Mittwoch, 25. Juni 2008

Mittwoch 25.06.08 126. Tag von 215

Wolken-Nebel-Suppe mit 20 Grad um 7 Uhr - Tau macht ab jetzt das Aufschlagen des Zelts wieder nötig. Entsprechend oft auch Bäume ohne Bewässerung. Monsungebiet!

Nach 9,23 km wieder eines der Restaurants, das ausschließlich für Chinesen kocht. Ich hasse dieses Land!

Beim Kreisverkehr links und nach ca 2,3 km vor dem Tollgate rechts. Mitlerweile haben wir die magische 1000 m Grenze unterschritten. Nach 20,73 Tages-Km gibt es dann ein größeres Restaurant, wo es gelingt etwas zu Essen zu bestellen. Allerdings werden meine, von mir ausgewählten und geschnippelten Zutaten, als Suppe zubereitet, anstatt in der von mir bevorzugten gebratenen Form. Genau genommen sinnvoller, als das Nudelwasser zu verwerfen...

Drausen hat ein Mofafahrer eines -mein 2.- der schwer erhältlichen Gummibänder mit Harken. Ich kann nicht in Erfahrung bringen, wo es erhältlich ist, bekomme aber eines davon geschenkt! Im Laden dahinter gibt es Erdbeeren im großen Glas zu 80 Pfennig. Vergeblich sucht Mensch Erdnussbutter. Die scheint es ausschließlich im größten Supermarkt der großen Städte (wie HAMI) zu geben.

Tages-Km 46,93 finde ich ein hinter vielen Trucks (= gutes Essen und zubereitete Speisen zu sehen..) verstecktes Restaurant. Nach viel hin + her gelingt es mir, 1/2 Portion Essen zu bestellen. Ich bekomme zwar etwas völlig anderes, als das Essen, das ich mehrfach gezeigt hatte, kann aber trotzdem das gewünschte Essen, da mich die Trucker zu sich an den Tisch einladen. Wie immer haben sie vielmehr bestellt, als sie Essen können und sie bestellen sogar Lamian hinterher. (in China schliest die Suppe das Essen ab) Das köstlichste Essen gibt es jedoch am Nachbartisch. Bevor es abgeräumt wird kann ich mir den Rest sichern. Den Namen dieses Gerichts lass ich mir auf chinesich notieren.

Am Abend geht es geradeaus nicht weiter. Nach rechts ist es nach Beijing ausgeschildert. 1 km lang ist die Straße 5 spurig. Tages-Km 72,70 gibt es rechts 3 mobile Stände. An einem chinesischer Nudelsalat. Am 2. gefüllte Brote. Und der 3. hat vorgebackene chinesische Crepes in die bei der Bestellung ein Loch gestochen wird, in das ein geschlagenes Ei eingeflöst wird. So geht Ei und Crepe eine Verbindung ein ohne das der Crepe schwarz wird. Nach dem Braten kommen zu 2 Yen Endpreis Zwiebeln, Salatblatt, Kimchi und Lauch. Außerdem eine Gewürzpaste. 1 Yen Aufpreis beschert zusätzlich ein aufgeschnittenes gebratenes Würstchen.

5 x startet das Wetter heute einen Versuch loszuregnen, aber erst bei diesem 5. gelingt es ihm mit einem klasse verbreitetem Gewitter am Abend rund um XUNHUA.

http://www.weather-forecast.com/weatherobjects/xinhua25.vectors.jpg

Zu süß, wie ein Radler, der neben mir an der Ampel den Count Down abwartet "schützend" die aufgespreizte rechte Hand über sein Köpfchen hält um (vergeblich) zu versuchen, das es nicht auf natürliche weise klatscht.

Die Stadt hat eine riesige äußere neue Stadtmauer und mitten in der Stadt eine dem Zerfall preisgegebene alte, die 4 - 5 stöckig ist. In ihr gibt es einige als Kackplatz mißbrauchte Gänge. Teilweise ist sie begehbar. Ihr entlang finde ich meinen teils überdachten Schlafplatz nach immerhin 88,33 km in 6 Stunden 23´42.

Durchschnitt 13,8 und Max 31,5

178 Höhenmeter (Schlafplatz auf 806 m, also 263 m tiefer wie gestern)

Maximale Höhe = 1.087 m (= + 18 m zu letztem Schlafplatz)

2 % Durchschnittssteigung mit 6 % Maximal

In China 1.081 km per Rad gefahren.

Seit Tiflis 4.070,37 km per Rad mit ca 25.727 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6758,88 km mit ca 50.059 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 11.941 von Athen

Dienstag, 24. Juni 2008

Dienstag 24.06.08 125. Tag von 215

Ich werde 110 oder 400 km vor Beijing rausgelassen. So genau ist das nicht herauszukriegen. Die Menschen hier scheinen noch blöder zu sein, denn es wird noch weniger verstanden, was ich versuche heraus zu bekommen. (wenn ich mal vorblätter im Tagebuch bin ich bis Beijing noch 604 km unterwegs, allerdings mit Ausflügen in der Bergwelt vor Beijing.)

Anscheinend ausschließlich ulurgische Menschen. So dauert es eine Zeit bis ich verstehe, das 110 die Straßennummer ist, die mich in 365 km nach Peking bringen wird.

Ich halte noch an einer Vulkanisierungswerkstatt, aus deren Kompesor ein laues Lüftchen weht, wie in der Natur. Luftdruck zu messen scheint wirklich in ganz China unbekannt zu sein.

Bei der Mittagspause taucht wie aus dem nichts plötzlich ein Zuschauer auf und erschrickt mich damit ganz gehörig. Er starrt mich an, bis ich weiterfahre...

Durch Rückenwind komme ich gut vorran, doch nach 60 km will ich was Essen... Im ersten Restaurant nur Dampfnudeln und Erdnüsse. In der Raststätte an der AUtobahn werde ich nur zum Hinsetzen aufgefordert, aber so krieg ich nie was zu Essen..

Also wieder durch die Türöffnung des Igelzauns geschlüpft und 5 km weiter ein Restaurant gefunden, wo ich dann mit Nachschub verdrücken darf. (so stehts im Tagebuch - also gab´s immer wieder was neues zu Futtern) Immer wieder bekomme ich Zigaretten angeboten. Sogar aus fahrenden LKW... Da ich als Nichtraucher keine annehme, wird als nächstes Wasser durchs Fenster gereicht.

Wir bewegen uns den ganzen Tag über zwischen 1.388 m und 1.651 m. Erst zum Abend geht es noch weiter runter. Schlafplatz auf 1.069 m. Restaurant nach 113,56 km auf 1.130 m. Sah es am Morgen noch nach plattem Land nur mit Bergen in der Ferne aus, wird die Landschaft schnell interessanter, bis sie am Abend in einem Canyon den Höhepunkt findet. Da ich unterwegs einen Radcheck durchführte, komme ich in den Genuß eines Minnigewitters, das genau über mir losbricht. Freilich schafft es es nicht mein Prasseli einmal zu nässen - nur einige Dickplatscher.

Um das Toll-Gate herum gibt es hier eine Dirt-Road die diejenigen benutzen die keine Gebühren zahlen mögen..

Im Restaurant von DIANCAIDAN am Abend heist es zuerst NO, als ich was zu Essen haben will. Ich bleibe aber hartnäckig, verweise auf die Gewürze und dann geht es doch.Eine riesige Portion, die 20 Quai kosten soll wird geschnippelt. Ich teil sie in 2 Hälften und zahle 10 Quai. Völlig ausreichende Menge! Dazu DVD-Comedy.

809 Höhenmeter auf 116,36 km in 6 Stunden 14´27.

18,6 Durchschnitt und 70,5 Max

3 % Durchschnittssteigung mit 14 % Maximal

992 km in China gefahren per Rad.

3.982,04 km seit Tiflis per Rad mit ca 25.549 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6670,55 km mit ca 49.881 Höhenmeter per Rad + ca. 3.536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 11.853 von Athen

Montag, 23. Juni 2008


Montag 23.06.08 2. Volltag auf dem Truck 124. Tag von 215

Weiterhin zuckeln wir mit maximal 60 km/h Richtung Beijing - teils über die M5.

Erst am Nachmittag begleitet uns die JINGCHAN-Bergkette.

Am Abend klappt es nun richtig mit dem Schlafengehen zum Sonnenuntergang. 4. Nacht auf der Ladefläche des Trucks - das heist ein mal in einem Waschraum, der nicht öffentlich zugänglich war, da die Installation erst gemacht werden muß.

Sonntag, 22. Juni 2008

Sonntag 22.06.08 2. Volltag auf dem Truck 123. Tag von 215

Ab WUWEI gibt es dann 2 verschiedene Wege nach Beijing. Wie gestern sind wir immer noch so um die 2000 m hoch. In QHSE sitzen wir dann für Stunden fest, weil es kein Benzin gibt, von dem der Truck alle paar Stunden viele viele Liter säuft.

In einem Restaurant versuche ich meine Zutaten für mein Essen zusammenzustellen und bekomme ein lautes klares NO! Später klappt es dann doch noch. Von der 308 biegen wir auf die Landschaftlich schönere 201 ab. Am Abend hat sich der Schlafrythmus dann Richtung Sonnenlauf mehr angepasst.

Samstag, 21. Juni 2008

Samstag 21.06.2008 20.Tag in China 122 v. 215 1. Volltag im Truck

Die schlechte Straße in GANSU ist schon kürzer geworden. Schon vor DUSCHANBE beginnt die Autobahn. Die Landschaft ist nur selten schön. Die Berge meistens zu weit weg. Der Truckfahrer hat nur 5 Stunden in der Nacht geschlafen, da er nicht beim Eindunkeln stoppen wollte. Daher dann tagsüber 2 kurze Schlummerpausen, während ich die ganze Fahrt über döselig bin.. Am Abend will er dann schon 18 Uhr 30 schlafen, doch Nettmensch lässt ihn nicht! Erst 22 Uhr 30 beim 3. Versuch klappt es. Unglaublich! Wo doch überall Schilder vor dem übermüdeten Fahren warnen!

Den ganzen Tag fuhren wir einer Wolke hinterher, die Aquaplaning verursachte, bekommen aber selber nichts ab was der Rede wert wäre...

Freitag, 20. Juni 2008

Freitag 20.06.2008 / 19. Tag in China / 121 von 215

3 Uhr 34 - 14 Grad - erste Nacht seit Tagen im Schlafsack. Jetzt stelle ich meine Uhr doch um auf Beijing-Time. Nun weit genug gen Osten vorgedrungen. Also Tageslicht nun von 5 Uhr 30 - 22.30. Demnach dürfte die Empfangszeit für Radio China International von 13 - 15 Uhr sein.

Zum Frühstück gibt es heute Trend-Food: Cafe Cola zu 12 cent und "für Dich geschnittene"
Bananenchips, die in English beworben werden: "Cool Fashion need cool Taste. You are the new man"

Nach 4,61 km eine Tanke mit nebenliegendem Restaurant. Essen gibt´s nicht. Aber Zutaten liegen genug herum. Mensch hat wohl keine Lust zum kochen. Also schnapp ich mir Katoffeln, Knoblauch, 1 Zwiebel. 1 Blatt Weißkohl und einige Mu-Err-Pilze und schnippel los. 2 Minnistücke Fleisch auch noch dazu. Wieviel die Zutaten kosten sollen ist nicht herauszukriegen. Aber nach meinem ganzen Geld wird gegriffen, das ich in der Hand hab. Da ich die meiste Arbeit aber selber mach und die wohl teuerste Zutat (geräuchertes Tofu) auch noch selber zu steuer, sehe ich natürlich nicht ein, das gleiche wie für dienstbar zubereitetes Lamian zu zahlen. So gebe ich freiwillig das Kleingeld und mach noch 4 Schälchen, von denen aber niemand probiert.

