Sonntag, 15. Juni 2008

Sonntag 15.06.2008 / 116. Tag von 215 / 14. Tag in China

Als ich meinen Schlafplatz auf einem der Hochwasserdämme gefunden habe kommt Polizei. Doch als Sie sich davon überzeugt hatte, das es ein Fernradler ist grüßt sie und verschwindet…

5 Uhr 30 kommt Leben in den Struffel, der schlapp ist und deswegen schon wieder nicht los kommt. Nach 2 km Hitzeroll steht der Entschluß fest, das ich mir das nicht antun werde, in über 40 Grad Rad fahren zu WOLLEN.

Ich biege nach links ab um die 29 km entfernte, hinter der nächsten Hügelkette liegende Eisenbahnstrecke URUMQIS-PEKING zu erreichen und bis ERPU für 400 km zu benutzen. Ab da soll es wieder etwas kühler sein. Alle 2 km ein Hitzestopp und das Rad in Windrichtung zurück drehen. Besser jeden km so lange es hoch geht. Auch das verkürze ich noch mal auf 500 m + ab in den Schatten eines Telegrafenmast.

11 Uhr 42: neuer Temperaturrekord: 48 Grad – trotzdem fahre ich EINEN Strommast weiter um auch mal „weiter“ zu kommen… Mein I-Pod liefert passend zu den nächsten 24 h „The Drama starts here“.

Ich plane den ganzen Tag ein für diese 29 km am heißesten Ort Chinas…

Die Landschaft entschädigt für die Hitze. Die G312 geht auf Distanz dran vorbei. 2. Speichenbruch in China.

Beim nächsten Hitzestopp geht es dann gar nicht weiter., da mir schwarz vor Augen wird beim Aufstehen. Also Langpaus, bis der Wind wieder auffrischt. Erst nach mehreren Versuchen geht es 750 m weiter.

13 Uhr 21: 50 Grad Celsius. An unmotorisierten Lebewesen habe ich nur Insekten gesehen. Auch ein Marienkäfer war dabei!

Dann ergibt es sich, das ich auf einem Minnipritchenwagen bis zur Eisenbahnlinie, die auf 1.031 m liegt, mitgenommen werde. Sogar eine Melone bekomme ich geschenkt.

Wie weit der Bahnhof weg ist, ist genauso unrauskriegbar, wie die genaue Abfahrtszeiten. „Am Morgen“ soll ein Zug fahren. „Am Morgen“ kann 5 Uhr sein, aber auch 11 Uhr..

Im Ort gibt es sogar einen Laden, der Joghurt zu 10 cent hat. So viel kostet auch der Reis im danebenliegendem Restaurant. Wieso dann ein Omelett mit 2 Eiern und etwas Grünzeug nicht 40 cent, sondern 2 € kostet ist nicht nachvollziehbar. Da bleibe ich lieber bei Reis und Fisch zu 50 cent und verspeise noch etwas dessen, was Geschäftsleute zurückgehen ließen. Ganze Platten voll Nahrung werden WEGGEWORFEN!

Gegenüber ein kleiner Basar. Als ich den Bahnhof gefunden habe wird mal wieder die Polizei gerufen um mir eine Zugfahrt zu ermöglichen.

12,46 km in 1:35´31 / 7,8 Durchschnitt / Max = 17,5 / 295 Höhenmeter /

3 % Durchschnittssteigung, 8 % Maximal

3.642 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.939 Höhenmeter. Insgesamt ca 6331,32 km mit ca 47.742 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.293 von Athen

Samstag, 14. Juni 2008

Samstag 14.06.2008 / 115. Tag von 215 / 13. Tag in China

3 Stunden Schlaf. 5 Uhr 48 – 23 Grad

In einem Laden gibt es 2,5 Liter Kiwi Nektar. Obwohl ich zahlreiche Beispiele gebe, was % bedeutet ist unherauskriegbar, wie viel Betrugswasser darein gemengt ist. Aber nebenan kann ich meinen Plov vom Vorabend erwärmen. Den hab ich, da beim Nachtmarkt hinter den Wasserspielen nicht verstanden werden will, das eine kleine Portion, die ich will um verschiedenes probieren zu können, billiger sein muss als eine große.

Unzubereitete Eier kosten hier doppelt so viel wie zubereitete harte im Dorf.

Dann komme ich auf die glorreiche Idee Kette und Zahnkranz endlich wechseln zu wollen. War dies nach enormen Anstrengungen noch so gerade möglich in BAKU, scheitert dies hier an nicht vorhandener Kettenpeitche. Ich vertraue den Mechanikern, doch irgendwann haben diese einen Teil des Getriebeblocks in der Hand. Nun ist zusätzlich zu Zahnkranz und Kette auch noch der Freilauf beschädigt, so das ich die Nabe rechts nur noch mit Kabelbindern festhalten kann um nicht bei jedem nicht Treten Kettensalat zu haben. Bravo! (das gibt sich wieder und beim nächsten Ausbau ist alles wieder OK)

Seltsam nur, das beim Mittagessen dann plötzlich ein Junge mit 18 Gang Rad da ist. Wenn dann die Kassette kracht wird das Rad weggeworfen?

Aus Hitzegründen fahre ich erst los, als um 18 Uhr erstmals wieder 37 Grad im Schatten auf meinem Thermometer stehen und ich eine Honigmelone verspeist habe, die dem Verkäufer unter dem immer lauter werdenden Gelächter der Umherstehenden gleich 3 x von der Waage gefallen ist und die daher auch nur 10 cent kostete. Allerdings war es die 2. von 3en, die nicht schmeckte, da zu frisch geerntet.

Ab TURPAN ist die Autobahn 2008 noch nicht fertig. Also konzentriert sich der Verkehr auf 50 % der Fläche.. Die Wüste wird bald wieder „schwarz“ durch dunkelgrauen Sand.

19,32 km in 1:21´57 / 14,1 Durchschnitt / Max = 47 / 50 Höhenmeter (max 319 m – Schlafplatz auf 229 m) /1 % Durchschnittssteigung, 3 % Maximal

3.642 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.644 Höhenmeter. Insgesamt ca 6318,86 km mit ca 47.447 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.281 von Athen

Freitag, 13. Juni 2008

Turpan 2

Freitag der 13.! 13.06.2008

Ich stelle meine Uhr 1 Stunde vor, da 2 Uhr aufstehen und 19 Uhr eindunkeln doch nicht mehr so ganz passt... Die Busfahrt hat mich eben einen gehörigen Sprung nach vorn gebracht...

