Mittwoch, 18. Juni 2008

Mittwoch 18.06.2008 / 17. Tag in China / 119 von 215

6 Uhr 27 Grad Auch diese Nacht brachte wieder etwas Regen. Doch der Sturm war zu Ende! Abkühlung auf 25 Grad ermöglichte Einsatz von Zelt und Schlafsack!

Heute habe ich schon um 10 Uhr die km-Leistung von gestern 17 Uhr übertroffen, dank kühlerer Temperatur (30 Grad). Außerdem bin ich höher und es ist ja kein Wind. Aber kühle Luftströmung dank Bewässerung.

Auch hier in der Umgebung von QIKTIM gibt es Lötwerkstätten. Da der Bus nach Hami ohnehin nur kleine Klappen gehabt hat, war die Entscheidung also erstmal richtig, nicht in SHINSHAN geblieben zu sein.

Ein Restaurant öffnet mir hier bereitwillig die Küche und ich kann mir so die Zutaten aussuchen, die ich in mein Lamian haben möchte. Fleisch ohne Fett, Kohl, Zwiebeln. Tomaten, mehr Tomatenmark und Sojasoße als üblich - weniger Wasser und die Nudeln nochmal mit rein in den Wok! Lecker!

Ich finde mich nun damit ab, das im Landesinnern der Reis dafür eben 1 € kostet. Statt 40 - 60 cent in Westchina. Als ich Zucker kaufen will bekomme ich diesen geschenkt. Ein polnischer Tourenradler, der auch nach Peking will kommt vorbei. Er fuhr über URUMQIS und hatte so einen Paß über 4000 m mehr.

Nach Tages-km 38,6 sollen nun 200 km ohne Wasser kommen. Also versuche ich mitgenommen zu werden. 1 Bus hat keinen Platz, 2 LKW-Fahrer verweigern, aber ein Pritschenwagenfaherer nimmt mich mit bis HAMI für 49 Quai. Dabei überholen wir die Gruppe und halten kurz an deren Schlafplatz, so kann ich die liebe Carlotta in den Arm nehmen. Schön! Die Griechen sollen "im Dorf" sein. Bloß welches Dorf?

Unterwegs noch ein Regenschauer, der das Wasser auf der Straße stehen lässt. Freilich waren wir zu spät für dessen Höhepunkt, können aber als es wieder Trocken ist, das Flutwasser durch die Wadis spülen sehen.

Kurz vor HAMI bringt mich der Fahrer zu seiner Familie und zur Polizei. Vermutlich müssen alle Ausländer in jeder Stadt registriert werden... Nun bin ich der Gruppe 2 Tage voraus wieder. Der Aufenthalt bei der Polizei wird ein längerer. Nutzen wir die Zeit zum I-Pod-Aufladen. Ob ich auch hier Schlafen darf? Nein - ich soll in ein Hotel verfrachtet werden. Doch der Mensch, der mich mit nahm und die ganze Zeit geduldig wartete, läd mich ein bei ihm im Innenhof zu schlafen.

Erst gehen wir Essen - endlich auch Tofu zu 10 Quai.

Schlafplatz auf 999 m bei 99 Höhenmetern, obwohl es oft runter ging. Gegen den Sandsturm, dem die Gruppe wohl vorausgefahren sein muss, anzuradeln wäre wohl unmöglich gewesen!

38,71 km in 2 Stunden 31´38.

15,3 Durchschnitt und 26 Max

1 % Durchschnittssteigung mit 14 % Maximal

3.753,29 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.632 Höhenmeter.

Insgesamt ca 6441,8 km mit ca 48.435 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 380 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.624 von Athen

Dienstag, 17. Juni 2008

Blog ist nicht 55 cent wert?

Dienstag 17.06.2008 / 118. Tag von 215 / 16. Tag in China



Der erste Absatz gilt natürlich NICHT für die Leute, die meinen Blog gekauft haben!

Mittlerweile 55 cent investiert für diesen Blog. Wer spendet die? Oder würdet Ihr auch umsonst Blog schreiben bei Tag und Nacht Temperaturen von 32 – 50 Grad? Nein? Könntest DU dann nicht so solidarisch sein und den Minnibetrag von 55 cent spenden? Wiso? Du kannst diesen Blog nur Lesen, da jemand anderes (ich) ihn ohne Zeitberechnung auf geschrieben hat. Die 55 cent nach denen ich DICH – ja genau DICH – frage, sind nur die Kosten für 1 x Internet unterwegs und die Softballpen-Miene um alles zu notieren. Wieso gerade Du mir jetzt eine Mail senden solltest um die Kontonummer zu erfahren? Ganz einfach: Wenn ich merke, das ich alles völlig umsonst schreibe, es keinem einzigen Menschen in der Welt auch nur 55 cent wert ist, dann höre ich auf zu schreiben und ihr erfahrt nicht, wie diese Reise endet und wo die nächste hingeht. Wenn Du aber nun eine Mail an mich mit dem Betreff CHINA sendet und auf das dann Dir genannte Bankkonto 55 cent (oder mehr wenn Du magst) überweist, dann sehe ich, das Interesse besteht und mache weiter!

Nun zu heute: Die Nacht brachte 2 Regen/Sand-Stürme – nix zum wirklich naß werden, aber Sie ließen mich das Zelt aufbauen um es gleich wieder abzubauen denn Temperaturen über 30 Grad sind im Zelt ohne jegliche Luftbewegung einfach nicht auszuhalten. Lieber die Plane mit Heringen gegen Sturm sichern und bei dessen Höhepunkt kurz über Deine Sachen und Dich ziehen. Der Regen und Wind bringt dann die nötige Kühle.

7 Uhr 52: 37 Grad. Lange habe ich mein weggeblasen geglaubtes usbekisches Prachthaarband gesucht und dann doch bei meinen Sachen gefunden…

Die Schönheit der Landschaft manifestiert sich in Formen und Farben. Auf dem Ocker der Hügel setzen schwarze Steine Akzente und in Mulden ist teils weißes Sediment drüber gepudert.. Rinnen gibt es hier nur ansatzweise, was bedeutet, das es hier in den letzten 1000 Jahren kaum mal einen Regen gegeben hat, der ausreichend gewesen wäre um das Wasser die Hügel herunter laufen zu lassen. Halt meist nur so wie in der Nacht, wenn es überhaupt mal zu Niederschlag kommt, der sich nicht vor erreichen des Bodens wieder verflüchtigt hat.

In den Hügel, der sich gegenüber der Zufahrt zu meinem Schlafplatz befindet, wurde ein Labyrinth von Gängen gehauen. Dahinter bildet die Flußoase, dessen Wasser von bis in den Juni Schnee bedeckten Bergen gespeist wird, den Kontrast. Wieder dahinter passen sich aus demselben Material wie die Hügel gebaute luftdurchlässige Warenspeicher in die Landschaft ein. Hier macht sich der Mensch die im nassen Zustand leicht zu verarbeitende Konsistenz des Bodenmaterials zu nutzen. Getrocknet wird es wieder fest wie Stein. Durch das weglassen jeden 2. Steins wird eine hohe kühlende Wirkung erreicht. So kann der Wind hindurchstreichen. Das macht bis zu 10 Grad Temperaturunterschied aus!

Ein Melonenpritschenwagen überholt, hält an und schenkt mir eine Zuckermelone. An einem Melonenstand bekomme ich weitere Schiffe dieser Frucht geschenkt. Gelb und mit vielen Rippen auf der Haut ist sie am süßesten.

Ein Stück weiter erblickt Mensch etwas, das von der Straße wie Erdbunker aussieht. Es sind halb in die Erde gegrabene Gewächshäuser für die Bohnenzucht. Genau da – nach nicht mal 10 km und noch innerhalb des ersten Tages des China-Schlauch-Lebens – das erste Loch ohne jeglichen Grund. Einmal abgesehen von der mangelnden Qualität aller Non-Food-China-Kleinprodukten – einschließlich Taiwan! So hab ich um 17 Uhr gerade mal 16,77 Tages-km!

Schuld am Tages-Durchschnitt unter 10 ist allerdings auch der Seitensturm, der das Rad bei jeder Überholkarre 1 m Richtung Tod versetzt, der unweigerlich eintritt, wenn sich 2 Trucks ungebremst genau bei mir begegnen würden. Los ging der Sturm nach 2 Windhosen in der vegetationslosen Wüste, mit einem Sandsturm beim Schlauchflicken. Selbst das Flickzeug saust durch die Luft. Ein Kind schenkt mir einen Beijing 2008 Wimpel, der gleich angenäht wird, während die süßen Kids zusehen. (er ist dann noch lange Zeit am Rad..)

Ich hatte heute auch noch einen Busfahrer gefragt, was es nach SHANSHAN kostet: Verweigerung. Vermutlich, weil die Busklappe geöffnet werden müsste, was ja unnötige Arbeit macht. Genau das ist auch immer das, was die Pritschenwagen oder LKW-Fahrer wollen: Lieber sich einen Bruch heben statt es einfach und gesundheitsschonend zu machen. Manch einer glaubt sogar, das Rad wäre so leicht, das ich es alleine verladen könne. Wird die Klappe nicht geöffnet verzichte ich – so auch gestern bei der Pyramide!

Dann wird es aber UNMÖGLICH weiter zu fahren, als die Straße etwas dreht. Das Rad springt bereits im Stand zur Seite, wenn ein LKW vorbei donnert. Doch der erste Bus, der nach einiger Zeit vorbeikommt nimmt mich mit durch den Sandsturm, obwohl das Rad nicht unten rein passt und alle aussteigenden über einen Sitz klettern müssen und das hoch schalten nach jedem Stopp, nur so gerade geht, weil mein Rad vorn im mit dem Hinterrad im Gang und dem Vorderrad im Einstiegsraum, steht..

Im Restaurant am Busbahnhof von SHANSHAN sehe ich dann ausnahmsweise mal etwas, was ich kenne: TOFU Aber ich muss lernen. Was ich sehe ist dann auch alle… In einem anderen Restaurant krieg ich dann doch noch etwas zu Essen. Internet nebenan – doch der Zugang wird mir erst verweigert. Nach einem Telefonat geht´s doch. Allerdings kontrolliert die Polizei wieder den Paß und meine Webseite geht nicht. Auch die Ersatzseite für die Landheimseite wurde am 1.5.08 abgeschaltet. Ich lass mir noch über Googel Translation erklären, wo ich die Antenne meines Radios anlöten lassen kann. Doch dann laß ich mich von Gott lenken. Anders kann ich mein Verhalten nicht nachvollziehen. Am Mittag fährt der einzige Bus nach HAMI. Doch ich fahre noch raus aus der Stadt, (wobei Polizei nochmals kontrolliert) um ein 2. x im Weinberg zu schlafen nach 29,73 km um 1 Uhr 22.

9,9 Durchschnitt in 3 Stunden 00´10 und 17, 5 Max
265 Höhenmeter max 706 m – Schlafplatz auf 700 m
2 % Durchschnittssteigung mit 6 % Maximal

3.714,58 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.533 Höhenmeter.


Insgesamt ca 6403,09 km mit ca 48.336 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.385 von Athen

Montag, 16. Juni 2008

Montag 16.06.2008 / 117. Tag von 215 / 15. Tag in China

Am Morgen geht die ganze Diskussion von vorne los. Wieder wird gesagt, das ein Rad nicht transportiert werden kann, während riesige Wagons vor mir stehen. Irgendwie muß ich begreiflich machen, das es zum Radfahren einfach zu heiß ist. Ich kann ein Thermometer aufzeichnen und anhand des Aggregatzustandes von Eis verdeutlichen – es wird nicht kapiert. Mein Rad wird nun also bei sich selber explodieren!

