Dienstag, 25. März 2008
"RASTTAG TRABZON"
Bei einer Moschee zu Schlafen ist aus sanitärem Grund nicht unpraktisch. Allerdings kann es bei gr. Moscheen zu Hektik führen, wenn der Schlafplatz im unteren ruhigen – eigentlich den Frauen vorbehaltenem - Bereich gewählt ist und nicht zum Sonnenaufgang zusammengeräumt ist..
Der Mezine bringt mir eine gr. Tasse Tee mit viel Zucker. Doch ich soll sie offenbar trotz der Grösse ganz schnell trinken, da er schlafen gehen möchte. Es gelingt mir nicht zu erklären, das ICH die Tasse ja auch zurückbringen könnte, dorthin, wo sie hin gehört im geleerten Zustand. Er kippt die verbliebene Hälfte aus auf dem Weg zum Teehaus, bei dem ich ihn begleite. Das regt mich auf und ich krieg eine neue ohne Zeitlimit zum “Selbstorganisierten” Trinken.
Lange aber hab ich auch jetzt nicht Ruhe obwohl am Vorabend vereinbart “Abfahrtszeit 8 Uhr”. Nun soll mein Rad ect weg von der Moschee. Bis 6.30. Ich stelle es an eines der nur Schritte entfernten Fischerboote und verlasse meine Ruhezone Punkt 7 Uhr.
Den RASTTAG TRABZON habe ich ja gewisser weise einen Tag vorgezogen (siehe gestern)
Also ist in Trabzon eher "Durchfahrt" angesagt. Trotzdem muss eine Aufgabe dort erledigt werden.
Diese Aufgabe heisst Post (PTT)... Dazu muss Mensch erst mal ins Zentrum hoch. Verstanden wird erst nach Aufschreiben. Von 5 gefragten haben es nur 3 richtig erklärt.
2 x wurde ich in die falsche Richtung geschickt.
Gegenüber des Stadions bei PEKŞEN krieg ich TOST (Toast mit Käse) für 1,25 statt 1,50 und und MUSSAKA für 1,20 statt 2,50. Wenigstens den Tee (doppelten - also Tasse statt kleinen im Glas - aber EGAL - schmeckt ja..) darf ich mit 0,5 normal bezahlen..
Nun soll die Post wieder 500 m hinter mir sein... Doch praktischer Weise erwähnt doch noch jemand das es es sich dabei um ein KLEINES Postamt handelt und die Hauptpost noch kommen soll. Er sagt 2 km, der nächste 1,5 km..
Jemand spielt mit mir und versteckt meine Flasche. Dann reicht er mir 19 Lira. Ich nehm die erst mal und leg sie vor mir auf den Tisch. Da bleiben Sie liegen auch als ich mein Glas rein bringe.. Doch ich frage ob ich die WIRKLICH behalten darf... Schade wäre ein tolles Sponsoring gewesen - fast ein Tageslohn hier! 20 Lira verdienen viele nur - genausoviel wie ich am Tag maximal ausgebe OHNE Wohnung/AUto/Strom ect bezahlen zu müssen hier. Mir geht´s im Vergleich also gut und so kann jeder Nachvollziehen wiso es viele Türken nach Deutschland zum Arbeiten zieht...
Bei der Hauptpost -durch ein paar kleinste Gassen durch gefunden- endlich angekommen ist das Problem dann BEGREIFLICH zu machen das ich POSTE RESTANTE Mail ABHOLEN will - kein Geld - auch nichts aufgeben und ebensowenig die Adresse in Erfahrung bringen... Ich werde zur Bank gegenüber gesand mit einem Namen. Nachbarschalter. JA das ist Sie. In ein anderes Bankgebäude. Security. Ah doch jemand spricht English... Der schreibt mir auf, das ich Post abholen will - wieder zur Post - verstehen immer noch nicht - wieder zur Bank - AHA - wieder zur Post! JETZT erst wird tatsächlich auch nachgesehen!- zum Direktor - wieder runter - in 40 Minuten soll ich wieder kommen - in der Zeit Akus Laden, Essen und Internet (gesponsert von ÖZGÜRCE İNTERNET, CUMHURİYET MAH.UZUN.SOK. TRABZON/MERKEZ).
In der SOFRAM PIDEBANK erhalte ich eine KIREMITTE TAVUK (Tavuk = Huhn) SOTE für 3 statt 3,5 Lira. Darin sind Tomaten, Huhn und Käse – leider auch Pepperoni… Dazu eine Fladenbrotart. Also 500 ml Ayran in einem gr und einem kl Becher noch dazu gegen die trotz rauspuhlen der Pepperonie vorhandenen (Rest)-Schärfe. 1,75 Lira ( =2 DM ) Für die 25 cent Wechselgeld darf ich noch eine ÇOBRA Suppe “probieren” – ich krieg ne vollere Tasse + noch mal Ekmek (Brot), als wenn ich regulär 2 Lira gezahlt hätte…
Ich verlasse TRABZON
Durch den ausgefallenen Rasttag fehlt mir jetzt ne Dusche. Dann muss es eben doch kalt gehen - wenigstens den Genitialbereich auf dem Klo einer Moschee...
Als ich beim Waschen des Oberkörpers angesprochen werde und ins Freie trete daher heist es gleich "PROBLEM" Wurden Islamisten nicht auch so irgendwie nackt geboren? Nur mein verkreister freier Oberkörper schmückt die freie Luft.. Obgleich ich Seife in der Hand habe bietet der Klomann mir Flüssigseife an..
Vor Araklı endet die ausgebaute Str. z.Z. Der Tunnel ist aber bereits im Bau. Internet im Gençlik İnternet Cafe Trabzon Caddesi No.121 Trabzon/Araklı.
Nun wird es richtig spannend:
Viele Zufälle kommen zusammen: Peter leitet an mich zufällig eine Mail weiter mit der wir gebeten werden in Camburnu eine Aktion zu machen. Diese Mail erreicht mich ebenso zufällig wenige km davor. Das ganze hat irgendwie zu tun mit dem geschätzten Regisseur Fatih Akin (Gegen die Wand, Auf der anderen Seite) Das ist das eigentlich spannende: Gegen die Wand wurde produziert von der Wüste Filmproduktion wenige Häuser von meiner Wohnung in Hamburg entfernt..
Im Internetcafee ist glücklicherweise das Rauchen verboten. Trotzdem werde ich lästigerweise mehrfach gefragt ob ich eine rauchen wolle und das Rauchverbot wird erst auf meinen Hinweis darauf beachtet. Als es zum Stromausfall kommt mache ich mich auf den Weg nach Camburnu.
Ich beginn also zu organisieren was von uns erwartet wird. Ich halte am Ortseingang von Surmene an einer Tankstelle um nach Bünyamin Seyrekbasan zu fragen, den ich treffen soll. Eine Hostesse verteilt türkische Fahnen. Von denen ich auch eine erhalte. Das ist ja immer so ein 2 deutiges Schwert: Einerseits identifiziere ich mich immer mit dem Land das ich gerade bereise, andererseits strebe ich aber im Ideal EINE Welt an – also keine einzelnen Länder!
Salim - ein perfekt deutsch sprechender Türke erfährt irgendwie von mir, was äuserst praktisch ist... (Übersetzung für längere Zeit) Als klar ist das die Moschee bei der das Büro des Fotografen und Filmmann sich noch 8 km weiter in Richtung Rize befindet, holt er sein AUto und fährt mir nach. Er überholt mich und ist nicht immer zu sehen. So verlieren wir uns vor der Moschee.
Da mir klar ist das es nur diese Moschee sein kann kehre ich rasch um und wir finden uns so wieder. Bünyamin Seyrekbasan ist nicht da, aber er wird herbeitelefoniert. Viel weiss er auch nicht, nur eben das sein Brötchengeber ("Ekmek oder Pide-Geber"...) ihm den Auftrag zum Filmen von uns gegeben hat.
Ich unterrichte Sigitas vom nun konkretisierten Vorhaben per Telefon. Da er kein Internet hatte weiss er noch nichts... In wie fern er es an die Gruppe weitergegeben hat ist mir nicht ganz klar. (NACHTRAG hatte er nicht, da er sich vor keinen Karren spannen lassen wollte)
Morgen sollen wir uns um 16 Uhr am Ortsausgang von Surmene (kurz vor Camburnu) treffen und als Gruppe zusammen in den Ort rein fahren, wobei wir gefilmt werden. Nach einem Bürgermeisterempfang sollen wir zu einer unter Protest stehenden Mülldeponie fahren und danach dürfen wir im Ort zelten.
Das wäre möglich denn die nächste Etappe wäre dann zwar 114 km - aber das Gelände ist dann weiterhin flach.
66,14 km in 3,29"38 18,9 Durchschnitt, 47,5 Max, 318 HM 2% Max 7%
Zusammen nun also ca 21.241 Höhenmeter auf 2.154,05 km
Montag, 24. März 2008
Sponsorensituation
Vorausgeschickt: Ich habe keinen einzigen Dauersponsor.
Vor 2004:
Schwalbe, Bohle (Reifen)
Schuhladen auf Gomera (Schuhe)
Radläden Deutschland (Radhosen, Kette)
2004
Ausrüstungsladen Belgien (Jack Wolfskin Schweissshirt)
2007:
Rohloff (Ersatzteile)
DT Swiss (Speichen)
Globetrotter (Taschen, Kocher, Sonnenbrille, Tool, Faserpelzjacke)
Radläden USA (Radhose, Felge)
2008:
Angeschrieben:
Busch + Müller KG: ERHALTEN OHNE PROBLEME DA REKLAMATION
info@schlumpf.ch: ZUSAGE ERHALTEN aber nicht erhalten
VDO: (Reklamation) Versand nach Tiblisi / Georgien
GLOBETROTTER: KEINE REAKTION während der Tour
BOC: Reklamation Null Reaktion (wie gewohnt)
Artmann: Verständnissvolle Reaktion kann vor Ort gelöst werden da übliche Kugeln! (GUT)
info@ortlieb.com: Antwort ja, aber nicht auf mein Gesuch eingehend!
Panasonic: KEINE REAKTION
Dazu kommen noch unzählige Internetsponsorings und Rabatte sowie Einladungen von Einheimischen.
PANNENSTATISTIK
Noch etwa 3 Stunden geschlafen und dann weitere 2 Löcher in dem Schlauch geflickt, den ich gestern ausgetauscht hatte und der so nun zu einem meiner 2 Ersatzschläuche wird. 7 Flicken hat er schon!
PANNENSTATISTIK BISLANG:
Griechenland:
1 Superplatt 1 Gepäckträger hinten gebrochen (geschweist)
Türkei:
6 Superplatt 6 Speichenbrüche 3 Bremsgummies beide Hinterradtaschen Halterungen (3) abgebrochen.
Ursache für Superplatt: 3 mal Eigenverschulden durch falsch justierte Bremse
1 mal Glassplitter und 2 mal Drath mit zusammen 6 Löchern!
Die Mitnahmemgelegenheit gestern hat wie IMMER den Verlust eines Ausrüstungsgegenstands mit sich gebacht: Diesmal ist es das Solarpanel meiner OSRAM Sun Lampe. Mein Aerger haelt sich nur deswegen in Grenzen, da mir Frank 2 Panels mitgegeben hatte. Nicht in weiser Vorraussicht, sondern um beide zu koppeln was aus Zeitgründen bislang zum Glück nicht erfolgte...

In letzterem gibts 25 cent Rabatt auf ein halbes Brot (50 statt 75 cent). Der Internet Laden sponsert diesen Eintrag hier. Von 2 Seiten bekomme ich Tee angeboten.. Aus 2 kleinen Gläsern wird so ein grosses... Ich frühstücke und sehe währenddessen folgendes Leckeres:
(Bild gemacht - aber leider Kamera später geklaut bekommen)
Sozusagen eine "geplante Story": Da ich mir die Speise ansehe, im Köfte Laden nach einer kleinen Portion der Köstlichkeit frage UND dann das Bild mache als erkannt ist das die Köstlichkeit privater Herkunft ist, dauert es nicht lange bis ich ein Schälchen davon gesponsert bekomme..



Sonntag, 23. März 2008
Probleme lösen sich
Sonntag 23.03.2008 33. Tag / 27. Tag in Türkei
Endlich mal wieder über 8 stunden durchgehend geschlafen!
Ich flicke die andere Tasche, die auch bereits halb ausgebrochen ist. Kabelbinder sind das Hilfsmittel. Ein Loch muß noch gebohrt werden an der anderen Seite. Kurz vor dem einpacken geht die Lampe dann aus. Egal, Akus sind geladen.
Die PTT (Post) in PIRAZZIZ hat zu - auch keine Nachricht. Also die Polizei suchen. Noch auf der Suche ruft Mark. Ich unternehme 2 Versuche zu Duschen, doch der Boiler schaltet bei 2,2 oder 2,3 ab. Zu kalt! So wird eben Wasser gespart - passend zum Weltwassertag gestern.
Mir gelingt ein kurzes Gespräch mit Joachim, der auch vergeblich auf ein vor 7 Tagen in Deutschland abgeschicktes Päckchen gewartet hat. Das Gespräch war mir wichtig um zu verstehen, was los ist, denn ich empfinde einen tiefen Unfrieden zwischen uns. Aus seiner Sicht bin ich allein daran Schuld, da ich über ihn in diesem Blog genauso geschrieben habe, wie über JEDE und JEDEN anderen. Er ist beispielsweise sauer darüber, das ich erwähnt habe, das er seine Wäsche im Waschsalon wäscht oder in einer Wäscherei. Sein Vorwurf ist das ich den Grund dafür nicht angegeben habe. Nun, der Grund dafür liegt doch auf der Hand: Es wird optisch sauberer! Wiso er - wenn ihm das wichtig ist - nicht die allen offenstehende Kommentarfunktion genutzt hat bleibt mir schleierhaft. Er bittet um Gesorächsabbruch und droht damit eventuell die Gruppe zu verlassen, mir dafür die Schuld gebend. Ich werde ihn dann zwangsgedrungen in Peron zwar ignorieren, aber nicht in diesem Blog, denn meine Gedanken lass ich mir nicht verbieten. Von keinem! Wenn über mich negativ geschrieben wird kann ich es auch nicht verhindern, wenn es den Tatsachen entspricht. Ich kann eine Gegendarstellung erreichen, wie damals bei der BILD-Zeitung praktiziert, aber nicht mehr. Ich kann mich gerne Verpflichten seine Kommentare (ggf wieder komentiert usw) online zu stellen, aber meinen Blog lass ich mir nicht verbieten!
Die Gruppe hatte mich gestern nach 14 km (teils fuhren sie mit Polizeibegleitung) überholt, als ich im Gras liegend ein Nickerchen machte...
Der Schlafplatz in PIRAZZIZ war das Lehrerhaus ÖGRETMEN EUI (12,5-15 Lira also 6-8 €) kuru nachj der JARDAMA auf der linken Seite im Ortszentrum. Abdullah, der im gegenüberliegenden TERZIOGLU Markt zu finden ist, überlegt sich, ob er uns 2010 als Gäste bei sich zu Hause aufnimmt. Dann sollen wir ERST ihn fragen!
Ich fahre ein Stück mit der Polizei begleiteten Gruppe und beherzige nach 12,77 km (also 10 km nach dem Gruppenschlafplatz den Wunsch von Joachim und esse zu Mittag im IR-EM, um NICHT mit der Gruppe zu fahren.
Joachim hat meinen Versuch ihn zu umarmen leider als Scheinheilig und Schauspielerei missdeutet. Er hat nichts verstanden. Leider gab es ja noch kein Meeting zwischen uns beiden mit Sigitas als Vermittler und Veranstalter. Daher ist sein Bild über mich noch unvollständig, denn entscheidende Tagebuchteile sind noch nicht online gewesen zu diesem Zeitpunkt. Solange er keinen Frieden mit mir gefunden hat kann auch ich keinen Frieden empfinden. Ich fühle mich sehr unwohl mit dieser Situation, will aber meine eigene Identität (dieses Blog!) behalten! Nicht alles oder nichts kann die Lösung sein - nur ein Gegenseitiges aufeinanderzugehen. Ich habe es heute ein 2. mal versucht. Doch er nimmt mich nicht ernst. Ihm kommt nicht die Idee das ich meinem Vorbild Ghandhi folge der das Miteinander gesucht hat ohne eigene Interessen aufzugeben. Ich will es mal mit einem Zitat von Mahatma Ghandhi sagen: Ich kann Dir nicht weh tun - ohne mich zu verletzen! Ich habe das selbstverständlich ERNST gemeint, das er und ich TROTZ des nach wie vor im Raum stehenden Vetos noch bei der Gruppe bin/ist. LIEBE DEINE FEINDE! Nur so könnte es gelingen doch noch Freunde zu werden oder zumindest sich gegenseitig mit all seinen ureigenen Eigenheiten zu akzeptieren und zu tollerieren ohne das ständig eine knisternde Spannung zwischen mir und ihm bzw umgekehrt herrscht... Schweigen und Ignorieren hilft nur kurzfristıg, ist nicht das geeignete Mittel auf Monate gesehen. Ich strecke erneut meine Hand aus - ER nimmt Sie nicht an. Ich wiederhole die Geste - er versteht immer noch nicht. Sehr Schade! Das beste ist das Gegeneinander ausspielen: Peter sagte mir AUSDRÜCKLICH, das er NICHT wegen mir die Gruppe verlassen hat, was er sogar mit einem (abgelaufenen aber noch verwendbarem Geschenk verdeutlicht) und Joachim hat er offenbar genau das Gegenteil gesagt...
Sigitas überrascht mit einem persönlichen Osterei für jeden Teilnehmer. Das sind die "cosy surprises of the Orgaganicers.."
Schlumpf und VDO werden mir wohl Ersatz zusenden. Florian hatte sich zu einem Sponsoring entschlossen obwohl er eine negative Mail an den Mechaniker der meinen Speedrive eingebaut und "gewartet" hat, persönlich genommen hatte obwohl IHM nur zur Kenntnisnahme zugesand! Dieses eindrucksvolle Verhalten verdient meine HOCHACHTUNG und ich bedanke mich schon mal mit Werbung an meinem Rad. Mit Schwalbe/Bohle bin ich noch in Verhandlung.
Ulrich Artmann schreibt mir das die verwendeten Kugeln Standard Durchmesser 6,35 mm haben. Also 5 neue besorgen und wieder einbauen.. Derzeit geht es mit den Kabelbindern - nur in Extremsituationen könnte es am Vorderrad links schleifen. Passiert aber fast nie. Bleibt also erst mal so.. Mit Kabelbindern, Gaffertape und Rohrschellen lässt sich fast alles flicken - und diese Materialien dürfte es Weltweit geben da nicht Radspezıfisch!
Über Lautsprecher werden während ich diese Zeilen in BULANCAK tippe, die Sterbefälle bekannt gegeben wie bei uns in der Zeitung oder in der Kirche.
17.00 komm ich erst weiter. Aber da in TRABZON Ruhetag ist hab ich ja einen Tag mehr. Mittwoch soll es wieder Regen geben.. Ansonsten bis zu 28 Grad am Tag!
Das merkt Mensch auch als er nach GiraSUN reinfährt: Obwohl es am eindunkeln ist steigt die Temperatur von 17 Grad aus um 11 Grad auf 28 Grad... Von nun an fahre ich in der Nacht - teils in heftigem Sturm - dort wo es von der Ankara Hochebene gerade runter wehen kann.. Ein Tunnel kommt auch noch auf dem Weg nach KESAP, wo ich ım Yeşilvadi Park Restaurant (9,6 km nach GİRESUN) ein Yağli (Käse + Ei auf Pide gebacken) esse und mit einem 5 Euroschein zahlen darf denn ich hatte vergessen Geld zu wechseln... Bisher habe ich also etwa 200 Eur ausgegeben - also 7,40 Eur am Tag.
Mit diesem Restaurant, das auch etwas Internetzeit vor und nach dem Essen sponsert, fangen die Probleme aber an:
1. Ich werde von der Küchendame gefragt ob ich was trinken möchte. Ich verdeutliche, das ich nur die in der Speisekarte ausgewiesenen 3,5 Lira für mein Essen bezahlen möchte. Doch Sie lädt mich ein! Das teilt Sie aber leider der Kassiererinn nicht mit, die später da ist...
2. Ich krieg das mit viel hin + her dann zwar geregelt, das ich nicht 3 Euro für ein Getränk aufgrund des Missverständnisses zahlen muss aber dann soll DAS ESSEN plötzlich einen Euro mehr kosten...
3. Auch das krieg ich schlieslich geregelt... Aber dann ist mein Rad platt. Ein spitzer kurzer Draht steckt im angeblichen SuperMaterial aus der Raumfahrt und hat -wie sich später zeigt- bis zu 5 Löcher verursacht... Aber der Kassierer der nun wieder da ist, hat eine Pumpe im AUto..
4. Kurz später der 2. Platte des Tages. Also Superschieb zur nächsten (Shell)Tanke.
5. Die Luftanlage funktioniert nicht. Ich verzweifel. Das wiederum verhilft mir zur Luft von einem Lastwagen.
6. Diese Luftanlage hat einen anderen Ausgang als das Autoventil.... Aber der Mechaniker kriegt es hin.
7. Kaum aufgepumpt wieder platt usw. Ich regel nun das ich im Nebenraum wo auch ein Angestellter schläft schlafen darf. Als ich dann endlich soweit bin, das ich nun den Schlauch wechsel krieg ich keine Luft mehr, da die Lastwagenbesatzung mitlerweile Ihren verdienten Schlaf will..
8. Nun nimmt ein anderer Lastwagenfahrer mein Rad mit bis 18 km vor TRABZON und ich darf im begleitenden Van mitfahren wobei ich einschlafe.
9. Die 18 km vor TRABZON befindliche Tanke KOLAYLI PETROL Darıca Beldesi, Akçaabat HAT eine funtionierende bimmelnde Luftanlage UND ich darf im Aufenthaltsraum schlafen sowie ins Internet....
49,03 km 2 Uhr 27
Zusammen nun ca 20.923 Höhenmeter auf 2087,26 km
Samstag, 22. März 2008
Schwarze Wolken am Schwarzen Meer
Das Glas der OSRAM Sonnenlampe hat den Härtetest NICHT überlebt, da das Gepäck oft komprimiert wird. Flexibles Plastik wäre besser!
Als ich unterwegs einen Reisebus an einer Tanke sehe, frage ich mal wegen Mitnahme. Ein Gast zahlt für 800 km 35 Lira und ich soll für weniger wie 50 zehn zahlen! Nein Danke! Trotzdem bin ich schon vor 7 Uhr am Gruppencamp. Erste Bewegung, wo mein Tag schon 4 Stunden alt ist.
Wird ne´ lange Etappe heute, denn da es seit ONDOKUZMAYIZ flach, ist will Sigitas weiter fahren, wie im Internetplan vorgesehen. Frühstück in einem Piderestaurant mit Mitgebrachtem. Trotzdem gibt es Tee gratis dazu!
Unterwegs nochmal Einladung zum Tee als ich Fotos mache. Ob ich nach Deutschland fahren würde will mein Gastgeber wissen. Mittels einer Zeichnung versuche ich ihm zu verdeutlichen, das er sein Hirn benutzen soll. In welcher Richtung liegt Deutschland und in welcher Richtungsfahrbahn der 6-spurigen Straße (den eine eigene Spur bildenden Standstreifen jeweils mitgerechnet)steht mein Rad? Ich zeige eine Weltkugel. Ich zeichne eine Karte mit der geografischen Lage der einzelnen europäischen Länder. Obwohl er versteht, wo das schwarze Meer vor der Türkei ist, denn er zeigt es an der richtigen Stelle, deutet er auf das Marmara-Meer, als er mir zeigen will, wo Deutschland liegt...
Hier fehlt nun das Bild eines Türken der mir von einem Maibaum ein Bündel abbricht und als Geschenk überreicht. Genau solche Begegnungen sind es die unter die Haut gehen und unsere Tour Silkroad 2008 zu bleibenden Erinnerungen verhilft. Solche Begegnungen werden unserem Anspruch gerecht eine Verbindung zwichen östlichen und westlichen Kulturen herzustellen. Würden alle Menschen, die an den Krieg der Kulturen glauben unsere Reise machen müste sich Ihre Einstellung doch sehr verändern DURCH eine solche Tour! Nur zu empfehlen!
Im Radio eine AEG Werbung bei der der Werbespruch auf deutsch ertönt.. Bei einer Essenspause treffe ich einen Ringer, den wir als Teilnehmer bei den olympichen Spielen wiedertreffen könnten.
Seit 2006 ist der Weg durch die Türkei 19 km kürzer durch den Bau einer neuen Strasse zwichen FATSA und ORDU. Etwa 4 km führen durch Tunnel und nur noch 280 einfache Höhenmeter sind zu überwinden. Trotzdem bricht dabei die nun 5. Speiche. Bremse hinten raus und weiter bis zur nächsten Tanke. Schutzblech auch ade! Beim zentrieren bricht die nächste Speiche mitten durch. Ich tausche trotzdem auch den Nippel, denn es war ein von 2en, die bei 2 und halb Umdrehungen auf eine tatsächliche zurückspringen. Also nicht ganz kompatibel.
Endlich ist dies die erste Tour, bei der ich in Sachen zentrieren keine Unsicherheit mehr habe. Wichtig ist halt immer das gleiche System anzuwenden! Also Rad umdrehen, so das es nach rechts (fest) auch tatsächlich angezogen wird, statt umgekehrt. Aus gleichem Grund immer OBEN zentrieren!
Nach dem Kacken geht es mir richtig gut, obwohl schon 110 km gefahren. Radio treibt mich die letzten 20 km im Dunkeln. Allerdings etwas melancholich! 15 Minuten Internet sollen 5 Lira kosten. NEIN DANKE KOMMERZ! Vor dem Cafe bekomme ich eine GURKE spendiert. Eine KNOBLAUCHGURKE! Beim Einkauf (keine Haferflocken bei BIM, 9-21 Uhr) muss ich mich den Versuchen der Verkäufer wehren, mir dies oder jenes verkaufen zu können. Solange ich meine Musik anhabe weiß ich genau WAS ich will und will nur mit MEINEN Augen gucken! Erst will die Verkäuferin alles eintüten wie üblich, was ich aus Umweltschutzgründen genauso üblich ablehne, dann der Mann nochmal!
Pidezeit. Klasse Dancefloormucke. Doch die wird abgestellt bei Anblick meiner tänzelnden Bewegungen. Ich sage NO. NO MUSIK - NO PIDE! Da die Musik ausbleibt setze ich das in die Tat um - NO PIDE! Ich MUSS kein Pide essen! Als ich drausen bin stellen die eben noch ausgewiesenen Musikfeinde die Mucke natürlich wieder an... Kapier die Welt! Auch aus einem sterilen ordnungsfanatichen Imbis gehe ich wieder raus. Es gibt NUR Hamburger. NEIN DANKE! Bei der nächsten Pidewerbung dann gibt es kein Pide. Ein Türke reist mit "NO PROBLEM" meine ledierte Bicycles Tasche vom Rad. Aufhängung total zerstört! DON´T TOACH MY BIKE! In solchen Momenten kann ich eines überhaupt nicht gebrauchen: Oberflächlichen Small Talk und No Kapisto-Türken!!! Ich bin so was von sauer auf den Vertreiber der Taschen BOC! Tourabbruch wegen technischem Problem? (mit verschiedenen Reperaturen brachte ich die Taschen sogar noch mit nach Hause dann und wechselte selbige erst im März 09 gegen mitlerweile nach Drohungen doch noch erhaltene Ersatztaschen)
Erst mal Schlafen! (Klovorraum eines geschlossenen Restaurants) 132,16 km waren es. 2 km vor dem Gruppencamp. mir fallen einfach die Augen zu und hier hab ich Strom zum Akuladen! Licht geht nicht - aber ich hab ja eigenes!
24 Stunden Wetterzusammenfassung: Nachts Prassel - Tagsüber Sonne mit bis zu 26 Grad Abends Nebel (/Handschuhe!)- Nachts Vollmond
Zusammen nun ca 20.923 Höhenmeter auf 2170,39 km
Freitag, 21. März 2008
Pleiten Pech und Pannen
Dieser Eintrag wurde gesponsert von 19 mayıs mah.muradiye sok.papinet für die Internetzeit und für Teilsponsoring von Getränken von SEVAL Pide Saloni (gegenüber)
Ich bemerke den Verlust meines für den IPOD nötigen Ladekabels. Wohl im Internetkaffee in ABANA (Yakida Cafe) vergessen!?! Dazu ist der IPOD aus mir unbekanntem Grund völlig leer gelaufen! Pravıssimo! Passend dazu zerbricht mein gr. Magisches Auge als mir der Schlüssel aus der Hand gleitet im gefliesten (somit harten) Bad.
Obwohl gestern Abend Internet für den FRÜHEN Morgen Vereinbart ist die dort hin führende Türe abgeschlossen. Folge: Der gestrige Tag konnte nicht online gehen, da natürlich die Zeit fehlt ihn ERST handschriftlich (nun zwangsweise geschehen) UND dann (unnötigerweise) nochmal abzutippender Weise zu erfassen.
Erstmals auf dieser Reise denke ich WOZU LEBE ICH? (Als ich dies hier tippe sieht das schon wieder anders aus!)
Die Gruppe machte es an den letzten beiden Tagen genau umgekehrt wie ich: Lange Dicstanz in den Bergen und kurze wenn es flach war. Meiner Meinung nach hab ich das besser gemacht..
13.20 Ich bin immer noch in Samsun auf der Suche nach einem Kabel für meinen IPOD und dem Mechaniker der den Speeddrive reparieren kann... Beim Speeddrive war es GANZ KLAR nun schon zum 2. mal der Fehler des Mechanikers in Hamburg dem ich mein Vertrauen geschenkt hatte. ICH zumindest hatte extra nachgelesen mit welchem Wert welche Schrauben angezogen werden müssen! ER redet sich raus mit ich würde zu oft schalten...
Als ich einen PC Laden entdecke und mein Rad nebenan abstelle kommt dessen Besitzer (?) 1,5 Minuten bevor ich gehe heraus und meint das es verboten sei dort Räder abzustellen. Ein anderer lädt mich zwar zum Tee ein, meint aber ich solle mein Rad schieben. Wozu hab ich ein Rad? Ich lehne ab. Im SEVAL Pide Saloni kostet ein normnales Pide mal nur 4 Lira und ich kann eine Fanta statt für 1 Lira für 25 cent dazu kaufen. Eine 2. bekomme ich gar geschenkt...
Die Suche nach Mechaniker und Kabel muss ich aufgeben da ich immer wieder wo anders hin geschickt werde, oder Kabel angeblich nur in Istanbul verkauft werden. Als ich eine Western Union Bank sehe will ich nochmal versuchen jemanden zu finden der English oder Deutsch kann. Immerhin wirbt die Bank ja in English. Da nirgens Platz ist für ein Bike lege ich es auf die Strasse. Obwohl abgeschlossen hat es bald jemand in der Hand. Es dauert ewig bis die nächste Nummer kommt. So frage ich die Security. Ohnehin spricht niemensch English. Ich will nur noch weg hier aus dem stehenden Verkehr! Als ich mich in eine Seitenstrasse geflüchtet habe und eine IPOD Werbung sehe schöpfe ich neue Hoffnung und frage doch noch mal jemanden. So lande ich in einem mehrstöckigen Kaufhaus. Das hin + her geschicke beginnt von vorn. Durch die Hektik werden die beiden Studenten Ömer Faruk Eruzun und Doğanay Durmuş auf mich aufmerksam und wir landen zusammen wieder da wo ich meine Suche nach dem Kabel begann.
20 Lira verlangt Mensch! Ebay ab 3,50 mit Versand. Ich bin total sauer! Schon 17 Uhr - Klasse Regen und ich kann nicht fahren!!
Nachdem mir dann gelungen war, das gesuchte Ladekabel zu 5 € zu bekommen noch eine Pizza und Pepsi zu 4 Lira an einer Tanke kurz nach SAMSUNG.
Dann 41,06 km Nachtfahrt. Darin enthalten sind allerdings auch 10 km innerhalb SAMSUNG. Unterwegs Pide für 4 Lira mit Saft. 3,50 wurden auch angenommen dank unserer Tourkurzbeschreibung. Als mir kurz vor 22 Uhr die Augen zu fallen schlafe ich ein paar Stunden in einem Ort dessen Namen NICHT herauszubekommen ist. Genauso wie es NIEMALS im Ausland möglich ist, in Erfahrung zu bringen, zu welcher Uhrzeit ein Bus in eine bestimmte Stadt abfährt.
In einer Tankstelle gegenüber meines Schlafplatzes, der sich unter dem Vordach eines Ladens befand, versuche ich den Namen des Orts, in dem ich mich befinde doch noch herauszubekommen. Dabei verpasse ich den mittlerweile 3. Schlußprassel innert der letzten 15 Stunden. Da Mensch zwar seltsamerweise in der Lage ist SAMSUNG mit lesbaren Druckbuchstaben zu schreiben, nicht aber CARSAMBA, gestaltet es sich wieder schwierig diese Info zu erhalten. 2 km vor CARSAMBA´s Zentrum war ich! Tee gibts dann aber auf Nachfrage gratis! Auch nach einem Bus nach UNYE frage ich. Einmal soll er 3 Lira kosten + Rad 1,50 einmal 8 und Rad wird nicht kapiert. Zeit? Immer gelingt lediglich die momentane Zeit in Erfahrung zu bringen. (Vieleicht liegt´s daran das immer wenn einer voll ist einer abfährt???)
Zusammen nun ca 20.923 Höhenmeter auf 2038,23 km
Donnerstag, 20. März 2008
Früh losgekommen, aber wieder nach 2,75 km das erste Problem: Wie in der Nacht den Verlust des Speeddrive Schaltknopfes kurz zuvor vorausgeahnt, geht der Artmann Vordergepäckträger aus seiner Halterung in der Gabel. Zum Glück bei der Bergabfahrt. Pünktlich zum losfahren setzte ein 2-3 stündiger Regen ein, der endlich auch in der Lage war, Seen auf meinem Prasseli zu bilden. Da es dazu nun 5 Grad kalt ist, ist dies recht unpraktisch bei der nun anstehenden Reperatur im Regen. Dazu müssen nämlich die Handschuhe ausgezogen werden. Zudem sind die nötigen Kabelbinder ganz unten in der Tasche.. Doch mit meinem Prasseli über der Tasche gelingt es ohne Wasserbad der restlichen Ausrüstung daran zu kommen.
Die Steigungen konzentrieren sich heute auf den ersten Teil (14 km) der Tour. Frühstück in HAUSELLI von 8 Uhr 40 bis 9 Uhr 40 nach diesen 14 km mit 406 Höhenmeter. Grosses Glas Tee für 50 cent und hinterher noch einen kleinen umsonst. Zwischendrin und ab ONDOKUZMAYIZ ist es recht flach so das nur noch jeweils ca 200 Höhenmeter dazu kommen. Zusammen also ca 800 Höhenmeter.
Ich kann nicht verstehen, wiso Türken neugierig nach dem "Wohin?" fragen, dann aber nicht die gereichte Kurzübersetzung lesen. Ich frage einen anderen ein wenig Deutsch sprechenden danach. Vieleicht kann das Gegenüber ja nicht lesen!? Er sagt aber, das er Lesen könne.. Na ja, vieleicht geziemt es sich nicht gegenüber einem Fremden zu sagen, das Mensch eben doch nicht Lesen kann.. Etwa20% der Bevölkerung kann nämlich nicht Lesen oder Schreiben!
Bereits 7 km später wartet die nächste Teeeinladung. Da ich gefragt werde, ob ich Hunger hätte, krieg ich- wahrheitsgemäß "ein wenig" bejahend - einen kleinen Teller Reis mit Zwiebel, Pfeffer, Salz, Joghurt. Beim Einkauf am Mittag gibt es eine Kiwi gratis. Als ich in SAPAK von der Hauptstr. eine Nebenstrasse nehme, werde ich vom deutsch sprechenden ÖMER GÜN (Tel 05363343802) zu 2 Tee eingeladen. Auch Essen bekäm ich wieder, doch so viel Hunger hab ich nicht und meine eigenen Futtersachen sind schon ausgebreitet. Aber eine Suppe ess ich doch. Wenn wir 2010 wiederkommen lädt er uns zu Essen, schlafen, Duschen ein. (Ömar Gün, Yukari Elma Köyü, Samsun Alacam - 5 km nach SAPAK an der Hauptstr nach SAMSU.
In BAFRA Fevzi Cakmak Mah, Samsun Cad no 100 finde ich an der Hauptstr. ein erschwingliches Luxusrestaurant namens YELKEN. Jemand übersetzt mir die Speisekarte und hilft bei der Kommunikation. Für 8 DM erhalte ich Reis mit Bohnen, Huhn mit Käse, Nachtisch und eine Karaffe Ayran aus eigener Produktion. Sowohl mein mit hohem Itellekt ausgesstattete Übersetzer, als auch das Restaurant, geben mir noch einen Tee aus, der seines gleichen sucht!
Ich erfahre, das der Minnibus nach SAMSUN (493.000 Einwohner) ca 4 DM kostet und vom 18 km entfernten ONDOKUZMAYIZ nur die Hälfte, obwohl noch 35 km von SAMSUN entfernt.
Da wir 20 vor 18 Uhr haben und der Mechaniker in SAMSUNG 18 Uhr schließen soll, verzichte ich auf den Bus und fahre 3 Stunden in erneutem guten Regen in die Stadt. Umständlich konnte ich noch in Erfahrung bringen, das wir im Sportstadium Komplex untergebracht sind. Kostenlos und mit Dusche und Internet. Statt mich direkt mit Sigitas türkischem Mobiltelefon telefonieren zu lassen wird unnötiger weise erst 2 x ein Übersetzer zwichen geschaltet. Per Telefonanruf natürlich!
In DEREKOY entdecke ich erstmals einen Lebensmitteldiscounter: 500 g Schokocreme 1,13 €.
20 km vor der Stadt erbettel ich mir einen Euro Discount auf ein mit regulär verlangten 7,3 Lira viel zu teures Cart d Or Eis. Auch mit den von mir nun gezahlten 7 DM noch teuer!
16 km vor der Stadt schließlich vertilge ich es in einem Frisörsalon, da ich dort a) Akus laden kann, b) Licht hab und c) Wärme und Stuhl...
Nach einer weiteren Snackpause erreiche ich nach 129,6 km SAMSUN
2 km vor meinem Ziel sollte das Stadion 2 km weg sein. Daraus werden dann - als ich nach 2 km frage 4 weitere! Ganz so weit war es dann zwar doch nicht, aber TYPICH! Bessser 3 Leute fragen und den Durchschnitt daraus nehmen.. In der nahen Bahnstation soll eine Nachricht sein. Tatsächlich finde ich sie fast auf Anhieb obwohl nur A12 groß! Weiter helfen tut sie mir aber nicht, denn genaue Angaben (km oder wieviele Ampeln in welche Richtung) fehlen! Auf dem erfragten Weg zum Stadion sehe ich einen weiteren überdachten Schlafplatz, den ich wahrgenommen hätte, wenn ich nach Absuchen des Stadiongeländes, nicht doch noch eine Menschenseele gefunden hätte, die mir den Weg zum Stadionhotel weist...
1 Uhr 30 - 5.30 kann ich mit kurzer Krampfunterbrechung schlafen.
Zusammen nun 20.923 Höhenmeter auf 1997,17 km
Mittwoch, 19. März 2008
Poste Restante Teil 1
(Bilder gibts leider wegen späterem Kameradiebstahl erst wieder in Peking!!)
Dieser Eintrag wurde gesponsert von YAKAMOZ CAFE GERZE
Mit dem ersten Licht werde ich wach: 5.15. Simon will noch schlafen. Gut das er sagt das mein beginnendes Tippen stört. So kann ich in den Salon umziehen. Die Gruppe wird sich spätestens in China umgewöhnen müssen, denn da plant auch Sigitas aufstehen um 3 Uhr und Siesta in der Mittagshitze!
Regnerisches Wetter heute - doch nur ein paar Tropfen. Bislang ja erst ein voller Regentag (+ 30 Minuten)! Ich zähle da nur Zeiten ununterbrochenen Regens während ich auf dem Rad sitze/drausen bin. Beispiel: Aktive Zeit von 5.30 bis 18.30 und Regen von 5.30 – 17.30 und nochmal Regen an einem anderen Tag für eine Stunde = 1 voller Regentag.
Ich muss zur Post nachsehen ob evt eine Sponsoringsendung angekommen ist. Doch beim Postamt sind wir noch nicht...
Ich musste aber nur kurz schieben um eine nicht strenggläubige Frau fragen zu können ob Sie oben in der Siedlung jemanden kennt, der eine Pumpe hat. Als ich den Schlauch geflickt habe kommt Sie mit Negativnachricht zurück. Üb1erall hatte Sie freilich nicht gefragt. Aber ich muss trotzdem nicht hoch laufen, denn als ich den neuen SCHWALBE SUPREME aufgezogen habe überrascht Sie mich mit einer toll funktionierenden grossen Pumpe! PERFECT! So stell ich mir das vor..... .-)
Mit der Bohle GMBH bin ich allerdings nicht zufrieden: Der auf der EXPO 2000 gesponserte Marathon XR den ich für diese Tour nun haendlich aufgezogen tte überlebte ja so eben 1500 km und nicht die ganze Strecke wie die Schwalbe Werbung verspricht... Ich führe ihn trotzdem weiterhin mit falls ich mehr wie einen weiteren Ersatzmantel benötigen sollte lässt sich aus dem XR eher noch was basteln als aus einem nicht passenden chinesischen Mantel...
Beim Postamt gestaltet es sich als schwierig herauszubekommen ob es eine postlagernde Sendung für mich gibt. Doch der Dienststellenleiter ist SEHR Hilfsbereit und würde Post zu 3 verschiedenen Adressen nachsenden so etwas verspätet ankommt, je nachdem wann...
In einer Motorradwerkstätte krieg ich es dann doch noch hin etwas Vulkanisierungsflüssigkeit gesponsert zu bekommen nachdem es erst hies das es so was hier nicht gäbe..
Als ich schon dabei bin SINOP zu verlassen fällt mir ein das ich vergas Geld zu wechseln. Also nochmal wieder runter... Statt 1,900 beim Goldschmied (Insidertipp!!) zu akzeptieren frage ich nach 1,905 für jeden Euro - letztlich erhalte ich sogar 1,9125!
Bei der Ortausfahrt kann Mensch sich dann Entscheiden ob er die Hauptstr. geradeaus nimmt oder links abzweigt zu den Küstenorten. Beide Strassen vereinigen sich dann später.
Kurz vor GERZE verabschiedet sich dann DOCH der linke Schaltknopf des Speed Drive wieder, obwohl ich zuvor MEHFACH meinen ehemaligen Radhändler des Vertrauens fragte, ob ich Ersatz mitnehmen müsse, was er verneinte... SUPER! 2. Tour mit dem Problem. Zitat meines Radladens - ich schalte zu oft...
Mal wieder Zeit für einen Kassensturz: 6 € im Durchschnitt. Der Franzose brauchte sogar noch weniger!
Eine wegen dem Speeddrive gefragte Mechaniker-Crew bewirkte nur das Gegenteil: Nichts geht mehr! Ja - ja Sie sind keine Radmechaniker. Aber müste das für einen wirklich erfahrenen Mechaniker nicht egal sein? Der müste doch in der Lage sein mit richtigem Handwerkzeug etwas neues zu erschaffen.. Ein Mensch der 50% engliche Sprachkenntnisse hat wird herbeitelefoniert. Ich bekomme eine Adresse im 100 km entfernten SAMSU. Dort könne mir angeblich 100% geholfen werden..
Der 50% englisch sprechende Mensch verhilft mir auch noch zu einer Übersetzung des folgenden Textes:
"Ich schreibe ein Weblog über die Türkei. Niemand bezahlt mich dafür. Könnten Sie mir etwas freie Internetzeit geben? Ich bezahle mit lebenslanger freier Werbung für Ihr Geschäft!"
Gleich 2 km weiter klappt es und im Laufe meiner Internetsession (Weblog, Mails an Bohle, VDA und Schlumpf sowie Panasonic wg Laptop-Sponsoring-Anfrage)gibt´s sogar noch Türkcola und Kekse dazu!
Auf der nächtlichen Weiterfahrt nerct dann auch noch die Rohloff-Schaltung, da ich beim Radeinbau wohl den Schaltkasten nicht fest genug gemacht habe.
Nur wenige Regentrpfen in den letzten 24 Stunden, die in meine Statistik erst gar nicht eingehen, da keine meiner beiden Regenjacken vollständig benetzt werden konnten.
Ich schlafe kurz nach Mitternacht für 5 Stunden in einem 1996 erbauten Unterstand, der zu einem der zahlreichen Brunnen gehört. 58,66 km mit 500 Höhenmeter waren es.
Zusammen also nun ca 20.317 Höhenmeter auf 1.867,57 km
Dienstag, 18. März 2008
Regen? Mir doch Egal!

Auch hier gibt es keinen, doch die Frau des Ladenbesitzers, die mitlerweile das Regiment übernommen hat. Sie holt eine der begehrten Knollen aus der über dem Laden liegenden Wohnung! Knoblauch wird normal nicht verkauft, da den wohl jede/r im Garten hat!
Am Vortag waren es 1071 HM wie ich an der Gesamthöhenleistung rekonstruieren kann.
Maximale Höhe waren
Als ich wenig später von, nach dem Überholen abbremsenden Karren genervt, in AYANCIK ankomme, habe ich noch eine ganze Tagesetappe von
Um aufholen zu können MUSS ich nun also eine Nachtetappe einlegen! Menschen bei einer Autowaschanlage gegenüber winken. So ergreife ich diese Chance ohne Internet direkt von Sigitas in Erfahrung zu bringen, WO der Schlafplatz ist (Hotel ADA
Ich bedanke mich für das Telefonsponsoring und erstehe in einer Bäckerei einen Sesamkringel, was sich bald als praktisch erweisen wird...
Der Kringel soll 10 cent kosten. Daraus werden 50 cent und da ich eben 25 cent in der Hand habe krieg ich ihn dafür mit Hilfe unseres Tourkurztextes, obgleich es nur ein Angestellter war...
Das erste Superduper der Nacht dann nach kurzer Distanz: Blinklichter und ein Tempo 30 Schild warnen vor der drohenden Gefahr. In der Nacht freilich erkenne ich die Ursache für diese Schilder die nicht immer für den Radfahrer sooo von Bedeutung sind, nicht: Fette Bodenwellen! Ich fahr genau über den schlechtesten Teil der Prachtstrasse und BATSCH – das Rad springt natürlich und der
Zwischen dem 50. und dem
Ausserdem möchte ich, das andere Gruppenerlebnis auch nicht missen, denn auch die Gruppe wird anderes Erleben als ich als Einzelperson. Daher möchte ich möglichst dann bei der Gruppe sein wenn diese eben Erlebnisse hat, die ich als Einzelfahrer nicht erzielen kann. Aber ich will auch nicht auf Teufel komm raus IMMER mit der Gruppe glucken – was bei Wild Camps für beide Seiten mehr Nachteile wie Vorteile hat! WENN es sich also so ergibt das ich beim eindunkeln woanders bin (über
Die nächsten Steigungen muss ich nicht mehr zählen: Von hinten nervt eine – meine Warnweste sehende – Karre trötend. Ich fluche schon, was sich aber ändert als diese hält und ich einen Pritschenwagen erkenne. So spare auch ich fast
Ich werde praktischerweise im Zentrum rausgelassen, denn sonst wäre ich noch in die falsche Richtung gefahren, da es hier praktisch 2 östliche Küsten (wegen Landzunge) gibt! SIMON! Ja ich treffe tatsächlich den Polen ohne Gangschaltung. Dachte schon die Gruppe sei auch heute erst angekommen wo ich ihn sehe. EIS! Da ich dachte Simon weiss wo das Hotel ist – denke ich SCHADE, kann nicht anhalten... Doch SIMON fährt langsam. Plötzlich ist er weg, nachdem ich überholt habe. Ich dreh um. Er trinkt Zimttee! Also doch ein Eis! 2 Lira – Neee nicht 4 Mark für nen Eis! Ah! 1 Lira geht auch... (immer wieder stelle ich fest das Kugeleis bei uns gar nicht sooo teuer ist...)
19.817 Höhenmeter müssten es nun bisher insgesamt sein