Donnerstag, 26. Juni 2008

Militärischer Trill für Hotelangestellte in Xuanhua

Donnerstag 26.06.08 127. Tag von 215 24. Tag in China

Ich flicke mal wieder meinen Schlafsackregenbeutel mit der auf den Azoren gesponsert bekommenen Folie. Das geschiet unter Mithilfe und Anteilnahme der Bevölkerung..

20 km von hier befindet sich das OUTER GREAT WALL RESORT. Genau da wo das Hinweisschild steht wird wohl bald ein neues Hotel / Restaurant eröffnet. Zumindest werden gerade die 48 Mitarbeiter gedrillt. In 4 Reihen stehen die Uniformierten stramm wie beim Militär. Nach einer halben Stunde kommt erst Bewegung in die ganze Sache. Ein Kommandierer gibt Anweisungen. Während in den letzten 30 Minuten alle in Richtung Hotel / Restaurant blickten, drehen sich nun alle Richtung Peking. Dann müssen die 3 Reihen, die dem Hotel am nächsten stehen alle marschieren. Erst zusammen und nach Drehung Reihenweise, wobei die Befehle manchmal variieren, um keine Routine aufkommen zu lassen. Einige Schaulustige haben sich eingefunden, die sich nicht ganz entscheiden können, ob sie das Training oder mich beobachten... Darunter ein Kind mit Hörnchenmütze, das in einem gestylten Drachenkinderwagen aus Plastik ausgeführt wird. Bilder solcher Gefährte wird es später noch in diesem Blog geben in später veröffentlichten Einträgen!

Im Schaufenster sind viele Aquarien mit verschiedensten Meeresgetier. Selbiges steht wohl auf der Speisekarte. Gegenüber eine SINOPEC Tankstelle mit goldenen Säulen. Da sich die Sonne wieder im Dunst versteckt sind es kühle 25 Grad.

Als ich das erste mal in China meine Webseite aufrufen wollte ging es nicht. Ich vermutete, das die Regierung alle Ihr bis dahin unbekannten Webseiten kontrolliert. Da es dann später aber plötzlich ging, kann das Problem auch an der in den hiesigen Internetcaffees eingesetzten Technik liegen.

Heute kann ich meine Seite sehen aber die oberste Zeile mit dem Log in fehlt! Fast den ganzen Vormittag probiert der Techniker dies mit Hilfe der Seite http://www.proxytor.net/proxy.php?q=http%3A%2F%2Fwww.azoren2007.blogspot.com&hl=2e3

Dann ist die Log in Zeile zwar da, aber es geht trotzdem nicht weiter!

Das Internetcafe hat die folgende Internetadresse http://xhwangba.cn/ Da ist auch ein Bild zu sehen. Auf 3 Stockwerken gibt es 199 Computer!

Leider funktioniert aber kaum etwas!

Eine der wenigen Internetseiten die funktionieren liefert die folgende Info über Xuanhua:

"Chinesische Stadt in der Provinz Hebei, nordwestlich von Peking, 200 000 Einwohner; Gartenbau, Wollschafzucht; Nahrungsmittellieferant für Peking, Hüttenwerk"

Das Posting des damals im Internet Kaffe geschriebenen war dann am nächsten Tag möglich bei einer Computerwerkstatt.

Am Mittag prasselt wieder ein schönes Gewitter die Straße leer. Die Fußgängerzone wird dabei wahnsinnig rutschig. Ich bin auf der Suche nach der Bank of China. Diese finde ich zwar nicht, aber einen als Kaufhaus getarnten Basar. Da alle Stände aber einheitlich modern sind wie auf einer Messe, fehlt die Athmosphäre der Zentralasiatischen Basare.

In einer Konditorei will Mensch mir erst nichts von der KÖSTLICHEN Creme verkaufen mit der die Torten hinter einer Glasscheibe vor den Augen der Kunden gemacht werden. Ich werde auf die gegenüberliegende Auslage verwiesen. Da gibt es aber nur wenig dieser Creme mit viel Kuchen. Nach mehreren Versuchen krieg ich dann doch noch ein wenig Creme geschenkt.

Ich habe immer noch das Problem Geld wechseln zu müssen. Banken gibt es genug, aber nur die Bank of China wechselt und das auch nur in den größten Filialen der großen Städte.. Das Ende der Fußgängerzone kann ich wegen zu eng stehender Poller nicht passieren. Also Umweg durch die Seitenstraßen. Schließlich bringt mich ein Mitarbeiter einer Bank zur Bank of China Hauptstelle, die sich eben nicht da befand, wie 3 Leute es beschrieben. Alle 3 gaben natürlich auch noch 3 unterschiedliche Falschbeschreibungen... Den Bankangestellten, der mich nun zum Geldwechsel brachte, brachte ich nur dadurch dazu, dies zu tun, in dem ich ihn bei der Hand nahm und zu einem gegenüberliegendem Laden brachte. Dort versuchte ich zum Schein einen Wischmopp zu kaufen und mit € oder $ zu bezahlen.. Erst wollte er ihn mir dann kaufen... Also musste ich alle Geldscheine auspacken, um anschaulich zu machen, das es nicht um den Mopp geht, sondern um die Frage, wie ich etwas zu Essen bezahlen soll in den nächsten 87 Tagen... Auch dies ist wiederum ein Problem einem Chinesen die Bedeutung des Worts "Days" begreiflich zu machen. Die Gleichung 60 Sec = 1 Minute, 60 Minuten = 1 Stunde, 24 Stunden = 1 Tag (!), 30 Tage = 1 Monat, 12 monate = 1 Jahr, 2008 = 1 Jahr reicht da nicht aus! Wie dann?

Maximal 300 € oder 500 Dollar dürfen am Tag gewechselt werden. Ein Formular samt Paß-Nr und Unterschrift muß ausgefüllt werden und die 100erter (größere Scheine gibt es nicht) werden 3 x durch die Zählmaschine gejagt.

Zurück dann zu Fuß. Auch das Eis in der Fußgängerzone wäre mit der Creme der Konditoreien sooo lecker... Aber Mensch will diese Creme partout nicht verkaufen - kein Geld annehmen, auch dann noch nicht, nachdem ich voller Unverständnis etwas genascht habe..

Dann nochmal Internet in einem Internet Club am Ende der Fußgängerzone bis in die Nacht. Beim Versuch mein Lieblingsessen zu erhalten frage ich in 4 Restaurants vergeblich. Dann nimmt sich jemand meiner an. Doch statt mich zu einem Restaurant zu bringen, wo ich mein Essen krieg, führt er mich zum vermutlich teuersten Hotel der Stadt, dessen Restaurant trotz eines Schilds "7-23" bereits geschlossen ist. Statt dort zu Schlafen, könnte ich 15 x Essen. Gemessen am im nächsten Restaurant 1,8 fach überhöhten Preis sogar!

So komme ich noch in den Genuß eines Feuerwerks bei dem immer wieder neue Riesenbatterien gezündet werden und zum Tagesabschluß doch noch zu meinem Essen. Zu 7 Yen statt 18 ! 2 Melonenschnitten und die 3. Ausweiskontrolle des Tages GRATIS dazu...

Nach dem Essen besteht die Polizei darauf mich in einem Hotel unterzubringen. Sie läßt jemanden der English spricht von dem Hotel kommen, wohin ich eben ja schonmal geleitet wurde.. Die Kosten in Höhe von 280 Yen im Hin Guang Da Hotel trägt die Polizei. Es ist stickig und das Bett ist hart. Aber es gibt Dusche und Flatscreen-TV mit 50 Kanälen.

11,72 km in 1 Stunde 05´40

Durchschnitt 10,7 und Max 22,5

40 Höhenmeter bei Maximaler Höhe von 812 m und 2 % Durchschnittssteigung 5 % Maximal

In China 1.093 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis 4.082,09 km per Rad mit ca 25.767 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6770,6 km mit ca 50.099 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 11.953 von Athen