Freitag, 16. Februar 2007

Freitag 16.2.2007 59. Tag auf Faial

Internet an der Schule am Markt. Insbesondere Lesen der tollen Webseite zum Aussteigen , der ich einen eigenen Eintrag gewidmet habe. Mittagessen beim Markt. Die heutigen Mitarbeiter kommen mit der Waage nicht zu recht und wollen den Preis fuer 220 g zu 14 Euro Kilopreis wie ueblich mit dem Taschenrechner ausrechnen. Dabei kommt 1,89 herraus... Es waere doch so einfach im Kopf!

1 kg = 14 Euro – also 100 g = 1,40 also 2 x 100 g (= 200 g) = 2,80 Euro + 10 % (20 g mehr sind 10 %) also 28 cent = 3,08 Euro Gesamtpreis)

Danach sind alle Internetplaetze belegt und nun raecht es sich, das aus rein buerokratischen Gruenden die Lap-Top Benutzung am heiligen DSL Netz verboten ist, denn ein Arbeitsplatz an dem kein PC steht ist frei.

Im Hafen liegt ein Schiff der Box Line! Ich werde nun den Fahrplan der Box Line ausfindig machen koennen ohne den Kapitaen anrufen zu muessen. 2 Schiffe verlassen Lisabon jeweils Freitags in woechentlichem Wechsel unter deutscher Flagge: Die „Raphael“ ist dann am folgenden Montag Morgen nach 56 stuendiger Fahrt in Ponta Delgada. Mitternacht geht es weiter nach Terceira, so das Mittwochs Horta (Faial) erreicht wird. In einem Umweg geht es nun ueber Graciosa (Freitag) zurueck nach Ponta Delgada, das in der Nacht von Freitag auf Samstag dann wieder Richtung Lisabon verlassen wird. Die „Gabriel“ faehrt erst nach LEIXOES (Samstag, Portugal, Mainland bei Porto) um dann Dienstag in Ponta Delgada zu sein. Mittwoch ist Terceira an der Reihe und Donnerstag Morgens ist die „Gabriel“ in Horta (Faial). Donnerstag Nachmittag ist Pico dran und Freitag Nachmittag ist das Schiff dann wieder in Ponta Delgada. Wiederum in der Nacht von Freitag auf Samstag geht’s dann Richtung Lisabon. Reservieren sollte Mensch 2-3 Wochen vorher um die Formalitaeten erledigen zu koennen. Der Eigner ist die Briese Schiffahrt, Hafenstr. 12, 26789 Leer info@briese.de

Doch zuerst zum Medio Ambiente um den Buergermeister von Castelo Branko Luis zu treffen. Er ist natuerlich in einem Meeting und heute nicht fuer mich zu sprechen, da puenktlich um 17.30 der Kugelschreiber faellt...


9,11 km in 33“49, 16,1 Durchschnitt, 40,5 km/h Maximal, 92 Höhenmeter, Durchschnittssteigung 4 %, Maximale Steigung 10 %

TRÄUMEN oder Aussteigen?

"viel Erfolg bei der Verwirklichung Eures Traums, ganz gleich ob für ein paar Monate, Jahre oder für immer ..." schreiben Gabi und Christian in einem zufällig entdeckten Eintrag im Forum des Focus

Tja - seit 1998 verwirkliche ich diesen Traum (mit Tränen in Augen gerade, wo ich auch im Exil weile grade..) bereits als TEILAUSSTEIGER für 1-8 Monate im Jahr, mit dem Gedanken schon länger spielend Deutschland FÜR IMMER zu verlassen. Der Wunsch wird immer grösser nach dem mein Freund 2004 verstarb und dann auch noch DAS HIER passierte.. Nun hab ich also nur noch den geerbten Haushalt und 12.000 Euro Finanzlücke als Bindung an Deutschland. Diese imaginären 12.000 Eure beziehen sich auf eine Lebensweise die noch sparsamer ist, wie die von Gabi und Christian. 10 Euro ist mein Tagesetat bis ich 70 bin (derzeit reicht das Geld also "nur" bis zum 67. Lebensjahr, was mir noch etwas zu unsicher ist. Aber in 2-3 Jahren...

Somit ergeht mein heutiger absoluter Link Tipp auf

http://www.ratgeberaussteigen.de

VIEL SPASS BEI DER VERWIRKLICHUNG !!!
Auf dem Bild ein typischer Schlafplatz von Gabi und Christian auf La Palma (Kanarische Inseln, kenn ich auch alle..) und von mir, beispielsweise in Bergen, Norwegen.

Donnerstag, 15. Februar 2007

Donnerstag 15.2.2007 58. Tag auf Faial


Diese Woche sind die Abgeordneten im Parlament. Die Sitzung beginnt um 10 Uhr. So bin ich 13 Minuten vorher da um einen Interviewtermin mit Senhor Fernando Menezes (Parlamentspraesident) zu bekommen. Diese Zeilen tippe ich im Warteraum.
Ich treffe Amanda Matias, die als Beraterin in aussenpolitischen Angelegenheiten im Parlament arbeitet. Sie erklaert mir, das die Azoren nicht die Kraft haben auf nationaler Ebene Druck auszuueben, sondern das sie nur auf lokaler Ebene zusammenarbeiten kann.

Somit sollte meine politische Arbeit AUF den Azoren wirklich zurueckgesetzt werden.

Als nächstes zum Kinderkarneval. Der Beginn wurde mir mit 10.30 mitgeteilt. Tatsaechlich ging es aber wohl schon um 9.00 los.. Zu dieser Zeit war Gewitterstimmung. Damit ja kein Troepfeli Kiddies Haut benetzt wurde der einzige Strassenkarneval Faials denn in die Sporthalle nahe des Schwimmbads verlegt..

Eine Gruppe lies sich den Umzug durch die Stadt aber nicht verbieten:

Die Deutsche Welle berichtet über den „Regio“, der nicht gespart werden kann, da er an Wert verliert. Das ist so, damit er auch wieder ausgegeben wird um die Region zu stärken und der Globalisierung entgegenzuwirken. Dann auch noch ein Bericht über die GLS Bank, die auch mein Erbe verwaltet und die die Ökobank übernommen hatte. So erfahre ich, das es nun auch eine Filiale in Hamburg gibt!

Beim Mittagsessen am Markt mach ich dann praktischerweise die Erfahrung, das nix da ist, was ich mag und nicht selber machen kann wie Reis mit Sose. Es gibt zwar wohl auch noch Omelett, das die Crew selber isst, doch meines könnte erst in einer halben Stunde gemacht werden.

So bekomme ich den nächsten Hagelschauer wenigstens mit und speise dabei genuesslich Kaesebrot und Bananen! Hier auf dem Markt gibt es nicht nur die Maisfladen, die nur 1 cent mehr kosten wie bei Modelo, sondern auch ein gutes 800 g Meis-Weizen Mischbrot zu 1,20 Euro.

Das Omelett kostet 2.50 Euro und ich bestelle es zur nächsten Arbeitspause um 17.30 vor. 2 Euro + 2 Packungen Streichhölzer werden auch als Zahlungsmittel von mir akzeptiert, nachdem ich meine Situatin erklaeren durfte. Wer naehmlich im Chinaladen Streichhölzer kauft muss gleich 3 Packungen zu 75 cent kaufen und ich brauch ja nur eine! Die Vorratshaltung auf dem Rad sieht halt anders aus als im Haus – aus Platz-, Klau- und Gewichtsgründen.

Mir dem gestern ergatterten Euro ersetze ich eine Nähnadel. Genauer sollen mir 30 aufgezwungen werden. Die Nadeln und das Garn in der Nähschatlulle stehen nicht zum Verkauf, sondern nur zur Benutzung durch die Mitarbeiter. Da waeren natürlich einzelne dabei...

Aber es findet sich dann noch eine unstabile stumpfe Sticknadel die mir zu 20 cent und somit 6 fach überteuert „überlassen“ wird. Doch was soll ich mit Nadel ohne Faden? Stabiles Garn kostet gleich 1.80 €... (Gespendet wurden mir ja nur 1 Euro...)



In einem anderen Laden (der 5. in dem ich Frage..) wird mir dank der Übersetzung einer Mitarbeiterin aber von der Inhaberin ein Stück Einfachgarn (das ich dann halt doppelt nehme) geschenkt.

In dem Laden bei Foto Joval bedanke ich mich in dem ich fuer 1,90 Euro einen Reisverschluss erstehe um selbigen in meine defecte VAUDE Tasche einzunaehen. Auch dies waere eigentlich eine Reklamation. Doch diese wuerde am Buerokratismus scheitern. Dazu mueste ich naehmlich zurueckfliegen, da mit Sicherheit ein bestimmtes kleines Stueckchen bedrucktes Papier („Kaufquittung“ im Amtsdeutsch genannt) verlangt wuerde samt einsenden der Taschean an den Haendler, der diese dann wiederum an VAUDE senden wuerde und das ganze dann nochmal umgekehrt. Waehrend ich VON HIER AUS IN EIGENARBEIT nur 5-10 Euro Schadenersatz verlangen wuerde, wuerede mich diese umstaendliche zeitraubende Prozedur mindestens 537 Euro kosten und Vaude, wie den Haendler nochmals jeweils 18 Euro... Genau das ist wieder das was ich nicht begreife: Menschen zahlen lieber 18 (bzw 36 Euro) statt 10 Euro! NUR damit die Buerokratie gewahrt ist. Das mich das ganze einige Hundert Euro kosten wuerde, interessiert den Haendler wie den Hersteller nicht die Bohne.. Das IST buerokratischer Kapitalismus, der sich selbst in den Schwanz beist! Jedes Gewehrleistungsrecht wird fuer den Reisenden so ad Absurdum gefuehrt... Gerade bei Artikeln fuer den Outdoorbereich macht eine SOLCHE Gewährleistung keinerlei Sinn. Denken ist Glueckssache und sollte eigentlich NICHT den Pferden ueberlassen werden

Summa Sumarum: So habe ich also nun also noch 80 cent für Gartenschere, Flickzeug, Bremsgummies und Sonnencreme...


Bei der PT kaufe ich eine 5 Euro Telefonkarte um meinen säumigen Untermieter noch ein letztes mal unter Druck zu setzen zu versuchen. (er wird niemals mehr ran gehen) Es kann nicht mal garantiert werden das auch das gesamte Geld in der Karte verwendet werden kann. Daran muss sich Mensch eben gewöhnen, wenn er reist. Ich meine dazu das Mensch sich auf nichts verlassen kann auf den Azoren, wie es ja auch so mit dem Wetter ist. Und prompt schüttet es aus Eimern als ich wieder auf die Strasse trete... GEIL

Nun noch nach Flamengos um mein Radio durch Naia reparieren zu lassen. Zwar gibt es auch in Horta soche Menschen, die dies koennten, aber weltweit scheint die Wegwerfkultur DIE Kultur zu sein. Nur Fernseher werde hier noch repariert... Naia soll eher Abends im 2 Haus bei der Bruecke im Ortszentrum Flamengos (Strasse zum Bot. Garten) erreichbar sein. Ich fahre an ihm vorbei. Ich klingel. Als seine Frau aus dem Fenster schaut ist er auch da, gibt sich aber nicht als Naia zu erkennen. MORGEN solle ich um 14.00 wieder kommen... (fuer eine kleine Loetung mit wenigen Minuten Zeitaufwand soll ich also 2 Stunden aufwenden...)


Auf dem Weg nach Flamengos beobachte ich noch einen Einheimischen, wie er mit seinem Drike die Felder hoch duest. Oben stellt er es ab. Was macht er nur da? Meine Neugier laesst mich so einen Feldweg in dieser Gegend erkunden. Hinter sein „Geheimnis“ komme ich allerdings nicht...


Aber netter Regen dazu!





Internet in der Bar beim Centro do Mar.





16,81 km in 1’08“15, 14,7 Durchschnitt, 49,5 km/h Maximal, 252 Höhenmeter, 155 m Maximale Höhe, Durchschnittssteigung 5 %

Mittwoch, 14. Februar 2007

Mittwoch 14.2.2007 57. Tag auf Faial

Der Sturm peitscht die See von 2 Seiten. Einmal von Porto Prim rüber und einmal vom offenen Atlantik neben Piko her.

Der Sturm holt mich an der ersten Kurve beim alten E-Werk vom Rad – 100 km/h Spitze!

Die Bar beim Centro do Mare ist obwohl schon nach 10, noch geschlossen, bietet aber eine gute Gelegenheit die grossen Wellen heute zu beobachten. Im DOP werde ich wieder zurückgeschickt, was ich aber anhand des Sturms unterlasse. Dr Joao wäre wohl im Büro des Walmuseums..

Bei der Fähre frage ich wie sich die heutigen 6,00 m Wellen ( = 19,69 Feet ) auf der Fähre, die 264 Personen transportieren kann, mit den erlebten 5 m Wellen auf dem Fischerboot vergleichen lassen. Der Mitarbeiter meint, das der Vergleich 6 m / Fähre = 5 m / Fischerboot gut hin kommt. Das bewahrt mich davor der Versuchung zu erliegen, wegen der Wellen einen uneconomischen Pico-Ausflug zu machen...
Die aus Stahl gebaute Fähre fährt bei bis zu 9 m Wellen; der Katamaran aus Aluminium, der nur 160 Personen mitnehmen darf bricht den Dienst schon bei 4 m Wellen ab. Durchschnittlich an einem Tag im Jahr passiert es das aus Witterungsgründen der Fährbetrieb ganz eingestellt wird. An 5 Tagen fallen einzelne Fahrten aus.

Als ich beim Internet am Markt bin ist geschlossen obwohl schon viertel vor 11. Weiter unten ist die Strasse gesperrt. Der Semi Praesident Portugals ist im Theater. Natuerlich ist ein Gespraechstermin nicht moeglich auf buerokratischem Weg. In den unbuerokratischen mag ich meine Kraft aber auch nicht mehr stecken. Verständlich, wenn Mensch bedenkt was mir Paulo als ich ihn zur Rede stelle, wieder an den Kopf wirft: „Kein Mensch will Deine Arbeit“. Das ist ja gleichbedeutend mit das „Kein Mensch mich will“ – meinen geliebten süssen Schneestern möchte ich da einmal ausnehmen, denn der liebte mich, wie ich ihn liebte. Kein Lebensrecht also für Holger Halfmann, denn ich bin eine UNERWÜNSCHTE PERSON DIE ABGETRIEBEN GEHÖRT HÄTTE. Mit diesem Gefühl lebe ich nun schon 40 Jahre. Aber egal DER REGEN MAG MICH ER MAG GEGEN MEINE HAUT KLATSCHEN, DESWEGEN LIEBE ICH IHN, DENN ER IST DER EINZIGE IN DIESER WELT DER MICH M A G !

Nun frage ich beim Kiosk Gegenüber was mit dem Intenet los wird. Just da geht der verantwortliche Mitarbeiterhinen. Wiso geschlossen war lässt sich aber nicht in Erfahrung bringen, da ich ja kein Mitarbeiter sei... Durch die heutige Spätöffnung krieg ich noch einen Kraftprassel mit, der niemals die Zeit lassen würde die Regenhose überzuziehen.

In der Mittagspause treffe ich Beatrice mit Ihren Freunden wieder. Doch ausser einem Hallo gibts kein Gespraech mit Ihr. Von einer Freundin bekomme ich allerdings einen Euro zur Diebstahlfinanzierung gespendet. Der andere Freund will eher 10 Euro von mir, als das ihm die Beantwortung seiner Frage 10 cent wert wäre. Das ist vieleicht auch ein Grund dafür, das ich nach Diebstählen die Leute nach Geld frage um WENIGSTENS ETWAS ANERKENNUNG AB UND AN MAL ERFAHREN ZU KONNEN.

Ich will zu Bernds Segelyacht, doch hält mich der Verkehr davon ab abzubiegen, was gut so ist, denn Minuten später treffe ich ihn bei Peter.. Nun krieg ich auch endlich mein Pataniscas de Bacalhau!

Waehrenddessen verpasse ich 2 nette Hagelschauer. Heute ist es mit 13 Grad 4 Grad kaelter als zuvor.

Abends dann Internet beim Centro do Mar.

6,58 km in 32“43 12 km/h Durchschnitt, 40,5 km/h Maximal, 112 Höhenmeter, Durchschnittssteigung 5 %, Maximale Steigung 18 %

Dienstag, 13. Februar 2007

Dienstag 13.2.2007 56. Tag auf Faial








Hortensienhecken rahmen die Bachläufe nahe der Caldera ein. Zur Blütezeit wird's blau...

9.30 Ich arbeite zunächst an einem Indymedia-Artikel, der sich mit der derzeitigen Situation bezüglich Zensur im allgemeinen und im insbesonderen auf meine Person bezogen, auseinandersetzt.

10.30 Ich bin fertig und stelle fest das die Caldera Wolkenfrei ist, was recht selten ist. Ich entschliese mich mein Vorhaben vom letzten Schönwettertag umzusetzen: Eine weitere Caldera-Tour über eine andere Strecke, egal ob ich so einen Lap Top Tag verliere, denn schlieslich bin ich nicht bur zum Arbeiten auf der Insel!

Ganz bis zur Caledera werde ich nicht kommen – aber immerhin bis nahe ran..

Bei der zum Centro do Mar zugehörigen Bar frage ich noch ob ich vieleicht am Abend dort im Internet arbeiten kann, denn dort gibt es ja Wireless LAN und für die besetzte Steckdose hätte ich ja einen 3 Fach Stecker! Ich werde an den Inhaber Dr Joao, der gleichzeitig auch beim DOP, wo Mensch mir ja nicht helfen wollte arbeitet. Also versuche ich es dort noch einmal. Natürlich ist er in einem Meeting, das noch eine Stunde dauert, die mir dann fuier mein Tagesausflugvorhaben fehjlen würde. Deswegen lasse ich mich auf keinen Termin für den heutigen Tag ein.

Stattdessen versuche ich zu erreichen, das die Dame, mit der ich spreche ihn fragt. Er könne ja dann seinem Mitarbeiter Bescheid sagen oder mich Abends dort treffen, wenn nötig. Das ist gar nicht so einfach zu erreichen... Auch den deutschen Mitarbeiter der zufällig vorbei kommt spreche ich auf Dr Joao an. Viele verschiedene Wege führen vielicht zum Erfolg. In meinen Augen ist es kein grosses Ding am eigenen Lap Top in einer Bar arbeiten zu dürfen, denn schlieslich trage ich so ja auch durch Galao – Konsum beispielsweise zum Umsatz bei...
Als Alternative käme auch noch Mittwoch ab 9.00 für ein Gespräch in Frage..

Mittlerweile hat auch die neue Tankstelle beim Kringelverkehr Richtung Flughafen geöffnet. Dort wasche ich meine Unterhose und kaufe ein Magnum Intensive sowie ein Salami (das schlechteste bislang, da der Kakau gestreckt wurde).

In der Bar O Canal, bei der unmittelbar am Flughafen gelegenen Tanke lasse ich meinen Lap Top und einen Harddisc Drive zum aufladen. Im Flughafen selber hängt mein portugisisches Antifa-Pamphlet immer noch aus. In der Gegenüber liegenden Bar Oasis gibt es heute als „Prato do Dia“ Fisch! Insbesondere dann lohnt das Tagesgericht, da Fisch sonst ja recht teuer ist, wenn es nicht gerade Bacalhao ist! Es gibt eine Scheibe Schwarzschwanzbarsch (portugisisch = Garoupa) mit leckerem Yams samt pikanter Zwiebelsosse. Dieser Fisch ist entlang der Küsten in Tiefen bis zu 110 m zu finden. Gefangen wird er per Hand oder Grundangelschnur. Er wiegt bis zu 2 kg und kann bis zu 16 Jahre lang im Meer schwimmen, so er nicht vorher gefangen wird. In der Bar gibt es ein vom DOP (die Uni der Azoren) herausgegebenes Büchlein in dem alle lokalen Fischarten (auch in English, der Name in viele Sprachen) vorgestellt werden. Inklusive dem Hinweis auf den Status bezüglich Artengefährdung! Dieses Büchlein ist auch im Tourismo erhältlich. In seinem Vorwort wird auch erwähnt, das einige Wissenschaftler der Meinung sind, das in Zukunft statt mit Treibnetzen ect mit traditionelleren Methoden der Fischfang betrieben werden sollte um dem Fisch auch eine Nachwuchschance zu geben. So wird auch ein Verbot von Treibnetzen und Tiefwassernetzen gefordert. Nach dem Tagesgericht muss Mensch hier fragen! Es ist immer die beste und preiswerteste Alternative, da es 2 Brötchen, ein Softdrink + Galao oder anderen Kaffee zu immer 5,50 Euro gibt. Einmal die Woche wird je nach Angebot versucht Fisch auf der Speisekarte zu haben.

Nachdem weiterfahren nach dem Mittagessen stelle ich fest, das eine der Neoprensocken nicht mehr an dem Platz ist wo ich sie zum Trocknen aufgehangen hatte (am Metallbügel der Lenkertasche). Das hätte so fast zu einem Super Rück Rück Roll geführt und somit zur gänzlichen Verhinderung meiner Caldera Tour.. Glücklicherweise hatte ein Gast des O Canal gesehen wie diese kurz nach Verlassen des Lokals runter gefallen war und zum Glück sah er mich auch wieder vorbeifahren bei der Suche und wiederum zum Glück klopfte er an die Scheibe. Zum 4. mal war mir das Glück hold, das ich dies auch a) mit bekam und b) auch noch darauf reagierte und umkehrte. Ich dachte nähmlich eher das es um meine Technik ging... Sonst wäre ich bis zu meinem Schlafplatz umsonst zurückgerollt und hätte ALLE Steigungen des Weges ein 2. und zum Teil ein 3. mal gemacht... GANZ HERZLICHEN DANK AN DEN GAST. Nochmal Schwein gehabt.

Später stelle ich dann allerdings fest, das ich in anderer Hinsicht weniger Glück hatte, denn ich bemerke nun, das irgendwer meine Lenkertaschenausentasche komplett ausgeräemt hatte. Somit fehlen mir nun Flickzeug, Reifenheber, Nadel, Faden, Bremgummis und die Gartenschere, die ich Sylvianne abgekauft hatt zum freischneiden eventell verwachsener Wege. Sonnencreme obendrein! So kann ich nun also wiedermal Sponsoren suchen.. PRAVISSIMO!

Beim Abzweig zum Castello Branco (genauer etwas dahinter auf der linken Strassenseite Richtung Capelo) entdecke ich ein verlassenes Häeschen, das mir auf meiner Inselrundtour sicher als letzter Schlafplatz dienen wird auf Faial, bevor es dann endlich nach Pico geht – so ca 1.März schätze ich, derzeit... Darin finde ich als einziges noch brauchbares 2 etwa 30 Jahre alte Lampenschirme. Ob es dafür was auf Ebay gibt?

Beim Versuch das Büro des Bürgermeisters von Castello Branco (Luis Botelho) zu finden, werde ich zu einer Baustelle geschickt. Angeblich ist es ja im gleichen Gebaude wie die Bäckerei Bico Dolce. Das stimmt aber gar nicht. Die Verbindung zur Bäckerei besteht nur, da seine Frau, die ich nun treffe, dort arbeitet. Sie sagt mir das sein Büro in der Freguesa ist, die sich beim Flughafen befindet. Ein anderer Kunde sagt mir das er aber nur Dienstags von 19 bis 20 Uhr dort ist und ansonsten im Tourismo Hauptbüro in Horta arbeitet... (Zum Glück frag ich beiläufig am nächsten Tag im Touribüro in Rua Vasco da Gama nochmals nach und erfahre so, das er derzeit in’s Medio Ambiente versetzt wurde..)

Etwa 26 km neuer Wege erkunde ich heute. Viele davon in keiner Karte verzeichnet und der höchste endet von 2 Seiten dort, wo sich die Natur den Weg zurück erobert hat an einem Bachlauf, der sich unüberwindbar tief in den Weg eingegaraben hat. Ob ich den weg von der anderen Seite später wieder inden werde? Da bin ich mir Recht sicher, da ich ja alle Wege hier abfahre!

Erst nach Einbruch der Dunkelheit ein paar Tropfen Regen. Der höchste Punkt der Insel war während meiner gesamten Erkundungszeit heute zu sehen! Solche Tage lassen sich an ein oder 2 Händen innert 2 Wintermonate (22 Grad Spitze heute in der Sonne!) ablesen

Im O Canal spiele ich dann vor diesem Tagebucheintrag noch bis weit nach 22.00 mit Imanuel Domino, was er mir beibringt.

Die Spielart mit Punkten kannte ich noch nicht. Immer wenn jemand eine Punktzahl legt die durch 5 teilbar ist markiert er diese mit einem Stift, der in ein Brett gesteckt wird. Natürlich gewinnt Imanuel, aber das ist mir egal.
Mit mir unterhalten will es sich aber leider nicht.. Na wenigstens ein Spiel! Meistens will nähmlich noch nicht mal jemand mit mir spielen.. Das kannte ich ja schon aus meinem Elternhaus.. Heutzutage ist das freilich egal mit 40..

Das O Canal schliest um 22.00 offiziell, doch solange Gäste da sind.. Heute wird es 2.30!

So machte ich meine von Globetrotter gesponserte Tasche Wasserdicht. (durch den Rollverschluss läeft manchmal sonst Wasser rein) Ich benutzte ein Stück von einem vom Walmuseum vor längerer Zeit weggeblasenen und niemals geborgenen Zelts. Unten festgebunden über die Tasche gespannt und zusätzlich mit dem Spannriemen der Tasche gesichert. Bei Tagestouren darüber noch der Regenschutz den ich sonst an meinen Hinterradtaschen habe. Die Vorderradtaschen benutze ich hinten bei Tagestouren, da diese dann mehr Gewicht aufnehmen.


Heute ist der Sturm zum ersten mal so stark, das ich im Windkanal beim Mt Queimada auf ebener Strecke den kleinsten Speeddrive-Gang einlegen muss und dann trotzdem durch den bögigen Wind 20 cm zur Seite versetzt werde während ich vorwärts kurbel... So verwundern 5-7 m Wellen übermorgen nicht.

55,72 km in 4’35“45, 12,1 Durchschnitt, 53,5 km/h Maximal, 1639 Höhenmeter, 669 m Maximale Höhe, Durchschnittssteigung 7 %, Maximale Steigung 26 % (33 mit Schieben auf 3 m kurzer Strecke) Rekord in Höhenmeter

Montag, 12. Februar 2007

12.02. ABENDS

Nun hab ich Lust auf Regen und wandere so noch mal den Weg hinter dem Walmuseum, den ich ja nur bislang in der Nacht kannte. Es gibt auch noch 2 Möglichkeiten zum Meer runter zu kommen. So entdecke ich auch, das es hier möglich ist auf einem Wanderweg hinauf zur Ermita zu kommen. Dazu noch ein alter Picknickplatz in einem Steinbruch aus Zeiten der unmotorisierten Lebensweise.