Es ist der 114. Tag von 215 und der 12. Tag in China

What you may not like : Being in the hottest place in China ! ! !


Ja - ob 31 Grad heißer Nacht kann ich nicht schlafen. Auch wichsen hilft da nicht weiter. Gegen Mitternacht frischt dann urplötzlich der Wind wieder auf und es gibt sogar etwas Regen. Ich ziehe einfach das Außenzelt über meinen Krams.

Am Morgen ist dann das Hinterrad platt. Nicht etwa wegen des Reifens, sondern der chinesische Schlauch ist an einer Stelle IM NEUZUSTAND geflickt. Nach einiger Zeit haben sich genau da nun kleine Löchlein gebildet. Flicken nutzt nichts, denn beim Wiedereinbau ist der Reifen auf der unteren Seite nicht drin. Beim Wiederaufpumpen reist dann bei einem der letzten Luftstöße aufgrund der 578-fachen hin und her Bewegung durch mind. 3 x Handaufpumpen, das Ventil aus. Genau das ist der Grund, wieso ich ungern von Hand pumpe und gebrochene Speichen nur mit Generatorluft ersetze. Der neue Schlauch erleidet fast das gleiche Schicksal, käme ich nicht auf die Idee, das Ventil mittels einem von einem Einheimischen gebrachten „Engländers“ zu fixieren. Liegt das Rad kann der Engländer in den Boden gestemmt werden und es wird viel stabiler als in der Luft. Auch dieser Schlauch muß 2 x gepumpt werden, da der Reifen noch immer nicht ganz drin ist auf der unteren Seite.

Nach nicht mal 12 Minuten Fahrt und 2,19 km komme ich auf die Idee einer ambulanten Händlerin eine Tomate abzukaufen. 2 Quai soll sie kosten, nachdem endlich verstanden wurde, das ich nur allzu gerne den PREIS wissen würde. Es zahlt sich aus, das ich dann auch noch nach dem Kilopreis frage und mir die einem Kilo entsprechende Menge erst mal abwiegen lasse um zu erkennen, das eine in der Realität nur ein Viertel des genannten Preises kosten kann. Nachdem ich dies so unwiderlegbar und anschaulich demonstriert habe wird nun auch anstandslos 1 Qaui akzeptiert und ein kleiner Schein mit einer 5 drauf (=0,5) herausgegeben. Auf die Idee mit der Tomate kam ich vor allem, da ein Stück weiter runter an der Pappelbestandenen Straße eine Bank mit Dornenkrone zum Frühstück einlädt. Die Dornen sind praktischerweise nicht auf den Sitzbrettern angebracht.

So ein Frühstück in einem Dorf ist immer eine hervorragende Gelegenheit, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Wenn ich schon mal in einem so bekannten Weinanbaugebiet bin, würde ich gern mal ein Schlückchen des in DIESER Sonne sicher köstlich süßen Wein probieren. Aber anscheinend werden die Trauben hier nur zu Rosinen getrocknet. Nur die habe ich bislang gesehen und von selbigen krieg ich nun eine Hand voll.

Immer wieder andere Hühner marschieren herum mit ihrem drollig hintendrein trottenden Nachwuchs. So häufig wie die Tiere wechseln auch die vorbeikommenden Gemüsehändler, die alles haben, was in Lamian gehört + Gurken, Möhren und Kartoffeln. Zuletzt ein Melonenhändler, wo eine kleine Honigmelone auch nur 1 Quai kostet – siehe da!

Ich hab schon im Gefühl nach langjähriger Lebenserfahrung, wann es um Abzocke geht…

Dann frag ich bei einem Burgartigen Hotel, in dem die Zimmer zwischen 22 und 88 € kosten nach Internetsponsoring. Internet soll 10 Quai die Stunde – also den 3-fachen Internetcafepreis kosten. An ein Gespräch ist gar nicht zu denken, denn die anscheinend einzige anwesende Mitarbeiterin spricht wie üblich nur wenige Worte English.

Bei Tages-km 2,78 ist ein Basar erreicht, wo das Leben innen von 5 – 10 Uhr tobt – außen von 8 – 23 Uhr. So die erste Information. Es gibt immer wieder andere Angaben, was daran liegt, das die Menschen hier einfach nicht in der Lage sind, Morgen und Nachmittagsstunden unterschiedlich zu bezeichnen. Beispielsweise mit am und pm oder besser mit den Zahlen 1-24 statt 17 Uhr wie 5 Uhr Morgens erscheinen zu lassen. Die Angabe 5-10 Uhr kann also auch 5 – 22 Uhr bedeuten oder etwa – was am ehesten der Wahrheit entspricht 17 – 22 Uhr.

DAS wollen die Menschen einfach nicht begreifen. Nur aufgeweckte Kinder versuchen es!

Die letztlich richtigen Öffnungszeiten sind: Innen ab 18 Uhr Außen ab 7 Uhr. Geschlossen wird Innen wie Außen um 22 Uhr. Diese kleine Information herauszubekommen dauerte 30 Minuten. Auch deswegen reise ich langsam!

Es gibt an den Salatimbissständen hier 4 verschiedene Nudelarten + als weitere Zutaten Ei und Huhn. Gegenüber eine Art Klöße zu der die Einheimischen Magen Essen. Sind es wirklich Klöße?

Direkt an der Straße 2 Eisstände. Lecker wird’s durch die Mischung; Ein Glas Fruchtsaftgetränk und darein Vanille und Erdbeersofteis. Köstlich! Die Verkäuferin hat in Peking studiert, doch ihre wenigen Englishen Worte reichen nicht für eine normale Kommunikation. Ein angeblich 500 m entferntes Internetcaffee ist doch weiter weg. Auf dem Weg dahin erst links dann rechts eine schöne Moschee. Die 2. ist hauptsächlich orientalisch gelb-grün angemalt, aber es finden sich auch braune Kugeln, golden-violette Ringe, türkise Ornamente und Blumenbilder aus Spiegelmosaik. Leider schließt der Mezzine misstrauisch das Tor, als ich mein Rad abstelle. Weitere Moscheen folgen.

Nun soll Internet 1 km weg sein…

Den Nachmittag verbringe ich in dieser ersten chinesischen Stadt, die ich nach ca 615 Rad-km in China per Rad erreicht habe, in einem Buchladen mit Lesen/Ansehen eines Bildbandes.

Schräg gegenüber ist die Post. Das Land Deutschland ist völlig unbekannt und es wird herum telefoniert. Schließlich soll der 97 g schwere Brief das 10 fache eines lokalen sein und damit würde er den Gegenwert von 4 Mahlzeiten kosten. Ich gebe auf!

Dadurch finde ich aber nun den Eingang zum riesigen Basar. Hier gibt es auch an einem der Ausgänge wieder den leckeren Fruchtsaft in dem auch Traubensaft ist. Da das Eis alle ist gibt es gleich 2 Gläser für 5 cent!

Hinter dem wiederum gegenüber liegenden Busbahnhof gibt es ein riesiges Wasserspiel mit Musik und Licht um 19 Uhr, 21 Uhr und um 22. Uhr. An diesen Platz anschliesend auch das Internetcaffe mit über 60 Rechnern zu 2 Quai die Stunde.

In diesem Hotel treffe einen Holländer der Teilnehmer der Baltic Cycle Tour in Usbekistan getroffen hat und mit Carlotta aus Italien in Mail-Kontakt steht. Die beiden wollen sich in Turpan treffen...

Durch 3 Stunden Internet komme ich erst spät in´s Bett. Zudem fragt sich, WER nun die 50 cent Kosten trägt, damit DU dies hier lesen kannst… (Von dieser Fragestellung sind natürlich alle ausgenommen, die sich bereits an den Kosten beteiligt haben oder sonstige Hilfestellung gaben.)

9,69 km in 0:56´06 / 10,3 Durchschnitt / Max = 22 / 31 Höhenmeter (max 246 m – Schlafplatz auf 216 m) Durchfall (die „Klöße“...) 2 % Durchschnittssteigung, 4 % Maximal

3.623 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.594 Höhenmeter. Insgesamt ca 6299,54 km mit ca 47.397 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.262 von Athen

Donnerstag, 12. Juni 2008

TURPAN

12.06.2009 / Donnertag 113. Tag von 215 / 11. Tag in China

2 Uhr AUFSTEHEN (= 5 Uhr Beijing Time) Statt 10 Tage hinter der Gruppe bin ich nun 3 Tage vor den anderen! In KORLA hatte ich sie gestern Morgen überholt. Nach 11,3 km ist mit 200 m über NN der vorläufige Tiefpunkt der Reise erreicht. Es gibt auch eine Vulkanisierungswerkstatt, die - wie fast schon üblich - weder Ventilaufsatz noch Gage besitzt.

Öffnungszeiten: 6 Uhr - 6 Uhr 10!
Bediente Kunden: 1

Ich stehe schon nebendran und komme ob des verdienten Frühabends nicht mehr dran. Im Laden daneben gibt es endlich auch mal Erbeermilch - aner 5 cent teurer wie sonst. Auch das Restaurant will wieder mehr getreu der Regel "Desto weiter im Osten desto teurer!".

Von innen nähe ich einen Reifenflicken an die Stelle, wo der Höhenschlag einen Schaden verursachte, weswegen ich seit vor Kashgar mit einem Reifenplatzer rechnete. Dazu eine Speiche und 2 Speichennippel ersetzt.

Nach ca 10 km verlassen wir die nach Urumqi führende AUtobahn, um die 40 km lange S301 zu bereisen. Diese führt zunächst 12 - 13 km durch ein völlig Vegetationsloses Geröllfeld. Formschöne Berge rücken näher und bei Straßen-km 13 (27 aus der Gegenrichtung) kreuzt ein Wasserkanal. Schatten bei einem verlassenen Haus dort.

Weiter durch die Vegetationslose Geröllwüste. Lediglich rund um Straßen-km 22 - 20 bei überschreiten der Hügelkette ist es grüner. Hier grasen sogar -völlig unerwartet- Kühe. Entsprechend hoch ist die Mückenbelastung. Nach den Bergen geht es nicht etwa runter! Das geht es erst, nachdem wir auf etwa 600 m nach rechts Richtung TURPAN (erster Buchstabe zeigt Rechteck und unterstrichenes Kreuz: ) abbiegen. Wir befinden uns auf der G312. 4002 km von Peking entfernt und 26 km vor TURPAN befindet sich dann eine Tankstelle für den Wassernachschub. Getränke wie fast immer nur in Minniflaschen und somit teuer. Ohnehin ist an Tanken anscheinend alles doppelt so teuer, wie im Laden.

Ich versuche herauszubekommen, ob die folgenden Orte meiner Route alle an dieser Autobahn liegen. Das ist unrauskriegbar, da kein Mensch die Straßennummer, die auf JEDEM km-Stein steht, kennt. Auch ein weltweites Phänonem. Ich scheine der einzige zu sein, der sich anhand dieser, ansich doch sehr praktischen Nummern orientiert.

Die Temperatur pendelt heute ständig zwichen 33 und 44 Grad, wobei in einer frühen Minute der 8. Tagesstunde bereits zum 1. mal 42 Grad erreicht wurden. Ich entdecke an der Tanke dann noch eine Eistruhe, doch das reinsehen wird mir verwehrt. Wie soll Mensch etwas kaufen, das er nicht sehen darf?

Bei Tageskm 76,21 erreiche ich den Tourist Information Center von TURPAN bzw dem in der Wüste in der nähe befindlichen Weinanbaugebiet. An einem Stand davor gibt es Honigmelonen, aber kleine wie grosse sollen 15 Quai kosten, da lass ich es lieber, weil ich mich dann betrogen fühle...

Angeblich soll es möglich sein internationale Briefe aufzugeben, sagt ein Security Gard. Eine Box der CHINA POST steht auch da. Aber Briefmarken gibt es nicht... Touristen können hier verschiedene Touren buchen wie eine Informationstafel auch in English vermuten lässt... Aber English spricht niemand... Die Touris werden dann wohl noch durch den - als ich da bin abgesehen von den Karten spielenden Mitarbeiter/innen verweisten - Verkaufsraum geschleust. Es gibt ein paar Bücher in English, aber keines in Deutsch. Dazu auch nur von der Region. Aber ich krieg endlich mal was anderes wie Lamian zu Essen...

Internet nur kurz, weil gespielt werden will. Deswegen war erstmal auch nur der kursiv dargestellte Text online..

China lebt von diesen grassen Gegensätzen: Eben noch lebensfeindliche Geröllwüste, in der es absolut nichts gibt, und dann WEINGÄRTEN! Bewässerung macht es möglich! Wildromantisch. Ich schlafe unter Weinreben nach 80,2 km in 5h20´32 auf 300 m Höhe!

Durchschnitt 15, Max 40,5 / 410 Höhenmeter
Seit Tiflis nun 3.613 km per Rad mit ca 23.563 Höhenmeter. Insgesamt ca 6289,85 km mit ca 47.366 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.252 von Athen

Mittwoch, 11. Juni 2008

11.06.2009 / Mittwoch 112. Tag von 215 / 10. Tag in China

(Nacht im Bus)

Bei einem Stopp am Morgen komme ich aus den Puschen und kaufe eines dieser runden Fladenbrote mit dünnem Boden und dickem Rand. Das macht aus 2 Gründen Sinn: 1. Der dicke Rand kann ganz normal als Brot rund um abgenagt werden, während das innere auch noch im trockenen Zustand, der nach ein paar Stunden schon erreicht ist, als eine Art Knäckebrot dient. Auch nach 24 Stunden noch zu einem Zeitpunkt, wo der dicke Rand nicht mehr essbar wäre, da durch die dicke zu fest zum Abknabbern 2. Solange der Rand noch nicht abgenagt wird, dient das Brot wunderbar als Transportmittel für die am Nachbarstand angebotenen Aprikosen, die wesentlich besserer Qualität sind, wie in Usbekistan, wo alle Händler Eimerweise überreife Früchte in angeditschter Form anboten. Eine Plastiktüte -wie immer angeboten- akzeptiere ich nur zum wiegen. 8 Quai will Mensch, da die "T"-taste unbekannt erscheinen will. Das (bereits bezahlte) Brot wurde mitgewogen. Ohne Brot waren´s 3 Quai. Das Mensch dann nicht verstehen kann, das ich die Plastiktüte NICHT will, sondern den Brotteller nutze stattdessen, kann ich immer nicht verstehen. Denn China unternimmt große Anstrengungen, die Plastiktütenflut einzudämmen und lässt per Radio China International verkünden, wie schädlich und schwer verrottbar diese Plage ist. Was wäre, wenn jeder der 1,3 Milliarden Chinesen (1993) jeden Tag eine Plastiktüte wegwirft? NUR EINE! Oder sind die Bemühungen, das den Chinesen begreiflich zu machen nur Propaganda?

Es hat den Anschein, als könne ich Restaurantessen nun vergessen, denn der Zutritt zur Küche wird verweigert. Ohne das ich die Zutaten selber auswählen kann, gäbe es nur Megascharfes tierverseuchtes Laghman, das auch nach dem Essen noch auf den Lippen brennt.

An einer Tanke gibt es für Busfahrer kostenlose Säfte. Auch ich darf 2 1,5-Liter Falschen auffüllen. Wurde ich für einen Busfahrer gehalten oder war es Gastfreundschaft? Denn die Einheimichen werden auf den Tankstellenshop verwiesen, der nur Minniflaschen verkauft.
Ca 15 Uhr und etwa 20 km nach KUMUX haben wir fast den höchsten Punkt der phantastischen Straße durch die Borohor Shan Berge (1) erreicht. Noch 133 km bis TURPAN. Ich bitte die Busfahrer somit, mich raus zu lassen und 10 Quai zu erstatten. Das klappt auch nach einigen Anläufen. Nur 1 Gummiband habe ich wieder eingebüst... (und damit die gerade erst gefundene mobile Antenne für mein Radio)

Statt Hitze gibt es heute Sturm. Nur 20 - 22 Grad im Gebirge! Die Wüste - wozu ich diesen Gebirgsausläufer zähle, zumal sich später auch noch Sand dorthin vorgeweht hat - gibt sich alle Mühe "schwarz" zu erscheinen hier. Auf den ersten 10 km wird die Höhe gehalten. Maximal 1.881 m. 134 m steige ich insgesamt heute nur an mit 3 % Durchschnittssteigung und maximl 12 %.

Auf meinen ersten 10 Rad-km heute waren es vor allem die Kammlagen, die aus Kohle oder Tuff bestehen. Leichtes Gestein mit dem Schwarz gemalt werden kann. Pörös, aber hart wie Tuff eben.

Dann geht es 45 km Bergab! (ca, da ich nicht ganz unten beim Doppelkraftwerk schlafe.) Nun sind die Berge so dunkelgrau wie der Himmel! Das ergibt den phantastischsten Sonnenuntergang, den Mensch sich - surreal in Mondlandschaft - vorstellen kann. Goldene Berge - Schwarzer Himmel. Sonnenstreifen an zig Bergen. Dazu die Reflektion durch die Dunst und Sandpartikel, die noch in der Luft sind. Einfach ein Großartiges dramatisches Naturschauspiel! Regenbogen - Unglaublich! DAS HÄTTE DIE BESTEN BILDER MEINES LEBENS GEGEBEN - Nochmals DANKE DEM VERHINDERNDEN DIEB!!!

53,35 km in 2:46:05 mit 19,2 Durchschnitt und 53,5 Max waren es genau. Die in den Bergen auf weit auseinanderliegenden, gegenseitig nicht sichtbaren Trassen verlaufende Autobahn ist so perfect, das ich kein einziges mal bremsen muste! 530 km nun in China per Rad gefahren ohne durch eine Großstadt geradelt zu sein!

3.533 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.153 Höhenmeter. Insgesamt ca 6209,65 km mit ca 46.956 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.172 von Athen


(1) Auf dieser Seite heist es das ALLE Grenzen zwichen Kirgistan und China für Ausländer geschlossen seien..

Dienstag, 10. Juni 2008

10.06.2009 / Dienstag 111. Tag von 215 / 9. Tag in China

Auch 9 Stunden Schlaf brachten nicht die nötige Erholung.
6 Uhr: Gegenpersonenzug mit 14 Wagons. 32 Grad
8 Uhr 30: Während meiner ersten Hitzepause nach 45 Minuten und 13 km - rollt ein offenbar auch noch fahrender Frühzug gen Osten. Wieder 14 Wagons. Der 1,5 m Pegel der Unterführung ist bereits mit 70 cm Geröll gefüllt. Die nächste Unterführung hat weniger Geröll und ist auch von vorn herein nur 1,15 m hoch. Mindestens 13 Kackhaufen...

Nach 20 km entpuppt ich die Bullenaussage von gestern (wo es Wasser gäbe) als dreiste lebensgefährliche Lüge. Lediglich ein leeres Haus! Es sollen nun weitere 30 km sein! Das schaffe ich nicht mit 2 Liter Wasser, denn aus 30 werden 50 werden. Ich versuche zu trampen. Die selbstsüchtigen Chinesen fahren in Riesenbogen vorbei! Ein Jude hatte mich bereits vorgewahnt in Sary Tash. Dann kommt ein Geldmachfahrer. Selbst dieser rauscht durch und winkt auch noch zum Hohn! Dann nehme ich einen 100 Quai Schein in die Hand und erreiche so, das doch noch angehalten wird. Allerdings möchte Mench für 30 km 50 Quai haben. Also versuche ich es doch aleine. Die Busfahrer haben 2 meiner Trinkflaschen mitgenommen und bringen mir selbige auf Ihrer Rückfahrt und nach meiner nächsten Sonnenpause gefüllt wieder mit.

Nachdem gestern der erste Tag seit langem war, wo die Sonne sich nie verdeckt zeigte, hat sich die Wüste mitlerweile so aufgeheizt, das schon am Vormittag 47 Grad in der Sonne und 40 Grad im Schatten erreicht sind. Damit ist das Radfahren nicht mehr möglich und ich kümmer mich um andere Möglichkeiten der Weiterreise, als ich bei Tages-hm 37,61 die nächste Zahlstelle (alle motorisierten müssen hier recht hohe Maut zahlen) erreiche. Dort gibt es auch Wasser. Die Zugfahrt Kashgar - Urumqi soll 250 Quai im Sitzwagen und 390 im Liegewagen kosten. Der Bus nur 190 Quai.

Von SANCHAKOU, von dem ich noch 13 km entfernt bin, soll der Zug hingegen nur 80 Quai kosten und der Bus 150 Quai. Ich probiere noch von einem Leerlaster, der Platz für 20 Räder hätte mit genommen zu werden, doch das klappt nicht. Als er weg ist erfahre ich den Grund: 4 Leute saßen schon im Führerhaus - aber DA wollte ich doch gar nicht brüten! Das es hinten drin sehr wohl geht konnte ich in der Gegenrichtung AN DER ZAHLSTELLE (!) beobachten. Mensch schwitzt schon beim Nichtstun (oder Schreiben...)

Dann bringen Gewitter Abkühlung bis auf 29 Grad herunter und tatsächlich gibt es nach 13 (oder 15) km Wasser in SANCHAKOU. Die beiden ersten Vulkanisierungswerkstätten sind verlassen oder/und besitzen keine Bar-Anzeige. Nicht mal den nötigen Aufsatz gibt es.

Im ersten Restaurant rechts soll Lamian 10 Quai kosten (bislang 4 - 6 aber desto weiter weg von Kirgistan desto teurer). Als ich zurück komme und ein anderer Gast das teure Touriessen (von dem West-Ost-Preisanstieg wusste ich damals noch nichts) bestellt hat, frage ich nach dem Preis, den er zahlen soll und siehe da 6 Quai. Sind auch hier (noch) der richtige Preis. Dazu will ich auch eine Portion ohne Fleisch und Schärfe. Ich krieg auch mein Wechselgeld richtig, aber leider funktionieren die Sonderwünsche trotz aller Deutlichkeit nicht, da kurzerhand aus der Portion für den anderen Gast 2 gemacht werden..

Schräg gegenüber gibt es auch ein Restaurant,, wo es Reis gibt, doch die Preise sind 10 x so hoch, wie in Deutschland...

Von einer ambulanten Händlerin kaufe ich schließlich einen Salat für die Hälfte des Lamian. Gerade bevor einer der gefürchteten Kara Burans losbricht bin ich fertig. Genauso schnell wie der Sand-Regen-Sturm kam ist es auch schon wieder ruhig im Ort. Nur dahinter ist es schwarz.

In einem Laden entdecke ich Knäckebrot. Dachte ich zumindest. Ich zeige in Verbindung mit dem Knäckebrot eine Wurst und hoffe, das verstanden wird, das ich damit meine: "Das wird zusammen gegessen?", denn dann wäre es Knäckebrot.. Es wird bejaht. Später muss ich aber feststellen, das das "Knäckebrot" eher eine Art süßer Keks ist und natürlich gar nicht zur Hähnchenwurst passen mag.

Ich frage eher aus Interesse bei 2 zufällig vor dem Laden haltenden Sleeper-Bussen wieviel es nach TURPAN kosten soll und ob das Rad nicht unten rein kann. Siehe da: Es geht doch! Wie
soll sonst auch Sarah und Markus vor 2 Jahren nach Urumqi gekommen sein? Der erste Bus nimmt ein Rad mit, will aber erst 350 Quai, dann 250 Quai und schlieslich 200 Quai haben. Ich bin aber nur bereit 15 € für die 1.380 km zu zahlen. Und das auch nur, weil der Bahnhof nun wieder 23 km weit weg sein soll. Wer weiß, ob es ihn überhaupt gibt und ob das mit den 80 Quai für den Zug überhaupt stimmt. (zudem kommt, das das Rad und Gepäck beim Zug nach Gewicht berechnet wird wie eine spätere Erfahrung zeigen wird..)

Der 2. Bus nun will kein Rad mitnehmen, soll aber von vorn herein nur 20 € kosten, so das ich den Preis auf 15 € drücken kann, nachdem das Rad dann doch problemlos möglich war.

Diesmal ist es andersrum: Wasser soll es nach 53 km geben, doch dann gibt es bereits nach 34 km ein Restaurant. immer das gleiche Problem auf Reisen: NICHTS ist wirklich rauskriegbar! ICH HASSE ES! Einer der Gründe, warum ich den Bus durch die Wüste nehme, angesichts vager oder UNZUVERLÄSSIGER FALSCHANGABEN, die ein bereisen der Wüste im Sommer per Rad entweder UNMÖGLICH machen, oder zumindest unnötiges Wasserschleppen bedeuten.

Andererseits genieße ich im Sleeper die vorbei fliegende Landschaft. In der Dämmerung ist dies freilich nur die Skyline der Berge. Der Sleeper bietet 42 Liegen in 2 Etagen und 3 Reihen a 7.


Die Füße liegen unter dem Kopf des Vordermann. Wiso es in Europa keinen einzigen dieser das Reisen angenehm machenden Schlafbusse gibt (die wenigen, die es doch gibt müssen offiziell auf dem Parkplatz stehen im Schlafmodus..), ist mir nach wie vor ein Rätsel. Für den TÜV gibt es sogar Gurte an jeder Liege, womit das Hauptargument Sicherheit vom Tisch wäre.

Außerhalb der großen Städte gibt es keine Straßenlaternen. Wer was anzubieten hat (Getränke, Vulakanisation, Lamian) hängt eine Glühlampe vor die Hütte. Auf freier Strecke kann Mensch schon mal eine Gruppe Menschen sehen, die sich um eine Kerze versammelt haben. Grasser Gegensatz sind dann Größstädte mit Ihren blinkenden, farbenfrohen Neonreklamen ala Las Vegas.

52,5 km per Rad in 3:23:05, 15,5 Durchschnitt
/ Max 28,5
162 Höhenmeter mit maximal 1.856 m und 2 % Durchschnittssteigung, 11 % Maximal

3.479 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.019 Höhenmeter. Insgesamt ca 6154,65 km mit ca 46.822 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.117 von Athen

Montag, 9. Juni 2008

9.6.2008 Montag 110. Tag von 215 / 9. Tag in der Volksrepublik of China

Dieser Tag fehlt mir leider im Tagebuch - SORRY

1.224 m hoch

Straße führt im Zick Zack entlang des Tian Shan Gebirges.

1 % Durchschnittssteigung, 5 % Maximal, 87 km weit und 347 Höhenmeter

Tief erschöpft baue ich mein Moskitozelt auf einem der Hochwasserdämme bei Straßen-km 1.268 auf. Diese Dämme gehen jeweils ausgehend von einer Fluwasserunterführung Richtung Gebirge, bis sie auf den im 45 Grad Winkel bei der nächsten Flutwasserunterführung startenden Damm treffen. Bei der alten Straße hatte Mensch das noch nicht gemacht. Folge waren Überflutungen und Zerstörungen, denn in der Wüste wird das Regenwasser, WENN es denn doch mal regnet, durch nichts gehalten! In der Nacht wird das Thermometer nicht unter 30 Grad fallen.

3.426,83 km seit Tiflis per Rad mit ca 22.857 Höhenmeter. Insgesamt ca 6102,15 km mit ca 46.660 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG

Sonntag, 8. Juni 2008

Sonntag 8.6.2008 / 109. Tag von 215 / 7. Tag in China

7 Uhr 30 komme ich los. Da ich geradeaus die Nebenstr. benutze begegnet mir kaum ein AUto. Aprikosen tocknen in der Sonne irgendwo zwichen dem 1. Registrierungspunkt nach 4-5 km und dem 2. nach 28 km. Hier geht es nun links nach ATUX. An dieser Kontrolle arbeitet der english sprechende TAYIR (TAYIR618@hotmail.com), der mir die 3 km entfernte 800 Jahre alte Grabstätte MORTO (15 Quai normal) zeigt und mich zum Mittagessen einläd, was sein Chef aber nicht will.

Die TAKLA-MAKAN Wüste ist tatsächlich teils "schwarz" aber bald auch trostlos, abgesehen vom begleitenden TIAN-SHAN Gebirge zur Linken. 40 km bis zur nächsten Oase (gemäß der Ausschilderung). Nach 19 davon habe ich 2,5 Liter Wasser von 6,5 Liter Wasser verbraucht und mache Mittag. Bei 45 Grad Celsius im Schatten eines Telefonmasts. Ein nicht schneller wie ein Rad fahrender Minni-Trecker kommt mit 2 Bauersleut vorbei. Sie schenken mir 2 Hände voll Aprikosen. Ein paar davon sind allerdings zu sauer zum genießen. Dazu einige knusprige Cräcker mit granuliertem Zucker, Mealie-Mehl (müste Maismehl sein) und "Shabot" (?).

Die meisten Lebensmittel in China sind hoher Qualität, aber eben auch einige Betrüger dazwichen, deren Abbildungen anderes versprechen, wie der Inhalt dann nach dem Kauf...

Kurz nach km 28 der Straße 181 dann doch schon eine Oase (QÜGA) mit einem kleinen Laden. Dieser ist auf der rechten Seite genau da, wo die Straße nach links abknickt. Kartenspielende Dorfbevölkerung sitzt davor. Es gibt (schon mal geschmolzenes) Eis, kalte Getränke und ausnahmsweise auch mal hartgekochte Eier statt nur rohe zu 5 cent.

Auf der Suche nach Wasser spielt jemand für mich auf einem rumstehenden Instrument mit 2 Saiten.

Nach 40 km ist Segun, Artux oder KARTALIA erreicht. So genau ist das leider nicht herauszubekommen, denn jeder sagt entweder etwas anderes, oder gar nichts. (Kartalia war es wohl tatsächlich) Sicher kann ich nur sagen, das es hier Lamian für 4 Quai gibt und Moskitos das Tragen warmer Kleidung erfordern. Zumindest unten rum, oben rum ist es dann nicht auszuhalten und Mensch muß eben ständig alle nackten Körperstellen kontrollieren oder abfahren..

Radio China International berichtet heute (Sonntags anderer Sendefahrplan) in ergreifender Weise vom Erdbeben. So haben aufräumende einen Stahlträger hoch gehoben und darunter die Leiche einer Lehrerin gefunden, die 2 Kinder im Arm hält und 3 Kinder schützend vor der Brust hat - alle Tod.

Auch das Thema Umweltschutz nimmt einen breiten Raum in der Berichterstattung ein. So ging es heute um die Umweltbank in Peking (Bäume pflanzen und pflegen) und um die Wiederverwendung von Druckpapier die meiner Vermieterin und meiner Untermieterin sauer aufstöst aus Schicki Micki Gründen. Im Musikprogramm wird über ein großes klassisches Orchester berichtet das Erfolgreich Technomusik in seine Aufführung integriert. Hab ja schon immer gesagt, das in Techno Musik auch Elemente der klassischen Musik wiederkehren...

Nun 6 km die 213 nach links und dann rechts. Zum Schlafen biege ich vorher links ab und folge einem Kanal - Brutstätte von Millionen Supergroßstechern. Beidseitig steile Böschung.Doch dann rechts eine Brücke. Dummerweise auch ein Haus, vor dem Leute sitzen. Die folgen mir nun!

Ich reagiere histerisch, denn ich brauche meine Nachtruhe nach 75,6 km in 4´09´21
Ich laufe der Meute entgegen, diese weg. Bleibt stehen. Das wiederholt sich. Hektisch baue ich bei ständigem vielfachem Summen mein Innenzelt auf und laufe nochmal zum Volksauflauf um diesmal ruhiger mit "Asam Maleikum" um meine Akzeptanz zu bitten. Die Leute bleiben tatsächlich zurück.

Doch dann kommen sie mit Polizei, die mich bereits beim Einkaufen kontrollierte ...

-hier fehlt mir leider eine Seite im Tagebuch-

Dafür noch ein Link zu einem weiteren athentischen Reisebericht: http://www.pekingradler.de/
Empfehlung auf der vorstehenden Seite: 9. Tourbericht vom 17. 09. 2007

3.339,83 km seit Tiflis mit ca 22.510 Höhenmeter. Insgesamt ca 6015,15 km mit ca 46.313 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG

Samstag, 7. Juni 2008

Samstag 7.6.2008 / 108. Tag von 215 / 6. Tag in China HALBZEIT DER TOUR 2008 !

Die verdorbenen Kekse konnte ich im Restaurantcafe neben dem Hotel in einen von den teuren großen Keksen und in 2 zubereitete Eier tauschen. Dazu noch die Reste kirgisischer Truckfahrer.

Im Fernsehen Berichte begeisterter Olympia-Feierlichkeiten (vermutlich in Shanghai). Es ist eine Stimmung zu spüren wie in Deutschland während der Weltmeisterschaft. Wie erwartet schön dabei im Land zu sein.

Wieder drängt mich chinesisches Miltär zum weiter fahren. Schlafplatz war auf 2.111 m.

Nach 20 km will ich einem motorisierten Verkaufsfahrer eine Tomate mit Kind obenauf abkaufen (auf dem verlinkten Bild ist sie lange nicht so schön und auch noch grün..). Ich bekomme sie geschenkt.

Mitlerweile immer noch schöne, sich aber nun Bäumen und Dörfern lichtende Landschaft bei nur noch 1.885 m. Gewitterkrummeln. Deswegen am Internet nach 1 km vorbei und die 2. Asphaltstraße rechts rein durch das Oasendorf. Viele schöne Fotomotive von urgurisch geschnitzten und gemalten Hauseingängen. Ein geschnitzter Balkon und Schmiedeeisentore. Der Asphalt hört auf; schließlich nur noch ein mit Kleinstfahrzeugen befahrbarer Weg, der am Fluß endet. Meine gewünschte Einsamkeit um die prickelnde schwüle Gewitterstimmung, die leider beim Schreiben dieser Zeilen nachlässt, ALEINE zu erleben. Ganz alein bin ich freilich nicht, denn ich höre Kinderstimmen und auf der anderen Flußseite kam ein Trecker angetreckert und sein Lenker steht pinkelnd daneben.

Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße nehme ich die erste Aspahltsrasse rechts, gleichzeitig abbiegend mit einem Ölverkäufer auf seinem Kleintrecker. Ich überhole ihn, er mich. Er betätigt sein automatisches Werbemegaphon, ich meine mickrige Minniklingel. "pling - pling" Und ziehe am verdutzt dreinschauenden Fahrer und an einem Mensch mit "Germany" Shirt vorbei. Nächste Straße links überrascht eine Militärkontrolle mit halb offener Schranke auf der kleinen Straße. Doch der Posten ist noch überraschter wie ich und "vergisst" das kontrollieren.

An der nächste Ecke sehe ich einen orientalisch anmutenden Eingang neben einem 3 m² Gemichtwarenladen. Da niemand anstalten macht, mich aufzuhalten, gehe ich rein und erblicke 3 Wandgemälde. Dem Gemischtwarenladen statte ich natürlich auch einen Besuch ab und erstehe für 15 cnt (€) 4 Snacks, einen Kaugummi und ein kleines Getränk mit in die Verpackung integriertem "Strohhalm". Eines der Kinder isst die für heißes Wasser gedachten gefriergetrockneten Nudeln kalt als Snack. Schmeckt Prima. Eines meiner Snacks entpuppt sich als Trockenkeks anstatt als rundes Spritzgebäck mit riesigem Schokokern, wie Bild und abgebildete Zutaten suggerieren.

Ich halte mich ein paar Minuten zu lange an diesem Ort auf, so das ich schon wieder die nächste Bullenkontrolle mit Telefonrückfrage am Hals habe. Anhalten scheint verboten. 5 Stunden soll ich hier festgehalten werden. Damit wird meine Reise wohl zu Ende sein. Der ständigen Überwachung bin ich nicht gewachsen. Psychisch.

16:58 - Nach etwa 1 Stunde hat sich das Polizeischauspiel von WUGIA wiederholt, ich mich mitlerweile häuslich eingerichtet. Mittels eines Übersetzers stelle ich klar, das ich nur weiterfahre, wenn ich NICHT von der Polizei begleitet werde. Nochmals werden alle Ausweisseiten kopiert. Tatsächlich komme ich diesmal frei, ob meiner Position, sonst die Reise abzubrechen, meine Visagebühren zurückholen zu wollen und bei Rückkehr der Öffentlichkeit zu erklären, "Never go to China"

Nach 44,23 Tageskm in 2´33´53 habe ich den Autobahnbeginn (trotzdem mit Eselskarren) von KASHGAR erreicht. Wer nach Osten will muß nicht nach KASHGAR. Wer es doch macht begibt sich in eine 46 km Sackgasse! So stellte es sich mir zumindest dar, weswegen ich den Umweg nicht machte. Später erfuhr ich das es doch noch eine 2. Straße gen Osten von Kashgar aus gibt.

Ich schlafe also hier, während meine Akus beim nahen Restaurant an von Außen zugänglicher Steckdose laden.

Durchschnitt 17,2 / Maximal 37,5

Höhe des Schlafplatzes ist nach 69 Tripmetern auf 1.636 m

2.116 m war ich heute am höchsten Punkt.
3 % Durchschnittssteigung, 7 % Maximal

3.264,23 km seit Tiflis mit 22.510 Höhenmeter. Insgesamt ca 5939,55 km mit ca 46.313 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG

PS: Unter diesem Link ein Abendblatt Artikel in dem es u.a. auch um die ständigen Kontrollen geht.

Freitag, 6. Juni 2008

China: Kein Internet für Ausländer?

Freitag 6.6.2008 / 107. Tag von 215 / 5. Tag in China

Die Nacht brachte 2 Stunden nach Zeltaufbau ein paar Klatscher und Sturm. Am Morgen um 3 Uhr 57 ist alles wieder ruhig und das erste Licht ist Verheißungsvoll, tun sich doch nun auch im Osten Berge auf, wo gestern nur Dunst war!

19 Grad im Zelt - 11 Grad draußen auf 2.207 m

Es ist erstaunlich, mit welcher Bravur hier längst verdorbene Lebensmittel VERKAUFT werden. Nach dem Motto "Packung offen = Kaufzwang". Verbraucherrechte ade.

ADE auch zur Solarlampe, denn statt zum Laden baue ich diese für den Dieb auf:

Da ich nicht mit Stäbchen Essen kann benutze ich meine Gabel. Diese lies ich am Abend prompt liegen. Als ich dieses 5 cent Utensiel wieder organisiere wird das 100 € Flugmuster pravissimoartig abgekrallt. Als ich diese Zeilen dann schreibe kommt Polizei und will mich vertreiben, statt den Dieb. Typich verkehrte Welt. Dann stelle ich auch noch fest, das es einen 2. Superkrall gab: Ein Gummiband! Viel wichtiger, denn die Lampe funktionierte letzte Nacht zum 3. x nicht mehr. Also zurück zur Polzei im nächsten Gebäude.

Es wird verweigert eine Anzeige aufzunehmen und auch das selber Schreiben wird verhindert. Dann muß ich eben selber in den Ort den Dieb suchen. Auch das wird verhindert nach den ersten mit dem Diebstahl konfrontierten Personen. Unter Protest fahre ich weiter. Polizei hinterher. Unterwegs kann ich mit einem english sprechenden Menchen telefonieren und wir treffen uns auf der Strecke. Nach dem x-ten Versuch durch vormachen, wird dann endlich verstanden, das es um Diebstahl geht. ("There are 9 Million Bicicles in Bejing" läuft grad beim abtippen auf 90,3 im Nachtprogramm) Ich werde noch zum Essen eingeladen und schließlich nach langen Discussionen 20 km bis zur Provinzgrenze begleitet.

Ein unterwegs kennnen gelernter hätte mir Internet ermöglicht, doch die 30 Minuten verweigert die Polizei, obgleich die Discussionen darüber 1 Stunde dauern...

Ausländer dürfen sich nur 3 Tage im 200 km umfassenden Grenzraum aufhalten. Während der Fahrt wird die Landschaft wieder schön und ich kann eine sich fortwährend verändernde Gewitterwolke beobachten, die sich nach der Mittagspause in den Bergen entleert.

Im Flußbett links der Straße kann ich zum ersten mal in meinem Leben die Mehrzüngige Spitze des Schlammstroms des mittäglichen Gewitters beobachten. Quer vorbei zog das nächste Gewitter - wieder nur ein paar Tropfen bei mir. Ohne Mittagspause hätte ich vom ersten Gewitter mehr Regen mitbekommen.

Knapp 49 km vor Kashgar sind wir wieder auf 2.384 m.

10 km geht es nun fast ohne zu Treten zum nächsten Ort runter durch traumhafte rote Berglandschaft.

Im ersten Laden wird gleich das nächste Problem geschaffen: Weil ein 20 Dollar Schein einen Minni Einriß hat, soll er NICHTS mehr wert sein! Geldscheine müssen also auf Samtkissen im tresor transportiert werden! Es geht wieder mal um Betrug. Der Minnieinris soll 137 Quai - also einer mehr wie mein gesamter einkauf wert sein. Alle Chinesen scheinen mir Betrüger zu sein. Fast alle! Schade! Im Restaurant soll Lamian 10 Quai statt 4-6 Quai kosten.

Lamian_Berlin_China_Restaurant_10 von China_Restaurant_Berlin.
konzentriert bei der Arbeit
Lamian_Berlin_China_Restaurant_11 von China_Restaurant_Berlin.
die Kunst der Nudelherstellung beherrscht nur eine kleine Kaste in China
Lamian_Berlin_China_Restaurant_09 von China_Restaurant_Berlin.
So schaut die Nudelherstellung in einer sauberen Berliner Küche aus - In China existiert diese schnike Sauberkeit nicht in den einfachen Garküchen!

Also lasse ich einen leckeren Keks, der auch einen € kosten soll liegen. Ich zahle keine deutschen Preise, wo Einheimische nur 20 % des westlichen Abzockpreises zahlen. Diese westliche Abzockmentalität ist einer der Gründe, wiso ich in Hamburg Obdachloseneinrichtungen nutze, in der keine Wucherpreise genommen werden. Selbst Hotels, die bei uns MINDESTENS 30 € meist aber 50 - 120 € für 8 Stunden SCHLAF kosten, sind hier mit 1-1,5 € erschwinglich.

Trotzdem will ich sie aus Licht, Lärm, Drinnnen und Geld - Gründen nicht nutzen. ES IST NICHT MEINE WELT - UNTERWEGS WILL ICH FREI SEIN!

In einem Laden auf der anderen Straßenseite setzt sich fort, was sich Geldgeilheit nennt: 35 g Würste sollen mit 2 Quai 4 mal so viel kosten, wie
in ALLEN Läden, wo ich sie bisher entdeckt habe.
Auch eine rot (Rind) statt Orange (Huhn) eingehüllte Wurst gibt es. Aber die will Mench mir erst gar nicht verkaufen, denn immer wenn ich nach deren (gleichen) Preis frage soll ich die orange nehmen...

Immer wieder etwas neues: Nun soll es Ausländern nicht gestattet sein das Internet in Topa zu benutzen da es hier einen Grenzübergang nach Kirgistan Richtung Bischtek gibt. Mit Hilfe eines urigischen Übersetzers war es dann doch möglich für die mir gegebenen 2 Quai. 3 Militärmilizen und ein Übersetzer müssen während der ein stündigen Onlinezeit zugegegen sein. An diese große Überwachung muß sich ein Westdeutscher erst mal gewöhnen..

Danach soll ich wieder in ein Hotel (15 Quai im Mehrbettzimmer ohne Dusche, Kloloch und Gemeinschaftswaschgelegenheit, wo immerhin 2 von 5 Waschplätzen funktionsfähig sind, auf dem Hof) verfrachtet werden. Ich nehm Ausreiß um meinen Willen zu verdeutlichen, am zurückliegenden Ortsrand in der Dunkelheit zu nächtigen - in meinem Zelt versteht sich!

Als ich de Ortsrand erreicht habe ist die Polizei mit Fahrzeug in die Pötte gekommen. Im Grenzbereich lässt Sie das Zelten nicht zu. - ich soll 2 km weiter Richtung Kashgar fahren, oder -auf Staatskosten- im Hotel schlafen! Das will ich mir doch anehen! Ich dürfte auch im großen Innenhof nächtigen, das tue ich auch, denn im angebotenen Zimmer schnarht ein fetter Mench. Er hat das Format des todgefressenen Opfers im Film über die 7 Todsünden.

Sternenhimmel. Schlafen ohne Zelt. Es dauert lange bis es ruhig wird. Einer stolpert sogar über mich - trotz seiner Taschenlampe. Da hat wahrscheinlich noch nie jemand gelegen..

Mensch ht dann zwar dankenderweise endlich das Licht gelöscht im Hof, doch als ich später wach werde (davon..) ist es auch schon wieder an!

51,32 km in 3´53´41 / Durchschnitt 13,1 / Maximal 38
383 Höhenmeter, 2 % Durchschnittssteigung, Maximal 11 %

3.220 km seit Tiflis mit 22.441 Höhenmeter. Insgesamt ca 5895,32 km mit ca 46.244 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG