Sonntag, 7. Januar 2007

7.1. 21. Tag auf Faial / Fiaesta do Rais Castelo Branco

Hafenbecken Horta bei Wellengang



Sonntag 7.1.2007 21. Tag auf Faial

Phantastisches Wetter zum Wandern. Doch lockt auch das Horta Museum mit freiem Eintritt heute..

Zudem ist die Recumbant – Tasche immer noch wasserdicht zu machen. Und bei den Baptisten ist um 11.15 Gottesdienst. Da könnte ich den Prister und das amerik. Pärchen treffen. Vergangene Woche klappte das aus Zeitgründen meinerseits nicht.
Ich beginner die Tasche abzudichten und bin 13 Uhr bei den Baptisten. Der Prister meint die Sachem it Robin auf sich beruhen zu lassen. Mittwoch Abend vor der Messe darf ich wegen Internet nachfragen (negativ).

Im Horta Museum gibt es neben einzelnen Möbelstücken wie Stühlen, Sekretär, auch eine alte schöne Musiktruhe, die mittels einer Metallscheibe betrieben wird die auf Anfrage auch angeworfen wird. Die Truhe wurde vermutlich bei der Abreise einer der Kabelgesellschaften zurück gelassen. Da sich zuviel Gepäck in der Zwischenzeit angesammelt hatte.


Interessant ist im Museum auch der Stilbruch zwischen alten Gemälden und moderner Kunst. In der Feigenmarkskulpturen – Sammlung kann auch die Entwicklung der Segelschiffe nachvollzogen werden.


So war der Vorläufer der Mastensegler ein einfaches Fischerboot mit einem Zweig als Segel. In den Blättern verfing sich der Wind. Bis zu 50.000 Einzelteile sind in den Modellen verarbeitet. Nun fahre ich wieder nach Castelo Branco um Details abseits der Strasse zu entdecken, die bislang unbeachtet blieben. Entlang der eingeschnittenen Bachläufe halt sich eine urwüchsige Vegetation, die auch durch Bebauungsverbot bewahrt wird. Alles mit dichtem Efeu verhangen.




40 Minuten vor Beginn des Dreikönigssingen sitze ich vor der Junta de Freguesia Castelo Branco, schreibe Tagebuch und lese. Als die Zeit des Treffens gekommen ist, aber ausser einem Spaziergänger kein Mensch zu sehen ist, dämmert mir, das ich was falsch gelesen habe.

Ich fahre zur Snackbar gegenüber vom Flughafen um die 20 Uhr Nachrichten der Azoren zu sehen; erfahre aber das der Wirt schliessen wird um an einer “Party” teilzunehmen.. Ich frage ob diese privater Natur ist oder öffentlich.. Eben in der Vermutung, das genau dies “Party” genau dieses 3-Königssingen ist, das ich suche.. Die Junta de Fraguisia ist der Veranstalter, aber der Ort jades Jahr ein anderer. Diesmal ausgerechnet am höchsten Punkt von Castelo Branco. Bei Bico Doce, wo der ausrichtende Bürgermeister Luis auch sein Büro haben soll (was sich später wiederum als falsch herausstellen soll – nur die Büro – Sache..) Luis ist arg im Stress, denn er fast richtig mit an die Bevölkerung mit Bolo de Reis und Kastanien zu versorgen.


Es reicht nicht die Kamera anzuwerfen, wenn die Kastanien kommen..
Dazu spendiert er leckeren Kakau + Picowein. Er hat so viel zu tun, das ich nur kurz mit ihm spreche und verabrede ihn “in seinem Büro zu besuchen an einem anderen Tag”.

Ich treffe noch einen auf Terceira geborenen Einwohner Faials, der aufgrund seiner Arbeit für die Airforce sehr gut English spricht. Er interessiert sich für meine Bilder, die wir anschliesend auf seinem Computer ansehen. Er wohnt zusammen mit Frau, Kindern und Eltern in dem Haus, das sich gegenüber der Ausfahrt des Flughafens befindet.


Dann versuche ich noch Beatrice in Flamengos zu besuchen um mir das Zelt genauer anzusehen, das sie mir anbot auszuleihen (in betrunkendem Zustand) In einer Kneipe unterwegs erhalte ich eine erstaunlich gute Wegbeschreibung auf kleinen Strässchen. Obwohl gleich 8 solche Strässchen darauf verzeichnet sind, finde ich die Gegend der Wohnung von Beatrice. Da aber keine Nr an den Häusern ist (in den meisten Fällen), komme ich zu nachtschlafender Stunde nicht mehr in Kontakt mit Ihr. (später stelle ich fest das ich auch noch ne Querstrasse weiter hoch gemusst hätte..)

49,28 km in 3’25“28 Min, 14,4 Durchschnitt, 59 km/h Maximal, 961 Höhenmeter, maximale Höhe 301 m, Durchschnittssteigung 5 %, Maximale Steigung 22 %

Samstag, 6. Januar 2007

Samstag 6.1.2007 20. Tag auf Faial

Prassel kommt auf Horta zu - lecker !


Heute zur Einstimmung mal meine "blaue Serie"...



Zusätzlich zu Licht und Bremse ist nun auch noch der Reisverschluss meiner Jacke zu ersetzen .
Samstag 12.30 – um 13 Uhr ist alles zu.
3 Sachen sind zu erledigen. – ich schaffe keine, da ich dazu ja auch die Preise vergleiche.

Für die Halaogenlampen finde ich einen Laden in der Strasse, die von der St Augustiakirche nach Porto Pim führt (gleich das erste Haus rechts). Er verkauft zwar eine (die dann nur 100 Stunden hält!) für 6 Euro, aber will mir 2 für 10 geben. Da ich für ein Glühbirnchen eher mit 60 cent (statt 600!) gerechnet habe, ist nun wohl mehr als Verständlich, das ich die Preise in einem anderen Laden vergleichen will.
In einem Fotoladen werden zwar nur 5,70 Euro für eine verlangt, doch für 2 über 10 Euro. Als ich wieder zurück bin , bin ich leider 5 Min. zu spät...
Um AZETON zu bekommen soll es gleich 6 Möglichkeiten in der Stadt + Modelo geben. Das brauche ich zum reinigen meiner Recumbant-Tasche vor dem flicken mit Silikon. In einer Apotheke werden 80 cent für 60 ml verlangt, 2 weitere Möglichkeiten scheiden aus. Bleiben noch 2 weitere Apotheken + Modeleo + Mid Atlantik (der Segelladen mit dem Peace Zeichen an der Atlantikstrasse) . Eine der beiden Apotheken, die am Markt ist auch noch Samstag Nachmittag geöffnet (im wöchentlichen Wechsel mit den anderen). Dort kostet das Azeton so wenig, das die erste Zahl vor dem Komma eine 5 ist. Also greife ich zu und vereinbare eine Rückgabemöglichkeit für den Fall, das ich es doch noch günstiger bekommen sollte.

Wegen des Reisverschluss frage ich 2 Rotkreuz-Mitarbeiter, die ich zufällig sehe. Erst werde ich an einen Laden gegenüber des Rathaus verwiesen (der so lange erst „nächsten Monat“, was auch „im Juni“ heisen kann, wieder kriegt..). Dort hin wollte mich auch schon Felisberto schicken. Den Menschen fallen eben immer nur Geldplätze ein. Beschränkt! Doch dann erfahre ich doch noch, was ich wissen will: An der Strasse nach Varadouro gibt es ein Rotkreuz Depot, das ausgerechnet heute 15 – 18 Uhr „göffnet“ ist. Dort angekommen erfahre ich zwar, das es eben keine öffentliche Öffnungszeit ist, sondern das hier Altkleider direkt an Bedürftige verteilt werden. Diese werden hier von Modelo neu gespendet, statt das sie von Einheimischen abgegeben werden oder durch Sammlungen zusammengebracht werden. Das Rote Kreuz gibt diese Kleidung dann entweder perönlich zu Bedürftigen oder verteilt sie über die Junta de Freguesia, da es den meisten Einheimischen hier peinlich ist, nach einer Hilfe zu bitten.
Etwas mit Reisverschluss ist bei den gespendeten Kleidern nicht dabei wie ich erhofft hatte. Doch ich erhalte 2 grosse Packungen Corn Flakes. Klasse!

Nun ab zu Frank’s berühmten Hähnchenrestaurant in 3. Generation!
Dort treffe ich neben dem Inhaber auf einen Tisch mit Auswanderern bzw Teilauswanderern aus Deutschland, Schweiz, Grossbritanien und Frankreich.
Das Pärchen aus Deutschland hat sich in Kanada, wohin beide ausgewandert sind, kennengelernt. Sie segelten zusammen durch die Weltmeere. Ein Sturm zwang sie mehr oder weniger auf Faial wieder sesshaft zu werden.
Wer mehr wissen will ist eingeladen, Ihr Tagebuch auf http://my.opera.com/wickedlizard/blog/2007/01/07/today zu lesen.
(der Link ist ein Eintrag in Ihrem Weblog über mich..)

Die Schweizerinn kam im Jahr 2005 hierher um Ihren Frieden auf Faial zu suchen. Die Schweiz ist ihr zu stressig und teuer. Sie lebte erst einen Sommer in einem aufgelassenen Häuschen in Flamengos bis sie es schlieslich für 30.000 Euro kaufte.

2 andere Deutsche, die hier Urlaub machen kommen an einem anderen Tisch hinzu. Auf RTP auch heute nix. Die Schweizerin kommmt zurück. 2 Ihrer Bekannten kommen auch noch hinzu. Sie arbeitete bei Mid Atlantik. Er ist Künstler, den ich heute schon mal beim Walmuseum traf. Er kennt auch Robin..

Die Schweizerinn wollte mich mit zurück nach Flamengos nehmen, woraus aber nichts wird, da sie unter Alkoholeinfluss ihre Schlüssel nicht mehr findet. Ich biete Ihr nach gemeinsamer Suche noch an, mit ihrem Händy eine Taxe zu rufen, wenn sie es mir mit gibt. Sie gibt mir zunächst das Telefon, hat dann aber bedenken, das es gelingt.

Das war gut so, denn es gibt auf Faial keinen 24 Stunden Taxiruf, wie selbst auch auf Madeira nicht. In einer Bar unterwegs wird fast schon getanzt zu einem Techno Video (House). Ich begebe mich aber lieber in’s Insonia. Wie beim letzten mal gibt es einen der mich nicht mag und der Streit sucht. Mit anderen hingegen kann ich interaktiv zusammen tanzen.

Meine Stimmung sinkt aber, als eine Frau die ich 3 x fotografiert habe interveniert, nach dem ich ihr 10 Minuten vorher das letzte Bild gezeigt hatte auf dem sie auf einem Podest getanzt hatte. Möglicherweise hatte Ihr Freund interveniert. Sie hatte eine lichtreflektierende Kette an. Ich ärgere mich über mich selbst, da ich die Kamera heraushole um das Bild zu löschen. Vieleicht hätte es ja auch gereicht einfach kein weiteres zu machen., was ich ohnehin nicht vor hatte. Dumm war zu dem nicht einfach das letzte zu löschen, sondern nach dem davor zu suchen. Denn so verliere ich beide. Aber es ist natürlich ihr Recht.

4 Veranstaltungen vorher sagte Roger zu beim nächsten mal wieder Caipirinha zu haben. Da dies auch heute noch nicht der Fall ist, meine Stimmung down ist und er mir ohnehin einen Discount auf den Mindestverzehr angeboten hatte, frage ich ihn ob ich meine 3 Euro bei ihm bezahlen könne. Doch diesmal besteht er auf den (mitlerweile ja halbierten) Mindestverzehr. Auch egal – da hab ich mal die Grenze überschritten aus den genannten Umständen heraus. Das ist ja ohnehin eine Kunst Gastfreundschaft und Vergünstigungen anzunehmen, aber niemals zu viel zu verlangen.

Ach übrigens: 42 Flugzeuge konnten nicht landen. 1500 Passagiere betroffen. Nur 800 Personen konnten die Insel ditrekt erreichen. 200 weitere von Pico oder Sao Jorge aus, von wo es mit dem Boot weitergeht. Auf der Inselgruppe Flores Corvo (Oxidental ) kommt es auch schon mal vor, das es 3 Wochen kein Gas gibt, da nicht mal das Militär die Inseln erreichen kann. Das Gepäck erst nach 1 Tag ankommt mit dem nächsten Flug ist an der Tagesordnung. In Einzelfällen dauert es 2-3 Tage – ganz selten 7 Tage, aber wie bei mir über 20 Tage passiert kaum mal.

54,99 km in 3’22“21 Min, 16,3 Durchschnitt, 54.5 km/h Maximal, 358 Höhenmeter, Durchschnittssteigung 4 %, Maximale Steigung 14 %

Freitag, 5. Januar 2007

Freitag 5.1.2007 19. Tag auf Faial

Mittels Stromkabel als Verlängerung krieg ich nun auch die Deutsche Welle rein.

Die ersten 4 Bilder zeigen
Pico (9 km), Sao Jorge (39 km) und Graciaosa(85 km weit weg) .

Roberto erzählt mir, das er Peter eine Nachricht hinterlassen hatte. Diese hat mich nie erreicht.

Dann fahre ich zum Flughafen um den Parlamentspräsidenten, der hier auch die Gesetze unterzeichnet, zu treffen. Am Eingang wo mein Rad abgestellt ist wartet ein Parlamentsmitarbeiter mit den Tickets. Er erzählt mir das der Wahlprozess wie bei uns ist – einmal abgesehen davon, das der Parlamentspräsident hier auch vom Volk gewählt wird. Ein Interview mit Fernado Menezes gelingt und erfolgt erfolgreich: http://www1.de.indymedia.org/2007/01/166107.shtml (MP3 + Text + Übersetzung)

In der Snackbar Sabores Sublimes frag ich, ob ich die lokalen Nachrichten sehen kann und ob jemand (wegen Übersetzung) die nächste halbe Stunde da ist. Ein Gast bejaht, doch als ich mit meiner Erklärung fertig bin, sagt er das er gehen müsse...

Dann hat die Wirtin angeblich mittlerweile verstanden und will übersetzen. Doch als ich Sie dann danach ganz konkret frage muss sie arbeiten...

Dann mach ich die Anzeige wegen Robin, den ich nun zum x-ten male mit einem imaginären „Rene“ verwechselt habe. Ich beantrage die Strafanzeige nur zu verfolgen, wenn er erneut Straffällig werden sollte. Wer ist aber nur dieser Rene?

Im Municipal ist schon beim Empfang bekannt, wo ich hin muss und die Tür öffnet sich mir automatisch. Zuerst schecke ich meine E-Mail und stelle fest, das nun, nachdem TAP endlich kooperiert SALEWA sich quer stellt. Nachdem ich gestern auf meine Mail, in der ich das Problem vorstellte keine Antwort bekam, schrieb ich nochmal und fragte, ob nun meine 17-tägige Wartezeit, Arbeit und "Zusammenarbeit mit dem Parlament" ect umsonst war. Darauf erhalte ich wohl eher als Fehler (denn die Mail wird zurückgerufen, da war sie aber schon unterwegs) eine Mail, die meine Ansprechpartnerin bei SALEWA an einen Mitarbeiter senden wollte.... Darin werde ich als total verrückt bezeichnet und eine Zusammenarbeit fände wohl nur in meinem Kopf statt.. Der Mitarbeiter Marc solle doch nur mal auf meine (damals noch nicht gesperrte) Webseite schauen... Klar, wenn ich nicht selber betroffen wäre und erstmals mit der angeblichen Verfolgung von Antifaschisten IN DEUTSCHLAND konfrontiert würde, würde ich mein Gegenüber als unpolitischer Mensch auch als verrückt bezeichnen. So kontraproduktiv diese Reaktion auch ist, ich habe Verständnis für den oberfläschlichen Betrachter. Liebend gerne wäre ich in dieser brisanten politischen Situation verrückt und alles was TATSACHE ist wäre nicht wahr. Doch leider ist es eben nicht so!

Es wird gerade aus meinen Erfahrungen der letzten beiden Tage hier, wo meine Öffentlichkeitsarbeit Früchte trägt, im Vergleich mit dem Misserfolg meiner Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland während der letzten Woche vor meiner Flucht aus Deutschland, deutlich, dass das Problem hier auf den Azoren –weit weg von Deutschland- eher erkannt wird, als in Deutschland selber. Eine klare Bestätigung für meine Auswanderung.

Ich treffe wieder den Bürgermeister Joan Castro und überlege mit ihm zusammen, wie es weiter gehen soll. Er ist recht klug und lehnt deswegen meine Idee ab, das er vieleicht mal SALEWA anrufen solle, denn folgerichtig würde SALEWA auch ihn für verrückt erklären und es ihm gar nicht abnehmen, das er der Bürgermeister von Horta ist... SALEWA ist also anders zu überzeugen.










Ich gehe klar davon aus, das meine Kontaktperson bei SALEWA die aufschlussreiche CHRONIK auf meiner (damals noch nicht gesperrten) Webseite (heute daher auf http://www1.de.indymedia.org/2006/12/163960.shtml?c=on#c406213 dokumentiert) NICHT durchgearbeitet hat. Diese Chronik enthält einerseits Beweisfotos vom Tatort sowie von den Beschlagnahmten Materialien, die auf der Wache der Bundespolizei entstanden sind und andererseits ist sie von weiterführenden Links gespickt und mit Quellenangaben versehen. Zeitschriften wie der Spiegel und der Focus sind doch eigentlich in Deutschland allgemein anerkannte Medien, die wahrheitsgemäss und gewissenhaft recherchieren und eben nicht über verrückte unwahre Zusammenhänge berichten. Ich kann SALEWA nur eindringlich bitten, diese Chronik durchzuarbeiten, den darin enthaltenen Links zu folgen. Wäre alles was ich schreibe erfunden und gelogen würde Indymedia meine Chronik wohl kaum als Feature in die Mittelspalte aufgenommen haben, denn dorthin gelangen aussclieslich besonders gut recherchierte Artikel, was durch ein Moderatorenkollektiv kontrolliert wird.

Auch RTP Azores würde wohl kaum einen ungeprüften Filmbericht über die Gesamtproblematik (per Rad um die Welt, Neofaschismus in Deutschland und Festsitzen in Horta wegen Gepäckverlust durch TAP) machen. Um diesen Filmbericht zu machen hat RTP Horta –wie bei allen anderen Berichten- erst die Genehmigung von der RTP Azores Zentrale in Ponta Delgada / Sao Miguel einholen müssen. Diese Genehmigung wäre sicher nicht erfolgt, wenn auch RTP davon ausgehen würde, das alles erfunden sei von einem verrückten Deutschen. Dazu wurde der Filmbericht mittlerweile gleich 2 mal regional gesendet UND auch im Hauptprogramm in Portugal.

Auch die Zusasmmenarbeit mit dem Inspecto Economica, dem Parlament und dem Bürgermeister von Horta bzw seinem Sekretariat lässt sich doch ganz einfach mit Beweisfotos und eigene Recherche wie einem Telefonat von SALEWA mit dem Stadtverantwortlichen nachweisen.

Wäre die Angelegenheit nicht so politisch brisant und wäre ich nun nicht auf eine Zusammenarbeit mit “Europa’s gröstem Outdor-Ausrüster”, wie sich SALEWA selbst bezeichnet, einfach ANGEWIESEN, wäre es mir ja egal, wer mir glaubt oder nicht.
Letztlich muss ich nur an mich selber glauben, doch bei extremen Lebensweisen, wie der meinigen ist eine Zusammenarbeit mit Ausrüstern einfach unumgänglich.

