Samstag 7.6.2008 / 108. Tag von 215 / 6. Tag in China HALBZEIT DER TOUR 2008 !
Die verdorbenen Kekse konnte ich im Restaurantcafe neben dem Hotel in einen von den teuren großen Keksen und in 2 zubereitete Eier tauschen. Dazu noch die Reste kirgisischer Truckfahrer.
Im Fernsehen Berichte begeisterter Olympia-Feierlichkeiten (vermutlich in Shanghai). Es ist eine Stimmung zu spüren wie in Deutschland während der Weltmeisterschaft. Wie erwartet schön dabei im Land zu sein.
Wieder drängt mich chinesisches Miltär zum weiter fahren. Schlafplatz war auf 2.111 m.
Nach 20 km will ich einem motorisierten Verkaufsfahrer eine Tomate mit Kind obenauf abkaufen (auf dem verlinkten Bild ist sie lange nicht so schön und auch noch grün..). Ich bekomme sie geschenkt.
Mitlerweile immer noch schöne, sich aber nun Bäumen und Dörfern lichtende Landschaft bei nur noch 1.885 m. Gewitterkrummeln. Deswegen am Internet nach 1 km vorbei und die 2. Asphaltstraße rechts rein durch das Oasendorf. Viele schöne Fotomotive von urgurisch geschnitzten und gemalten Hauseingängen. Ein geschnitzter Balkon und Schmiedeeisentore. Der Asphalt hört auf; schließlich nur noch ein mit Kleinstfahrzeugen befahrbarer Weg, der am Fluß endet. Meine gewünschte Einsamkeit um die prickelnde schwüle Gewitterstimmung, die leider beim Schreiben dieser Zeilen nachlässt, ALEINE zu erleben. Ganz alein bin ich freilich nicht, denn ich höre Kinderstimmen und auf der anderen Flußseite kam ein Trecker angetreckert und sein Lenker steht pinkelnd daneben.
Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße nehme ich die erste Aspahltsrasse rechts, gleichzeitig abbiegend mit einem Ölverkäufer auf seinem Kleintrecker. Ich überhole ihn, er mich. Er betätigt sein automatisches Werbemegaphon, ich meine mickrige Minniklingel. "pling - pling" Und ziehe am verdutzt dreinschauenden Fahrer und an einem Mensch mit "Germany" Shirt vorbei. Nächste Straße links überrascht eine Militärkontrolle mit halb offener Schranke auf der kleinen Straße. Doch der Posten ist noch überraschter wie ich und "vergisst" das kontrollieren.
An der nächste Ecke sehe ich einen orientalisch anmutenden Eingang neben einem 3 m² Gemichtwarenladen. Da niemand anstalten macht, mich aufzuhalten, gehe ich rein und erblicke 3 Wandgemälde. Dem Gemischtwarenladen statte ich natürlich auch einen Besuch ab und erstehe für 15 cnt (€) 4 Snacks, einen Kaugummi und ein kleines Getränk mit in die Verpackung integriertem "Strohhalm". Eines der Kinder isst die für heißes Wasser gedachten gefriergetrockneten Nudeln kalt als Snack. Schmeckt Prima. Eines meiner Snacks entpuppt sich als Trockenkeks anstatt als rundes Spritzgebäck mit riesigem Schokokern, wie Bild und abgebildete Zutaten suggerieren.
Ich halte mich ein paar Minuten zu lange an diesem Ort auf, so das ich schon wieder die nächste Bullenkontrolle mit Telefonrückfrage am Hals habe. Anhalten scheint verboten. 5 Stunden soll ich hier festgehalten werden. Damit wird meine Reise wohl zu Ende sein. Der ständigen Überwachung bin ich nicht gewachsen. Psychisch.
16:58 - Nach etwa 1 Stunde hat sich das Polizeischauspiel von WUGIA wiederholt, ich mich mitlerweile häuslich eingerichtet. Mittels eines Übersetzers stelle ich klar, das ich nur weiterfahre, wenn ich NICHT von der Polizei begleitet werde. Nochmals werden alle Ausweisseiten kopiert. Tatsächlich komme ich diesmal frei, ob meiner Position, sonst die Reise abzubrechen, meine Visagebühren zurückholen zu wollen und bei Rückkehr der Öffentlichkeit zu erklären, "Never go to China"
Nach 44,23 Tageskm in 2´33´53 habe ich den Autobahnbeginn (trotzdem mit Eselskarren) von KASHGAR erreicht. Wer nach Osten will muß nicht nach KASHGAR. Wer es doch macht begibt sich in eine 46 km Sackgasse! So stellte es sich mir zumindest dar, weswegen ich den Umweg nicht machte. Später erfuhr ich das es doch noch eine 2. Straße gen Osten von Kashgar aus gibt.
Ich schlafe also hier, während meine Akus beim nahen Restaurant an von Außen zugänglicher Steckdose laden.
Durchschnitt 17,2 / Maximal 37,5
Höhe des Schlafplatzes ist nach 69 Tripmetern auf 1.636 m
2.116 m war ich heute am höchsten Punkt.
3 % Durchschnittssteigung, 7 % Maximal
3.264,23 km seit Tiflis mit 22.510 Höhenmeter. Insgesamt ca 5939,55 km mit ca 46.313 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG
PS: Unter diesem Link ein Abendblatt Artikel in dem es u.a. auch um die ständigen Kontrollen geht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen