Mittwoch, 7. Mai 2008

Mi 7.05.2008 79. Tag / 6. Tag in Usbekistan

Mein Dünnpfiff ist zwar immer noch da, aber die Kraft zu 92 % wieder hergestellt. So nehme ich noch meine 3. Kapsel IMMODIUM Implatat aus Indien, während der Darm weiter rummort. Die indischen Medikamente kosten nur die Hälfte der westlichen. Außerdem ist es möglich, einzelne Kapseln zu kaufen.

Ich habe wieder im Innenhof der Werkstatt geschlafen, die mein Hinterrad unter Bremsverlust einspeichte.

Meine Ausschreibung hat den bitteren Beigeschmack, das bei unerwünschtem Polizeivorgehen gegen einen Teilnehmer eher SOLIDARITÄT angebracht gewesen wäre als das Gegenteil! Stattdessen gab es ja paradoxerweise Stimmung gegen diesen Teilnehmer, die zum Freiwilligen Ausschluß führte. Die Gruppe ist aus opertunen Gründen staatshörig! Es war echt an der Zeit DIESE Gruppe zu verlassen! Ich passe nicht zu Menschen, die nichts hinterfragen und alles Staatsverordnete mitmachen.

Es gibt hier 2 Arten Knoblauch: Den ausgereiften, den wir kennen und dann noch jungen frischen mit essbarem Stengel.

Das er immer wieder Seuchen in Asien - insbesondere China - gibt, wundert mich nicht, denn die hygienischen Verhältnisse werden ,it jedem bereisten Land dieser Tour schlechter.

3 weitere Baltic Cycle Fahrer sind ebenso in der Stadt geblieben und nehmen nun entweder wie ich den direkten flachen Weg oder fahren wie Carlotta für 3,50 € mit dem Zug.

7.00 habe ich die Stadt verlassen. 8.00 Frühstück in UKMULP, wie eion Einheimischer notiert, während ich glaube REGENT auf dem Ortsschild gelesen zu haben. Jeder schreibt mir nun einen anderen Ortsnamen auf... BOZOBYGURT, BOBOGEZI, während BOKVADIN der wohl richtige Name ist...

7 km weiter wunder ich mich, wiso ich Richtung NNE fahre, wenn Samarkand doch östlich liegt. Ich frage bei einem Landwirtschaftscollege nach und erfahre nach einiger Zeit, das die Straße nach 10 km bei einem Kanal so langsam aber sicher Richtung Osten abbiegt. Nach 40 km sei die Autobahn erreicht. (Es waren 47) Diese verbindet Bukhara mit taschkent und führt über Samarkand. Zwichendurch werde ich noch zum English-Unterricht und Mittagessen eingeladen. Pffff - leise vernehmbar entweicht die Luft aus meinem erst am Vorabend prall aufgefüllten Hinterrad. Platter Nummer 3 in Usbekistan. 54 Grad in der Sonne lassen die Flicken aus BAKU schmelzen. Dazu dehnt sich die Luft aus und führt zum 2. geplatztem Schlauch innert 24 Stunden. Made in China.Das kann ja heiter werden...

Da es bis 16 Uhr zu heiß ist zum fahren spielen wir noch etwas Volleyball.Ich ziehe alle Speichen -so möglich- eine Umdrehung an und hoffe, das diese bei nun nur noch 4 statt 5 Bar kein Loch kreiren, da selbige ja nun etwas weiter durchstechen...

Im Laden kurz darauf findet sich ein Ameisennest im Brot und es gibt KEMYKHHA - Schokolade auf deren Verpackung mit Erdbeercreme gefüllte Rippen abgebildet sind, die aber statt Füllung HOHLRÄUME hat! Lediglich die Rippenhohlräume auf dem Packungsbild sind massiv. Verkaufsbetrug besonders treist. Dafür bekomme ich 1,5 Tassen Te der grünen Art.

Am Abend erreiche ich HABOULU und Klaukids haben unter Erwachsenenbeobachtung schon mein Sonnenpanel in der Hand. Sie verfolgen mich und ich suche Schutz bei der nächsten Kneipe, bis Sie sich verflogen haben. Seit es dunkel ist fahre ich durch besiedeltes Gebiet. Vor Tages-km 50 gute Schlafplätze in der Wüste. Die Straße folgt der Eisenbahn und biegt bei einem kleinen Straßenmarkt im nächsten Ort endlich nach Osten ab.

56,37 km in 3 Stunden 50 Minuten und 15 Sekunden, Durchschnitt 14,8 Maximal 25,5 (74 Höhenmeter max 366 mit 2 % Durchschnittssteigung und 4 % Maximalsteigung) Gesamt 10.640 HM auf 1784 km seit Tiflis.

4533.39 km insgesamt mit 35.037 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Dienstag, 6. Mai 2008

Bukhara 4

Di 6.05.2008 78. Tag / 5. Tag in Usbekistan

Dünnpfiff und keine Kraft. Im Liegen geht es aber schon besser wie gestern. Ich tippe diesen Text im normal für Ausländer geschlossenen UNESCO Research Center in der Altstadt ARC. Leider aber kein Internet. "I´m not normal Tourist. I only like to use UNESCO Resarch Center - No Money Making" reichte aus um dem horrendem Eintritt in die Souvenierarea ARC zu sparen und Zutritt zum Büro zu bekommen. Ich wurde zwar 3 x kurz angehalten - darunter auch von Polizei - aber es hat funktioniert. Die Museen (2) sind nicht mehr wie 10 cent wert! Außen ist ein ARC-Erker am Einstürzen. Trotz der Eintrittsgelder ist nur abgesperrt. Keine sichtbaren Sicherungsarbeiten.

Beim Wasserturm gegenüber werde ich nun noch etwas im Schatten liegen.

Währenddessen wird mein IRIVER geklaut.

Ich versuche Internet bei der Post. Zu langsam.

Erst im Hotel Bukhara Palace finde ich eine schnelle Anbindung. Hier gibt es 223 Zimmer die 400 Menschen, die zwischen 45 und 150 Dollar zahlen können Platz bieten. Jeden Abend gibt es klassische Life Musik. Für 7 Euro kann Full Board zugebucht werden, womit das Essen erstaunlich günstig ist im Vergleich zu den Übernachtungspreisen…

Ich finde diesen Interneteintrag auf der Suche nach einer Ulmer Gruppe die auch nach China unterwegs sein soll und noch spontane Teilnehmer mitnehmen würde. Es handelt es sich dabei nicht um unsere Luxusradler, sondern um eine 4. Gruppe die unterwegs zu den Olympischen Spielen ist, von denen ich weiss…

Die Luxusradler-Tour ist so populär, das es eine 2. Gruppe gibt, die von Bukhara startet und das auch noch eine im Juni startende Bustour organisiert wurde. Allerdings ist diese genauso teuer und luxeriös wie die Radtour... Aber vieleicht kann der Bus mein Ersatzteil ja mitnehmen, so das ich dieses wenigstens 6 Wochen vor Abschluss meiner Tour einbauen kann für meinen letzten Reiseteil in China... (es gab dann leider nicht mal eine Antwort auf meine Mailkontakt Versuche..)

Das zusätzliche Gepäck (das ich ja aus dem Begleitfahrzeug nehmen musste) nervt mich so sehr, das ich beim Nachtportie des Bukhara ASIA Hotel vorspreche, ihm 10400 Sum gebe und eben hoffte das er -wie er mir versprach- das Paket nach Deutschland aufgibt. Es kam natürlich nie an..

Dokumetation einer Mail an TNT

Da sich TNT ausser stande sieht eine Ersatzteilsendung an mich auszuliefern sende ich folgende Mail an TNT:

DHL nimmt Sendungen an seinen Niederlassungen an. Da ich nicht weiss wie lange Sie für die Zustellung brauchen (Sie aber) UND Sie unseren Tourplan haben teilen SIE mir bitte mit, wann ich die Sendung an welcher Adresse endlich in Empfang nehmen darf!

Ausserdem benutzen IHRE FAHRZEUGE die GLEICHE STRASSE wie ich. Eine Zustellung ist mit gutem Willen also denkbar einfach. Ich bin heute Nacht noch in BUKHARA (Buchara) und fahre dann nach Samarkand weiter. (wo DHL mit SICHERHEIT ein Büro hat!) Dann kommt OSH am 21. Mai. Es wäe also auch einfach mir die Sendung auf der Strasse direct am Fahrzeug mit Unterschrift zu übergeben! Ich muss halt nur wissen zu welcher Tageszeit Ihr Fahrzeug zwischen welchen Orten unterwegs ist. Hat das Fahrzeug den kleinen Umschlag dann täglich dabei wäre eine Übergabe kein Problem. Ich werde der einzige Radler MIT GEPÄCKTASCHEN sein, dem der Fahrer an dem Tag begegnet. Es bräuchte also nur etwas guten Willen!

Auch hier in Bukhara habe ich in den Trading Domes ein TNT Büro gesehen. Doch leider nur für ausgehende Sendungen.

Montag, 5. Mai 2008

Bukhara 3

Mo 5.05.2008 77. Tag / 4. Tag in Usbekistan

Jetzt bin ich zusätzlich auch noch krank. Entweder Salmonellen von einem Eis oder mal wieder Milchbakterien. Ich hatte 8 Joghurt gekauft von denen einer ein Preisschild hatte. Der mit dem Preisschild war dann sicher uralt. Dummerweise riecht oder sieht Mensch diese gefährlichen Milchbakerien nicht.

So verbringe ich nach dem ersten Platten in Usbekistan den restlichen Tag im Liegen beim Postamt. Pakete nach Deutschland kosten 1-3 kg zwar offiziell nur 10.500 Sum, aber dieser Preis verdoppelt sich da alles mögliche andere zusätzlich bezahlt werden muss. Packband, Spedition, Zoll. Da ich Staatsgeld für gebrauchte löchrige Klamotten nicht einsehen kann schlepp ich eben alles mit..

Besonders schwierig ist es nun wieder meine Elektronik zu laden. Es könnte ja eine Bombe sein oder geklaut werden. Die staatliche Telecom weigert sich, aber ein Hotel hilft.

Sonntag, 4. Mai 2008

Bukhara 2

So 4.05.2008 76. Tag / 3. Tag in Usbekistan

Der heutige Eintrag wurde möglich durch Unterstützung des Hotel Siyavush, 18 Pulatov st

(ab Juni 2008 für 3 Jahre geschlossen)

Zufällig erfahre ich heute –einem Tag ohne Tagesprogramm- das es doch eine Führung geben soll. 10 Dollar für 10 Teilnehmer!

Nach der Excursion erhalte ich im Bzori Kord Hammam – einem der ältesten der Welt – in der 5 Halim Ibodov Street eine Massage mit Stretching und revanchiere mich in dem ich den Masseur selber massiere.

Am Abend Gruppenplov. Da ich noch zum Silkroad Festival will und mein Hinterrad neu einspeichen muss steht das Rad die halbe Stunde draussen. Das soll mir zum Verhängnis werden.

Das Essen ist sehr lecker, da auch Rosinen und etwas anderes süsses in dem Reisgericht mit sehr wenig Fleisch ist. Marilla hat noch einen leckeren Likör beigesteuert, der Ihr geschenkt wurde. Da nur ich davon getrunken habe stelle ich ihn bei meinem 2. Glas auf den anderen Tisch, damit andere leichter daran kommen. Monika interveniert. Dann taucht Polizei auf. Angeblich stünde mein Rad im Weg. Das ist aber nicht der Fall. Ich überzeuge mich davon, das ein Auto + Fussgänger vorbeikommen. GLEICHZEITIG! Da ich nur noch 2 Löffel auf dem Teller habe und etwas Likör geh ich wieder rein und esse die Minute noch zu Ende. Doch das ist nicht möglich, da wegen meines Fahrrads ein Riesenaufruhr gemacht wird! Also schlinge ich die beiden Löffel zusammen runter mitsamt des Likörs in einem Zug. Leider muss ich noch dringend pinkeln, so das es 3 Minuten dauert. Das Problem schien gewesen zu sein, das sich die Polizei für mein Rad verantwortlich fühlte wonach ich sie nie gefragt habe.

Anscheinend hat die ganze Sache dann dazu geführt, das die Polizei mein Rad zum Anlass nimmt, unsere Party auf weitere 15 Minuten zu beschränken. Da ich dazu der Auslöser war behindere ich die Gruppe und bin so gezwungen mich auszuschreiben, denn der Gruppe wäre es ohne mich besser gegangen. Insbesondere die Präsenz von Monika lässt nun auch wirklich keine andere Wahl mehr. SCHADE ABER DAS WARS!

Das Silkroadfestival ist mittlerweile auch beendet. Ich treffe dort aber jemanden vom Hotel Siyavush und kann ein wenig ins Internet und diesen Text schreiben…

In Richtung Samarkand soll es nach der 3. Kreuzung einen Mechaniker geben mit automatischer Luft. Er soll 24 Stunden Dienst haben (mit 2 Personen). Also Ideal um am nächsten Tag weiter fahren zu können.

Es gibt ihn tatsächlich, aber irgendwann geht er doch schlafen. Aber ich darf in der Werkstatt, in der es des Nachts wärmer ist, weiter arbeiten.

Um 4 Uhr komme ich wegen des Höhenschlags der alten Felge nicht weiter. Da ich in dem Privathotel der Gruppe nicht mehr schlafen kann nach meiner entgültigen Ausschreibung baue ich mein Zelt im Innenhof auf. So kann ich auch die Werkstattüre ordnungsgemäss schliessen.

Samstag, 3. Mai 2008

Bukhara Uzbekistan

Samstag 3.5.2008 / 74. Tag / 1. Tag in Uzbekistan

Das Land ist richtig teuer, wenn Mensch aus Turkmenistan kommt. Beispiel: 1 kg Schokocreme hier 2,75 € statt 2 € in Turkmenistan, Joghurt hier 35 cent statt 28 cent, Kurt 10 cent statt 4 cent!

Unterwegs halte ich an einem Laden und es sieht so aus, als würde er auch als Restaurant fungieren. Ich darf zwar in die Töpfe sehen, doch kaufen kann Mensch es nicht. Schokocreme kostet sogar 240 Manat statt 2000 wie sonst. Aber dann wird mir doch Essen gebracht und ich darf es - da kalt - sogar warm machen. Ich nehme nur die Hälfte und 2 andere herumstehende Gerichte in Probierportionen. Ob der kostenlosen Verpflegung, der warme Milch und grüner Tee folgt, MUSS ich nun doch die sonst überteuerte Schokocreme zum Normalpreis kaufen...

Auch die abgebrochene Schraube der Bremse kriegt ein Spezialist ohne Bohrmaschine raus und kann sie mittels einer mit Gewindescheider passend gemachten ersetzen.

10.542 Höhenmeter auf 1.720 km seit Tiflis nun.

4477.02 km insgesamt mit 34.939 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Alle Postings die in Bukhara online gestellt wurden, wurden gesponsert (online Zeit) von Hotel Bukhara Palace, Navoi ave 8 , Bukhara city, Uzbekistan

Monika ist immer wieder mal ein Problem:

Mal fragt sie etwas (wofür ich eigentlich dankbar bin, wenn Sie Interesse zeigt) und wenn ich dann antworte ist es auch nicht recht (diesem Girl kann Mensch es eben nie Recht machen!) und ein ander mal stört sie schon, wenn ich mich mit der (Teil) Gruppe unterhalten möchte. Schon 2 mal wollte ich mich wegen Ihr ausschreiben. Doch Segitas sagte heute das wir eine Familie sind. Und aus einer Familie kann Mensch sich nicht so einfach ausschreiben meiner Ansicht. Zumindest sollte es nicht so sein das ein Teilnehmer wegen nur eines anderen Teilnehmer geht oder gehen muss.

Das die Räder letzte Nacht in den ersten Stock verfrachtet werden mussten war übrigens eine Falschinfo. Sie konnten doch unten bleiben! Nur ein Missverständnis also mal wieder...

In
BUKHARA, dessen Zentrum UNESCO Weltkulturerbe ist, treffen wir uns um 16 Uhr am Registan Square. Hurra! Zum ersten mal bin ich an einem Treffunkt der am Nachmittag anberaumt ist. Sonst waren diese Treffpunkte immer zu früh für mich! Aber in Buchara macht es Sinn, schlieslich ist es eine interessante Stadt... Und vieleicht macht die Gruppe zwischen dem ersten Treffen um 16 Uhr und dem 2. um 17 uhr ja eine interessante Excusion...

Dem war dann nicht so. WAHREND ICH AUF DEM WASSERTURM GEGENÜBER BIN FÄHRT DIE GRUPPE WEITER ZUM 1. SCHLAFPLATZ. Lange vor 17 uhr! MEIN RAD WIRD AN DEN BORDSTEIN GESTELLT. IRGENDEINE INFO WIRD NICHT ANGEBRACHT.

Zufällig sehe ich dann unser Begleitfahrzeug auf der Suche nach dem 2. Treffpunkt. Mit Gitta gehe ich nun Hähnchen essen zu 8500 Sum. Dazu wird ohne das wir danach fragen Tee gereicht, Brot und eine Art Tomatendipp. Berechnet werden die Zugaben mit weiteren 2000 Sum.

Auf dem Rückweg gibt es Erdbeeren und perfekt zum Sonnenuntergang das Dach des
Modar-i Chan Medresse. Im Innenhof ist ein Restaurant untergebracht und geht Mensch nach dem Eingang nach links findet er einen der beiden noch in Takt befindlichen Aufgänge. Oben kann Mensch denn gen Sonnenuntergang 10 Vogelschwärme beobachten die scheinbar ineinanderfliegend sich fortwährend verändernde Bilder malen.

Danach noch zum örtlichen Vergnügungspark, den Mensch vom Dach der Koranschule erkennen konnte. Dort gibt es noch eines von 2 in der Welt verbliebenen Fahrten die auf einem Rundkurs eine Achterbahnfahrt simmulieren. Ich krieg es hin nur den Kinderpreis zu zahlen.. (die 2. solche Anlage steht in Kennywood / Pittsbourgh)

Als ich zum ersten Schlafplatz zurückkehre ist niemand mehr da. Mein IPOD wäre vor 10 Minuten abgeholt worden. Nachricht über neuen Schlafplatz, der nötig wurde, da die Polizei eine Registrierung verlangt, ist nicht vorhanden. Hier können wir uns nicht registrieren, da die Adresse kein offizielles Hotel ist.

Aber die alte Gastgeberin ist bereit Sigitas anzurufen, dessen Telefon nicht ausgeschaltet ist und dessen Karte nicht alle ist...

84,38 km in 5 Stunden 14 Minuten und 1 Sekunde Durchschnitt 16,1 Maximal 27 (161 Höhenmeter max 316 mit 2 % Durchschnittssteigung und 13 % Maximalsteigung) Gesamt 10.542 HM auf 1720 km seit Tiflis.

Freitag, 2. Mai 2008

Freitag 2.5.2008 / 73. Tag der Tour / 16. Tag in Turkmenistan

6 Uhr 30 hab ich schon wieder Gesellschaft. Diesmal in Form eines Baggerfahrers, der auf sein Arbeitsgerät wartet. Seit gestern Abend sieht es nach Regen aus... Na ja - ein bißchen.

Bei der folgenden Behelfsbrücke wird erstmals mein Paß kontrolliert seit Einreise. (einaml abgesehen von der Restrierung in ASHGABAT) Trucks müssen wohl richtig viel Geld zahlen. Dann wird die Schwimmbrücke für Ihre Überquerung für den sonstigen Verkehr gesperrt. Unser Begleutfahrzeug ist mit 50 Dollar dabei!

An der Grenze treffen wir uns und auf der Weiterfahrt fahren die anderen eine Zeitlang in meinem Windschatten.

In ALAT (Uzbekistan) soll die Post Treffpunkt sein. Hätte ich nicht zufällig einen unserer Fahrer vor einem Restaurant gesehen, hätte ich die Gruppe dort nicht wieder gefunden, denn der Treffpunkt wird kurzerhand verlegt.

Der Fisch soll im Restaurant sehr gut sein, was ich keinesfalls bestätigen kann, da er VÖLLIG Grätenverseucht ist im Gegensatz zu dem des Nachbarlandes Turkmenistan. Kein bissen ohne Probleme.

Schlafplatz ist in einem Hotel, wo das Rad mit Gepäck in den ersten Stock getragen werden muß. Da fahr ich lieber 10 km weiter und übernachte einfacher in einem Bushäuschen!

60 km in 4 Stunden / 15 Durchschnitt / Max 29 / 92 Höhenmeter mit 298 m maximale Höhe / 2 % Durchschnittstagessteigung 5 % maximale Steigung

10.472 Höhenmeter seit Tiflis auf ca 1.636 km

4393.02 km insgesamt mit 34.869 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Donnerstag, 1. Mai 2008

Unfall

1.5.2008 72. Tag 15. Tag in Turkmenistan

Am Morgen komme ich (deswegen) nur 3 km weit: 2 LKW kommen entgegen. Hinter mir trötet ein PKW und ein LKW folgt. Ich zeige überdeutlich: "kein Überholen in diesem Moment". Die Straße ist dazu einfach zu eng. Doch der PKW Fahrer will dies nicht akzeptieren. Er fegt mich von der Straße. Der nachfolgende LKW fährt geistesgegenwärtig in den Sand. Ich lande ebenso im Sand, stehe aber sofort wieder auf. Das wäre anders gewesen, wenn der LKW über mich gerollt wäre..

Auch die entgegen gekommenen LKW haben angehalten. Mein rechtes Knie blutet und alle 4 Halterungen der hinteren Taschen sind abgebrochen. Ich fordere Polizei und notiere alle Kennzeichen. Ein solches Rauditum akzeptiere ich nicht.

Ich rechne mit Segitas den möglichen Wiederbeschaffungswert aus, nachdem mich die Polizei zum Gruppenschlafplatz mitgenommen hat. 250 € für neue Taschen, 300 € Kurier, 50 € Schmerzensgeld und 200 € Schadenersatz für Telefon, Aufwand ect. Da die Polizei sonst dem Fahrer den Führerschein entziehen würde, willigt der schließlich - nach Diskussionsversuchen über den Preis - ein. Sigitas wollte sich schon auf 1000 USD einlassen, doch ich bleibe hart.

Ein Polizist, der extra aus TURKMENABAT - die 2. größte Stadt des Landes nach ASHGABAT - angereist ist, fährt mit uns dort hin zurück. Der Fahrer besorgt sich das Geld von seinem Brötchengeber (CHUREKGEBER..) und wir fahren wieder zurück, da Fahrer und Polizist einen Scheinvertrag fordern, das ich keine Ansprüche anmelden würde. Nur so kann ein zeitraubender Report mit nachfolgendem Gerichtsprozess verhindert werden...

Als uns das Begleitfahrzeug entgegen kommt, fahren wir wiederum diesen hinterher. Als es 23 km vor TURKMENABAT stoppt geht es zusammen wieder in die ander Richtung, denn Sigitas sitzt ja auf dem Rad und nur er wird akzeptiert als Zeuge für die Geldübergabe. Dann stoppen wir bei einem Kaffee und nun wird auch die 2. Organisatorin, die seit kurzem mit uns fährt, als Zeugin akzeptiert.

Nun geht es mit unserem Begleitfahrzeug zurück nach TURKMENABAT. Beim Bazar werde ich rausgelassen und nun organisieree ich die Taschenreperatur selber. Ich lade meine Taschen auf einen Handkarren des Bazars und 2 junge Leute begeben sich mit mir zusammen auf die Suche.

Der erste Versuch scheitert, doch dann gelangen wir zu MOSLIMOVA SHANNA, der aus starkem Blech - das wir sicherheitshalber doppelt nehmen - und starkem Drath die Halterungen erneuern kann.

Zwichendurch fahre ich zur Post um einen weiteren Brief nach Hamburg zu senden. Dank Turkmenbashi kosten alle internationalen Sendungen 3.950 Manat. Die kleinste Münze allerdings ist 500 Manat heutzutage.. Ob 20 g oder 2 Kg ist egal! (2 Kilo ist allerdings das Maximum) Auch Strom und Wasser sind kostenfrei. Vermutlich auch Gas, denn wenn eine Flamme des Gasherds, den ich in TURKMENABAT gesehen habe, ausnahmsweise nicht mehr abschaltbar ist, bleibt diese Flamme eben immer an.. Als wenn die Gasvorkommen nie enden würden.

Während meines Postbesuchs wird meine Kamera geklaut. Ich will zur Strafe schon das Tagebuch einstellen, doch als ich dann abreisefähig bin, werde ich so liebenswürdig zu Borscht, Tee, Brot, Salz und Knoblauch eingeladen, das ich dieses Vorhaben nicht in die Tat umsetze. Nur Bilder wird es nun garantiert keine mehr geben!

FAZIT DES TAGES:

Für 1200 USD habe ich meine Kamera mit sämtlichen Bildern seit SÜREME / Türkei, mein Schweißshirt und einige Anstecker verkauft. Ich nehme es als Gott gegeben an. Dies ist der Preis um tatsächlich die Grenze nach China per Rad zu übertreten.

Ein weiteres Fazit: Einige Naturisten bestehen darauf, seine eigene Scheiße zu vergraben. Das macht hier in der Wüste aber keinen Sinn, denn die Kacke stellt Lebensgrundlage für andere Lebewesen dar. Ein Beispiel: Nach einem kurzen Wüstenspaziergang gestern haben sich bereits 7 Mistkäfer an meinem Ausscheidungsfladen eingefunden und damit begonnen, kugelformend diesen abzutragen!

Nachdem ich gecheckt habe, ob ein auf dem Weg zur Post befindliches Restaurant noch offen hat (was nicht der Fall war, hier gabs Kartoffelbrei..) bzw ob es im staatlichen LEBAP-Restaurant eine Speisekarte gibt (was auch nicht der Fall war) erkunde ich den örtlichen Vergnügungspark.

Die Gruppe zelebriert "noch 99 Tage bis Beijing" und ich campiere ohne Zelt nach der Querung des von Afghanistan kommenden Flußes. Im 100 km entfernten Afghanischen Grenzgebiet hat dieses Gewässer ein exclusives Höhlensystem geformt, von dem 55 km cartografiert sind.

An meinem Schlafplatz ist eine Fixerspritze (wie nahe liegt an der Opiumstraße..), stummer Zeuge davon, das Turkmenistan eben nicht frei ist von Drogenabhängigen, wie offiziell verlautbart..

Ein Nomade kommt vorbei. Erst sind seine Berührungen schön, aber dutzende Verabschiedungsversuche nerven schon im Schlafsack liegend. Fast eingeschlafen kommt er nochmals zurück, nachdem er sich endlich von mir lösen konnte. Er hat mein Rad in der Hand - aber nicht um es zu klauen (ich habe es mitlerweile abgeschlossen), sondern um eine Kordel zu befestigen, die er zu mir führt.

Ob seiner erneuten Nähe verfrachte ich Sicherheitshalber auch meinen Geld und Technikgürtel in meinen Schlafsack.

20,88 km in 1´46´40 /11,7 Durchschnitt / Max 34,5 / 35 Höhenmeter mit 266 m maximale Höhe (= Schlafplatz) / 2 % Durchschnittstagessteigung 9 % maximale Steigung

10.380 Höhenmeter seit Tiflis auf ca 1.576 km

4333.02 km insgesamt mit 34.777 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Mittwoch, 30. April 2008

Mittwoch 30.04.2008 71. Tag 14.Tag in Turkmenistan

Durch den 5 km rückroll kann ich nicht in die aufgehende Sonne fahren.

Nach Tages-km 1,73 frühstücke ich in einem Kaffee. Problem ist immer begreiflich zu machen, das ich mehrere kleine Portionen anstatt einer großen Portion will, denn mehere große könnten zusammen eine Familie ernähren..

Dazu fühle ich mich immer betrogen, wenn die gleiche Menge Nahrungsmittel manchmal plötzlich 10 mal so viel kostet wie ursprünglich angegeben wird. Beispiel heute: gr. gefülltes Brot erst 3000 Manta - dann 30.000. Dazu eine Suppe zu 4000 - dann 20.000 Manat. Als ich zeige, das ich eine kleine möchte werden die 20.000 zwar auf 5000 reduziert, aber nun steigt der Preis des gefüllten Brots auf 35.000...

8 Uhr: Der erste Herdenteil der Gruppe fährt zielstrebig und unaufhaltbar vorbei. Joachim duckt sich bemüht in den Windschatten.

Als ich nach der Blumenprachtbewunderung in der mittlerweile teils sandigen Wüste wieder anfahre kracht die erste Speiche in Turkmenistan. Beim Flicken die 2. und eine 3. muß durchgekniffen werden um ein suaberes Zentrieren zu ermöglichen.

Mittag im GÜNES Kaffee in RAVNINA. Genauer gesagt ist der Ort etwas abseits bei der Eisenbahn. Das Cafe ist aber an der Straße. Auch ein Teil der Gruppe ist im Caffee wo Getränke 15 statt 6 Manat kosten. Essen ist aber normal mit 15 Manat gepreist. Graupen mit Ei und eine Käsekugel genehmige ich mir. 17 Uhr gehts weiter.

Noch 47 km zum nach vorn verlegten Gruppencamp. Mein VDO computer resettet 2 mal beim aufsetzen aufs Rad.

Nach 18,32 km ist UCH-ADZHI erreicht. Dort treffe ich Mark und andere Gruppenteilnehmer, die schon seit 13 Uhr 30 hier sind... Hier gibt es im Restaurant 3 Eier für 10 Manat und 2 Bücher in die sich alle Radler eintragen können. Ich starte das 2. Buch, in dem noch 250 Seiten für Euch frei sind..

www.BIKETOBEJING2008.com / www.LIEGERADREISEN.DE schreibt "It is like sleeping with open eys"

73 km ca, ca 10.345 Höhenmeter seit Tiflis auf 1.553 km

Mark beansprucht den einzigen klimatisierten Raum für sich aleine, da er sich eine Liebesnacht erhoffte. Daher fahre ich noch 2,2 km weiter zum Schlafen unterm Sternenhimmel.

4312.14 km insgesamt mit 34.742 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 5 per MFG

Dienstag, 29. April 2008

Dienstag 29..04.2008 / 70. Tag der Tour / 13. Tag in Turmenbashiland

3 Uhr 43
20 Grad

AUF einem der monumentalen Stadteingangsmonumente schlafe ich noch etwas, um 3 Bilder im Sonnenaufgang zu machen.

Ganz oft wollen Menschen meine Musik hören. Als ich in einen Hinterhof fahre um Getreidesilos aufzunehmen, werde ich zum Kaffee mit Milchpulver aus Malaisia eingeladen.

Im Bazar von BAYRAMALY erstelle ich 5 Briefe: Ich schreibe an unsere Bundeskanzlerin und konfrontiere sie mit meinen Auslandserfahrungen Deutschland betreffend und sende eine Kopie davon an meine Eltern, Sylvie und die Rheinzeitung. Vermutlich sind diese Briefe nie angekommen, zumindest der an Slvie nicht, obwohl auf der Post alle Umschläge neu geschrieben werden musten.. Auf Umschlägen dürfen keine Striche oder Zeichnungen sein.. Der Wille meiner Eltern ist hier angekommen..

Am Gruppenschlafplatz angekommen stellt ich dann heraus, das meinw Planung falsch war. Merv ist weder 25 km weit weg, noch wird es individuell erkundet. Aber die für die Führung fälligen 25.000 Manat konnte ich so sparen. Ich verlasse den Gruppenschlafplatz wieder, da ich stark fühle, das ich nicht akzeptiert werde. Die Teilnehmer brauchen mehr Platz, als nur einen zum Schlafen. So ist kein Platz für mich im Schatten.

Ich fragte, ob ich am von mir auserkorenen Platz schlafen darf. Es wurde bejaht. Kaum habe ich ihn aber eingenommen ändert sich die Lage. Ich frage nach einem anderen Platz. Ein Teilnehmer stellt sogar sein Rad weg. Doch als die anderen von Ihrer 8 stündigen (!) Führung zurück sind beansprucht jemand anderes meinen Zeltplatz. Dazu kommt noch, das nicht akzeptiert wird, das ich am Rasttag in siedender Hitze meine enge Radhose mal nicht anhabe.

Die Wahrscheinlichkeit, das ich mein Ziel Peking mit dieser Gruppe erreiche sinkt auf 40 % und wenn ich mich ausschreibe, werde ich mit 80 % iger Sicherheit mich nicht weiter der Gluthitze aussetzen. Zur Gluthitze kommen nun schon Tagsüber die Moskitos und Abends auch noch die Polizei, ständiges Abknall und Einheimische, die ungewollt helfen wollen. NEIN, ich kann nicht 2 Flaschen gleichzeitig befestigen! ICH BIN EINFACH GENERVT! Zuviel auf einmal!

Im Kaffee TOLKUN esse ich noch Hähnchen. Polizei wartet währenddessen drausen. Doch ich kann ihr dann doch akzeptierend begreiflich machen, das ich NICHT bei der Gruppe schlafe, sondern die kühlere Nacht nutze, um die nächste Tagesetappe zu verkürzen.

Nach 11,58 km scheitert der erste Schlafplatzvereinnahmungsversuch am Grundstücksbesitzer Arne. Er will, das ich unbedingt in seinem Haus schlafe. Das will ich aber nicht, da es drausen kühler ist, weniger Zeit braucht und ich nur drausen den Tagesanbruch mitbekomme. Dazu kommt, das sein Haus nur durch Tiefsand oder Gräben zu erreichen ist.

Ich ergreife also die Flucht vor der sicherlich gut gemeinten aber nicht gewünschten Gastfreundschaft. Nach weiteren 2,5 km biege ich links ab um an einem Bewässerungskanal mein Zelt aufzuschlagen. Ich realisiere, das die unerwünschte Gastfreundschaft den Verlust meines Fahrradcomputers zur Folge hatte, da ich selbigen vor der Störung durch meinen nicht gewollten Gastgeber schon abgenommen hatte. Ich werde ihn aber am morgen nach 2,5 km Rückroll wieder finden.

64,15 km zusammen heute in 4 Stunden, 28 Minuten und 57 Sekunden.

Durchschnitt 14,3 / Max 30,5 / 122 Höhenmeter, maximale Höhe 349 m, 2 % Durchschnittssteigung, 5 % Max

Seit Tiflis: 10.123 Höhenmeter auf 1.480 km

4236.94 km insgesamt mit 34.312 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 5 per MFG