Montag, 5. Mai 2008

Bukhara 3

Mo 5.05.2008 77. Tag / 4. Tag in Usbekistan

Jetzt bin ich zusätzlich auch noch krank. Entweder Salmonellen von einem Eis oder mal wieder Milchbakterien. Ich hatte 8 Joghurt gekauft von denen einer ein Preisschild hatte. Der mit dem Preisschild war dann sicher uralt. Dummerweise riecht oder sieht Mensch diese gefährlichen Milchbakerien nicht.

So verbringe ich nach dem ersten Platten in Usbekistan den restlichen Tag im Liegen beim Postamt. Pakete nach Deutschland kosten 1-3 kg zwar offiziell nur 10.500 Sum, aber dieser Preis verdoppelt sich da alles mögliche andere zusätzlich bezahlt werden muss. Packband, Spedition, Zoll. Da ich Staatsgeld für gebrauchte löchrige Klamotten nicht einsehen kann schlepp ich eben alles mit..

Besonders schwierig ist es nun wieder meine Elektronik zu laden. Es könnte ja eine Bombe sein oder geklaut werden. Die staatliche Telecom weigert sich, aber ein Hotel hilft.

Sonntag, 4. Mai 2008

Bukhara 2

So 4.05.2008 76. Tag / 3. Tag in Usbekistan

Der heutige Eintrag wurde möglich durch Unterstützung des Hotel Siyavush, 18 Pulatov st

(ab Juni 2008 für 3 Jahre geschlossen)

Zufällig erfahre ich heute –einem Tag ohne Tagesprogramm- das es doch eine Führung geben soll. 10 Dollar für 10 Teilnehmer!

Nach der Excursion erhalte ich im Bzori Kord Hammam – einem der ältesten der Welt – in der 5 Halim Ibodov Street eine Massage mit Stretching und revanchiere mich in dem ich den Masseur selber massiere.

Am Abend Gruppenplov. Da ich noch zum Silkroad Festival will und mein Hinterrad neu einspeichen muss steht das Rad die halbe Stunde draussen. Das soll mir zum Verhängnis werden.

Das Essen ist sehr lecker, da auch Rosinen und etwas anderes süsses in dem Reisgericht mit sehr wenig Fleisch ist. Marilla hat noch einen leckeren Likör beigesteuert, der Ihr geschenkt wurde. Da nur ich davon getrunken habe stelle ich ihn bei meinem 2. Glas auf den anderen Tisch, damit andere leichter daran kommen. Monika interveniert. Dann taucht Polizei auf. Angeblich stünde mein Rad im Weg. Das ist aber nicht der Fall. Ich überzeuge mich davon, das ein Auto + Fussgänger vorbeikommen. GLEICHZEITIG! Da ich nur noch 2 Löffel auf dem Teller habe und etwas Likör geh ich wieder rein und esse die Minute noch zu Ende. Doch das ist nicht möglich, da wegen meines Fahrrads ein Riesenaufruhr gemacht wird! Also schlinge ich die beiden Löffel zusammen runter mitsamt des Likörs in einem Zug. Leider muss ich noch dringend pinkeln, so das es 3 Minuten dauert. Das Problem schien gewesen zu sein, das sich die Polizei für mein Rad verantwortlich fühlte wonach ich sie nie gefragt habe.

Anscheinend hat die ganze Sache dann dazu geführt, das die Polizei mein Rad zum Anlass nimmt, unsere Party auf weitere 15 Minuten zu beschränken. Da ich dazu der Auslöser war behindere ich die Gruppe und bin so gezwungen mich auszuschreiben, denn der Gruppe wäre es ohne mich besser gegangen. Insbesondere die Präsenz von Monika lässt nun auch wirklich keine andere Wahl mehr. SCHADE ABER DAS WARS!

Das Silkroadfestival ist mittlerweile auch beendet. Ich treffe dort aber jemanden vom Hotel Siyavush und kann ein wenig ins Internet und diesen Text schreiben…

In Richtung Samarkand soll es nach der 3. Kreuzung einen Mechaniker geben mit automatischer Luft. Er soll 24 Stunden Dienst haben (mit 2 Personen). Also Ideal um am nächsten Tag weiter fahren zu können.

Es gibt ihn tatsächlich, aber irgendwann geht er doch schlafen. Aber ich darf in der Werkstatt, in der es des Nachts wärmer ist, weiter arbeiten.

Um 4 Uhr komme ich wegen des Höhenschlags der alten Felge nicht weiter. Da ich in dem Privathotel der Gruppe nicht mehr schlafen kann nach meiner entgültigen Ausschreibung baue ich mein Zelt im Innenhof auf. So kann ich auch die Werkstattüre ordnungsgemäss schliessen.

Samstag, 3. Mai 2008

Bukhara Uzbekistan

Samstag 3.5.2008 / 74. Tag / 1. Tag in Uzbekistan

Das Land ist richtig teuer, wenn Mensch aus Turkmenistan kommt. Beispiel: 1 kg Schokocreme hier 2,75 € statt 2 € in Turkmenistan, Joghurt hier 35 cent statt 28 cent, Kurt 10 cent statt 4 cent!

Unterwegs halte ich an einem Laden und es sieht so aus, als würde er auch als Restaurant fungieren. Ich darf zwar in die Töpfe sehen, doch kaufen kann Mensch es nicht. Schokocreme kostet sogar 240 Manat statt 2000 wie sonst. Aber dann wird mir doch Essen gebracht und ich darf es - da kalt - sogar warm machen. Ich nehme nur die Hälfte und 2 andere herumstehende Gerichte in Probierportionen. Ob der kostenlosen Verpflegung, der warme Milch und grüner Tee folgt, MUSS ich nun doch die sonst überteuerte Schokocreme zum Normalpreis kaufen...

Auch die abgebrochene Schraube der Bremse kriegt ein Spezialist ohne Bohrmaschine raus und kann sie mittels einer mit Gewindescheider passend gemachten ersetzen.

10.542 Höhenmeter auf 1.720 km seit Tiflis nun.

4477.02 km insgesamt mit 34.939 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Alle Postings die in Bukhara online gestellt wurden, wurden gesponsert (online Zeit) von Hotel Bukhara Palace, Navoi ave 8 , Bukhara city, Uzbekistan

Monika ist immer wieder mal ein Problem:

Mal fragt sie etwas (wofür ich eigentlich dankbar bin, wenn Sie Interesse zeigt) und wenn ich dann antworte ist es auch nicht recht (diesem Girl kann Mensch es eben nie Recht machen!) und ein ander mal stört sie schon, wenn ich mich mit der (Teil) Gruppe unterhalten möchte. Schon 2 mal wollte ich mich wegen Ihr ausschreiben. Doch Segitas sagte heute das wir eine Familie sind. Und aus einer Familie kann Mensch sich nicht so einfach ausschreiben meiner Ansicht. Zumindest sollte es nicht so sein das ein Teilnehmer wegen nur eines anderen Teilnehmer geht oder gehen muss.

Das die Räder letzte Nacht in den ersten Stock verfrachtet werden mussten war übrigens eine Falschinfo. Sie konnten doch unten bleiben! Nur ein Missverständnis also mal wieder...

In
BUKHARA, dessen Zentrum UNESCO Weltkulturerbe ist, treffen wir uns um 16 Uhr am Registan Square. Hurra! Zum ersten mal bin ich an einem Treffunkt der am Nachmittag anberaumt ist. Sonst waren diese Treffpunkte immer zu früh für mich! Aber in Buchara macht es Sinn, schlieslich ist es eine interessante Stadt... Und vieleicht macht die Gruppe zwischen dem ersten Treffen um 16 Uhr und dem 2. um 17 uhr ja eine interessante Excusion...

Dem war dann nicht so. WAHREND ICH AUF DEM WASSERTURM GEGENÜBER BIN FÄHRT DIE GRUPPE WEITER ZUM 1. SCHLAFPLATZ. Lange vor 17 uhr! MEIN RAD WIRD AN DEN BORDSTEIN GESTELLT. IRGENDEINE INFO WIRD NICHT ANGEBRACHT.

Zufällig sehe ich dann unser Begleitfahrzeug auf der Suche nach dem 2. Treffpunkt. Mit Gitta gehe ich nun Hähnchen essen zu 8500 Sum. Dazu wird ohne das wir danach fragen Tee gereicht, Brot und eine Art Tomatendipp. Berechnet werden die Zugaben mit weiteren 2000 Sum.

Auf dem Rückweg gibt es Erdbeeren und perfekt zum Sonnenuntergang das Dach des
Modar-i Chan Medresse. Im Innenhof ist ein Restaurant untergebracht und geht Mensch nach dem Eingang nach links findet er einen der beiden noch in Takt befindlichen Aufgänge. Oben kann Mensch denn gen Sonnenuntergang 10 Vogelschwärme beobachten die scheinbar ineinanderfliegend sich fortwährend verändernde Bilder malen.

Danach noch zum örtlichen Vergnügungspark, den Mensch vom Dach der Koranschule erkennen konnte. Dort gibt es noch eines von 2 in der Welt verbliebenen Fahrten die auf einem Rundkurs eine Achterbahnfahrt simmulieren. Ich krieg es hin nur den Kinderpreis zu zahlen.. (die 2. solche Anlage steht in Kennywood / Pittsbourgh)

Als ich zum ersten Schlafplatz zurückkehre ist niemand mehr da. Mein IPOD wäre vor 10 Minuten abgeholt worden. Nachricht über neuen Schlafplatz, der nötig wurde, da die Polizei eine Registrierung verlangt, ist nicht vorhanden. Hier können wir uns nicht registrieren, da die Adresse kein offizielles Hotel ist.

Aber die alte Gastgeberin ist bereit Sigitas anzurufen, dessen Telefon nicht ausgeschaltet ist und dessen Karte nicht alle ist...

84,38 km in 5 Stunden 14 Minuten und 1 Sekunde Durchschnitt 16,1 Maximal 27 (161 Höhenmeter max 316 mit 2 % Durchschnittssteigung und 13 % Maximalsteigung) Gesamt 10.542 HM auf 1720 km seit Tiflis.

Freitag, 2. Mai 2008

Freitag 2.5.2008 / 73. Tag der Tour / 16. Tag in Turkmenistan

6 Uhr 30 hab ich schon wieder Gesellschaft. Diesmal in Form eines Baggerfahrers, der auf sein Arbeitsgerät wartet. Seit gestern Abend sieht es nach Regen aus... Na ja - ein bißchen.

Bei der folgenden Behelfsbrücke wird erstmals mein Paß kontrolliert seit Einreise. (einaml abgesehen von der Restrierung in ASHGABAT) Trucks müssen wohl richtig viel Geld zahlen. Dann wird die Schwimmbrücke für Ihre Überquerung für den sonstigen Verkehr gesperrt. Unser Begleutfahrzeug ist mit 50 Dollar dabei!

An der Grenze treffen wir uns und auf der Weiterfahrt fahren die anderen eine Zeitlang in meinem Windschatten.

In ALAT (Uzbekistan) soll die Post Treffpunkt sein. Hätte ich nicht zufällig einen unserer Fahrer vor einem Restaurant gesehen, hätte ich die Gruppe dort nicht wieder gefunden, denn der Treffpunkt wird kurzerhand verlegt.

Der Fisch soll im Restaurant sehr gut sein, was ich keinesfalls bestätigen kann, da er VÖLLIG Grätenverseucht ist im Gegensatz zu dem des Nachbarlandes Turkmenistan. Kein bissen ohne Probleme.

Schlafplatz ist in einem Hotel, wo das Rad mit Gepäck in den ersten Stock getragen werden muß. Da fahr ich lieber 10 km weiter und übernachte einfacher in einem Bushäuschen!

60 km in 4 Stunden / 15 Durchschnitt / Max 29 / 92 Höhenmeter mit 298 m maximale Höhe / 2 % Durchschnittstagessteigung 5 % maximale Steigung

10.472 Höhenmeter seit Tiflis auf ca 1.636 km

4393.02 km insgesamt mit 34.869 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Donnerstag, 1. Mai 2008

Unfall

1.5.2008 72. Tag 15. Tag in Turkmenistan

Am Morgen komme ich (deswegen) nur 3 km weit: 2 LKW kommen entgegen. Hinter mir trötet ein PKW und ein LKW folgt. Ich zeige überdeutlich: "kein Überholen in diesem Moment". Die Straße ist dazu einfach zu eng. Doch der PKW Fahrer will dies nicht akzeptieren. Er fegt mich von der Straße. Der nachfolgende LKW fährt geistesgegenwärtig in den Sand. Ich lande ebenso im Sand, stehe aber sofort wieder auf. Das wäre anders gewesen, wenn der LKW über mich gerollt wäre..

Auch die entgegen gekommenen LKW haben angehalten. Mein rechtes Knie blutet und alle 4 Halterungen der hinteren Taschen sind abgebrochen. Ich fordere Polizei und notiere alle Kennzeichen. Ein solches Rauditum akzeptiere ich nicht.

Ich rechne mit Segitas den möglichen Wiederbeschaffungswert aus, nachdem mich die Polizei zum Gruppenschlafplatz mitgenommen hat. 250 € für neue Taschen, 300 € Kurier, 50 € Schmerzensgeld und 200 € Schadenersatz für Telefon, Aufwand ect. Da die Polizei sonst dem Fahrer den Führerschein entziehen würde, willigt der schließlich - nach Diskussionsversuchen über den Preis - ein. Sigitas wollte sich schon auf 1000 USD einlassen, doch ich bleibe hart.

Ein Polizist, der extra aus TURKMENABAT - die 2. größte Stadt des Landes nach ASHGABAT - angereist ist, fährt mit uns dort hin zurück. Der Fahrer besorgt sich das Geld von seinem Brötchengeber (CHUREKGEBER..) und wir fahren wieder zurück, da Fahrer und Polizist einen Scheinvertrag fordern, das ich keine Ansprüche anmelden würde. Nur so kann ein zeitraubender Report mit nachfolgendem Gerichtsprozess verhindert werden...

Als uns das Begleitfahrzeug entgegen kommt, fahren wir wiederum diesen hinterher. Als es 23 km vor TURKMENABAT stoppt geht es zusammen wieder in die ander Richtung, denn Sigitas sitzt ja auf dem Rad und nur er wird akzeptiert als Zeuge für die Geldübergabe. Dann stoppen wir bei einem Kaffee und nun wird auch die 2. Organisatorin, die seit kurzem mit uns fährt, als Zeugin akzeptiert.

Nun geht es mit unserem Begleitfahrzeug zurück nach TURKMENABAT. Beim Bazar werde ich rausgelassen und nun organisieree ich die Taschenreperatur selber. Ich lade meine Taschen auf einen Handkarren des Bazars und 2 junge Leute begeben sich mit mir zusammen auf die Suche.

Der erste Versuch scheitert, doch dann gelangen wir zu MOSLIMOVA SHANNA, der aus starkem Blech - das wir sicherheitshalber doppelt nehmen - und starkem Drath die Halterungen erneuern kann.

Zwichendurch fahre ich zur Post um einen weiteren Brief nach Hamburg zu senden. Dank Turkmenbashi kosten alle internationalen Sendungen 3.950 Manat. Die kleinste Münze allerdings ist 500 Manat heutzutage.. Ob 20 g oder 2 Kg ist egal! (2 Kilo ist allerdings das Maximum) Auch Strom und Wasser sind kostenfrei. Vermutlich auch Gas, denn wenn eine Flamme des Gasherds, den ich in TURKMENABAT gesehen habe, ausnahmsweise nicht mehr abschaltbar ist, bleibt diese Flamme eben immer an.. Als wenn die Gasvorkommen nie enden würden.

Während meines Postbesuchs wird meine Kamera geklaut. Ich will zur Strafe schon das Tagebuch einstellen, doch als ich dann abreisefähig bin, werde ich so liebenswürdig zu Borscht, Tee, Brot, Salz und Knoblauch eingeladen, das ich dieses Vorhaben nicht in die Tat umsetze. Nur Bilder wird es nun garantiert keine mehr geben!

FAZIT DES TAGES:

Für 1200 USD habe ich meine Kamera mit sämtlichen Bildern seit SÜREME / Türkei, mein Schweißshirt und einige Anstecker verkauft. Ich nehme es als Gott gegeben an. Dies ist der Preis um tatsächlich die Grenze nach China per Rad zu übertreten.

Ein weiteres Fazit: Einige Naturisten bestehen darauf, seine eigene Scheiße zu vergraben. Das macht hier in der Wüste aber keinen Sinn, denn die Kacke stellt Lebensgrundlage für andere Lebewesen dar. Ein Beispiel: Nach einem kurzen Wüstenspaziergang gestern haben sich bereits 7 Mistkäfer an meinem Ausscheidungsfladen eingefunden und damit begonnen, kugelformend diesen abzutragen!

Nachdem ich gecheckt habe, ob ein auf dem Weg zur Post befindliches Restaurant noch offen hat (was nicht der Fall war, hier gabs Kartoffelbrei..) bzw ob es im staatlichen LEBAP-Restaurant eine Speisekarte gibt (was auch nicht der Fall war) erkunde ich den örtlichen Vergnügungspark.

Die Gruppe zelebriert "noch 99 Tage bis Beijing" und ich campiere ohne Zelt nach der Querung des von Afghanistan kommenden Flußes. Im 100 km entfernten Afghanischen Grenzgebiet hat dieses Gewässer ein exclusives Höhlensystem geformt, von dem 55 km cartografiert sind.

An meinem Schlafplatz ist eine Fixerspritze (wie nahe liegt an der Opiumstraße..), stummer Zeuge davon, das Turkmenistan eben nicht frei ist von Drogenabhängigen, wie offiziell verlautbart..

Ein Nomade kommt vorbei. Erst sind seine Berührungen schön, aber dutzende Verabschiedungsversuche nerven schon im Schlafsack liegend. Fast eingeschlafen kommt er nochmals zurück, nachdem er sich endlich von mir lösen konnte. Er hat mein Rad in der Hand - aber nicht um es zu klauen (ich habe es mitlerweile abgeschlossen), sondern um eine Kordel zu befestigen, die er zu mir führt.

Ob seiner erneuten Nähe verfrachte ich Sicherheitshalber auch meinen Geld und Technikgürtel in meinen Schlafsack.

20,88 km in 1´46´40 /11,7 Durchschnitt / Max 34,5 / 35 Höhenmeter mit 266 m maximale Höhe (= Schlafplatz) / 2 % Durchschnittstagessteigung 9 % maximale Steigung

10.380 Höhenmeter seit Tiflis auf ca 1.576 km

4333.02 km insgesamt mit 34.777 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Mittwoch, 30. April 2008

Mittwoch 30.04.2008 71. Tag 14.Tag in Turkmenistan

Durch den 5 km rückroll kann ich nicht in die aufgehende Sonne fahren.

Nach Tages-km 1,73 frühstücke ich in einem Kaffee. Problem ist immer begreiflich zu machen, das ich mehrere kleine Portionen anstatt einer großen Portion will, denn mehere große könnten zusammen eine Familie ernähren..

Dazu fühle ich mich immer betrogen, wenn die gleiche Menge Nahrungsmittel manchmal plötzlich 10 mal so viel kostet wie ursprünglich angegeben wird. Beispiel heute: gr. gefülltes Brot erst 3000 Manta - dann 30.000. Dazu eine Suppe zu 4000 - dann 20.000 Manat. Als ich zeige, das ich eine kleine möchte werden die 20.000 zwar auf 5000 reduziert, aber nun steigt der Preis des gefüllten Brots auf 35.000...

8 Uhr: Der erste Herdenteil der Gruppe fährt zielstrebig und unaufhaltbar vorbei. Joachim duckt sich bemüht in den Windschatten.

Als ich nach der Blumenprachtbewunderung in der mittlerweile teils sandigen Wüste wieder anfahre kracht die erste Speiche in Turkmenistan. Beim Flicken die 2. und eine 3. muß durchgekniffen werden um ein suaberes Zentrieren zu ermöglichen.

Mittag im GÜNES Kaffee in RAVNINA. Genauer gesagt ist der Ort etwas abseits bei der Eisenbahn. Das Cafe ist aber an der Straße. Auch ein Teil der Gruppe ist im Caffee wo Getränke 15 statt 6 Manat kosten. Essen ist aber normal mit 15 Manat gepreist. Graupen mit Ei und eine Käsekugel genehmige ich mir. 17 Uhr gehts weiter.

Noch 47 km zum nach vorn verlegten Gruppencamp. Mein VDO computer resettet 2 mal beim aufsetzen aufs Rad.

Nach 18,32 km ist UCH-ADZHI erreicht. Dort treffe ich Mark und andere Gruppenteilnehmer, die schon seit 13 Uhr 30 hier sind... Hier gibt es im Restaurant 3 Eier für 10 Manat und 2 Bücher in die sich alle Radler eintragen können. Ich starte das 2. Buch, in dem noch 250 Seiten für Euch frei sind..

www.BIKETOBEJING2008.com / www.LIEGERADREISEN.DE schreibt "It is like sleeping with open eys"

73 km ca, ca 10.345 Höhenmeter seit Tiflis auf 1.553 km

Mark beansprucht den einzigen klimatisierten Raum für sich aleine, da er sich eine Liebesnacht erhoffte. Daher fahre ich noch 2,2 km weiter zum Schlafen unterm Sternenhimmel.

4312.14 km insgesamt mit 34.742 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 5 per MFG

Dienstag, 29. April 2008

Dienstag 29..04.2008 / 70. Tag der Tour / 13. Tag in Turmenbashiland

3 Uhr 43
20 Grad

AUF einem der monumentalen Stadteingangsmonumente schlafe ich noch etwas, um 3 Bilder im Sonnenaufgang zu machen.

Ganz oft wollen Menschen meine Musik hören. Als ich in einen Hinterhof fahre um Getreidesilos aufzunehmen, werde ich zum Kaffee mit Milchpulver aus Malaisia eingeladen.

Im Bazar von BAYRAMALY erstelle ich 5 Briefe: Ich schreibe an unsere Bundeskanzlerin und konfrontiere sie mit meinen Auslandserfahrungen Deutschland betreffend und sende eine Kopie davon an meine Eltern, Sylvie und die Rheinzeitung. Vermutlich sind diese Briefe nie angekommen, zumindest der an Slvie nicht, obwohl auf der Post alle Umschläge neu geschrieben werden musten.. Auf Umschlägen dürfen keine Striche oder Zeichnungen sein.. Der Wille meiner Eltern ist hier angekommen..

Am Gruppenschlafplatz angekommen stellt ich dann heraus, das meinw Planung falsch war. Merv ist weder 25 km weit weg, noch wird es individuell erkundet. Aber die für die Führung fälligen 25.000 Manat konnte ich so sparen. Ich verlasse den Gruppenschlafplatz wieder, da ich stark fühle, das ich nicht akzeptiert werde. Die Teilnehmer brauchen mehr Platz, als nur einen zum Schlafen. So ist kein Platz für mich im Schatten.

Ich fragte, ob ich am von mir auserkorenen Platz schlafen darf. Es wurde bejaht. Kaum habe ich ihn aber eingenommen ändert sich die Lage. Ich frage nach einem anderen Platz. Ein Teilnehmer stellt sogar sein Rad weg. Doch als die anderen von Ihrer 8 stündigen (!) Führung zurück sind beansprucht jemand anderes meinen Zeltplatz. Dazu kommt noch, das nicht akzeptiert wird, das ich am Rasttag in siedender Hitze meine enge Radhose mal nicht anhabe.

Die Wahrscheinlichkeit, das ich mein Ziel Peking mit dieser Gruppe erreiche sinkt auf 40 % und wenn ich mich ausschreibe, werde ich mit 80 % iger Sicherheit mich nicht weiter der Gluthitze aussetzen. Zur Gluthitze kommen nun schon Tagsüber die Moskitos und Abends auch noch die Polizei, ständiges Abknall und Einheimische, die ungewollt helfen wollen. NEIN, ich kann nicht 2 Flaschen gleichzeitig befestigen! ICH BIN EINFACH GENERVT! Zuviel auf einmal!

Im Kaffee TOLKUN esse ich noch Hähnchen. Polizei wartet währenddessen drausen. Doch ich kann ihr dann doch akzeptierend begreiflich machen, das ich NICHT bei der Gruppe schlafe, sondern die kühlere Nacht nutze, um die nächste Tagesetappe zu verkürzen.

Nach 11,58 km scheitert der erste Schlafplatzvereinnahmungsversuch am Grundstücksbesitzer Arne. Er will, das ich unbedingt in seinem Haus schlafe. Das will ich aber nicht, da es drausen kühler ist, weniger Zeit braucht und ich nur drausen den Tagesanbruch mitbekomme. Dazu kommt, das sein Haus nur durch Tiefsand oder Gräben zu erreichen ist.

Ich ergreife also die Flucht vor der sicherlich gut gemeinten aber nicht gewünschten Gastfreundschaft. Nach weiteren 2,5 km biege ich links ab um an einem Bewässerungskanal mein Zelt aufzuschlagen. Ich realisiere, das die unerwünschte Gastfreundschaft den Verlust meines Fahrradcomputers zur Folge hatte, da ich selbigen vor der Störung durch meinen nicht gewollten Gastgeber schon abgenommen hatte. Ich werde ihn aber am morgen nach 2,5 km Rückroll wieder finden.

64,15 km zusammen heute in 4 Stunden, 28 Minuten und 57 Sekunden.

Durchschnitt 14,3 / Max 30,5 / 122 Höhenmeter, maximale Höhe 349 m, 2 % Durchschnittssteigung, 5 % Max

Seit Tiflis: 10.123 Höhenmeter auf 1.480 km

4236.94 km insgesamt mit 34.312 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 5 per MFG

Montag, 28. April 2008

Touriabzocke in MARY

Montag 28.04.2008 69. Tag der Tour / 12. Tag in Turmenistan

3 Uhr bin ich wach und hätte um 5.00 los fahren können. Doch 8 Uhr 30 soll eine Führung zum Wasserresorvair sein. Aber über Nacht wurden Wachen aufgestellt. Wir hatten zwar eine Genehmigung, doch das hätte eine extra Stunde Zeit gekostet, bis diese Information so bei den Wachen angekommen wäre, das wir die Sperre hätten passieren können. So habe ich am Morgen in der Hektik umsonst meinen Schokobrotrest vergessen..

Nach 20 km Rast zum Frühstück bis 11 Uhr im Kafe SAHRA. Es gibt Kefir (15.000) und Zucker (kg = 15.000) zu kaufen.

Kurz darauf einer der landestypichen Friedhöfe. Schade das ich das aufgenommene wegen Kameradiebstahl nicht zeigen kann..

Der erste Laden in MARY betrügt. Joghurt, der überall 7,5 oder 8,5 Manat kostet, soll hier doppelt so viel kosten. Ich kaufe also nur Salzstangen und der Besitzer des Betrügerladens will mir zunächst mein Wechselgeld in Höhe von 2 Manat nicht zurückgeben. Für 2 Manat bekommt Mensch hier immerhin 8 Käsekugen.

Doch das ist noch nicht alles: Im Laden gegenüber sehe ich die gleichen Salzstangen mit Preisauszeichnung: 2 Manat statt des von mir gegenüber kassierten 5 fachen Preises! Jetzt ist das Faß voll! Ich stelle den Ladenbesitzer zur Rede: 6 Manat oder Polizei. Er verweigert sich. Ich halte Autos an. Doch das Telefon geht nicht. Doch dann verhilft mir der gegenüberliegende Ladenbesitzer zu meinem Recht. Der Betrüger redet sich zunächst immer noch raus. Ich hätte mehr gekauft, was nicht der Fall war. Dann gibts zunächst 5 Manat zurück und dann die letzten 1000.

In dem Laden, der mir geholfen hat, bekomme ich Wasser aus dem Brunnen und Gekize (Quark) UMSONST. Schokoriegel kosten regulär 1000 Manat. (Hinweis: Angaben wie 2,5 Manat und 2.500 Manat sind identisch!)

Der geschenkte Sahnequark ist so lecker, das ich noch einen Teller zu 5 Manat kaufe. (Den Rest der Tüte kaufe ich nach dessen Verzehr dann auch noch für den Abend dazu..)

Im nächsten Laden 1 kg Eis.

Auf dem Hauptbasar wird dann wieder kräftig betrogen: Schokokrem 450 g zu 50.000 statt 40.000 oder Toilette (auf die ich deswegen verzichte) für 1000 statt 500.

Harmlos gegenüber 140.000 (nach versuchten 200.000...) statt regulären 40.000 für eine Schuhreperatur. Trotzdem lasse ich die stabile Sohle meiner Bergschuhe, die nun ausgedient haben, unter die biegbare meiner Sandalen nähen. Weniger gut zum Laufen, aber besser zum Radfahren!

In einer Apotheke ersetze ich meine kaputte Melkfettdose durch 2 Einheimische (Dosen..) Endlich mal wieder ohne das Geld verlangt wird.

Im Dunkeln dann noch 17 km weiter bis beim 96,54 ten km meines Tages ein rechts abzweigender Feldweg entlang eines Kanals zur Schlafrast einläd. Am Ende bei der Eisenbahnbrücke ein Pärchen, das sich um die Wasserverteilanlage kümmert, dessen weiblicher Part mich endlich mal passender und netter als "Excusion" katalogisiert anstatt des von mir gehassten ´TURIST´. Irgendwie unterscheiden sich Radnomaden doch vom pauschalen Touristen - oder?

Neue Aufgabe: Mein Philippskopfhörer hat Wackelkontakt.

5´42´45 unterwegs gewesen.

Durchschnitt 16,8 / Max 30,6 / 139 Höhenmeter, maximale Höhe 312 m (= Nachtschlafplatz)

Seit Tiflis: 10.123 Höhenmeter auf 1.416 km

4172.79 km insgesamt mit 34.190 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 5 per MFG

Sonntag, 27. April 2008

Sonntag 27.04.2008 / 68. Tag der Tour / 11. Tag in Turkmenistan

5 Uhr 15 aufstehen. Segitas wird erst um 6 Uhr 30 wach und natürlich ist das Rad weggeschlossen und Segitas hat den Schlüssel. Dazu noch hat Segitas sein Ladegerät nicht gefunden, auf das ich wegen des Verlustes meines eigenen ja nun angewiesen bin. So dachte ich damals zumindest noch, denn die Kamera wurde ja dann ohnehin noch in diesem Land geklaut..
Dummerweise hatte ich meine Akus in Erwartung diese mit seinem Gerät zu Laden bereits tiefentladen, was sich nun als Boomerang erweist. Nun habe ich mindestens 2 Tage keine Energie anstatt nur einem, hätte ich die Akus nicht leerlaufen lassen.

Nach 31,59 km 2 Stunden Rast / Schlafen unter Bäumen.
Nach 41,5 km Mittagessen in einem Kaffee links der Straße. Getränke mit Geschmack kosten hier mit 8000 Manat etwas mehr, wie im Laden. Fleisch-Zwiebel-3-Eck-Taschen zu 3000 Manat (4=11.00) also 33 € cent!

Nach ca 60 km beim Nachmittagssnack werden dann schon 10.000 Manat verlangt für die 3-Eck-Taschen. Dafür gibt es ein Stück innen saftiger und außen knuspriger Fisch umsonst und ein Trackfahrer überlässt mir seine Reste + 1 Glas Fanta, das er, als es halb leer ist, nochmal bis zum Überlaufen auffüllt. So zeigt Mensch hier die Gastfreundschaft!

Den Schlafplatz nach der Kanalbrücke krieg ich nur mit, da jemand ruft und ich daraufhin ein Rad sehe.

75,92 km in 4´21´44 / Durchschnitt 17,4 / Max 34 / 79 Höhenmeter, maximale Höhe 246 m mit 2 % Durchschnittssteigung, 6 % Max.

Gesamt seit Tiflis: 9.984 Höhenmeter auf 1.319 km

Die Strömung im Kanal ist stark und das Wasser erstaunlich kalt. Mir zu kalt um den ganzen Körper darin zu versenken. Einer der Littauer kocht für die Gruppe eine Fischsuppe. Dazu Salat, Käse, Getränke. Nett, aber leider 3 x Durchfall in der Nacht.

4076.25 km insgesamt mit 34.051 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 5 per MFG

Samstag, 26. April 2008

Samstag 26.04.2008 67. Tag / 10. Tag in Turkmenistan

In der Nacht störte nur 1 Karre. Schlafplatz mitten auf der Straße - da dort Eben.

9 Uhr habe ich bereits eine gestern gebrochene Speiche ersetzt und das Begleitfahrzeug hat mich mit den Tagesinfos versorgt.
11 Uhr Rast nach den ersten 35,5 km an einer Bushaltestelle im Schatten. Als ich am Einpacken bin hält ein LKW und selbiger nimmt mich 36 km mit bis nach KAUSHUT. Es ist unerträglich heiß und erstmals zweifel ich, ob ich das schaffe. Leichte Kopfschmerzen. In einem Laden frage ich was die Handtücher kosten. Groß = 22.000, klein = 15.000 Also zahle ich ein kleines. nun mach ich den Fehler noch 2 Limonaden zu zusammen 14.000 haben zu wollen, denn nun sollen plötzlich ALLE Handtücher 22.000 kosten. Auf meinen wiederholten Einwand, das ich abgezockt werde, sollen die großen PLÖTZLICH 26.000 kosten. Mir wurde was anderes AUFGESCHRIEBEN!

Als ich mich am Nachmittag zum Essen in die Gruppe integrieren will, verweigert mir Monika den Zutritt zum Seperee, wo die meisten Essen. Aber die Littauer akzeptieren mich.

In TEJEN schlafen wir in einem Hotel in dem es teils keine Betten gibt, es viel zu heiß ist, die einzige Dusche im stinkenden Zimmer von Segitas verdreckt ist.
Auch ein Klo außerhalb Segitas Zimmer ist nicht findbar.

129,38 km per Rad in 7´13´´07 mit Durchschnitt von 17,9 / Max 41,5 / 175 Höhenmeter, maximale Höhe 305 m mit 2 % Durchschnittssteigung, 15 % Max.

Gesamt seit Tiflis: 9.904 Höhenmeter auf 1.243 km