Vieleicht sollte ich auch Globetrotter von der Sache wissen lassen, denn Globetrotter hatte ich zuletzt ja sogar als Sponsor gefunden. Wenigstens deren gesponserten Sachen (2 wasserdichte Taschen, Benzinkocher, Faserpelzjacke, Thermomatte) hatte TAP nicht verschlampt bzw beschädigt. TAP bedient sich übrigens eines Dienstleisters mit dem treffenden Namen “Ground Force”. Dort läuft einiges schief – daher die ganzen Probleme mit dem Gepäck.

Durch meine hartnäckigen Verhandlungen mit TAP gelingt es mir nun endlich im Gespräch mit Helena Sebastiao zu erreichen, das TAP “abschliesend” (wie es damals schon hies...) 1000 SDR’s (=1150 Euro derzeit) an mich auszahlt zur Schadensregulierung und nicht mehr auf Quittungen besteht wie bislang.

Möglicherweise war dieser Erfolg eben erst möglich, da sich höhere Stellen eingeschaltet hatten. Wer weiss es. Ein Fehler ist das allerdings nie! Schaden kann das nie! Das ist etwas was SALEWA vieleicht nicht verstehen kann, das hier bezüglich der Art und Weise, wie Dinge von statten gehen, am Rande von Europa eine andere Kultur herrscht, wie bei uns. Ich hoffe das SALEWA diese Zeilen hier nun gelesen und verstanden hat und das es nun zu einem Dialog zur eigentlichen Problemlösung (Zelt nach Horta) kommt!

Ich fahre zum Motorrad / Radladen mit dem Honda Schild in der Strasse links vom Rathaus, da meine Hinterradbremse nicht genug Bremskraft hat (ich hatte damals genauso wenig wie 2 Radläden erkannt, das die linke Bremsbacke durch das lösen von 2 Imbusschrauben näher an das Hinterrad bringbar ist..). Obwohl noch 20 Minuten Zeit bis zum Feierabend sind und ich die Arbeit selbst durchführen will, also nur Magura Blood + Spritze brauche, wird eine möglicherweise lebensrettende Hilfe abgelehnt. Erst durch langes insistieren stellt sich heraus, worin das eigentliche Problem liegt:

Ich werde schlicht und einfach vom Ladeninhaber abgelehnt. Wieder mal Missverständnisse:

1. ging der Ladeninhaber davon aus, das ich am Vortag den Feierabend um eine halbe Stunde herausgezögert hätte. Ich wollte lediglich eine Glühbirne kaufen, wuste aber nicht wie die Lampe aufgeht. Als ich verstanden hatte wie es ging, sagte ich das ich alles selber machen kann. Das wurde aber nicht akzeptiert. Ist das dann mein Problem? Meine Schuld? Ich hatte doch anderes angeboten! Da die Glühbirne dann letztenendes zudem gar nicht ausgetauscht wurde, kam ich auch nicht auf die Idee, absurderweise auch noch zu fragen, ob es was kosten würde. Es wurde schlieslich keinerlei Problem gelöst und ich bat nicht irgendwelche Arbeiten auszuführen. Ich konnte also niergens eine kostenpflichtige in Auftrag gegebene Arbeit mit irgendeinem positiven Ergebnis entdecken. Oder könnt Ihr das?

2. Bei meinem vorletzten Besuch ging es um eine Reklamation (ganz was böses hier – aber das muss Mensch erst mal wissen, das die Uhren hier GANZ anders ticken!!!). Ich hatte bei meinem ersten Besuch ein Moosgummi gekauft, das ich im Radladen MOTO HORTA (der aber in Flamengos ist..) in ein Lenkerband, das ich eigentlich haben wollte, unter Zuzahlung umtauschte. Dieses Lenkerband hielt aber nicht mit seinem Kleber hinten drauf. Bei meinem 2. Besuch verdoppelte ich das eingesetzte Kapital um es endlich dauerhaft haltbar zu machen, da mir vorgewurfen wurde, das ein Lenkerband von einer Fachwerkstaette angebracht werden müsse, was mir beim Kauf natürlich nicht gesagt wurde, denn Mensch wollte ja Feierabend machen statt Geld verdienen (zudem es mir auch neu ist, das zum Lenker umwickeln ein Fachbetrieb nötig ist..). Aber auch dieser teuer aufgebrachte Klebstoff löste sich wieder... Für eine 2. Nachbesserung war ich dann natïrlich nun nicht mehr bereit ein 3. mal zu bezahlen...