Leider gibt es beim Walmuseum keine Verbindung zum Hotspot, da dieser heite am Ruhetag dummerweise abgestellt ist.

Mit Zwiebeln und zerbrochenen Eiern koche ich erst mal bevor es zum Quebra Mar zum weiter arbeiten geheen soll. Doch es wird zu spät dafür. Wer denkt schon das „Kochen“ 3 Stunden in Beschlag nimmt? Ich begreif es nie!

Ich immer noch heraus kriegen, wiso ich in dieser Welt nicht akzeptiert werde. Da müste ich als erstes Paulo fragen, wiso er auch meine Arbeit auf eigenem Laptop nicht will. Es ist schon verrückt: Da gelingt mir nach 40 Tagen in Sponcoring und dann soll es mir wenn es nach Paulo ginge dies nichts nützen, da mir nun der Arbeitsplatz fehlt...

Ich fahre los, doch scheu ich mich irgendwie da wieder aufzuschlagen. So guck ich unterwegs bei Peter vorbei ob Bruno da ist und ihn zu fragen, wiso es in dieser Welt keinen Platz für mich gibt. Doch er ist nicht da. Dann zu seinem Boot. Ich klopf erst gar nicht da ich kein Licht sehe. Auf dem Weiterweg zum Cafe Teatro komm ich noch kurz vor ihm bei der Feuerwehr vorbei. Da dort jemand English spricht kann ich es da versuchen. Doch das Signal ist zu schwach. Dann bearbeite ich eben noch ein paar Bilder. Als ich dann grad gehen will, weil ich zu müde bin, soll ich dies auch tun, weil die Türen geschlossen werden sollen.

17,41 km in 1’07“25, 15,4 Durchschnitt, 65 km/h Maximal, 179 Höhenmeter, 89 m Maximale Höhe, Durchschnittssteigung 3 %, Maximale Steigung 9 %

AKTUELL

Gerade auf DW-World gemeldet:

Erdbeben im Atlantik 700 km von Lisabon. Zu spüren in Portugal und Spanien, aber nicht auf den Azoren. 6.0! Keine Schaeden.

Regengeilheit

Uebrigens:

Teilbereiche der vulkanischen Azoren erhalten - um nur ein spektakuläres Beispiel zu nennen - bis zu 4900 mm Niederschlag, also rund die vier- bis fünffache Menge deutscher Mittelgebirgs-Kammlagen !

Alein schon deswegen ist es das Paradies für Struffel (Spitznamen des Regengotts Holger Halfmann, der der Autor dieses Blogs ist)

Montag 12.2.2007 55. Tag auf Faial

Antonio Mendonca kommt nicht (wie sollte es anders sein). Mein Arbeitsplatz und Energiesponsoring (fuer das ich etwa 15 € in Form von Konsum bezahlte!) ist gecancelt. Wie sollte es anders sein! Obwohl die „fehlenden“ 39 cent, die wegen anderslautender Vereinbarung ja eigentlich nicht fehlten, ja auch bezahlt wurden. Kleinkarierter Kram. 39 cent sind hier also 800 € wert! Aber bitte schoen. So verliert mich das O Ocidental selbstverstaendlich als Kunden. Wer mit aller Gewalt versucht mein Geld zu bekommen bekommt gar nix mehr von mir. Das mache ich zum Abschied auch deutlich in dem ich der Bedienung mein Geld, das Sie nun nicht mehr bekommt zeige. Alles wieder nur wegen eines kleinen Missverstaendniss und wegen Gier. Nicht MEIN Problem, ich MUSS das offerierte Projekt nicht zu einem Ende bringen. Und es gibt auch noch andere Moeglichkeiten.

Auf GMX ist zu erfahren das New Yorks State Senator Carl Kruger fordert das nun sogar das Benutzen von tragbaren Musikspielern in der Oeffentlichkeit unter Strafe gestellt werden soll, da der Buerger keine EIGENVERANTWORTUNG haben darf.
"Die Regierung ist verpflichtet, sich um die Sicherheit der Bewohner zu kümmern"
Fur den genauen Wortlaut bitte dem GMX Link folgen!

