Sonntag, 18. Mai 2008

Grenzproblem 1c (Lösung)

Sonntag, 18. Mai 2008 / 88. Tag / 3. Tag in Tadschikistan

Ich versuche nun die interessantere Umfahrung von Usbekistan gleich nach Kirgistan rein. Noch in der Nacht habe ich einen Platten vorne geflickt.

Nur etwas mehr wie 3 km von der Grenze ist ein unerfahrener Radmechaniker - und wieder ist vorne und hinten Flicken angesagt. Hinten Dorne und vorne Bulbe unter Flicken. Kaum bereite ich mich für´s losfahren von zischt es ein 3. mal innert 24 Stunden! Als dies auch geflickt ist werde ich zu Brot, Tee und Walnüssen eingeladen!

52 km weit werde ich mitgenommen, bis fast nach Kirgiesien. Die Landschaft wird wieder interessant. Sogar 2 Eis werden mir noch ausgegeben! Noch 2 Platten vorne flicken. Die Flicken aus Baku sind zu weich in der Hitze!

Am Abend bin ich schon in Kirgistan - ohne Grenzkontrolle wieder. Irgendwann geht links eine Piste ab, die später wieder asphaltiert ist. Da müst Ihr lang!

Gegenüber des Abzweig ein 150 Schritte tief in den Berg führender Stollen, der mittels eines über den Fluß führenden Wasserkanal erreichbar ist.

Abends bekomme ich noch Brot und Mineralwasser geschenkt. Den erneuten Geldtausch hätte ich mir sparen können...

Schlafen will ich an einem vom Vollmond beleuchteten Stausee. Es gibt eine Art Schutzhütte an dem friedlichen Ort. Es verwundert, das die europäische Kommission hier ein Straßenbaupropjekt initiert, wo die deutsche Botschaft in Theran nicht mal das Land kennt.. Geographieschwäche wird ja eigentlich den Amerikanern nachgesagt (zu Recht meist!), aber Deutschland eifert den USA ja nach...

Als der Besitzer des Häuschens vor der Schutzhütte kommt nimmt der Abend eine überraschende Wendung: Ich darf dort nicht schlafen. Verärgert bau ich mein Rad wieder auf. Als ich fertig bin entpuppt sich alles als Mißverständnis. Ich sollte nur in ein Hotel verfrachtet werden. Reisende sind immer nicht gut genug um draußen zu schlafen. Das soll ich später in China ja noch zu genüge erfahren.. Das Mensch in freier Natur nächtigen WILL, wird nie verstanden. So nehme ich reiß aus.

Nach etwa 3 weiteren km auf einer Nebenpiste durch phantastische Wüstenlandschaft, finde ich meinen ersehnten einsamsten Schlafplatz dieser Reise bislang. Ein Ort an den ich landschaftlich gesehen zurückkehren würde. 22 Uhr 19

23 Grad - 1188 m hoch

17,38 km / 229 Höhenmeter / Durchschnittssteigung 2 %, Maximal 16 %.
1 Stunde 39 Minuten und 21 Sekunden unterwegs auf dem Rad gewesen
10,4 Durchschnitt, 23 Max

Seit Tiflis also ca 12.673 HM auf ca 2458 km.

ca 5208.89 km insgesamt mit ca 37.249 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 152 per MFG

Samstag, 17. Mai 2008

Grenzproblem 1b

Samstag 17.05.2008 / 87. Tag der Tour / 3. Tag in Tadchikistan

Am Morgen kann ich dann doch noch mal mit der Deutschlehrerin telefonieren, nachdem ich deutlich gemacht habe, das ich mich AUSSCHLIESLICH (freiwillig) in Richtung China (auf der geplanten Route) bewege.

Der tadchikische Grenzsoldat, der den Schlagbaum bedient verhilft mir zu Erdbeeren, die eine tadchikische Familie in Tadschikistan verkaufen will und von Usbekistan einführt. Er erhebt sozusagen eine Zollabgabe auf die beerigen Früchte und gibt diese mir...

