannover DOKU (Teil 3) Abstimmung für das Endlager gegen entschiedenen Protest Doku (Teil 4) Castor-Transport 1995, 1997 Doku (Teil 5) X Treckerdemo in Berlin

Von der Bi-Lüchow Dannenberg würde ich gerne wissen: Wurden die von der Polizei zerstochenen Reifen und zerstörte Trecker mitlerweile bezahlt vom Staat? Wie ist der Stand der Dinge? Gab es Anzeigen, Gerichtsprozesse, Briefverkehr? (Rechercheergebnis wird hier veröffentlicht, falls keine Erstattung bislang erfolgte bitte ich um Spenden an info@baeuerliche-notgemeinschaft.de)