Der Ladeninhaber war jedoch zu Stolz mir in’s Gesicht zu sagen, worum es ging. Es ging letztlich darum, das erwartet wurde, das ich frage, ob es etwas kosten würde. Letztlich war es also wieder ein kulturelles Problem. Nur durch einen Mitarbeiter konnte ich es verstehen und mich beim Ladeninhaber entschuldigen, obwohl ich eigentlich meinerseits keine Schuld gesehen hatte, da für mich eine Nicht Berechnung von Reklamationen selbstverständlich war. Aber egal nun kenne ich den Fettnapf und ich entschuldige mich lieber anstatt mit jemandem in Unfrieden zu leben.

Die beiden folgenden Bilder zeigen, das es nun 3 Flaggen an meinem Rad gibt...

Nun aber nach Flamengos zu MOTO HORTA. Durch falsche Wegbeschreibung komme ich wieder unmittelbar vor Feierabend an. Wieder ist kein Mechaniker da. Dieser arbeitet nur Mo-Fr 10-17 Uhr. Aber es gibt Magura Blood. Ein wenig bekomme ich gratis. Doch ein Einfüllen ohne Spritze führt nur zum vollständigen Bremskraftverlust. Also bleibt mir bis Montag nur ein unicheres Rad...

Der Besitzer und alle Kunden geben an kein English zu können, was aber gar nicht stimmt. Wie in Frankreich WILL Mensch nicht English sprechen, da ja Portugisisch DIE Weltsprache ist. Das hat immer etwas mit Nationalstolz zu tun. Obwohl mir wieder gedeutet wird, das auf die Sekunde genau Feierabend gemacht werden muss, gelingt es mir die Situation zu entspannen und mit “Handkauderwelch” zu erklären, das English die noch wichtigere Sprache ist und ich als Weltreisender nicht alle Sprachen sprechen kann, deswegen English benutze. Und siehe da plötzlich ist eine Verständigung in English möglich.

Auch vor dem Laden entwickelt sich ebenfalls noch ein Small Talk über die Vor und Nachteile von Brems- und Schaltsystemen.

Ein Rennradler, der 100.000 km auf dem Buckel haben soll, ist von Hightech nicht zu überzeugen. In einem Punkt hat er natürlich Recht: Hightech ist zwar Wartungsärmer, doch wenn es mal ein Problem gibt, ist es nur schwer bis gar nicht behebbar.

Im Teatro Faialense sitzt neben dem ehemaligen Präsidenten von Portugal Dr Mariao Soares, Joan Castro. Soares geht in seinem Vortrag auch auf die kontraproduktive Rolle von Bush in Bezug auf den Weltfrieden ein. Gern hätte ich ein Interview mit ihm geführt, doch leider spricht er kein English und Joan mag nicht übersetzten. Aber einen Ausdruck des in portugisischer Sprache verfassten Teil meiner Webseite kann ich ihm geben. Auch mit anderen Gästen kann ich entweder gute Gespräche führen oder diese zeigen mir per Gestik ihre Bereitschaft an, eine Karte an den Ausenminister der Bundesrepublik zu senden. Wenn die Bundesrepublik Antifaschisten verfolgen lässt um im Ausland besser da zu stehen, dann soll dies genau nach hinten los gehen und das Gegenteil zum Resultat haben..


Bei Peter stelle ich erstaunt fest, das Roberto kein Zelt, wie am Morgen vereinbart, bei ihm abgegeben hat..


