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Montag 22.01.2007 / Dienstag 23.01.2007 35. Tag auf Faial
Ort: Horta (nach 44 Stunden auf offener See/Fischerboot)
Nur wenig Schlaf nach dem vielen Schlaf auf dem Fischerboot. Ich vermisse die Wellenbewegung (1-5m Wellengang). Guter Regen am frühen Morgen.
Ich merke, das ich als Journalist gegen Nationalisten gefährlich lebe, wo gerade in der Türkei ein Journalist von einem 17 jährigen ermordet wurde. Angestiftet von einem extremen Nationalisten.
Ich kann es nicht nachvollziehen, das ich in Deutschland kaum Solidarität erfahre. Bin ich so ein schlechter Mensch? Es ist doch wohl kein Verfolgungswahn (wie mir auf indymedia vorgeworfen wurde..), wenn ich meine Verfolgung AKTIV erlebe. Es sind doch Tatsachen, wenn ich sogar fotografisch festhalten konnte, das meine Materialien beschlagnahmt wurden. Jeder kann selber nachrecherchieren, das all meine Webseiten, die irgendwo (!) irgendein durchgestrichenes, zerbrochenes Hakenkreuzverbotszeichen zeigten GESPERRT sind.
TATSACHEN sind doch kein Verfolgungswahn!
Ich kann es alles nicht begreifen! Ich kann dazu nicht begreifen, wieso Österreich noch radikaler gegen mich vorgeht mit der Löschung aller Inhalte. 1% davon betraf nur die derzeitige Diskussion. 99 % nicht! Es wäre wirklich ausreichend – wenn auch nicht einzusehen – gewesen, die betreffenden GIF-Dateien einfach zu löschen. Zudem die Verwendung zur Dokumentation (86 STGB (3)) und eindeutig gegen Nationalsozialismus (86 STGB (2)) ganz klar NACH DEM GESETZESTEXT (der derzeitige, ohne Änderung schon!)AUSDRUECKLICH ERLAUBT ist.
Der Gesetzestext ist völlig klar formuliert und bedarf somit nicht mal einer Änderung. Ein Gesetzestext muss doch immer GANZ zitiert werden und kann nicht, je nachdem welcher politischen couloer der Anwender ist, in der einen oder anderen Weise verkürzt dargestellt werden.
Nun steht die unlösbare Aufgabe an, in einer auf Zettelchen aufbauenden Bürokratie 10 Riesennägel für 1 € 74 in Sekundenkleber für 1/3tel des Preises umtauschen zu wollen, oder jemanden zu finden, der diese Nägel z. Bsp. Als Zimmermann, gebrauchen kann. Ohne Zettelchen, das selber nicht mal einen cent wert ist, hat hier keinerlei Material den Wert auch nur eines 10tel cent. Mensch will einfach nicht ein einziges mal die Scheuklappen rechts und links zur Seite klappen. Die Menschheit in diesem auf Zahlen aufbauenden kapitalistischen System, ist einfach verrückt nach Regeln, die nur das Ziel haben, die Macht der Regierung zu erhalten. Genau durch diesen Glauben an Regeln und die Einfältigkeit des Menschen zu Glauben, das diejenigen, die die Macht haben, ihre eigenen Regeln genau befolgen, ist es möglich gewesen, das der Geschaftsführer von Beepworld David Finkenstädt, gegen sein eigens Gewissen verstossen hat und gegen seinen Glauben meine Seite gesperrt hat!
Vor meinem 2. Termin mit dem Bürgermeister John Castro (Fotos vom 1. Treffen im Anhang) esse ich ein 3. mal im A Avore. Heute gibt es beim Buffet, das immer eine andere Fischart aufweist, wodurch die 7 € angemessen sind, da sonst nur ein Fischgericht schon so viel kostet (…) diese 2. Art von kleinen Fischen (Stichlinge), die samt Kopf und Gräten gegessen werden, wie frittierte knusprige Sardinen. Grössere Exemplare dieser CHICHARRO´s haben allerdings schon ein paar “dornige Teile” und sind in der Mitte auch nicht so lecker knusprig.
Die Bedienung ist nicht bereit, (aus bürokratischen Gründen natürlich, wie soll es anders sein..) die restlichen Hähnchenstücke auf meinem Teller bis nach meinem Termin aufzuheben. Dann halt nicht. Diese einfältigen Bürokraten begreifen halt nicht, das Sie durch diesen fehlenden Kundenservice fürs nächste mal einen Gast verlieren und somit an Ihrem eigenen Einkommen nagen.
Pünktlich um 14.00 bin ich im Rathaus. Doch der Sekretär von John Castro ist nicht da und als er (nach 20-30 min..) kommt. Stellt sich heraus, das er den Termin mit John gar nicht vereinbart hat! Und das, obwohl ich ihn sogar per Mail konfirmieren sollte, was ich am gleichen Tag der Terminvereinbarung tat. Eine Rückmail hat er für nicht nötig erhalten. Das muss Mensch sich einmal vorstellen, das da jemand ggf fuer 200 € Reisekosten von Terceira oder einer anderen der 8 weiteren Inseln einfliegt, um zu erfahren, das dieser Termin nur der Terminvereinbarung für einen Termin in weiteren 2 Wochen gedient hat. Reine Verarschung. Wenigstens erfahre ich, das John heute 16.00 nach Lisabon fliegt.
Ich verzichte auf weitere Termine und organisiere mir das selber. Ich frage Media im Café Teatro, ob
ich meine Sachen dort lassen dürfe. Dies müsse ich Paulo fragen, der vieleicht im Café Picina ist. Dort ist er nicht. Anarchistisch frage ich einen Gast, den ich am Abend
im Café Teatro kennen lernte und plaziere meinen Krams einfach in einer “trockenen” Ecke auf der Terasse.Genauso wie Fernando Menezes treffe ich John
so ein 2. mal kurz vor Abflug im Flughafen. Das ist hier wohl der einfachste Punkt Politiker zu treffen, da diese dort zur Durchführung Ihrer Amtsgeschäfte halt einfach zu einer bestimmten Zeit sein müssen und zwischen Check In und Abflug ohnehin etwas Leerlauf ohne lästige Sekretäre haben. Ich will einfach das denen bekannt ist, was in Deutschland abgeht, nicht das es hinterher wieder heist, es hätte ja keiner gewusst…
Ich unterhalte mich mit John auch über Internet. Schon interessant, das mir ein Bürgermeister rät Photoshop illegal aus dem Internet zu laden… Und bezüglich der Einbahnstrassenproblematik der Stadt sagt er mir, das diese nicht für mich gelten würde. Während in D-Land Schilder dies explizit erlauben müssen, (per Rad entgegen die Einbahnstr. zu rudern), ginge es hier auch ohne solche Schilder.
Erleben tue ich dies aber ganz anders, denn der Hortajenses ist völlig in seiner Bürokratie gefangen und macht den anarchistischen Radler an, egal wieviel Platz ist. Halt nur um im “Recht” zu sein. John sagt mir ich solle dann sagen, das er es mir erlaubt hätte… Hab aber keinen Bock drauf, mich mit den Einheimischen wegen solchem Kleinkrams anzulegen. Bin halt ZU GAST hier..
Dann erkunde ich weiter im kräftigen Dauerregen, der erst nach 24 h enden wird, die Küste um Castelo Branco Das prasselnde Erlebnis des Tages wird noch verstärkt durch Süss- und Salzwasserduschen unterhalb des Flughafens. Nach prasselndem Wasser bin ich wirklich verrückt!
Ansonsten bin ich einfach anders in so vielen Dingen. Es gibt da eben 2 verschiedene Arten des Verrücktseins: Das psychische und eben das angenehme anders als die Verdammte Masse an Einheitsdenkern zu sein…
Angesichts des wohl die ganze Woche unverminderten Wellengangs, verwundert es mich nicht, das die Açor Ocidental zum vereinbarten Zeitpunkt verlassen im Hafen schaukelt. Allerdings hätte schon jemand Bescheid sagen können. Egal – ich bin nicht darauf angewiesen und das wichtigste – den Fischeralltag in aufgewühlter See auf relativ kleinem Boot im offenen Meer zu erleben – habe ich hinter mir..
45,38 km in 3h03”37 Max 47 km/h Durchschnitt 14,8 km/h, 669 HM, Max.Hoehe 203 m 4% Durchschnittssteigung, 21% maximal
PS In dem folgenden Artikel http://www1.de.indymedia.org/2007/01/166107.shtml befindet sich die Adresse des Aussenministeriums. Wer solidarisch ist sollte die Herrn dort wissen lassen, was er von der Verfolgung von Antifaschisten in Deutschland hält. Die gröste Wirkung hat dies natürlich aus dem Ausland heraus, da Deutschland diese Nazizeichen ja lt. Begründung des LG Stuttgart nicht will, da sie im Ausland missverstanden werden könnten. Mit anderen Worten soll das Ausland nicht (mehr weiter) mitbekommen, das es in D-Land wieder ein Problem mit Nationalisten gibt. Genau dem möchte ich mit meiner politischen Aktivität gegen Deutschland aus dem Ausland heraus entgegen wirken. Das portugisische Fernsehen berichtete bereits in 3 Nachrichtensendungen (davon eine überregional/landesweit incl Azoren) Das muss die Bundesregierung nun nur noch mitbekommen um der unglaublichen Verfolgung statt Förderung von Antifaschisten endlich entschieden entgegenzuwirken. Bis das passiert bleibe ich “unterwegs” und letztlich nicht greifbar.
hamburgerinformationsradio@googlemail.com
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