Heute ist einer der in den letzten Jahren zum Glück selten gewordenen Tage, wo ich die Augen aufschlage und denke "Oh nein besser nicht.." Meine Planung fürs Wochenende ist völlig durcheinander. Dank Peter (*), der mir ansonsten auch schon so viele glückliche Stunden beschert hatte. Na fangen wir von vorne an, wo die Welt noch in Ordnung war für mich... Das war gestern Morgen. Mitlerweile habe ich einfach nur noch ANGST und dieses Gefühl der Beklemmung, weil alles zusammen zu viel ist, was grad SCHEISSE läuft.
Morgens Einsatz für die ASB - Sozialstation St Pauli - natürlich mit meinem geliebten TRIKE als Transportmittel.
Das einzige "Ersatzrad" steht ohnehin platt und mit loesem unreparablen Tretlager im Keller. Ein auf Ebay zu "1 € + günstiger Versand" ersteigerter Schlauch ist zwar schon da, aber die Rohloff müsste erst aufwendig mittels wohl neuer Schaltseilverlegung gangbar gemacht werden, was ich wohl wieder mal nicht aleine kann, da ich eine Imbusschraube am Schaltgriff nicht aufkriege und die Seilführung darin zudem sehr fummelig ist. Ich bin halt mehr der Fachmann für Touren und nicht für Technik. Das wird deutlich auch an den teils unterschiedlichen Einschätzungen zu diesen Themenbereichen aufgrund von Erfahrungsmangel in einem der Bereiche, in dem sich einer der beiden Beteiligten nicht so gut auskennt, wenn ich da so an meine Differenzen mit Peter (*) denke und umgekehrt.
Nach dem ASB Einsatz wäre ich (geplant) gern zum Eichbaumsee gefahren um dort beim alternativen "Umsonst und Drausen Festival" Wutzrock einen Stand zu machen. Aufgrund unsicherer Wetterlage fällt dies zunächst aus. Ich liebe dieses Wetter persönlich, aber es lässt keinen Standaufbau ohne Wetterschutz zu. Den habe ich auch nicht für meinen Stand, da er dann ohne Auto nicht transportierbar wäre.
Da es anfängt zu regnen und der Profex Radcomputer selbigen mit Ausfall und Fehlfunktionen quittiert (früher oder später) muß ich schnell runter um selbigen mit einer Folie mittels Expander wasserdicht zu machen.
An der Tür bemerke ich, das ich meinen Schlüssel auf dem Bett vergessen habe. Da Erwin aber von außen gegen die Tür drückt unterlasse ich das Vorhaben den Schlüssel zu holen, lehne die Tür an (Treppenhaustür ist ohnehin durch einen Keil wegen Umzugs gerade offen..), denn ich bin ja in ner Minute wieder da. Dabei habe ich leider auf die Schnelle nicht berücksichtigt, das
Erwin NOCH SCHNELLER war, wie ich, und stehe vor verschlossener Wohnungstüre. Das öffnen mittels "Scheckkarte" geht auch nicht mehr, nachdem es in vergangenen Jahren ein paar mal geklappt hatte.
Alles so weit meine eigene Schuld. Ich würde und könnte niemanden dafür Verantwortlich machen.
Als Murat nach Hause kommt und ich dann feststelle, das DIE GANZE ZEIT über Roschdi mit seiner Freundin da war und mein Klingeln einfach IGNORIERTE - egal ob Babyklingel unten oder herzzerreißende laute Schelle oben, BIN ICH MÄCHTIG SAUER!
WIE OFT hat mich das Geklingel anderer schon GENERVT, aber ich WÄRE NIE auf die Idee gekommen, einfach arrogant und assozial, selbstsüchtig nicht aufzumachen. DIE KRONE ist, das dieses Verhalten auch noch von den anderen Untermietern mit Verständnis belegt wird.
Ich werde trotzdem weiterhin an die Türanlage gehen, wenn es schellt und dieses arrogante Verhalten nicht annehmen. Eine andere WG im Haus werde ich fragen, ob ich dort einen Ersatzschlüssel hinterlegen kann.
Auf "Wetterschau.de" kalkuliere ich dann anhand der Vorhersage und des Niederschlagsradas der letzten 6 Stunden, das es jetzt nicht mehr regnen wird zum Morgen (so war es dann auch). Also ca 19 Uhr doch noch das Trike beladen und los über die Deichwartungswege. Ca 16 km. Als es gerade Dunkel ist bin ich da und kann mit Julia absprechen, das ich meinen Stand zwischen 2 beleuchteten Ständen gegen 10 % Umsatzbeteiligung aufbauen darf. Bis etwa 3 Uhr Nachts kann ich so knapp 100 € umsetzen und alle sind glücklich. Durch Staub und Feuchtigkeit von unten wird zwar reichlich Nacharbeit nötig sein, aber das gehört halt dazu und von der Zeitplanung hätte auch alles geklappt. Dazu gleich mehr..
Dank eines Sponsoring der Firma Cateye und dem Fund einer Fenix TK20 Lampe ist mein Trike nun mit einer optimalen LED-Lichtanlage ausgestattet: hinten das Cateye TL-LD 300 G und vorne eine die im Blinkmodus über 300 Stunden blinkt und im Dauerlicht 10 Nächte a 8 Stunden Licht spenden würde.
In der Paxis sieht das dann so aus: Blinkmodus vorn normal und Dauerlicht außerhalb des Trikes. Auf unbeleuchteten Strecken wechsel auf die Fenix, die im gedimmten Modus auch glaube 80 Stunden ein sehr helles UND die ganze Fahrbahn ausleuchtendes Licht bringt, ähnlich wie ich es vom IQ Fly gewohnt war. Alternativ steht auch noch ein wirklich Superheller Scheinwerfermodus, der 2 Stunden "beamen" auf große Entfernung ermöglicht, zur Verfügung.
Beladen war das Trike wie folgt auf der Rückfahrt: Vorne beide Räder jeweils 6-7 kg, hinten 55 kg (diese Angaben beinhalten das ausgrüstete Trike, da ich einfach alle Räder einzeln im beladenen Zustand nach einander auf die Waage gestellt hab + Eigengewicht (ich) 73 kg = 140-142 kg. Thoms benennt die Maximale Zuladung mit 150 (jetzt sogar 160!) kg und sagt aus per Anhänger auch schon 200 kg bewegt zu haben. Das müsste also alles im Rahmen sein und war einer der Kaufentscheidungsgründe.
Auf dem Hinweg war es etwas weniger Gewicht, da ich auf dem Rückweg zusätzlich zu meinem Stand auch noch ne Lage Pfandflaschen drauf hatte. So beladen erreicht Mensch im kleinsten Gang, wenn es die ehemalige OSt-West-Straße in Hamburg (Verbindung von Elbbrücken zur Reeperbahn) "hoch" geht oder auf ne Schleusenbrücke, gerade noch 6 km/h im kleinsten Gang. (max 36,3, Durchschnitt 14,6 macht 2 Stunden 16.51 auf dem Trike)
Da es mitlerweile 6 Uhr ist beschließe ich noch schnell bei "Erikas Eck" 5 belegte Brötchen a 90 cent zu fassen (hätt ich besser gelassen, da es nun schon das 2. mal ist, das ich unmittelbar danach auf´s Klo muß). "Erikas Eck" ist wenige hundert Meter von meiner Wohnung am Schlachthof (Ende der Kampstr. glaub ich). Angekommen bin ich bei Erika ganz normal ohne irgend eine Veränderung am Fahrverhalten des Trikes bemerkt zu haben.
Als ich da wieder weg will, muß ich aus dem Stand raus um einen Pfosten lenken und wunder mich, wieso der linke Lenkerteil gegen meine Feststellbremse stößt. Beim genaueren hinsehen stelle ich fest, das der Lenker sich weiter bewegen lässt wie die Räder folgen.
Also 19ener Schlüssel ausgepackt und die beiden Lenkschrauben festziehen. Aber da tut sich nicht viel - hätte mich auch gewundert, wo ich alle 100 - 140 km alle Schrauben anziehe. Genauer in die Eingeweide des Trikes geblickt:
Zum Glück ist das so nah an der Wohnung - nur 2 Straßenecken - passiert, denn nun lässt sich das Trike zumindest nach rechts nur direkt mit Anfassen der Räder lenken! (mitlerweile hat Peter (*) diese Trike-Katastrophe als Garantiefall anerkannt und ich bekomme kurzfristig Ersatz und meine DualDrive aus Kulanz dazu)
Wenn ich Peter (*) glauben schenken darf (kann ich das? Peter ist ein Mensch, der billig produziert, keine Grundierung beim Lackieren!), ist dies noch NIE passiert und ich kann so hoffen, das mein Trike doch noch 20.000 km ereicht ohne weiteren Katastrophenbericht (dem dann auch leider nicht so war).
Für mich bedeutet dies nun, das eines der schönsten/intressantesten/engagiertesten Wochenenden in´s Wasser fällt, denn für Samstag war die Beteiligung an der Endlagersuche mit anschließendem Aufbruch nach Lüneburg, wo Sonntag 8 Uhr am Sande der Antitomtreck (LESENSWERTER LINK!) nach Berlin beginnt, geplant. Da ich natürlich einige Anti-Atom Sachen und Anstecker mitgenommen hätte bedeutet dies auch eine Umsatzeinbuße. Peter (*) gab mir als Ausgleich eine sonst 199 € teure DualDrive, die dann auch nicht sehr lange hielt und erneut ausgetauscht werden musste!
Mitunter durch solche Zeitfressenden Leerlaufzeiten wie "Schlüssel vergessen", von denen ich oben berichtet habe, stapelt sich sowohl vor meiner Zimmertüre, als auch in einem Karton in meinem Zimmer die Arbeit.
Ich versuche immer so vorzugehen: 1. Arbeit die Geld bringt (alles andere bleibt solange halt liegen) und DANN erst das liegen gebliebene. Damit kann sich meine Untermieterin Cordula (**) aber niemals abfinden und Stresst ständig "Mach das weg", obwohl es eindeutig vor MEINER Tür liegt. Das macht Sie SO LANGE, bis ich dann irgendwann einen WUTANFALL krieg und alles, die Unordnung NOCH GRÖSSER MACHEND, in mein Zimmer schmeiße. Dann komm ich nur noch mit Akrobatik aus meinen 4 Wänden. In selbigen ist nicht viel Platz zum sortieren ect, da ich sonst die Wohnung schon früher aufgeben hätte, da ich dazu eines der Untervermieteten Zimmer benötigt hätte und sich die Wohnung so nicht mehr über Untervermietung getragen hätte. Letztlich sägte Cordula (**) -also wie so oft- schön am eigenen Ast und gefärdete damit auch die anderen Mietverhältnisse.
Da ich zusätzlich zum Trikewochenendproblem nun von Roschdi auch noch angemacht wurde, wegen des "vergessenen Schlüssels", der ja gar nicht vergessen war, sondern eine unglückliche Reihung von Ereignissen und Mangelnder Kommunikation, und ich eben auch nur ein -eben nicht perfekter- MENSCH und keine Maschine bin und Codu (**) auch noch tönt "Wann kommt der Haufen weg" ist es nun so weit und ich krieg den eben beschriebenen WUTANFALL, was bedeutet, das ich nun GEZWUNGEN bin die liegengebliebene Verwaltungs und Sortier-Arbeit zu machen, obwohl soviel wichtigeres zu tun wäre.
Als ich dann auch noch den Schlüssel auf meinem Bett sehe, der am Anfang dieses Dramaberichts stand, schmeiß ich ihn wutentbrannt gegen die Wand, wo er natürlich meinen Lichterkettenstern trifft, soo das eine Lampe bis zu mir zurück spritzt...
(*) Konstrukteur meines Trikes, Name von der Redaktion geändert
(**) Namen von der readktion geändert
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