Internet in der Schule am Markt. Zur Mittagspause muss aus rein bürokratischen Gründen alles zusammengepackt werden, was bei 2 maligem Auf- und Abbau ja immer 10 Minuten Arbeitszeit kostet. Unsinnig. Bei der Technik würden mir ja diese immer benannten Versicherungstechnischen Gründe einleuchten, aber doch nicht bei Strom und USB-Kabeln...

Bacalhao ala Pana in der Pause und Dusche im Altersheim. Das Schwimmbad hatte schon wieder einen anderen Mitarbeiter. Wegen Regelgeilheit konnte ich da wieder nicht Duschen.

Es ist halt nur zum schwimmen da und die kapitalistischen Interessen des Betreibers müssen gewahrt werden. Würde Mensch halt mal Nachdenken würde er auf die Idee kommen "Schwimmen 2.50, Duschen 1 €". Aber dazu müsste ja wieder über den Schwimmbadrand geschaut werden... Dazu sei halt die Marina da.

Das Sportlerheim macht erst um 16.00 auf. Sicher wäre es da ja ohnehin auch nicht und mit 90 Minuten Warten oder so verbunden. Bevor ich meinem Lebensmotto "möglichst nur Geld für Nahrung auszugeben und nicht mehr wie 10 € am Tag im Durchschnitt" untreu werde und für Geld in der Marina Dusche, fällt mir noch rechzeitig ein, das ich unter zu Hilfe Nahme von Amelia ja auch schon mal im Altersheim duschte.

Sonntag, 11. Februar 2007

Sonntag 11.2.2007 54. Tag auf Faial

In der Nacht 2 Fettprassel, von denen einer auch lang genug ist, das ich ihn nur mit meinem Prasseli an, geniesen kann. Nun tropft es auch im Vorraum an 2 Stellen und auch rechts meines Schlafplatz bahnen sich erste Tropfen einen Weg durch das Dach. Alles natuerlich kein Problem fuer mich, da ich mein Zelt ja auch IN meinem Haeschen aufbauen kann.

Die Deutsche Welle behandelt in Ihrem Hörerforum einmal mehr das Thema Klimawandel. Auffallend ist, das es in USA immer noch Menschen gibt, die die Augen verschliesen, aber wenn der Hoerer an sich an der Macht waere wuerde sich etwas aendern, denn ganz viele haben erkannt „Zuviel Panzer – zuwenig HIRN“. Oder aber auch „Zuviel Hirn, aber ZUWENIG VERSTAND!“. Problem ist halt auch hier die Gesellschaft an sich. Von Noeten ware eine WELTREGIERUNG die aus ALL den Menschen besteht, die sich um die Welt kuemmern moechten und die dann im Konsensprinziep entscheiden. Vieleicht mit der Einschraenkung, das EINZELPERSONEN nur ein Vetorecht haben, wenn mindestens 5 % der in dieser Weltregierung eingeschriebenen das Veto unterstuetzen. Im Prinzip also so aehnlich wie das Parteiensystem in Deutschland. Nur eben mit dem Entscheidenden Unterschied, das JEDE/R Mitglied dieser Regierung sein kann, was die Politikverdrossenheit Geschichte werden liese.

10.44 In das O Ocidental findet kaum ein English sprechender Mensch den Weg. Das erste mal sehe ich jemanden der english versteht. Doch es ist mal wieder das, das niemand mit mir sprechen will, weil alle in Ihrer GESCHLOSSENEN MINIATURWELT leben....

Später wird es lustig als eine junge Frau einem Abeitskolegen Feuer gibt: Die Zigarette explodiert... Dann treffe ich aus Zufall den Sohn von Antonio Mendonca (der Fischer der mich auf noch kleinerem Boot mitnehmen wollte) Wir verabreden uns fuer 10 Uhr im O Ocidental.

Zu Essen gibt es neben Pommes nichts warmes Vegetarisches. Aber auf dem Hamburger ala Casa sind doch Eier drauf. So frage ich nach denen. Ich wunder mich das 2 Eier das selbe kosten wie Pommes und frage ob ich 3 haben könne. Es wird bejaht. Trotzdem stehen auf der Rechnung 3 Eier. So habe ich 39 cent zu wenig – ich hatte ja extra gefragt! Ein Farbiger, der die Diskussion mitbekommen hatte, übernimmt die zwar, doch ab jetzt herrscht böses Blut. Das hat den Verlust meines Textes zur Folge und ich kann drausen alles neu tippen.

4,33 km in 19“01, 13,6 Durchschnitt, 36 km/h Maximal, 69 Höhenmeter, Durchschnittssteigung 4 %, Maximale Steigung 9 %
Neuer Niedrigrekord bei km und Zeit