Dann rast wieder einer der hier nicht haltenden Personenzüge durch. Mit einem riesigen Gepäckwagen hinten dran – die Mitnahme von Rädern soll aber nicht möglich sein!

Während andere Länder YES-YEY-YES-Countrys sind – also jede Frage wird mit „YES-YEY-YES“ beantwortet – auch wenn das gar nicht möglich ist, ist China das absolute NO-NO-NO-Country. Beispiel: Der nächste Bahnhof – wo vielleicht nicht alle Züge durchrasen – ist angeblich 50 km in Richtung URUMQIS und 80 km in Richtung ERPU entfernt, obwohl im Bahnhof 2 Schilder stehen, die Aussagen, das die nächste Station Richtung URUMQIS 12,7 km entfernt und in Richtung ERPU 31,6 km. Nachdem ich das Schild dann 1:1 abgezeichnet habe, gelingt mir doch noch herauszubekommen, das bei diesen Bahnhöfen ebenfalls alle Züge durchrauschen.

Internet gibt´s auch im Dorf, aber die Preise sind unverständlich: 60 Minuten 3 Quai, aber 3 Minuten 1,5 Quai. Aber es gibt noch ein anderes Internet-Kaffee Richtung Bahnhof., wo es die normalen 2 Quai kostet. Dort funktioniert aber nichts.

Der Bahnhof stellt sich als seit 5 Jahren für den Publikumsverkehr geschlossen heraus… Polizei bringt mich zur Busstation. Also wieder zurück in TURPAN! Auch von hier gibt es nur 2 Busse nach HAMI. Witzigerweise treffe ich 2 Radler in einem Cafe: Es sind Sigitas und Marilla. Die Gruppe ist bereits auf dem Weg. Ich zeige den beiden noch den schönsten Weg aus der Stadt und habe dabei einen Plattfuß. Beim 148.gsten Pumpstoß platzt wieder das Ventil des Russenschlauchs ab, obwohl mit „Engländer“ und 2 Personen gesichert. Da ich nun das Hinterrad ohnehin ausbauen muss wechsel ich auch gleich den Reifen. Bei Vorstellungsende zähle ich 21 Zuschauer…

Da ich nun fast am Tourikassierpunkt „Scenic Spot“ Grape Valley (zu dem paralell eine kostenlose öffentliche Straße verläuft..) bin fahre ich noch mal die ca 15 km bis zur grün-rot-blauen Pyramide, an der ich gestern links abgebogen bin. Die ist übrigens auch gut auf Googel-Maps zu erkennen – östlich von TURPAN.

Heute nur 42 Grad, da die Sonne gut verschleiert ist. Etwa 5 km lege ich auf der gewalzten im Bau befindlichen Autobahngegenrichtung zurück. Währenddessen knickt auch die G312 überraschenderweise nach links ab. So wird auch die Landschaft wieder Superfantastisch! Auch Nomadengräber befinden sich hier. Als es 20 Uhr dunkel wird sind immer noch 36 Grad und selbst um 23 Uhr 19 noch 32 Grad – Schlafplatz abseits der G 312 auf 502 m.

2 % Durchschnittssteigung mit 7 % Maximal waren es bis dahin bei 329 Höhenmeter

3.684,85 km seit Tiflis per Rad mit ca 24.268 Höhenmeter.

Heute waren es 42,85 km in 3:37´30 mit 11,8 Durchschnitt und 38 Max

Insgesamt ca 6374,17 km mit ca 48.071 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.336 von Athen

Sonntag, 15. Juni 2008

Sonntag 15.06.2008 / 116. Tag von 215 / 14. Tag in China

Als ich meinen Schlafplatz auf einem der Hochwasserdämme gefunden habe kommt Polizei. Doch als Sie sich davon überzeugt hatte, das es ein Fernradler ist grüßt sie und verschwindet…

5 Uhr 30 kommt Leben in den Struffel, der schlapp ist und deswegen schon wieder nicht los kommt. Nach 2 km Hitzeroll steht der Entschluß fest, das ich mir das nicht antun werde, in über 40 Grad Rad fahren zu WOLLEN.

Ich biege nach links ab um die 29 km entfernte, hinter der nächsten Hügelkette liegende Eisenbahnstrecke URUMQIS-PEKING zu erreichen und bis ERPU für 400 km zu benutzen. Ab da soll es wieder etwas kühler sein. Alle 2 km ein Hitzestopp und das Rad in Windrichtung zurück drehen. Besser jeden km so lange es hoch geht. Auch das verkürze ich noch mal auf 500 m + ab in den Schatten eines Telegrafenmast.

11 Uhr 42: neuer Temperaturrekord: 48 Grad – trotzdem fahre ich EINEN Strommast weiter um auch mal „weiter“ zu kommen… Mein I-Pod liefert passend zu den nächsten 24 h „The Drama starts here“.

Ich plane den ganzen Tag ein für diese 29 km am heißesten Ort Chinas…

Die Landschaft entschädigt für die Hitze. Die G312 geht auf Distanz dran vorbei. 2. Speichenbruch in China.

Beim nächsten Hitzestopp geht es dann gar nicht weiter., da mir schwarz vor Augen wird beim Aufstehen. Also Langpaus, bis der Wind wieder auffrischt. Erst nach mehreren Versuchen geht es 750 m weiter.

13 Uhr 21: 50 Grad Celsius. An unmotorisierten Lebewesen habe ich nur Insekten gesehen. Auch ein Marienkäfer war dabei!

Dann ergibt es sich, das ich auf einem Minnipritchenwagen bis zur Eisenbahnlinie, die auf 1.031 m liegt, mitgenommen werde. Sogar eine Melone bekomme ich geschenkt.

Wie weit der Bahnhof weg ist, ist genauso unrauskriegbar, wie die genaue Abfahrtszeiten. „Am Morgen“ soll ein Zug fahren. „Am Morgen“ kann 5 Uhr sein, aber auch 11 Uhr..

Im Ort gibt es sogar einen Laden, der Joghurt zu 10 cent hat. So viel kostet auch der Reis im danebenliegendem Restaurant. Wieso dann ein Omelett mit 2 Eiern und etwas Grünzeug nicht 40 cent, sondern 2 € kostet ist nicht nachvollziehbar. Da bleibe ich lieber bei Reis und Fisch zu 50 cent und verspeise noch etwas dessen, was Geschäftsleute zurückgehen ließen. Ganze Platten voll Nahrung werden WEGGEWORFEN!

Gegenüber ein kleiner Basar. Als ich den Bahnhof gefunden habe wird mal wieder die Polizei gerufen um mir eine Zugfahrt zu ermöglichen.

12,46 km in 1:35´31 / 7,8 Durchschnitt / Max = 17,5 / 295 Höhenmeter /

3 % Durchschnittssteigung, 8 % Maximal

3.642 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.939 Höhenmeter. Insgesamt ca 6331,32 km mit ca 47.742 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1266,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.293 von Athen

Samstag, 14. Juni 2008

Samstag 14.06.2008 / 115. Tag von 215 / 13. Tag in China

3 Stunden Schlaf. 5 Uhr 48 – 23 Grad

In einem Laden gibt es 2,5 Liter Kiwi Nektar. Obwohl ich zahlreiche Beispiele gebe, was % bedeutet ist unherauskriegbar, wie viel Betrugswasser darein gemengt ist. Aber nebenan kann ich meinen Plov vom Vorabend erwärmen. Den hab ich, da beim Nachtmarkt hinter den Wasserspielen nicht verstanden werden will, das eine kleine Portion, die ich will um verschiedenes probieren zu können, billiger sein muss als eine große.

Unzubereitete Eier kosten hier doppelt so viel wie zubereitete harte im Dorf.

Dann komme ich auf die glorreiche Idee Kette und Zahnkranz endlich wechseln zu wollen. War dies nach enormen Anstrengungen noch so gerade möglich in BAKU, scheitert dies hier an nicht vorhandener Kettenpeitche. Ich vertraue den Mechanikern, doch irgendwann haben diese einen Teil des Getriebeblocks in der Hand. Nun ist zusätzlich zu Zahnkranz und Kette auch noch der Freilauf beschädigt, so das ich die Nabe rechts nur noch mit Kabelbindern festhalten kann um nicht bei jedem nicht Treten Kettensalat zu haben. Bravo! (das gibt sich wieder und beim nächsten Ausbau ist alles wieder OK)

Seltsam nur, das beim Mittagessen dann plötzlich ein Junge mit 18 Gang Rad da ist. Wenn dann die Kassette kracht wird das Rad weggeworfen?

Aus Hitzegründen fahre ich erst los, als um 18 Uhr erstmals wieder 37 Grad im Schatten auf meinem Thermometer stehen und ich eine Honigmelone verspeist habe, die dem Verkäufer unter dem immer lauter werdenden Gelächter der Umherstehenden gleich 3 x von der Waage gefallen ist und die daher auch nur 10 cent kostete. Allerdings war es die 2. von 3en, die nicht schmeckte, da zu frisch geerntet.

Ab TURPAN ist die Autobahn 2008 noch nicht fertig. Also konzentriert sich der Verkehr auf 50 % der Fläche.. Die Wüste wird bald wieder „schwarz“ durch dunkelgrauen Sand.

19,32 km in 1:21´57 / 14,1 Durchschnitt / Max = 47 / 50 Höhenmeter (max 319 m – Schlafplatz auf 229 m) /1 % Durchschnittssteigung, 3 % Maximal

3.642 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.644 Höhenmeter. Insgesamt ca 6318,86 km mit ca 47.447 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.281 von Athen

Freitag, 13. Juni 2008

Turpan 2

Freitag der 13.! 13.06.2008

Ich stelle meine Uhr 1 Stunde vor, da 2 Uhr aufstehen und 19 Uhr eindunkeln doch nicht mehr so ganz passt... Die Busfahrt hat mich eben einen gehörigen Sprung nach vorn gebracht...

Es ist der 114. Tag von 215 und der 12. Tag in China

What you may not like : Being in the hottest place in China ! ! !


Ja - ob 31 Grad heißer Nacht kann ich nicht schlafen. Auch wichsen hilft da nicht weiter. Gegen Mitternacht frischt dann urplötzlich der Wind wieder auf und es gibt sogar etwas Regen. Ich ziehe einfach das Außenzelt über meinen Krams.

Am Morgen ist dann das Hinterrad platt. Nicht etwa wegen des Reifens, sondern der chinesische Schlauch ist an einer Stelle IM NEUZUSTAND geflickt. Nach einiger Zeit haben sich genau da nun kleine Löchlein gebildet. Flicken nutzt nichts, denn beim Wiedereinbau ist der Reifen auf der unteren Seite nicht drin. Beim Wiederaufpumpen reist dann bei einem der letzten Luftstöße aufgrund der 578-fachen hin und her Bewegung durch mind. 3 x Handaufpumpen, das Ventil aus. Genau das ist der Grund, wieso ich ungern von Hand pumpe und gebrochene Speichen nur mit Generatorluft ersetze. Der neue Schlauch erleidet fast das gleiche Schicksal, käme ich nicht auf die Idee, das Ventil mittels einem von einem Einheimischen gebrachten „Engländers“ zu fixieren. Liegt das Rad kann der Engländer in den Boden gestemmt werden und es wird viel stabiler als in der Luft. Auch dieser Schlauch muß 2 x gepumpt werden, da der Reifen noch immer nicht ganz drin ist auf der unteren Seite.

Nach nicht mal 12 Minuten Fahrt und 2,19 km komme ich auf die Idee einer ambulanten Händlerin eine Tomate abzukaufen. 2 Quai soll sie kosten, nachdem endlich verstanden wurde, das ich nur allzu gerne den PREIS wissen würde. Es zahlt sich aus, das ich dann auch noch nach dem Kilopreis frage und mir die einem Kilo entsprechende Menge erst mal abwiegen lasse um zu erkennen, das eine in der Realität nur ein Viertel des genannten Preises kosten kann. Nachdem ich dies so unwiderlegbar und anschaulich demonstriert habe wird nun auch anstandslos 1 Qaui akzeptiert und ein kleiner Schein mit einer 5 drauf (=0,5) herausgegeben. Auf die Idee mit der Tomate kam ich vor allem, da ein Stück weiter runter an der Pappelbestandenen Straße eine Bank mit Dornenkrone zum Frühstück einlädt. Die Dornen sind praktischerweise nicht auf den Sitzbrettern angebracht.

So ein Frühstück in einem Dorf ist immer eine hervorragende Gelegenheit, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Wenn ich schon mal in einem so bekannten Weinanbaugebiet bin, würde ich gern mal ein Schlückchen des in DIESER Sonne sicher köstlich süßen Wein probieren. Aber anscheinend werden die Trauben hier nur zu Rosinen getrocknet. Nur die habe ich bislang gesehen und von selbigen krieg ich nun eine Hand voll.

Immer wieder andere Hühner marschieren herum mit ihrem drollig hintendrein trottenden Nachwuchs. So häufig wie die Tiere wechseln auch die vorbeikommenden Gemüsehändler, die alles haben, was in Lamian gehört + Gurken, Möhren und Kartoffeln. Zuletzt ein Melonenhändler, wo eine kleine Honigmelone auch nur 1 Quai kostet – siehe da!

Ich hab schon im Gefühl nach langjähriger Lebenserfahrung, wann es um Abzocke geht…

Dann frag ich bei einem Burgartigen Hotel, in dem die Zimmer zwischen 22 und 88 € kosten nach Internetsponsoring. Internet soll 10 Quai die Stunde – also den 3-fachen Internetcafepreis kosten. An ein Gespräch ist gar nicht zu denken, denn die anscheinend einzige anwesende Mitarbeiterin spricht wie üblich nur wenige Worte English.

Bei Tages-km 2,78 ist ein Basar erreicht, wo das Leben innen von 5 – 10 Uhr tobt – außen von 8 – 23 Uhr. So die erste Information. Es gibt immer wieder andere Angaben, was daran liegt, das die Menschen hier einfach nicht in der Lage sind, Morgen und Nachmittagsstunden unterschiedlich zu bezeichnen. Beispielsweise mit am und pm oder besser mit den Zahlen 1-24 statt 17 Uhr wie 5 Uhr Morgens erscheinen zu lassen. Die Angabe 5-10 Uhr kann also auch 5 – 22 Uhr bedeuten oder etwa – was am ehesten der Wahrheit entspricht 17 – 22 Uhr.

DAS wollen die Menschen einfach nicht begreifen. Nur aufgeweckte Kinder versuchen es!

Die letztlich richtigen Öffnungszeiten sind: Innen ab 18 Uhr Außen ab 7 Uhr. Geschlossen wird Innen wie Außen um 22 Uhr. Diese kleine Information herauszubekommen dauerte 30 Minuten. Auch deswegen reise ich langsam!

Es gibt an den Salatimbissständen hier 4 verschiedene Nudelarten + als weitere Zutaten Ei und Huhn. Gegenüber eine Art Klöße zu der die Einheimischen Magen Essen. Sind es wirklich Klöße?

Direkt an der Straße 2 Eisstände. Lecker wird’s durch die Mischung; Ein Glas Fruchtsaftgetränk und darein Vanille und Erdbeersofteis. Köstlich! Die Verkäuferin hat in Peking studiert, doch ihre wenigen Englishen Worte reichen nicht für eine normale Kommunikation. Ein angeblich 500 m entferntes Internetcaffee ist doch weiter weg. Auf dem Weg dahin erst links dann rechts eine schöne Moschee. Die 2. ist hauptsächlich orientalisch gelb-grün angemalt, aber es finden sich auch braune Kugeln, golden-violette Ringe, türkise Ornamente und Blumenbilder aus Spiegelmosaik. Leider schließt der Mezzine misstrauisch das Tor, als ich mein Rad abstelle. Weitere Moscheen folgen.

Nun soll Internet 1 km weg sein…

Den Nachmittag verbringe ich in dieser ersten chinesischen Stadt, die ich nach ca 615 Rad-km in China per Rad erreicht habe, in einem Buchladen mit Lesen/Ansehen eines Bildbandes.

Schräg gegenüber ist die Post. Das Land Deutschland ist völlig unbekannt und es wird herum telefoniert. Schließlich soll der 97 g schwere Brief das 10 fache eines lokalen sein und damit würde er den Gegenwert von 4 Mahlzeiten kosten. Ich gebe auf!

Dadurch finde ich aber nun den Eingang zum riesigen Basar. Hier gibt es auch an einem der Ausgänge wieder den leckeren Fruchtsaft in dem auch Traubensaft ist. Da das Eis alle ist gibt es gleich 2 Gläser für 5 cent!

Hinter dem wiederum gegenüber liegenden Busbahnhof gibt es ein riesiges Wasserspiel mit Musik und Licht um 19 Uhr, 21 Uhr und um 22. Uhr. An diesen Platz anschliesend auch das Internetcaffe mit über 60 Rechnern zu 2 Quai die Stunde.

In diesem Hotel treffe einen Holländer der Teilnehmer der Baltic Cycle Tour in Usbekistan getroffen hat und mit Carlotta aus Italien in Mail-Kontakt steht. Die beiden wollen sich in Turpan treffen...

Durch 3 Stunden Internet komme ich erst spät in´s Bett. Zudem fragt sich, WER nun die 50 cent Kosten trägt, damit DU dies hier lesen kannst… (Von dieser Fragestellung sind natürlich alle ausgenommen, die sich bereits an den Kosten beteiligt haben oder sonstige Hilfestellung gaben.)

9,69 km in 0:56´06 / 10,3 Durchschnitt / Max = 22 / 31 Höhenmeter (max 246 m – Schlafplatz auf 216 m) Durchfall (die „Klöße“...) 2 % Durchschnittssteigung, 4 % Maximal

3.623 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.594 Höhenmeter. Insgesamt ca 6299,54 km mit ca 47.397 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.262 von Athen

Donnerstag, 12. Juni 2008

TURPAN

12.06.2009 / Donnertag 113. Tag von 215 / 11. Tag in China

2 Uhr AUFSTEHEN (= 5 Uhr Beijing Time) Statt 10 Tage hinter der Gruppe bin ich nun 3 Tage vor den anderen! In KORLA hatte ich sie gestern Morgen überholt. Nach 11,3 km ist mit 200 m über NN der vorläufige Tiefpunkt der Reise erreicht. Es gibt auch eine Vulkanisierungswerkstatt, die - wie fast schon üblich - weder Ventilaufsatz noch Gage besitzt.

Öffnungszeiten: 6 Uhr - 6 Uhr 10!
Bediente Kunden: 1

Ich stehe schon nebendran und komme ob des verdienten Frühabends nicht mehr dran. Im Laden daneben gibt es endlich auch mal Erbeermilch - aner 5 cent teurer wie sonst. Auch das Restaurant will wieder mehr getreu der Regel "Desto weiter im Osten desto teurer!".

Von innen nähe ich einen Reifenflicken an die Stelle, wo der Höhenschlag einen Schaden verursachte, weswegen ich seit vor Kashgar mit einem Reifenplatzer rechnete. Dazu eine Speiche und 2 Speichennippel ersetzt.

Nach ca 10 km verlassen wir die nach Urumqi führende AUtobahn, um die 40 km lange S301 zu bereisen. Diese führt zunächst 12 - 13 km durch ein völlig Vegetationsloses Geröllfeld. Formschöne Berge rücken näher und bei Straßen-km 13 (27 aus der Gegenrichtung) kreuzt ein Wasserkanal. Schatten bei einem verlassenen Haus dort.

Weiter durch die Vegetationslose Geröllwüste. Lediglich rund um Straßen-km 22 - 20 bei überschreiten der Hügelkette ist es grüner. Hier grasen sogar -völlig unerwartet- Kühe. Entsprechend hoch ist die Mückenbelastung. Nach den Bergen geht es nicht etwa runter! Das geht es erst, nachdem wir auf etwa 600 m nach rechts Richtung TURPAN (erster Buchstabe zeigt Rechteck und unterstrichenes Kreuz: ) abbiegen. Wir befinden uns auf der G312. 4002 km von Peking entfernt und 26 km vor TURPAN befindet sich dann eine Tankstelle für den Wassernachschub. Getränke wie fast immer nur in Minniflaschen und somit teuer. Ohnehin ist an Tanken anscheinend alles doppelt so teuer, wie im Laden.

Ich versuche herauszubekommen, ob die folgenden Orte meiner Route alle an dieser Autobahn liegen. Das ist unrauskriegbar, da kein Mensch die Straßennummer, die auf JEDEM km-Stein steht, kennt. Auch ein weltweites Phänonem. Ich scheine der einzige zu sein, der sich anhand dieser, ansich doch sehr praktischen Nummern orientiert.

Die Temperatur pendelt heute ständig zwichen 33 und 44 Grad, wobei in einer frühen Minute der 8. Tagesstunde bereits zum 1. mal 42 Grad erreicht wurden. Ich entdecke an der Tanke dann noch eine Eistruhe, doch das reinsehen wird mir verwehrt. Wie soll Mensch etwas kaufen, das er nicht sehen darf?

Bei Tageskm 76,21 erreiche ich den Tourist Information Center von TURPAN bzw dem in der Wüste in der nähe befindlichen Weinanbaugebiet. An einem Stand davor gibt es Honigmelonen, aber kleine wie grosse sollen 15 Quai kosten, da lass ich es lieber, weil ich mich dann betrogen fühle...

Angeblich soll es möglich sein internationale Briefe aufzugeben, sagt ein Security Gard. Eine Box der CHINA POST steht auch da. Aber Briefmarken gibt es nicht... Touristen können hier verschiedene Touren buchen wie eine Informationstafel auch in English vermuten lässt... Aber English spricht niemand... Die Touris werden dann wohl noch durch den - als ich da bin abgesehen von den Karten spielenden Mitarbeiter/innen verweisten - Verkaufsraum geschleust. Es gibt ein paar Bücher in English, aber keines in Deutsch. Dazu auch nur von der Region. Aber ich krieg endlich mal was anderes wie Lamian zu Essen...

Internet nur kurz, weil gespielt werden will. Deswegen war erstmal auch nur der kursiv dargestellte Text online..

China lebt von diesen grassen Gegensätzen: Eben noch lebensfeindliche Geröllwüste, in der es absolut nichts gibt, und dann WEINGÄRTEN! Bewässerung macht es möglich! Wildromantisch. Ich schlafe unter Weinreben nach 80,2 km in 5h20´32 auf 300 m Höhe!

Durchschnitt 15, Max 40,5 / 410 Höhenmeter
Seit Tiflis nun 3.613 km per Rad mit ca 23.563 Höhenmeter. Insgesamt ca 6289,85 km mit ca 47.366 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.252 von Athen

Mittwoch, 11. Juni 2008

11.06.2009 / Mittwoch 112. Tag von 215 / 10. Tag in China

(Nacht im Bus)

Bei einem Stopp am Morgen komme ich aus den Puschen und kaufe eines dieser runden Fladenbrote mit dünnem Boden und dickem Rand. Das macht aus 2 Gründen Sinn: 1. Der dicke Rand kann ganz normal als Brot rund um abgenagt werden, während das innere auch noch im trockenen Zustand, der nach ein paar Stunden schon erreicht ist, als eine Art Knäckebrot dient. Auch nach 24 Stunden noch zu einem Zeitpunkt, wo der dicke Rand nicht mehr essbar wäre, da durch die dicke zu fest zum Abknabbern 2. Solange der Rand noch nicht abgenagt wird, dient das Brot wunderbar als Transportmittel für die am Nachbarstand angebotenen Aprikosen, die wesentlich besserer Qualität sind, wie in Usbekistan, wo alle Händler Eimerweise überreife Früchte in angeditschter Form anboten. Eine Plastiktüte -wie immer angeboten- akzeptiere ich nur zum wiegen. 8 Quai will Mensch, da die "T"-taste unbekannt erscheinen will. Das (bereits bezahlte) Brot wurde mitgewogen. Ohne Brot waren´s 3 Quai. Das Mensch dann nicht verstehen kann, das ich die Plastiktüte NICHT will, sondern den Brotteller nutze stattdessen, kann ich immer nicht verstehen. Denn China unternimmt große Anstrengungen, die Plastiktütenflut einzudämmen und lässt per Radio China International verkünden, wie schädlich und schwer verrottbar diese Plage ist. Was wäre, wenn jeder der 1,3 Milliarden Chinesen (1993) jeden Tag eine Plastiktüte wegwirft? NUR EINE! Oder sind die Bemühungen, das den Chinesen begreiflich zu machen nur Propaganda?

Es hat den Anschein, als könne ich Restaurantessen nun vergessen, denn der Zutritt zur Küche wird verweigert. Ohne das ich die Zutaten selber auswählen kann, gäbe es nur Megascharfes tierverseuchtes Laghman, das auch nach dem Essen noch auf den Lippen brennt.

An einer Tanke gibt es für Busfahrer kostenlose Säfte. Auch ich darf 2 1,5-Liter Falschen auffüllen. Wurde ich für einen Busfahrer gehalten oder war es Gastfreundschaft? Denn die Einheimichen werden auf den Tankstellenshop verwiesen, der nur Minniflaschen verkauft.
Ca 15 Uhr und etwa 20 km nach KUMUX haben wir fast den höchsten Punkt der phantastischen Straße durch die Borohor Shan Berge (1) erreicht. Noch 133 km bis TURPAN. Ich bitte die Busfahrer somit, mich raus zu lassen und 10 Quai zu erstatten. Das klappt auch nach einigen Anläufen. Nur 1 Gummiband habe ich wieder eingebüst... (und damit die gerade erst gefundene mobile Antenne für mein Radio)

Statt Hitze gibt es heute Sturm. Nur 20 - 22 Grad im Gebirge! Die Wüste - wozu ich diesen Gebirgsausläufer zähle, zumal sich später auch noch Sand dorthin vorgeweht hat - gibt sich alle Mühe "schwarz" zu erscheinen hier. Auf den ersten 10 km wird die Höhe gehalten. Maximal 1.881 m. 134 m steige ich insgesamt heute nur an mit 3 % Durchschnittssteigung und maximl 12 %.

Auf meinen ersten 10 Rad-km heute waren es vor allem die Kammlagen, die aus Kohle oder Tuff bestehen. Leichtes Gestein mit dem Schwarz gemalt werden kann. Pörös, aber hart wie Tuff eben.

Dann geht es 45 km Bergab! (ca, da ich nicht ganz unten beim Doppelkraftwerk schlafe.) Nun sind die Berge so dunkelgrau wie der Himmel! Das ergibt den phantastischsten Sonnenuntergang, den Mensch sich - surreal in Mondlandschaft - vorstellen kann. Goldene Berge - Schwarzer Himmel. Sonnenstreifen an zig Bergen. Dazu die Reflektion durch die Dunst und Sandpartikel, die noch in der Luft sind. Einfach ein Großartiges dramatisches Naturschauspiel! Regenbogen - Unglaublich! DAS HÄTTE DIE BESTEN BILDER MEINES LEBENS GEGEBEN - Nochmals DANKE DEM VERHINDERNDEN DIEB!!!

53,35 km in 2:46:05 mit 19,2 Durchschnitt und 53,5 Max waren es genau. Die in den Bergen auf weit auseinanderliegenden, gegenseitig nicht sichtbaren Trassen verlaufende Autobahn ist so perfect, das ich kein einziges mal bremsen muste! 530 km nun in China per Rad gefahren ohne durch eine Großstadt geradelt zu sein!

3.533 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.153 Höhenmeter. Insgesamt ca 6209,65 km mit ca 46.956 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.172 von Athen


(1) Auf dieser Seite heist es das ALLE Grenzen zwichen Kirgistan und China für Ausländer geschlossen seien..

Dienstag, 10. Juni 2008

10.06.2009 / Dienstag 111. Tag von 215 / 9. Tag in China

Auch 9 Stunden Schlaf brachten nicht die nötige Erholung.
6 Uhr: Gegenpersonenzug mit 14 Wagons. 32 Grad
8 Uhr 30: Während meiner ersten Hitzepause nach 45 Minuten und 13 km - rollt ein offenbar auch noch fahrender Frühzug gen Osten. Wieder 14 Wagons. Der 1,5 m Pegel der Unterführung ist bereits mit 70 cm Geröll gefüllt. Die nächste Unterführung hat weniger Geröll und ist auch von vorn herein nur 1,15 m hoch. Mindestens 13 Kackhaufen...

