01.04.2008 Dienstag 42. Tag der Tour 5. Tag in Georgien
Immer wieder praktisch das Bad (Zähne putzen, pinkeln) ohne wirklich aufzustehen erreichen zu können: Zelt auf und in den Eingang knien.
7 Uhr 38 einpacken.
Nach 1,5 km will ich bei der Polizei fragen, wann die Gruppe durch ist. Rein zur Info. Meine Frage wird mittels Zeichensprache und Aufschreiben der Zahl 15 nicht verstanden. Es wird telefoniert. So einen Umstand wollte ich gar nicht machen! Das andere Ende des Telefons spricht auch kein English. Der Polizist begleitet mich zur nahen Schule von KHEVI, wo eine Lehrerin, die ab der 5. Klasse Deutsch unterrichtet, ein wenig unserer schweren Fremdsprache spricht. Es zeigt sich mal wieder das reines Schulsprach"wissen" nicht reicht. Sie versteht als LEHRERIN weniger wie ein Gastarbeiter, der 5 Jahre bei uns war (Learning by Doing). So verwundert es auch nicht, das Schüler der 9. Klasse sich nicht trauen mit mir zu reden... Erst im xten Anlauf gelingt es mir die Info "13 Radler gestern 11 Uhr" zu erhalten, statt "die Regierung ist über Sie informiert". Letzteres auch eine interessante Info, aber danach habe ich ebnesowenig gefragt, wie nach den Nummern der schnucken Polizei (022 bzw 8002 in Tiflis)... Es wird auch noch angeboten von der Polizei escortiert zu werden... Also fahren kann ich noch aleine! Fühle mich aleine auch freier. Zwar wartet die Polizei geduldig bei Pausen aber beispielsweise Höhlenerkundungen würden wohl auf Unverständnis stoßen. So ist in der Praxis die Freiheit bei "Polizeibeobachtung" doch etwas eingeschränkt.
Nach einem halben weiteren km halte ich wieder. Diesmal zum Strümpfe waschen. Daraus ergibt sich dann eine Essenseinladung durch das Restaurant, zu dem der Brunnen gehört. Mehr wie ich verdrücken kann zu diesem frühen 2. Frühstück! Nun weiß ich auch das die Käsefladen, die in der Türkei YAGLI heißen, hier im Wortlaut "Hatrapuri" genannt werden. Ohne dieses Schlüsselwort zu wissen, ist die preiswerte Köstlichkeit nur erhältlich, wenn sie zufällig irgendwo gesehen wurde, weil andere sie bestellt haben.
Die gestern erwähnte Süßigkeit wird übrigens mit Traubenzuckersyrup gemacht. Wiso hand und Zeichensprache in weniger entwickelten Ländern kaum verstanden wird kann ich nur vermuten: Geringerer Itellekt.
Nun geht es oft den Fluß kreuzend zum Paß hoch. Zwichendurch noch ein Restaurant wo - wie in Syrien - Brot gebacken wir: Im Ofen wir der Teig an die Wand geklatscht. Hier allerdings dicker und süß. Kaffe und Tee sowie ein "Hatapuri" krieg ich auch noch dazu. Der Restaurantbesitzer George würde mir gern Hasch verkaufen. Auf mein kategorisches NEIN schmeist er verärgert die Ohrstöpsel meines IPOD´s hin mit denen er unbedingt meine (Quer Beet) Musik hören wollte. Trotzdem krieg ich später noch eines der süßen Brote und ein TSCHRCHELA sowie 20 cent für´s Klo mit.
Statt HASURI in unserem Tourplan muß es KHASHURI heißen. Am Paßtunnel entscheiden wir uns für den Tunelbypass um tatsächlich über den Pass zu fahren. Danach sind auch alle Tourangaben berechnet. 5 Grad und Niesel.
Mit dem 39. Tageskm erreichen wir GOMI. Vom 45,6 ten bis zum 48.igsten Tageskilometer wird AGARA durchfahren. Um den 53.igsten Tageskm herum einen Apfelsnack und bei ca Tages-km 62,69 ist das Ortsausgangsschild von RUISI erreicht.Ca bei Tages-km 75,39 erreichen wir im allerletzten Lichtschimmer nach rasanter teils holpriger Abfahrt hinter dem ersten Abzweig nach GORI die Tankstelle "Oil Land". Nach GORI müssen wir nicht rein!
Bei der Tanke gegenüber ist Mensch nicht sehr freundlich. Dachte da vieleicht Schlafen zu dürfen. Dann eben weiter! Wenig später kann der Tag unter einer Brücke nach 75,98 km und mindestens 762 Höhenmetern beendet werden. Wir sind auf 645 m über Meereshöhe.
Da meine Kamera ja später geklaut wurde kann ich hier nur die Bildunterschrift zu halbwegs dramatichen Wolkenbildern geben: Kurz nach der Aufnahme blitzt es und Dicke Tropfen klatschen von hintenheran - kleine Bäche neben der Straße bildend...
Zusammen nun ca 24.111 Höhenmeter auf 2.656,55 km
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