Als es dann 8 Uhr plötzlich doch weiter geht auf usbekisches Gebiet, darf ich Ulurbeks Helm ausprobieren (schwerer Stahlhelm aber gut gepolstert) und ein anderer Soldat versorgt mich mit einer Handvoll Kirchen und einem Miniapfel aus seiner Provianttasche.. 10 Uhr stellt sich heraus, das das morgendliche hereinwinken nach Usbekistan reines Fake war. Ich soll WIEDER zurückgeschickt werden. Ich weiger mich.

Dieses hin und her setzt sich fort. Mit einem Trick werde ich ins Niemandsland zurück gelotst. Dort werde ich nun bis an mein Lebensende vor mich hinvegetieren.

Es gibt einen Brunnen, wo Mensch erst sauberes Wasser draufgiesen muß, damit neues Wasser hochgepumpt werden kann.

In der Nacht schiebt eine Horde eine Kartoffelkarre um die Grenze. Mensch lässt sie gewähren! Ich folge und werde gestoppt. Auch andersrum scheitert es, obwohl vorgeschlagen von den tadchikischen Grenzern. "Die Usbeken" haben mich aufmerksam im Blick..

Den Bericht von Thomas zu diesem Tag findet Ihr hier.

Freitag, 16. Mai 2008

Grenzproblem Ia

Freitag 16.05.2008 / 86. Tag der Tour / 2. Tag in Tadchikistan

Durch das ständige Höck Höck Höck ist nun der TUBUS Hinterradgepäckträger an einer 2. Stelle gebrochen. Angeblich seien nur Chinesen in der Lage zu schweißen heist es in der ersten Werkstatt. Doch schon die 2. kann es perfect! Auch hier wird nicht nach Geld gefragt.

Unsere Luxusradler überholen mich. In KANIBADAM (35 km von DJIGDALIK) will ich nur kurz den Luftdruck checken. Doch statt der gesuchten Kompressorluft krieg ich erst eine Fußpumpe, die 4 Bar erreicht und beim abschrauben wieder 2 Bar verliert. Dann stöpselt ein Karrenfahrer seinen Kompressor in seinen Zigarettenanzünder. Doch anstatt das sich Druck aufbaut sinkt mein Reifendruck schlieslich auf 0...

Die Tankstelle ist nebenan. Zwar schliest auch hier das Ventil nicht dicht, aber für 4 Bar reicht es. Wiso nicht gleich?

In einem Restaurant ess ich Leber, 2 Suppen und Kartoffelbrei mit Fleischsoße für 2,40DM und tausche mein restliches Geld in usbekiches. Für 10 gibt´s 4.000.

An der Grenze gibt´s dann ein Problem wegen des nicht existierenden usbekichen Ausreisestempels, wegen des nicht existierenden tadchikichen Einreisestempels und wegen der Visakopie. Wie kaum anders erwartet.

Die Tadchiken telefonieren herum. Erst spricht eine typich alt-sowjetiche Frau in hartem vorwurfsvollem English mit mir, was mich nur blockieren lässt, denn ich hab nur getan, was mir gesagt wurde! Dann eine angenehmere deutsche Lehrerin. Sie bittet um Rückruf, wenn sich auf tadschikischer Seite alles geregelt hat.

Dann wird auch noch ohne mein Wissen und Wollen ein 2. x auf dieser Reise der Tourguide der Luxusradler eingeschaltet. Tut mir leid, ich kann es nicht verhindern ohne Sprachkenntnis. Den Einheimichen ist halt nicht klar, das es sich da um 2 verschiedene Gruppen handelt und es eben auch Individien gibt, die solche Touren machen. ICH zumindest habe die Truppe um Thomas nicht erwähnt! Aber anscheinend habe ich Sie am Abend wieder überholt.

Das 3. Telefongespräch mit der Deutschlehrerin wird verweigert und so schlafe ich zwangsgedrungen genau auf Grenzbaumhöhe im "Niemandsland" ohne aus oder eingereist zu sein und ohne zu wissen ob es jemals weiter gehen wird..... Im Moment darf ich in keines der beiden nicht gerade befreundeten Länder einreisen.

82,59 km in 5´07´28 / Durchschnitt 16,10 / Maximal 36 / 338 Höhenmeter max 453 m / Durchschnittssteigung 1 %, Maximal 12 %. Seit Tiflis also ca 12.444 HM auf ca 2440 km.

ca 5191.51 km insgesamt mit ca 37.020 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Donnerstag, 15. Mai 2008

Donnerstag 15.05.2008 / 85. Tag der Tour / 1. Tag in Tadchikistan

Ich fahre rein nach BEKOBAD und werde zurück zur Brücke geschickt. Doch hier lässt Mensch mich nicht nach Tadchikistan einreisen. 5 km weiter balancieren Frauen illegal über eine Rohrleitung die den Kanal überspannt. Eine Brücke ist zugemauert. Ich fahre weiter am Grenzkanal und kann auch an einer Eisenbahnbrücke nicht einreisen. Als ich dann an der nächsten Brücke angekommen bin, bin ich in Tadchikistan ohne je einen tadchikischen Grenzer zu Gesicht bekommen zu haben.

Angeblich kann mit Sum aus Usbekistan auch bezahlt werden. Das stellt sich aber als falsch heraus. Also tausche ich 10 Dollar in 35 Somoni.

Vor KUHJAND sind 10 km Staub/Stein-Piste und Umwege zu bewältigen. Ich schlafe 15 Minuten als es zu heiß wird, bis mich Kinder entdecken.

Am Abend will mich unbedingt jemand zum Essen einladen, doch ich lehne ab, da sein "Dome" (Haus) abseits liegt. Kurz später hält er wieder, als es gerade runter geht. Ich zeige, das er am Berg halten kann. Dort strekt er mir 20 Somoni entgegen und spendet Wasser! Als ich an einem Kreisverkehr ankomme bekomme ich eine Lichthupe von einem aus der Gegenrichtung ankommenden Fahrzeug. So kann ich den Fahrer, der netterweise auch noch anhält nach dem Weg und den Entfernungen fragen.

Durch meine Radprobleme (siehe Vortag) bin ich nun 40 km hinter der Gruppe statt vor der Gruppe, aber die entspannten usbekischen Grenzer an der Eisenbahnbrücke, die mein Fahrrad im "Grenzniemandland" tollerierten und sogar beim Queren der Gleise halfen, lassen meine Angst bezüglich des Gruppenvisum sinken.

Auch heute brachten Gewitter einige geschmolzene Schneeflocken.

79,3 km in 6´10´19 / Durchschnitt 12,8 / Maximal 35,5 / ca 377 Höhenmeter max 493 m / Durchschnittssteigung 2 %, Maximal 18 %. Seit Tiflis also ca 12.106 HM auf ca 2357 km.

ca 5108.92 km insgesamt mit ca 36.682 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Mittwoch, 14. Mai 2008

Hinterradexplosion und Stechnacht

Mi 14.05.2008 / 84. Tag der Tour / 12. Tag in Usbekistan

8 Uhr 24 Grad im Schatten. Mein Hinterrad explodiert. Alles, was nicht in Deutschland hergestellt wurde ist demoliert. Schlauch - klar - aber auch die Felge hat einen riesigen knick. Nur der Schwalbe Marathon hat die 2. Reifenexplosion der Tour überlebt...

Bekzod fährt zum Basar - findet aber nur 26er Rim, 36 Loch. Er beauftragt einen Händler im 50 km etfernten GULLISTAN (BAKHT) einen doppelwandigen Rim (Felge) zu besorgen. Er kommt tatsächlich wieder mit einer doppelten Felge. Aber wieder Mointainbikegröße mit 36 Loch. Später ommt er wieder mit einer angeblich unfallfreien Alufelge, die trotzdem einen gewaltigen Höhenschlag hat. Obwohl er sich erst nicht traut den ebenso gewaltig überhöhten Touristen-Preis zu nennen, verlangt er, als er mich weichgekocht hat, treist auch noch 30 statt 20 DM. Ich schalte auf Stur und zahle schlieslich 20 DM. Mit der Hilfe von Bekzods Vater gelingt trotzdem das zentrieren.

Anmerkung beim Abtippen: Selbst jetzt in Hamburg fahre ich diese Felge noch, freilich mit dem immer noch vorhandenen gewaltigen Höhenschlag, der keine Bremsen hinten zulässt.

2010 können wir wiederkommen: Nach dem Bazar 1. Ampel rechts und dann nach der Brücke über den Kanal die erste Straße rechts. 1. dann links (SHODLIK21, 998-902558484 oder 998-672452324 - english).

An das ständige Höck - Höck - Höck - Höck muß ich mich erst ARG gewöhnen. Nun fabriziert nicht nur schlechter Straßenbelag gehöcker, sondern auch mein rad selbst! Am Abend geht es an einem Strommastenwald vorbei an der Grenze zu Tadschikistan. Die Beziehungen zu dem Land sind schlecht - daher Stacheldrath. Nur Fußgänger und Radfahrer dürfen überhaupt über die Grenze!

31,25 km in 1´57´40 / Durchschnitt 15,9 / Maximal 31,5 / ca 52 Höhenmeter max 415 m / Durchschnittssteigung 1 %, Maximal 7 %. Seit Tiflis also ca 11.729 HM auf ca 2278 km.

ca 5029.62 km insgesamt mit ca 36.305 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Das Radfahrverbotsschild nach einer Kanalüberquerung muß nicht beachtet werden. Ein paar Tropfen spritzen vom Himmel wie schon am Vortag...

Trozu Moskitozelt sind 5 kräftige Miststecher munter am saugen und einer davon entgeht auch noch meinen Mordversuchen für diese Untat! 2 rollige Katzen verjagt - 4 weitere Miststecher gekillt. 1 Stundespäter haben sich die nächsten 4 Superstecher durchgearbeitet. Superstech und Touristennepp lassen zweifeln, ob China by Bike erreichbar ist. Seltsamerweise sehe ich laufend gerade laufende Felgen - doch wenn ich eine will, ist sie nicht erhältlich oder soll 400 Dollar kosten! Kein Witz - erlebt in Tiflis. Ich mach hiermit eione Ausschreibung: 10.000 € für ein perfektes Liegedreirad mit ca 100 Speichen jeweils hinten!

Dienstag, 13. Mai 2008

Dienstag 13.05.2008 / 83. Tag der Tour / 11. Tag in Usbekistan

Auch heute wieder im Restaurant Frühstück gekocht. 4 Eier, 2 Kartoffeln - etwas Zwiebel, Knoblauch, Möhre - diesmal soll es 4500 Sum kosten.ich zahle 3000

Kurz bevor es unerträglich heiß wird, entschließt sich der Himmel doch auf BEWÖLKT zu schalten. Das lässt die bereits erreichten 31 Grad auf angenehme 25 Grad zurückgehen.

Bei der nächsten Polizeisperre habe ich so schon 55,39 km auf dem Tacho.

Zum 2. Frühstück steuern die Polizisten Sprudel, Tee und GUZALA (ein Gebäck) bei... In YANGIE kann ich auf dem Bazar organisieren meine Hinterradbremse zu erneuern. Doch das hilft mir nicht weiter: Von Belzod werde ich eingeladen in seinem Haus zu schlafen im Essensvorraum.

91,13 km in 4´57´57 / Durchschnitt 18,3 Maximal 32,5 / ca 77 Höhenmeter max 400 m / Durchschnittssteigung 1 %, Maximal 3 %. Seit Tiflis also ca 11.677 HM auf ca 2247 km.

ca 4998.37 km insgesamt mit ca 36.253 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Montag, 12. Mai 2008

Dieser Eintrag wurde gesponsert vom INTERNET – Club (und Computer Verkaufs und Reperatur Center) Magic House, Sharof Rashodov, Djizakh Uzbekistan Mail: jasurka@yahoo.com (siehe Bild oben!)