Das chinesische Straßenbauamt beschäftigt auch "vereidigte Lochgraber". 2 davon sah ich heute, wie sie mit elektrischer Waage, Sieb, Plastiktüte, Schablone und Suppenkelle bewaffnet mit einem angespitztem Schalungsstab Proben der von SITIAN bis TURPAN im Bau befindlichen Gegenrichtung der Autobahn nehmen.

12 Uhr 21 erreiche ich endlich den 3.550 igsten Gongli-Stein vor Peking...

Bei Tages-km 31,75 die nächste Tanke. Ich werde zum Mittagessen eingeladen. Am Nachmittg noch ein chinesischer Tourenradler, der nicht anhielt. Nach XINGXINGXIA sollen es einmal 130 und einaml 150 km ohne Wasser sein. Da die Temperatur aber "nur" bei 35 Grad, die als 29 empfunden werden, liegt und Schilder eine kürzere Distanz vorgeben, "riskiere" ich es mit 9 Liter Wasser. Heute noch mal 50 km, der "Rest" morgen.

18 Uhr 37 bin ich so noch 3500 km von Peking entfernt. Kurze Schreibpause und weiter. Doch dann ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit im Leertruck bis "fast nach Beijing". Auch nach XINGXINGXIA geht die Wüste weiter und es gibt nur 1 Wassertankmöglichkeit am Tag. Kurz vor XINGXINGXIA wird die Landschaft wieder irre schön.

76,01 km in 5 Stunden 32´19.

13,7 Durchschnitt und 37 Max

166 Höhenmeter (max 1.045 m)

1 % Durchschnittssteigung mit 3 % Maximal

800 km in China gefahren.

3.865,68 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.740 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6554,19 km mit ca 49.072 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.736 von Athen

Das ist übrigens Thomas, der etwa zeitgleich die Strecke bereiste mit seiner Gruppe. Sein Blog zu diesem Tag: http://blog.athen-peking.de/tag/xingxingxia/

Und hier noch ein Bild wie die Landschaft zum heutigen Tag aussieht auch aus dem Blog von Thomas:

Pott Langweilig!

Donnerstag, 19. Juni 2008

Donnerstag 19.06.2008 / 18. Tag in China / 120 von 215

Auch diese Nacht wieder ein paar Regentropfen. Bis 14 Uhr versuche ich mit tatkräftiger Hilfe der Polizei und Einheimischer Kette + Zahnkranz zu wechseln. Zwar wird eine Kettenpeitsche und ein langer 24er Schlüssel gefunden, aber keiner kann damit umgehen. Insgesamt 4 Werkstätten wurden aufgesucht. 3 haben es erst gar nicht versucht.

Bei der Post sehe ich erstmals eine offizielle Preisliste. 20 g zwar nur 60 cent, aber jede 10 weitere Gramm kosten mehr. Der sich alle 10 g ändernde Preis ist fairer wie das System bei uns, das 99 g genausoviel kosten wie 21 g.

Ein Han-Chinese will mir ein vegetarisches Restaurant zeigen, doch auf dem Weg dort hin sehe ich ein westliches Fastfood Restaurant einer mir unbekannten Kette und ich nutze dies Abwechslung im Speiseplan auch wenn es Westpreise sind. Ich erfahre, das in Peking alles 3-4 mal so teuer ist und das nur kleine Orte noch preiswert sind. Überall woanders klappt der Kommunismus nicht mehr! Der Hinterausgang des Fastfood-Ladens führt direkt in die größte zusammenhängende Einkaufspassage entlang des Hauptplatzes der Stadt, auf dem es Abends Folklore gibt. Ein Triumphbogen schliest den Platz ab. Im Kaufhaus gibt es Digitalkameras zu Westpreisen vor 1,5 Jahren. 7,1 Megapixel brauche ich nicht, 3,1 gibt es nicht. Aber eine Doppelaktivbox für meinen I-Pod für nur 2 €, die entweder über 4 Mignonzellen oder USB betrieben werden. Im Supermarkt kostet Erdnussbutter nur 60 cent, Schokocreme gibt es nicht und Plätzchen werden -obwohl loose angeboten- nicht einzeln verkauft. Bevor ich mich diesem kapitalistischen System unterwerfe, boykottiere ich lieber. Was hätte Mensch verloren, wenn er den 0,3 cent teuren Keks einfach verschenkt hätte anstatt mir 0,23 cent Wechselgeld zu geben?

Ich verlasse durch die Gärten die Stadt HAMI!

36,38 km in 2 Stunden 41´27.

13,5 Durchschnitt und 28,5 Max

108 Höhenmeter

2 % Durchschnittssteigung mit 5 % Maximal

800 km in China gefahren.

3.789,67 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.740 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6478,18 km mit ca 48.543 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.660 von Athen

Mittwoch, 18. Juni 2008

Mittwoch 18.06.2008 / 17. Tag in China / 119 von 215

6 Uhr 27 Grad Auch diese Nacht brachte wieder etwas Regen. Doch der Sturm war zu Ende! Abkühlung auf 25 Grad ermöglichte Einsatz von Zelt und Schlafsack!

Heute habe ich schon um 10 Uhr die km-Leistung von gestern 17 Uhr übertroffen, dank kühlerer Temperatur (30 Grad). Außerdem bin ich höher und es ist ja kein Wind. Aber kühle Luftströmung dank Bewässerung.

Auch hier in der Umgebung von QIKTIM gibt es Lötwerkstätten. Da der Bus nach Hami ohnehin nur kleine Klappen gehabt hat, war die Entscheidung also erstmal richtig, nicht in SHINSHAN geblieben zu sein.

Ein Restaurant öffnet mir hier bereitwillig die Küche und ich kann mir so die Zutaten aussuchen, die ich in mein Lamian haben möchte. Fleisch ohne Fett, Kohl, Zwiebeln. Tomaten, mehr Tomatenmark und Sojasoße als üblich - weniger Wasser und die Nudeln nochmal mit rein in den Wok! Lecker!

Ich finde mich nun damit ab, das im Landesinnern der Reis dafür eben 1 € kostet. Statt 40 - 60 cent in Westchina. Als ich Zucker kaufen will bekomme ich diesen geschenkt. Ein polnischer Tourenradler, der auch nach Peking will kommt vorbei. Er fuhr über URUMQIS und hatte so einen Paß über 4000 m mehr.

Nach Tages-km 38,6 sollen nun 200 km ohne Wasser kommen. Also versuche ich mitgenommen zu werden. 1 Bus hat keinen Platz, 2 LKW-Fahrer verweigern, aber ein Pritschenwagenfaherer nimmt mich mit bis HAMI für 49 Quai. Dabei überholen wir die Gruppe und halten kurz an deren Schlafplatz, so kann ich die liebe Carlotta in den Arm nehmen. Schön! Die Griechen sollen "im Dorf" sein. Bloß welches Dorf?

Unterwegs noch ein Regenschauer, der das Wasser auf der Straße stehen lässt. Freilich waren wir zu spät für dessen Höhepunkt, können aber als es wieder Trocken ist, das Flutwasser durch die Wadis spülen sehen.

Kurz vor HAMI bringt mich der Fahrer zu seiner Familie und zur Polizei. Vermutlich müssen alle Ausländer in jeder Stadt registriert werden... Nun bin ich der Gruppe 2 Tage voraus wieder. Der Aufenthalt bei der Polizei wird ein längerer. Nutzen wir die Zeit zum I-Pod-Aufladen. Ob ich auch hier Schlafen darf? Nein - ich soll in ein Hotel verfrachtet werden. Doch der Mensch, der mich mit nahm und die ganze Zeit geduldig wartete, läd mich ein bei ihm im Innenhof zu schlafen.

Erst gehen wir Essen - endlich auch Tofu zu 10 Quai.

Schlafplatz auf 999 m bei 99 Höhenmetern, obwohl es oft runter ging. Gegen den Sandsturm, dem die Gruppe wohl vorausgefahren sein muss, anzuradeln wäre wohl unmöglich gewesen!

38,71 km in 2 Stunden 31´38.

15,3 Durchschnitt und 26 Max

1 % Durchschnittssteigung mit 14 % Maximal

3.753,29 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.632 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6441,8 km mit ca 48.435 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.624 von Athen

Dienstag, 17. Juni 2008

Blog ist nicht 55 cent wert?

Dienstag 17.06.2008 / 118. Tag von 215 / 16. Tag in China



Der erste Absatz gilt natürlich NICHT für die Leute, die meinen Blog gekauft haben!

Mittlerweile 55 cent investiert für diesen Blog. Wer spendet die? Oder würdet Ihr auch umsonst Blog schreiben bei Tag und Nacht Temperaturen von 32 – 50 Grad? Nein? Könntest DU dann nicht so solidarisch sein und den Minnibetrag von 55 cent spenden? Wiso? Du kannst diesen Blog nur Lesen, da jemand anderes (ich) ihn ohne Zeitberechnung auf geschrieben hat. Die 55 cent nach denen ich DICH – ja genau DICH – frage, sind nur die Kosten für 1 x Internet unterwegs und die Softballpen-Miene um alles zu notieren. Wieso gerade Du mir jetzt eine Mail senden solltest um die Kontonummer zu erfahren? Ganz einfach: Wenn ich merke, das ich alles völlig umsonst schreibe, es keinem einzigen Menschen in der Welt auch nur 55 cent wert ist, dann höre ich auf zu schreiben und ihr erfahrt nicht, wie diese Reise endet und wo die nächste hingeht. Wenn Du aber nun eine Mail an mich mit dem Betreff CHINA sendet und auf das dann Dir genannte Bankkonto 55 cent (oder mehr wenn Du magst) überweist, dann sehe ich, das Interesse besteht und mache weiter!

Nun zu heute: Die Nacht brachte 2 Regen/Sand-Stürme – nix zum wirklich naß werden, aber Sie ließen mich das Zelt aufbauen um es gleich wieder abzubauen denn Temperaturen über 30 Grad sind im Zelt ohne jegliche Luftbewegung einfach nicht auszuhalten. Lieber die Plane mit Heringen gegen Sturm sichern und bei dessen Höhepunkt kurz über Deine Sachen und Dich ziehen. Der Regen und Wind bringt dann die nötige Kühle.

7 Uhr 52: 37 Grad. Lange habe ich mein weggeblasen geglaubtes usbekisches Prachthaarband gesucht und dann doch bei meinen Sachen gefunden…

Die Schönheit der Landschaft manifestiert sich in Formen und Farben. Auf dem Ocker der Hügel setzen schwarze Steine Akzente und in Mulden ist teils weißes Sediment drüber gepudert.. Rinnen gibt es hier nur ansatzweise, was bedeutet, das es hier in den letzten 1000 Jahren kaum mal einen Regen gegeben hat, der ausreichend gewesen wäre um das Wasser die Hügel herunter laufen zu lassen. Halt meist nur so wie in der Nacht, wenn es überhaupt mal zu Niederschlag kommt, der sich nicht vor erreichen des Bodens wieder verflüchtigt hat.

In den Hügel, der sich gegenüber der Zufahrt zu meinem Schlafplatz befindet, wurde ein Labyrinth von Gängen gehauen. Dahinter bildet die Flußoase, dessen Wasser von bis in den Juni Schnee bedeckten Bergen gespeist wird, den Kontrast. Wieder dahinter passen sich aus demselben Material wie die Hügel gebaute luftdurchlässige Warenspeicher in die Landschaft ein. Hier macht sich der Mensch die im nassen Zustand leicht zu verarbeitende Konsistenz des Bodenmaterials zu nutzen. Getrocknet wird es wieder fest wie Stein. Durch das weglassen jeden 2. Steins wird eine hohe kühlende Wirkung erreicht. So kann der Wind hindurchstreichen. Das macht bis zu 10 Grad Temperaturunterschied aus!

Ein Melonenpritschenwagen überholt, hält an und schenkt mir eine Zuckermelone. An einem Melonenstand bekomme ich weitere Schiffe dieser Frucht geschenkt. Gelb und mit vielen Rippen auf der Haut ist sie am süßesten.

Ein Stück weiter erblickt Mensch etwas, das von der Straße wie Erdbunker aussieht. Es sind halb in die Erde gegrabene Gewächshäuser für die Bohnenzucht. Genau da – nach nicht mal 10 km und noch innerhalb des ersten Tages des China-Schlauch-Lebens – das erste Loch ohne jeglichen Grund. Einmal abgesehen von der mangelnden Qualität aller Non-Food-China-Kleinprodukten – einschließlich Taiwan! So hab ich um 17 Uhr gerade mal 16,77 Tages-km!

Schuld am Tages-Durchschnitt unter 10 ist allerdings auch der Seitensturm, der das Rad bei jeder Überholkarre 1 m Richtung Tod versetzt, der unweigerlich eintritt, wenn sich 2 Trucks ungebremst genau bei mir begegnen würden. Los ging der Sturm nach 2 Windhosen in der vegetationslosen Wüste, mit einem Sandsturm beim Schlauchflicken. Selbst das Flickzeug saust durch die Luft. Ein Kind schenkt mir einen Beijing 2008 Wimpel, der gleich angenäht wird, während die süßen Kids zusehen. (er ist dann noch lange Zeit am Rad..)

Ich hatte heute auch noch einen Busfahrer gefragt, was es nach SHANSHAN kostet: Verweigerung. Vermutlich, weil die Busklappe geöffnet werden müsste, was ja unnötige Arbeit macht. Genau das ist auch immer das, was die Pritschenwagen oder LKW-Fahrer wollen: Lieber sich einen Bruch heben statt es einfach und gesundheitsschonend zu machen. Manch einer glaubt sogar, das Rad wäre so leicht, das ich es alleine verladen könne. Wird die Klappe nicht geöffnet verzichte ich – so auch gestern bei der Pyramide!

Dann wird es aber UNMÖGLICH weiter zu fahren, als die Straße etwas dreht. Das Rad springt bereits im Stand zur Seite, wenn ein LKW vorbei donnert. Doch der erste Bus, der nach einiger Zeit vorbeikommt nimmt mich mit durch den Sandsturm, obwohl das Rad nicht unten rein passt und alle aussteigenden über einen Sitz klettern müssen und das hoch schalten nach jedem Stopp, nur so gerade geht, weil mein Rad vorn im mit dem Hinterrad im Gang und dem Vorderrad im Einstiegsraum, steht..

Im Restaurant am Busbahnhof von SHANSHAN sehe ich dann ausnahmsweise mal etwas, was ich kenne: TOFU Aber ich muss lernen. Was ich sehe ist dann auch alle… In einem anderen Restaurant krieg ich dann doch noch etwas zu Essen. Internet nebenan – doch der Zugang wird mir erst verweigert. Nach einem Telefonat geht´s doch. Allerdings kontrolliert die Polizei wieder den Paß und meine Webseite geht nicht. Auch die Ersatzseite für die Landheimseite wurde am 1.5.08 abgeschaltet. Ich lass mir noch über Googel Translation erklären, wo ich die Antenne meines Radios anlöten lassen kann. Doch dann laß ich mich von Gott lenken. Anders kann ich mein Verhalten nicht nachvollziehen. Am Mittag fährt der einzige Bus nach HAMI. Doch ich fahre noch raus aus der Stadt, (wobei Polizei nochmals kontrolliert) um ein 2. x im Weinberg zu schlafen nach 29,73 km um 1 Uhr 22.

9,9 Durchschnitt in 3 Stunden 00´10 und 17, 5 Max
265 Höhenmeter max 706 m – Schlafplatz auf 700 m
2 % Durchschnittssteigung mit 6 % Maximal

3.714,58 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.533 Höhenmeter.


Insgesamt ca 6403,09 km mit ca 48.336 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.385 von Athen

Montag, 16. Juni 2008

Montag 16.06.2008 / 117. Tag von 215 / 15. Tag in China

Am Morgen geht die ganze Diskussion von vorne los. Wieder wird gesagt, das ein Rad nicht transportiert werden kann, während riesige Wagons vor mir stehen. Irgendwie muß ich begreiflich machen, das es zum Radfahren einfach zu heiß ist. Ich kann ein Thermometer aufzeichnen und anhand des Aggregatzustandes von Eis verdeutlichen – es wird nicht kapiert. Mein Rad wird nun also bei sich selber explodieren!

Dann rast wieder einer der hier nicht haltenden Personenzüge durch. Mit einem riesigen Gepäckwagen hinten dran – die Mitnahme von Rädern soll aber nicht möglich sein!

Während andere Länder YES-YEY-YES-Countrys sind – also jede Frage wird mit „YES-YEY-YES“ beantwortet – auch wenn das gar nicht möglich ist, ist China das absolute NO-NO-NO-Country. Beispiel: Der nächste Bahnhof – wo vielleicht nicht alle Züge durchrasen – ist angeblich 50 km in Richtung URUMQIS und 80 km in Richtung ERPU entfernt, obwohl im Bahnhof 2 Schilder stehen, die Aussagen, das die nächste Station Richtung URUMQIS 12,7 km entfernt und in Richtung ERPU 31,6 km. Nachdem ich das Schild dann 1:1 abgezeichnet habe, gelingt mir doch noch herauszubekommen, das bei diesen Bahnhöfen ebenfalls alle Züge durchrauschen.

Internet gibt´s auch im Dorf, aber die Preise sind unverständlich: 60 Minuten 3 Quai, aber 3 Minuten 1,5 Quai. Aber es gibt noch ein anderes Internet-Kaffee Richtung Bahnhof., wo es die normalen 2 Quai kostet. Dort funktioniert aber nichts.

Der Bahnhof stellt sich als seit 5 Jahren für den Publikumsverkehr geschlossen heraus… Polizei bringt mich zur Busstation. Also wieder zurück in TURPAN! Auch von hier gibt es nur 2 Busse nach HAMI. Witzigerweise treffe ich 2 Radler in einem Cafe: Es sind Sigitas und Marilla. Die Gruppe ist bereits auf dem Weg. Ich zeige den beiden noch den schönsten Weg aus der Stadt und habe dabei einen Plattfuß. Beim 148.gsten Pumpstoß platzt wieder das Ventil des Russenschlauchs ab, obwohl mit „Engländer“ und 2 Personen gesichert. Da ich nun das Hinterrad ohnehin ausbauen muss wechsel ich auch gleich den Reifen. Bei Vorstellungsende zähle ich 21 Zuschauer…

Da ich nun fast am Tourikassierpunkt „Scenic Spot“ Grape Valley (zu dem paralell eine kostenlose öffentliche Straße verläuft..) bin fahre ich noch mal die ca 15 km bis zur grün-rot-blauen Pyramide, an der ich gestern links abgebogen bin. Die ist übrigens auch gut auf Googel-Maps zu erkennen – östlich von TURPAN.

Heute nur 42 Grad, da die Sonne gut verschleiert ist. Etwa 5 km lege ich auf der gewalzten im Bau befindlichen Autobahngegenrichtung zurück. Währenddessen knickt auch die G312 überraschenderweise nach links ab. So wird auch die Landschaft wieder Superfantastisch! Auch Nomadengräber befinden sich hier. Als es 20 Uhr dunkel wird sind immer noch 36 Grad und selbst um 23 Uhr 19 noch 32 Grad – Schlafplatz abseits der G 312 auf 502 m.

2 % Durchschnittssteigung mit 7 % Maximal waren es bis dahin bei 329 Höhenmeter

3.684,85 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.268 Höhenmeter.

Heute waren es 42,85 km in 3:37´30 mit 11,8 Durchschnitt und 38 Max

Insgesamt ca 6374,17 km mit ca 48.071 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.336 von Athen