Dienstag, 29. April 2008

Dienstag 29..04.2008 / 70. Tag der Tour / 13. Tag in Turmenbashiland

3 Uhr 43
20 Grad

AUF einem der monumentalen Stadteingangsmonumente schlafe ich noch etwas, um 3 Bilder im Sonnenaufgang zu machen.

Ganz oft wollen Menschen meine Musik hören. Als ich in einen Hinterhof fahre um Getreidesilos aufzunehmen, werde ich zum Kaffee mit Milchpulver aus Malaisia eingeladen.

Im Bazar von BAYRAMALY erstelle ich 5 Briefe: Ich schreibe an unsere Bundeskanzlerin und konfrontiere sie mit meinen Auslandserfahrungen Deutschland betreffend und sende eine Kopie davon an meine Eltern, Sylvie und die Rheinzeitung. Vermutlich sind diese Briefe nie angekommen, zumindest der an Slvie nicht, obwohl auf der Post alle Umschläge neu geschrieben werden musten.. Auf Umschlägen dürfen keine Striche oder Zeichnungen sein.. Der Wille meiner Eltern ist hier angekommen..

Am Gruppenschlafplatz angekommen stellt ich dann heraus, das meinw Planung falsch war. Merv ist weder 25 km weit weg, noch wird es individuell erkundet. Aber die für die Führung fälligen 25.000 Manat konnte ich so sparen. Ich verlasse den Gruppenschlafplatz wieder, da ich stark fühle, das ich nicht akzeptiert werde. Die Teilnehmer brauchen mehr Platz, als nur einen zum Schlafen. So ist kein Platz für mich im Schatten.

Ich fragte, ob ich am von mir auserkorenen Platz schlafen darf. Es wurde bejaht. Kaum habe ich ihn aber eingenommen ändert sich die Lage. Ich frage nach einem anderen Platz. Ein Teilnehmer stellt sogar sein Rad weg. Doch als die anderen von Ihrer 8 stündigen (!) Führung zurück sind beansprucht jemand anderes meinen Zeltplatz. Dazu kommt noch, das nicht akzeptiert wird, das ich am Rasttag in siedender Hitze meine enge Radhose mal nicht anhabe.

Die Wahrscheinlichkeit, das ich mein Ziel Peking mit dieser Gruppe erreiche sinkt auf 40 % und wenn ich mich ausschreibe, werde ich mit 80 % iger Sicherheit mich nicht weiter der Gluthitze aussetzen. Zur Gluthitze kommen nun schon Tagsüber die Moskitos und Abends auch noch die Polizei, ständiges Abknall und Einheimische, die ungewollt helfen wollen. NEIN, ich kann nicht 2 Flaschen gleichzeitig befestigen! ICH BIN EINFACH GENERVT! Zuviel auf einmal!

Im Kaffee TOLKUN esse ich noch Hähnchen. Polizei wartet währenddessen drausen. Doch ich kann ihr dann doch akzeptierend begreiflich machen, das ich NICHT bei der Gruppe schlafe, sondern die kühlere Nacht nutze, um die nächste Tagesetappe zu verkürzen.

Nach 11,58 km scheitert der erste Schlafplatzvereinnahmungsversuch am Grundstücksbesitzer Arne. Er will, das ich unbedingt in seinem Haus schlafe. Das will ich aber nicht, da es drausen kühler ist, weniger Zeit braucht und ich nur drausen den Tagesanbruch mitbekomme. Dazu kommt, das sein Haus nur durch Tiefsand oder Gräben zu erreichen ist.

Ich ergreife also die Flucht vor der sicherlich gut gemeinten aber nicht gewünschten Gastfreundschaft. Nach weiteren 2,5 km biege ich links ab um an einem Bewässerungskanal mein Zelt aufzuschlagen. Ich realisiere, das die unerwünschte Gastfreundschaft den Verlust meines Fahrradcomputers zur Folge hatte, da ich selbigen vor der Störung durch meinen nicht gewollten Gastgeber schon abgenommen hatte. Ich werde ihn aber am morgen nach 2,5 km Rückroll wieder finden.

64,15 km zusammen heute in 4 Stunden, 28 Minuten und 57 Sekunden.

Durchschnitt 14,3 / Max 30,5 / 122 Höhenmeter, maximale Höhe 349 m, 2 % Durchschnittssteigung, 5 % Max

Seit Tiflis: 10.123 Höhenmeter auf 1.480 km

4236.94 km insgesamt mit 34.312 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 5 per MFG