Nach nicht mal 7 km koch ich mir in der USMONQUL OTA CHOYXONASI aus Nudeln, 2 Eiern und Knoblauch selber mein Frühstück. Dazu Quark und Tee. Zusammen zahle ich dafür 1,50 DM.

20 km weiter die 4. gebrochene Speiche und der 4. Superplatt in Usbekistan. Praktischerweise ist eine Vulkanisierungswerkstatt gegenüber. Dort malt Schuchrad gerade sein Rad rot an und so bekommt mein Hinterrad die gleiche Farbe…

An der nächsten Polizeisperre fährt eine Karre über meinen Trinkflaschenverschluss. Die Flasche bleibt also da und für den Rest der Tour muß ich nun wieder den Verschluss einer normalen Flasche immer erst abschrauben zum trinken…

Seit dieser Polizeisperre ist es etwas hügelig und zwischen Gallya-Aral und Jizzakh ist die Landschaft endlich mal wieder interessant. Danach geht es wieder durch flache Steppe…

Ich halte an einem Strassenstand und decke mich mit Honig und Kurt ein. Die grosse Kugel soll 500 Sum kosten statt normal 200 Sum und die kleineren 400 bzw 300 in anderer Farbe statt normal 100. Ich handel auf 1000 zusammen und dachte so einen guten Deal gemacht zu haben. Im weiteren Gespräch (die Verkäuferin spricht etwas English) erfahre ich das der Stand jeden Tag zwischen 5 DM und 100 DM Umsatz bringt mit Holnig, Obst, Getränken und Kurt. Sie selber bekommt umsatzabhängig 5-10 DM am Tag. Dann kauft eine Einheimische viele Kurt – Kugeln und diese werden plötzlich nicht einzeln berechnet, wie bei mir immer bisher, sondern GEWOGEN! So erfahre ich den wahren Kilopreis von 3000 Sum, der in Wahrheit sogar noch niedriger liegt nämlich bei 2000 Sum. Ich nehme mein 3 gekauften Kugeln und pack 2 weitere grosse und 5 kleinere dazu und drück der Verkäuferin 500 Sum Differenzbetrag in die Hand. Damit ist Sie nicht glücklich, muss aber damit Leben! Nach Ihrem Einzelverkaufspreis hätte ich statt regulaer 1000 Sum und den gezahlten 1500 Sum 3600 gezahlt und damit den doppelten (Touristen)Preis!!!

In einem Laden gibt jemand eine kleine Flasche Eistee aus und ein 2. Kunde füllt spontan noch Fanta aus seiner Flasche dazu. Ich fahre noch 8 km aus der Stadt und werde bei einem Straßenstand zu Gurke, Plov und zum Schlafen eingeladen.

75,28 km in 4´49´02 / Durchschnitt 15,6 Maximal 38 / ca 179 Höhenmeter max 846 m /
Am Abend sind es nur noch 383 m - dachte nun gehts immer höher bis China was noch nicht so ist..
Seit Tiflis also ca 11.779 HM auf ca 2156 km.

ca 4907.24 km insgesamt mit ca 36.176 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Sonntag, 11. Mai 2008

So 11.05.2008 81. Tag / 9. Tag in Usbekistan

Die Gruppe ist immernoch in KHIVA, das viel energiesparender von Bukhara erreichbar gewesen wäre. Das wurde wohl nicht gemacht, da der Zug mitten in der Nacht abgefahren wäre... Mit Gruppe häte ich auf jeden Fall mehr gesehen, denn die unübersichtlichkeit der Stadt gepaart mit falschem Stadtplan (der der normal auch noch 5 Dollar kostet..) und dem damit nicht umgehen können der Einheimischen, denn nur Touristen besitzen solche Werke, lässt mich nichts finden. Dieser Stadtplan ist also wirklich nur Geldschneiderei (hätte ich ihn nicht umsonst bekommen..)!

So verlasse ich die Stadt unverrichteter Dinge (Sightseeingmäßig) nach 1 Stunde Internet. Nach 36,95 km wieder ein Speichenbruch.

