Sonntag, 31. Dezember 2006

Sonntag 31. Dezember 2006, 14. Tag auf Faial

9.20 versuche ich – diesmal mit einer portug. Übersetzung zu einem Fischtrip mitgenommen zu werden. Da am WE keiner rausfährt geh ich kurz bei Peter’s Cafe vorbei, wo ich Robin mit seinen 2 Hunden rein gehen sehe. Ich frage, ob die Küche offen sei, was bejaht wird. Deswegen bestelle ich ein Käse-Schinken-Omelett, frage aber nach, ob es wie in der engl. Karte verzeichnet 4 Euro (OK) kostet, oder wie in der portugisischen und franz. Version 4,50 Euro (zu teuer). Kurzer Hand heist es nun, das es nur Toast und Sandwich gibt...

Ich wasche also nur meine Waesche und frage, dann Robin, ob er eigentlich überhaupt mal den Text des T-Shirts ganz gelesen hat. Robin steht auf und attackiert mich sofort gewalttaetig, waehrend ich ihm noch sage, das was er gegen mich macht Krieg ist. Ein Glas geht dabei zu Bruch und landet zusammen mit meiner gewaschenen Leggins / Socken auf dem Tisch von dem auf folgendem Bild abgebildeten einheimischen Gast:

Ich bin recht sprachlos und warte am Tresen, bis der engl. Sprechende Mitarbeiter wieder vorne ist. Ich frage ihn ob Gewalttaten auf Faial normal sind. Er verneint. Ich frage ob er die Polizei holen wuerde. Er meint ich solle um 13.00 wieder kommen, um mit Felisberto zu sprechen. Dem stimme ich zu, weil ja bekannt ist, wer mich angegriffen hat und wo sein Katamaran liegt. Ich frage den Gast vom vorausgegangenen Bild, ob er gesehen hätte was passiert war. Obwohl er mit dem Gesicht zum Tatgeschehen sas und ein Glas auf seinem Tisch zu Bruch ging verneint er. Genauso wie es wohl in D-Land passiert wäre. Ich frage Litius (Barkeeper), ob er den Zeugen kennen würde. Er verweigert die Zusammenarbeit. Ebenso, wie es in vielen Faellen in Deutschland gewesen waere, lange aber nicht allen!

Als ich raus gehe kommt gerade Luise Gancalves da Rosa herein, der mir die azoranische Flagge gestiftet hatte. Diesmal gelingt ein Gespräch. Er ist Nachkomme von flämischen Siedlern und jetzt im Ruhestand. Obwohl Robin weitere Gewalttaten angekündigt hat rät er ihm aus dem Weg zu gehen und die Sache auf sich beruhen zu lassen. Genauso Litus.

Botanischer Garten ist nun geplant. Doch ein Blick in meinen Azoren Almanch verrät, das dieser im Winter am WE geschlossen ist. Das war vieleicht göttliche Fügung, denn so plane ich den Rest der gestern begonnenen „Wanderung“ Nr 24 zu machen, bevor ich zu Peters Cafe zurückkehre.

So komme ich an der baptistischen Kirche an der Uferpromenade vorbei. Spontan denke ich, „Kirche –vieleicht können die Vermitteln- Baptisten? Sprechen sicher English.“

Mit dem ersten Gedanken lag ich falsch, mit dem 2. richtig. Doch beten will Mensch für mich. Ob das hilft weis ich nicht. Ich denke eher das dies Aberglaube ist, aber ich lass mich darauf ein, da ich mir nicht sicher bin.

Ich wünsche mir, das die Menschen, die mit mir ein Problem haben, einen Weg finden, es zu lösen. Doch diese wollen dies nicht, womit deren Probleme mit mir zu meinen werden. Menschen, die auf Gerüchte hereinfallen machen es sich einfach zu einfach.

Das ist unfair und ungerecht. Ihr Recht darüber nicht Nachzudenken mit Gewalt durchzusetzen ist dann aber mit Sicherheit assozial und der falsche Weg. Ich wunder mich, von jemanden angegriffen zu werden, dessen Freundin Anwältinn ist. Und das ausschlieslich, weil ich das Gespäch suche, um SEIN Problem mit mir zu lösen. Robin sollte nun mindestens das zerbrochene Glas in Peters Cafe ersetzen. Eigentlich wäre auch eine Entschuldigung seinerseits zu erwarten um ein Strafverfahren zu vermeiden.

Der Gottesdienst findet in einer engagierten liebevollen, eher fröhlichen Athmosphäre statt, wie auch die folgende Bibelarbeit. Zeit zum Nachdenken und INNEREN FRIEDEN.

Die Gemeinde wird aufgefordert kleine lievoll gestaltete Zettelchen mit einigen Opfern, die der einzelne im Jahr 2006 erbracht hat, zu beschriften. Mir fällt nur eines ein: “not going to a BAP-Concert, because there has been a political problem to tell peace movement of Hamburg.” Vielen fällt gar kein Opfer ein.

Die Ansprachen und Lieder erfolgen in portugisischer Sprache, doch wird das Gebet und die Sache mit den Zettelchen für mich ins Englishe übersetzt.





Mir wird noch ein weiterer Platz für kostenloses (EU-Suported) Internet (Praca da Republica, Estola Primario, wenn keine Schulungen sind Mo-Fr 10-14.30 und 15.30-20 Uhr – bei Schulungen nur bis 17.30, Sa nur wenn keine Schulungen sind 10-12.30) gezeigt und um 22.30 / 24.00 kann ich den Pfarrer treffen, der vieleicht vermitteln kann.

An der Praca da Republica duftet es nach leckerem Essen, doch leider kommt der Duft nicht aus einer ansässigen Lokalität, sondern ist privater Natur.

Mit Felisberto kann ich dann noch einige Worte sprechen. Er will allerdings nicht so genau wissen, was vorgefallen ist und als i-Tüpfelchen will er mich zukünftig nicht mehr vermitteln.

Dann treffe ich noch Erwinio einen von Robin’s Freunden und erfahre so, das Robin und noch mehr seine anderen Freunde rechter Gesinnung sind. Ich erzähle dies Felisberto und gehe dann zur Polizei. Am 2.1. zwischen 9 und 14.30 bzw 15-19 Uhr soll ich wieder kommen, Erwinio ist Italiener und lebt auf dem Boot Lullaby. Er findet die Idee ein Hafenbild zu malen gut und überlegt sich ggf wie das Problem bildlich schlagkräftig dargestellt werden kann. 18 Uhr Schlafen.

Auf RTP Antenna 1 kommt um 18 Uhr in den Nachrichten eine längere Meldung, in der es um Pink Floyd, Hamburg und Berlin geht. Auch das Wort „Gratis“ fällt. Viele Tage später werde ich herausbekommen nach mehreren Anläufen, das es um die Bandgeschichte ging. Nur aus welchem Anlass erscheint diese in den Nachrichten??

Egal – Hintergrundinfos zu Pink Floyd, deren Musik mein und insbesondere das Leben meines verstorbenen Freundes begleitete siehe bitte: http://www.laut.de/wortlaut/artists/p/pink_floyd/biographie/index.htm

Vieleicht verständlich wiso mir bei Tippen dieses Tagebucheintrags Ende Februar 2007 die Treänen in den Augen stehen, bei Lesen der Biographie. Denn für das Konzert am 19-04-2007 in Hamburg habe ich einige Karten…

Beim Abendgottesdienst der Baptisten erfahre ich, das der Prister doch noch nicht zurück auf der Insel ist, aber nun Mittwoch Abend um 19.00 zu einem weiteren Gottesdienst kommt. Dazu bekomme ich noch eine Telefonnummer eines amerikanischen Pärchens, das ich Dienstag treffen kann (es wurde viel später…)

Nun aber zu den allgemeinen Silvesterfeierlichkeiten, wo es für einen Besucher –obwohl noch nicht viel los ist- das wichtigste ist, mir unnötigerweise das Radfahren zu verbieten. Ich wäre ohnehin nur noch wenige Meter weiter bis zur nächsten Bank gefahren um was zu Essen und mein Rad dort abzustellen.

Ich treffe Erwinio wieder, der noch einen weiteren Kontakt für mich hat, der mir bei der Verwirklichung eines Molenbilds behilflich sein möchte.

Nach dem staatlich organisierten prächtigen Feuerwerk gibt es Techno und später tritt Carlos a Moniz (Kontakt für Buchungen Camoniz@Gmail.com) aus Lisabon auf. Carlos ist auf TERCEIRA geboren und so handeln seine künstlerisch perfect dargebotenen Heimatlieder auch von den Inseln. Zum Beispiel hat eines die Zeit als auf den Azoren durch die Militärdiktatur ein vergessener Siillstand herrschte zum Inhalt. Damals brachten Fischer Kranke von Pico nach Horta, da es auf Pico noch kein Krankenhaus gab. Auch das altbekannte Karnevals (Entrudo) – Lied, das ich schon von Madeira und den Kanaren kenne ist von ihm.

Im Insonia kostet es heute Nacht 15 Euro incl. freiem Sekt die ganze Nacht und Silvester Kit mit Luftschlangen ect. Techno die ganze Nacht von DJ Santo (siehe Label Insonia auf http://www.azoren2007.blogspot.com/ für Bilder!) bis es hell wird.

Der Imbis an der Uferpromenade hat scheinbar noch auf, doch obwohl noch Schokocroisonts im Ofen sind und gerade auch erst eines herausgenommen wurde, werde ich nicht mehr bedient. Ohnehin möchte ich den Imbiswagen wegen seiner unfreundlichen Art nicht empfehlen.

So wurde bei meinem vorletzten Besuch gesagt, das ab jetzt Urlaub wäre und ein Versuch herauszubekommen was sich hinter welchen Essensbezeichnungen verbirgt wurde unfreundlich abgebügelt. Der Chef des Ladens war damit beschäftigt, seine mit vielen Knöpfen versehene Kochjacke zu zu knöpfen und deutete mir deswegen, sich nicht auf das Gespräch konzentrieren zu können. Da ich natürlich davor stehend viel besser sehen kann, wenn er etwas falsch knöpft, bot ich meine Hilfe an: “I tell you if you doing wrong” Antwort: “You have not to tell me if I’m doing wrong!” Auch eine Erklärung konnte meine nett gemeinte Geste nicht retten. Die Feindschaft war besiegelt, der offen stehende Fettnapf gefunden. Und 24 Stunden offen, wie es angeblich sei, ist auch bei weitem nicht! Vielmehr nach Lust und Laune sowie Kundenandrang! Wartet niemand wird geschlossen. So würde ich es auch machen, aber dann eben nicht angeben “24 Stunden geöffnet!”…

17,22 km in 1’10“32, 14,6 Durchschnitt, 36.5 km/h Maximal, 177 Höhenmeter, Durchschnittssteigung 4 %, Maximale Steigung 9 %

Keine Kommentare: