Durchgeschlafen bis zum Ruf des Mezzine. Als ich dann mein Rad zentriere beschwert sich Dania über den Tüten packen verursachenden Lärm, da sie krank sei. Ich ziehe also umständlich um. Doch nach dem Nachzentrieren ist sie -eben noch dringend Schlaf brauchend- plötzlich wach und schon aufgestanden. War die Beschwerde also sinnig? Nächstens werde ich abseits der Gruppe campieren. Nur blöd, wenn dies dann einen Zeltaufbau nötig macht, da die Griechen überdachte Vorräume in Beschlag nehmen und trotzdem darin Ihr Zelt aufbauen aus Angst vor der (dort nicht existierenden) Nässe.
Da heute internationaler Frauentag ist, schenkt Sigitas Monika stellvertretend Pralinen. Ich frage ironisch ob es auch einen Männertag während der Tour gibt. Dann bietet Monika ALLEN (außer mir) eine der Pralinen an. Unabhängig ob Mann oder Frau. Ich darf (?) nur ein foto davon machen.
Da ich so schnell nicht schalte, greife ich nach dem Foto auch nach einer der Pralinen, doch lasse sie wieder los, als ich deutlich Ihre verbale Ablehnung spüre und entschuldige mich. Nun fragt sich wie ich mit dem Gruppenausschluß durch sie umgehen soll. Sie darauf ansprechen oder nicht?
Ich frag mal Peter, werde im umgekehrten Fall sie aber NICHT als Retourkutsche ausschliesen, denn ich will Frieden mit ALLEN! Sigitas meint, das ich sie am nächsten Rasttag ansprechen soll. Auserdem meint er, das ich die Idee jedem einen meiner Buttons für die Tourdauer zur Verfügung zu stellen, so das er/sie immer ein passendes Gastgeschenk für den Fall der Fälle dabei hat, auch der Gruppe vorstellen soll, wenn es doch mal ein Meeting geben sollte.
Ich organisiere für die Gruppe ein Sponsoring unserer Tourkarten: Mit dieser Karte gelingt die Kommunikation auf die Frage WAS? WOHIN?
Immer wieder erstaunlich, wie BLÖD Menschen doch sein können: Im 2. Ort nach dem sich die Straße nach AGVA in die weniger bergige Inlandstr und die genauso lange, aber bergigere und somit schönere "Küstenstr" teilt, zeige ich einem Ladeninhaber wie ich mit dem Finger die Zähne putze, da ich eine gestern beim Speichen spannen verlorene Zahnbürste ersetzen muss. Auch als ich die Zahnpasta dazu holeversteht er offenbar nicht, denn er signalisiert mir keine Zahnbürsten zu haben, obwohl ich später welche entdecke..
Rosinen sind hier übrigens preiswerter wie Zucker!
Im Teehaus nebenan hole ich Wasser und frage wegen Strümpfe waschen. Ich werde zur gegenüberliegenden Moscheeverwiesen, wo es zwar eine Wasserleitung gibt, aber nichts, womit ein auslassen des begehrten Nass möglich wäre. Zumindest nicht ohne Spezialwerkzeug.
Dann wasche ich eben mit meiner Wasserflasche auf der Mauer des Teehauses. Dazu esse ich gebratene Auberginen aus der Dose. Dazu will ich auch noch Tee holen. Währenddessen klaut ein Kläffer das Essen. Ich jage es ihm wieder ab-doch es ist bereits Steinverseucht. Das sehen diese beiden und spenden spontan die beiden Sachen in der Mitte des vorausgegangenen Fotos...
Während ich das Bild mache fährt eine Blechkiste über mein Deo...
Der Kläfferbesitzer, der offenbar nicht in der Lage ist seinem Tier Futter zu geben, verteidigt seinen hund und macht mich wegen meiner Essgewohnheiten an. Türken Essen nur an Tischen!
Nun ja, unsere Tour soll ja die westlichen und östlichen Kulturen ja miteinander verbinden. Somit vieleicht auch meine eigene unkonventionelle. Ich kann überall Essen und Schlafen und mache halt auch vieles gleichzeitig um Zeit zu sparen. Also Essen beim Waschen und da stand das essen eben auf der Mauer. Aber die meisten Menschen müssen für ALLES eine Regel haben...
Während es gestern 2 mal am Tag auf auf zunächst 153 m und dann bis 176 m hoch ging (wenn ich das richtig behalten habe und abgesehen von Steigungen bei der Nachtfahrt) geht es heute fast IMMER hoch und runter. Somit ist es nicht verwunderlich, das ich nach 1.144 Höhenmetern und über 4 Stunden Fahrzeit (ca 55 km weit und über 50 km/h Spitze) um 19 Uhr 30 meinen Schlaf beginne für die nächsten 5 Stunden, obwohl das Tagesziel noch 39 km und 3 Stunden weg ist.
Die Gruppe wird also auch wieder im Dunkeln angekommen sein, statt wie von Sigitas geplant 17 - 18 Uhr. Obwohl eine Hetze gar nicht nötig wäre, da jeder 6. Tag ein Rasttag ist. Auf den verzichte ich gern, wenn ich nicht hetzen muss an den 5 Tagen davor! Die Tourplanung Sigitas nimmt keinerlei Rücksicht auf die Topographie. Gestern kam ich mit Sigitas um 22 Uhr zum Ladenschluss an. Nach Essen war ich dann erst 23 Uhr im diesmal übergut markierten Camp.
Gestern war der erste ganz bewölkte Tag, der das Thermometer Schrittweise von 10 (oben 11!) auf 9 -8 und schlieslich 7 Grad fallen lies. In der Nacht wurde es dann in der Nebenlsuppe allerdings auch nicht mehr kälter. 30 Grad temperaturunterschied in wenigen Tagen! Heute war dann wieder T-Shirt Wetter...
In AGVA (wo ich rein fuhr, da bei der Tanke zuvor keiner der von mir erwarteten Namen auf den Wegweisern zu finden war) kaufte ich für 2,25 (statt 2,50) ein Käsetoast. Zum Geschmack hätte ich aber doch etwas Salami mit drauf legen lassen sollen... Auch finde ich hier den 1. wirklichen Radladen bislang! GESCHLOSSEN!
Auf dem 2 km Rückweg zur Tanke sprech ich aber jemanden an, der aus einem Zugang daneben kommt und kann die Öffnung des Ladens erreichen. Ich zeige eine Soeiche und eine Hand um eben möglichst 5 Speichen ersetzen zu können. Nichts drin! Ich fahr schon fluchend weiter -ein Radladen der keine Speichen hat!- da seh ich gegenüber viele Räder stehen. Nun nehm ich den Ladenbesitzer an die Hand -meinen Speichenschlüssel in der anderen- und bekomme die Erkaubnis, eine Speiche ausbauen zu dürfen. Zu kurz! NUN versteht er und ich bekomme 5 Speichen der richtigen Länge gesponsert!