Ich komme 50 km weit, die ich nun vor der Gruppe bin. Dies ist bei meinem geringeren Tempo auch unabdingbar, denn ggf muß es für die Grenzer so aussehen, das ich mit der Gruppe fahre, denn ich habe nur eine Kopie des Gruppenvisum! Ich fahre 410 m rechts von der Autobahn ab zum Schlafen und denke noch "Diese Nacht werde ich sicher beklaut werden". Doch mit diesem Gedanken schlafe ich ein, anstatt aufzustehen und meine Wertsachen zum Schlafsack zu holen! Einfach Typich! Immer wieder halten Leuchtkarren und werden Kuhherden vorbei getrieben. Als ich um 2 uhr 27 auch noch mit LED Lampe angeleuchtet, angesprochen und angepfiffen werde, sichere ich endlich meine Wertsachen. Mein müder Kopf suchte vorher immer einen Grund nicht aufzustehen. "Dann ist die Reise eben zu Ende". Der Verschluß meiner Tasche war schon geöffnet - aber sie verhedderte sich...

3´18´09 / Durchschnitt 15,2 Maximal 46 / ca 292 Höhenmeter max 822 m / Durchschnittssteigung 2 %, Maximal 6 %. Seit Tiflis also ca 11.600 HM auf ca 2080 km.

ca 4831. 96 km insgesamt mit ca 35.997 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Samstag, 10. Mai 2008

Sa 10.05.2008 80. Tag / 8. Tag in Usbekistan

6 uhr 14 Grad
In der Nacht wurde ich nur 2 x gestört - dann sage ich nicht "Salam". Aber am Morgen ist das treffen mit Einheimichen wieder willkommen.

Meine Erdnüsse sind gerade alle. Also frage ich - auf eine Schale deutend - nach dem einheimichen Namen und laß ihn auf einer deutschen Zeitung notieren. Ich frage nach dem nächsten Basar, der 6 km entfernt sein soll. Doch wenig später werden mir Erdnüse gebracht...

Dann kommt Ochegbad mit seiner Frau und nagelt seine 3 Kühe und sein Schaf fest.
8 Uhr komm ich los. Nudeln und Joghurt unterwegs. Die Zeit zwichen 11 und 12 verbringe ich vor allem schlafend. Später hält ein Team von der Zeitschrift "Abenteuer Reisen", die den 1.Teil ihrer im Sommer 2009 erscheinenden Seidenstr Story recherchieren. Mir bringt dies 6000 Sum für 2 kleine Bike for Peace Aufkleber.

Bitch. Die ersten beiden Speichen brechen am vor nicht mal 300 km zuvor neu eingespeichten Hinterrad. Erst jetzt erkenne ich, das der Mechaniker in Bukhara alles falsch gemacht hat: Nicht nur zu wenig Speichenvorspannung, sondern auch die Speichen nirgens gekreuzt und den Mantel falsch rum aufgezogen.

Als ich fertig bin mit der Nacharbeit ist es dunkel und ich mache einen nächtlichen 20 km Ausflug nach Samarkand. Das Samarkand wie ich es mir vorgestellt habe, habe ich dabei nicht entdeckt. Dafür leckeres Eis, Butter (mal wieder statt Quark, den ich eigentlich wollte..) und MILCHBROT.

Das Hotel ORIENT STAR sponsert mir einen Stadtplan, der eigentlich unverschämte 5 Dollar kosten sollte und ohne den Mensch hier aufgeschmissen wäre!
Im Hotel AFROSIYOB PALACE mit 4 Sternen frag ich nach Internet und kann schlieslich im Hotel SAMAR eine Mail an den Veranstalter der Chinabusreise senden mit der Bitte die Schlumpf-Sendung zu empfangen, mitzunehmen und mir unterwegs auszuhändigen.