42,51 km in 2h30’46 Min, 16,9 Durchschnitt, 56 km/h Maximal, 586 Höhenmeter, Max. Hoehe 196 m, Durchschnittssteigung 3 %, Maximale Steigung 14 %

Donnerstag, 4. Januar 2007

Donnerstag 4.1.2007 18. Tag auf Faial

Bild 1: Pico allgegenwaertig

Waehrend mich in den letzten Tagen die Ameisenjagd beschaeftigte ist es nun die Stechmueckenjagd. Auf alle Faelle ist die Nacht um 2.00 nach viel zu wenig Schlaf schon wieder zu Ende. Die folgende Nacht wird dann genauso von der Stechmueckenjagd dominiert. Mit meinem Zelt waere das kein Problem. Dazu wird auch ein gr. Beutetier immer laestiger. Hat „es“sich zunaechst nur fuer eine leere Milchflasche aus Plastik interessiert, sas es in der Nacht zum 5.1. schon auf meinem Schlafsack.



Diese Veraenderung veranlasst mich nun Bruno einen Brief zu schreiben, da er meinte, das er versuchen koennte, mich andersweitig unterzubringen.
Ich treffe Roberto wieder, der mir von seinen sportlichen Aktivitaeten erzaehlt. In den letzten 10 Jahren bereiste er Deutschland, Oesterreich und Spanien. Im Maerz 07 durchquert er die Sahara vom Sueden Marokkos aus. Er plant 800 km zu fahren und nutzt GPS. In o8 folgt Ausstralien fuer 3 Wochen. Er schlaeft teils drausen im Biwacksack oder bei Freunden. Schon 2 mal hab ich ihn nun schon beim Lauf / Radtraining getroffen.



Bruno und mir gelingt es nun zusammen die Wartezeit auf das Zelt zu verkuerzen.


Die restlichen Bilder heute zeigen einige schoene Aussichten auf Pico - die Nachnarinsel mit dem hoechsten Berg Portugals!




Im Parlament gelingt es nun mit den beiden Abgeordneten Dr Costa und Alberto Pereira (PSD) und Dr Jan Helder Silva (PS) zu sprechen. Vermittelt wurde dies von den engsten Mitarbeitern von Fernado Menezes. Ich versuche zu erreichen, das das Parlament ueber die Situation in Deutschland spricht. Das Gepaeckproblem scheint noch schwieriger zu sein, da es Europarecht betrifft. Das Parlament der Azoren kommt 9 mal im Jahr recht spontan zusammen. Es gibt keinen genauen Terminplan, sondern es wird sich gegenseitig telefonisch oder per Fax verabredet. Ansonsten wird von Ponta Delgada aus operiert.
Recht herzlich empfangen werde ich vom Buergermeister der Stadt Carlo "Joan / John" Castro, der in einem Jugendstilambiente (Bilder siehe http://azoren.beeplog.de/100119_257406.htm) regiert. Er nimmt sich eher dem Gepaeckproblem an und vermittelt mich an seinen Sekretaer. (siehe Folgetag)
Bei RTP wird gesagt, das der Bericht zu mir in den naechsten 3 Tagen gesendet wird. Dafuer kommt heute ein Bericht der aufzeigt, das sehr viele Passagiere sehr sauer sind ueber die desolate Situation mit dem Gepaeck. Es kann nicht verstanden werden, wiso TAP/SATA nicht sagen kann, auf welcher Insel das Gepaeck gelandet ist, wo dazu doch die technischen Moeglichkeiten bestehen. Auch John Castro (Buergermeister von Horta) hat es schon erlebt, das TAP sein ganzes Gepaeckverschlamot hat. Nie wieder hat er etwas davon gehoert.

Peter ist wieder da! Er erzaehlt, das er das Gepaeckproblem in Sachen TAP/SATA selber nicht kennt, aber das sein ges. Gepaeck einmal in Muenchen auf nimmer wiedersehen verschwand. Ob diese Aussage nun zur Ehrenrettung „seines“ Landes erfolgt will ich nicht ueberpruefen. Er meint auch das jenes Gerueht, das sein Cafe mal 6 Monate geschlossen war nicht stimmt.


10,64 km in 45’43 Min, 13,9 Durchschnitt, 39,5 km/h Maximal, 170 Höhenmeter, Durchschnittssteigung 4 %,

Maximale Steigung 22 %