unter dem Vordach eines villenartigen Landwirtschaftsgebäudes, das -trotz seiner Größe nur 2 Fenster hat. Am Morgen finde ich neben meinem Kopf ein 10-Pfennig-Stück aus dem Jahre 1981, das seitdem dort zu liegen scheint.
Kurz vor 10 erschüttert dann wieder ein tränenrührender Rückblick der Deutschen Welle die Welt. Das Thema sind amerikanische Massaker Ende der 60er in China. Am Ende des Beitrags drückt sich zynisch die "Voice of America" in die DW und das Wort "Milosowich" fällt... Wie viel Leid haben die Yanks der Bevölkerung hier wieder zugefügt. Genauso wie Milosowich.
Ich fahre die meiste Zeit des Tages entland der Steinküste, so daß ich das Rauschen des Meeres immer hören und oft auch sehen kann... Kein Asphalt. Die Straße geht weiter im Landesinnern - ist also mal wieder falsch gezeichnet in der einfachen Tunesien-Karte. Kurz vor 15.00 Uhr tut meiner Seele der Frevel der Sägen weh und ich fahre zurück um zu erfahren weshalb in Sekunden das vernichtet wird, wozu die Natur 20 Jahre brauchte (und wieder brauchen wird). So komme ich zu Kartoffel-Cuscus und 5.5 Dinar Spenden. Einen Tageslohn der Waldarbeiter...
In Chebba Port gibt es einen Turm den man besteigen kann. Kurz bevor ich den Ort verlasse winkt man mir aus einem Imbiss zu und ich bekomme Tomaten-Lauch-Pepperoni-Salat (die Peperonie sortier ich aus) Sardinen, Brot, Fritten, Kohlsalat und 2-verschiedene Ei-Zubereitungen Diesmal war die Auftischung aber offenbar ein Missverständnis. Denn als ich mich verabschiede will er doch 2 Dinar (Normalpreis währen sogar 5 Dinar). Als ich erkläre, das ich gar nichts bestellt habe verzichtet er aber darauf... Als Gegenleistung hatte ich ohnehin schon 4 Reifen aufgepumpt...
Typisch Afrika:
Als ich heute Joghurt an einem Laden esse und die leeren Becher dem Laden zurückgebe fliegen sie gleich wieder raus auf die Straße.
Die erste Speiche ist jetzt auch wieder gebrochen. Schlafe im Zelt, das dicke Regentropfen auffängt und durchplatschen lässt...
--© by Holger Halfmann & Jens Jacobsen 2001--
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