Auf dem Rückweg tapp ich dann in eine "Park-Wassergraben-Falle", biege falsch ab und schlafe schlieslich an einem ruhigen autofreien Ort an den Bahngleisen nach 80,65 km in 5´32´50 / Durchschnitt 14,5 Maximal 43,5 / ca 341 Höhenmeter max 764m / Durchschnittssteigung 2 %, Maximal 9 %. Seit Tiflis also ca 11.308 HM auf ca 2030 km.

ca 4781. 96 km insgesamt mit ca 35.705 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG

Freitag, 9. Mai 2008

Fr 9.05.2008 81. Tag / 7. Tag in Usbekistan

21 Uhr 5 uhr 30 geeschlafen unter einem Baum mit süßen weißen Maulbeeren. Leider kann der Mensch nicht viele davon Essen.. Immernoch bewölkt.

Eigentlich ideal: Mensch braucht nur ne Plane auslegen, sich drauflegen und warten, bis ihm eine reife Maulbeere in den bitte geöffneten Mund fällt.. Ab und an greifen die Arme dann nach den inzwichen auf die Plane geprasselten Maulbeeren..Sehr entspannend! Und wieder eine in den Mund.

Neben mir wird gerade einer der 3 verbliebenen ungestützten Maulbeerbäume in der Allee gestützt - wiso die Stützer keine Plane auslegen, um die Früchte wie bei der Olivenernte einfach einzusammeln bleibt mir ein Rätsel.

Ein paar km in den Ort und dann ab in den Gegenwind nach SAMARKAND. 12 km/h. Somit bin ich um 9 Uhr und nicht mal 10 km schon so erschöpft, das es Zeit für das 2. Frühstück ist - mittlerweile wieder im Sonnenschein.

30 Minuten später - es ist 10 Uhr 20- werde ich von einer einheimichen Köchen zum Mittagessen eingeladen: Quark, Kartoffel, Karotte.

12-13 km weiter - unmittelbar vor einer Polizeisperre - gibt es rechts einen Bazar und links findet der Eis und Schokoladenliebhaber in der vorletzten Truhe vor der Sperre unverpacktes SCHOKOLADENEIS! in der Waffel. Schade, das es das nicht überall gibt.

Ich finde mal wieder ein paar gewaschene Socken und verliere sie bald wieder. Sollten nicht für mich gewesen sein.. Aber nein - so denke ich da nicht: Rück-Rück-Roll..

14.30 sind erst 47,73 km inclusive allem geschaftt bei nur 154 Höhenmetern.

Unmittelbar vor KATTAQO´RG´ON verzeigt die Straße ohne Wegweiser. Ich werde von der Mehrheit der Antwortenden den falschen Weg geschickt. Ein Restaurantbesitzer winkt mich heran - will nur mein Geld. Herauszukriegen, was es zu Essen gibt und wieviel es kostet gelingt nur beim Eis bevor ich schlafe. Später = Fehlanzeige!

Ein Laden tauscht mir unsinnig stilles Wasser in sinnig sprudelndes und schenkt noch einen Liter + Zwieback dazu. Dann kommt ein Raufbold und randaliert, schlägt jemandem mitten ins Gesicht. Er weint, sitzt auf dem Stuhl auf dem ich zuvor noch zu Gast war. Ich helfe das Leergut wieder aufzubauen, während eion anderer aleine den Raufbold in Schach hält. Daher wende ich ein "Why you don´t call Police?" Genau diese Logik war falsch, denn nun muß ich sofort gehen. Das hatte ich ohnehin vor, muste aber erst die Gaben verstauen. Dazu wird mir keine Zeit gelassen. Nun wird der Ladeninhaber gegen mich aggressiv, wirft meinen Wasserrest auf die Straße. Ich werfe die gespendeten Kekse hin und flüchte Richtung Autobahn.

Unterwegs werden mir, nach dem einem Klostopp folgendem Hände waschen, noch 6 Gurken geschenkt.

76,42 km in 6´06´28 / Durchschnitt 12,5 Maximal 26,5 / ca 227 Höhenmeter max 524 (= Schlafpaltz) 1 % Durchschnittssteigung. Seit Tiflis also ca 10.967 HM auf ca 1949 km.


ca 4701. 31 km insgesamt mit ca 35.364 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 100 per MFG