Montag 14.04.2008 / 55 Tag der Tour / 6. Tag in Aserbadchan
Auf den ersten 5,54 km hatte ich bereits den ersten Speichenwechsel des Tages, den ersten Platten (beides hinten) des tages und das 2 + 3. Frühstück..
Der 1. Laden versucht den Nullen-Trick (1 Manat für alles, auch wenn es weniger ist bzw 30 Kopeken statt 3 Kopeken) Beim türkischen honiggelingt ihm das, nicht aber bei den anderen Süsigkeiten. Resultat: Er ist sauer. Erst wollte er mir Kleinigkeiten schenken - dann abzocken. Zuckerbrot und Peitsche als Geschäftskonzept. Im späteren Gespräch rechtfertigt er sein Verhalten mit meinem angeblichen Reichtum.
Beim nächsten Laden allerdings schenken mir 3 Einheimische Kunden tatsächlich 2 Peraschki a 10 Kopeken, 1 L Cola (amerikanische) und 1 Tomate
12 Uhr 17
Nur auf mein Rad laß ich Einheimische trotzdem nur wenn ich deren Ausweis habe. Zu einfach wäre sonst ein eventueller Diebstahl!
In Baku (1,7 Millonen Einwohner!) angekommen folgt Mensch nicht der links abbiegenden Hauptstr, sondern fährt geradeaus weiter Richtung Zentrum. Es geht durch einen Tunnel und dort wo zum ersten mal ein Schild zum Zentrum ist, kann Mensch links über den Kreisverkehr hinweg fahren, oder rechts in den Kreisverkehr hinein. Fahren wir in den Kreisverkehr hinein und biegen nach links ab liegt zur rechten ein Markt, wo auch Geld gewechselt werden kann (Tipp hart bleiben bringt 5 Kopeken mehr pro Euro!) und dahinter (etwas bergab fahren!) liegt das Zentrum der aserbadchanischen Olympic-Radmannschaft. Dies ist der Anlaufpunkt für Radreperaturen (kostenlos, nur Teile müssen bezahlt werden.)
Ich verbringe dort mehrere Stunden und erstehe für 28 Manat (ca 21,91 Euro) 20 Speichen mit Nippeln, 1 Reifen, 1 Schlauch, 1 Kette und viele Flicken. Das springen meiner Kette ist trotz Kettenwechsel und Zahnkranzdrehen (die Kettenmesslehre passt an einigen Stellen auf der 0,75 mm Seite ganz durch und an anderen Stellen aber nicht...) nicht ganz behoben: Bei einigen Gängen und zugeschaltetem Speeddrive springt es, wenn ich NICHT fest trete! Ein seltsames Phänomen. Da muss ich leider die Rohloff Leute und Florian Schlumpf anschreiben und hoffen, das der Ball sich nicht gegenseitig zugeschoben wird… (Die Rohloff Nabe war es und es wurde nach der Rückkehr KOSTENLOS repariert)
Gröstes Problem wird aber sein, das es hier NIRGENS einen Ersatz für eine 32 Loch Felge (28er) gibt! Es gibt nur chin. Teile und da ist dies eben kein Standard! Auch hier ist Rohloff um Hilfe gebeten, will ich nicht ein 2. mal eine Tour nach China wegen techn. Problemen abbrechen! Genau damit diese Erfahrung aus 1999 NICHT ein weiteres mal passiert habe ich 2006 nach dem Verlust meines damaligen Reiserads auf BESTE QUALITÄT und WARTUNGSARMUT wert gelegt.
Hoffen wir das es ein Feedback mit einer Lösung gibt. Beispielsweise durch zusenden einer oder 2er nackten Felge(n). Zum Beispiel Poste Restante 27.05. Kashgar!
Mitten in den grossen Häusern gibt es ein unscheinbares Viertel mit ganz vielen kleinen Häuschen und kleinen Läden – eine Stadt in der Stadt – an deren Ende finde ich die zentrale Polizeistation wo gerade eine Art Apell stattfindet. Ein Uniformierter sieht exact wie Hitler aus mit seinem kleinen schwarzen Schneuzer.. Zu schade das fotografieren nicht möglich ist…
Von der Gruppe ist nichts bekannt, doch als wir dann auf dem Weg sind zum Minister for Foreign Affaires bekommt dieser einen Kontakt per Telefon zu einem unserer Fahrer. So finde ich ähnlich kompliziert wie in Tiflis zur Gruppe zurück, die in einer Schule in der Asatlik Str 151a schläft.
Niole ist mitlerweile zu Hause, da Littauen keine Ausweise in der Fremde ausstellt.