Nach 20 km entpuppt ich die Bullenaussage von gestern (wo es Wasser gäbe) als dreiste lebensgefährliche Lüge. Lediglich ein leeres Haus! Es sollen nun weitere 30 km sein! Das schaffe ich nicht mit 2 Liter Wasser, denn aus 30 werden 50 werden. Ich versuche zu trampen. Die selbstsüchtigen Chinesen fahren in Riesenbogen vorbei! Ein Jude hatte mich bereits vorgewahnt in Sary Tash. Dann kommt ein Geldmachfahrer. Selbst dieser rauscht durch und winkt auch noch zum Hohn! Dann nehme ich einen 100 Quai Schein in die Hand und erreiche so, das doch noch angehalten wird. Allerdings möchte Mench für 30 km 50 Quai haben. Also versuche ich es doch aleine. Die Busfahrer haben 2 meiner Trinkflaschen mitgenommen und bringen mir selbige auf Ihrer Rückfahrt und nach meiner nächsten Sonnenpause gefüllt wieder mit.

Nachdem gestern der erste Tag seit langem war, wo die Sonne sich nie verdeckt zeigte, hat sich die Wüste mitlerweile so aufgeheizt, das schon am Vormittag 47 Grad in der Sonne und 40 Grad im Schatten erreicht sind. Damit ist das Radfahren nicht mehr möglich und ich kümmer mich um andere Möglichkeiten der Weiterreise, als ich bei Tages-hm 37,61 die nächste Zahlstelle (alle motorisierten müssen hier recht hohe Maut zahlen) erreiche. Dort gibt es auch Wasser. Die Zugfahrt Kashgar - Urumqi soll 250 Quai im Sitzwagen und 390 im Liegewagen kosten. Der Bus nur 190 Quai.

Von SANCHAKOU, von dem ich noch 13 km entfernt bin, soll der Zug hingegen nur 80 Quai kosten und der Bus 150 Quai. Ich probiere noch von einem Leerlaster, der Platz für 20 Räder hätte mit genommen zu werden, doch das klappt nicht. Als er weg ist erfahre ich den Grund: 4 Leute saßen schon im Führerhaus - aber DA wollte ich doch gar nicht brüten! Das es hinten drin sehr wohl geht konnte ich in der Gegenrichtung AN DER ZAHLSTELLE (!) beobachten. Mensch schwitzt schon beim Nichtstun (oder Schreiben...)

Dann bringen Gewitter Abkühlung bis auf 29 Grad herunter und tatsächlich gibt es nach 13 (oder 15) km Wasser in SANCHAKOU. Die beiden ersten Vulkanisierungswerkstätten sind verlassen oder/und besitzen keine Bar-Anzeige. Nicht mal den nötigen Aufsatz gibt es.

Im ersten Restaurant rechts soll Lamian 10 Quai kosten (bislang 4 - 6 aber desto weiter weg von Kirgistan desto teurer). Als ich zurück komme und ein anderer Gast das teure Touriessen (von dem West-Ost-Preisanstieg wusste ich damals noch nichts) bestellt hat, frage ich nach dem Preis, den er zahlen soll und siehe da 6 Quai. Sind auch hier (noch) der richtige Preis. Dazu will ich auch eine Portion ohne Fleisch und Schärfe. Ich krieg auch mein Wechselgeld richtig, aber leider funktionieren die Sonderwünsche trotz aller Deutlichkeit nicht, da kurzerhand aus der Portion für den anderen Gast 2 gemacht werden..

Schräg gegenüber gibt es auch ein Restaurant,, wo es Reis gibt, doch die Preise sind 10 x so hoch, wie in Deutschland...

Von einer ambulanten Händlerin kaufe ich schließlich einen Salat für die Hälfte des Lamian. Gerade bevor einer der gefürchteten Kara Burans losbricht bin ich fertig. Genauso schnell wie der Sand-Regen-Sturm kam ist es auch schon wieder ruhig im Ort. Nur dahinter ist es schwarz.

In einem Laden entdecke ich Knäckebrot. Dachte ich zumindest. Ich zeige in Verbindung mit dem Knäckebrot eine Wurst und hoffe, das verstanden wird, das ich damit meine: "Das wird zusammen gegessen?", denn dann wäre es Knäckebrot.. Es wird bejaht. Später muss ich aber feststellen, das das "Knäckebrot" eher eine Art süßer Keks ist und natürlich gar nicht zur Hähnchenwurst passen mag.

Ich frage eher aus Interesse bei 2 zufällig vor dem Laden haltenden Sleeper-Bussen wieviel es nach TURPAN kosten soll und ob das Rad nicht unten rein kann. Siehe da: Es geht doch! Wie
soll sonst auch Sarah und Markus vor 2 Jahren nach Urumqi gekommen sein? Der erste Bus nimmt ein Rad mit, will aber erst 350 Quai, dann 250 Quai und schlieslich 200 Quai haben. Ich bin aber nur bereit 15 € für die 1.380 km zu zahlen. Und das auch nur, weil der Bahnhof nun wieder 23 km weit weg sein soll. Wer weiß, ob es ihn überhaupt gibt und ob das mit den 80 Quai für den Zug überhaupt stimmt. (zudem kommt, das das Rad und Gepäck beim Zug nach Gewicht berechnet wird wie eine spätere Erfahrung zeigen wird..)

Der 2. Bus nun will kein Rad mitnehmen, soll aber von vorn herein nur 20 € kosten, so das ich den Preis auf 15 € drücken kann, nachdem das Rad dann doch problemlos möglich war.

Diesmal ist es andersrum: Wasser soll es nach 53 km geben, doch dann gibt es bereits nach 34 km ein Restaurant. immer das gleiche Problem auf Reisen: NICHTS ist wirklich rauskriegbar! ICH HASSE ES! Einer der Gründe, warum ich den Bus durch die Wüste nehme, angesichts vager oder UNZUVERLÄSSIGER FALSCHANGABEN, die ein bereisen der Wüste im Sommer per Rad entweder UNMÖGLICH machen, oder zumindest unnötiges Wasserschleppen bedeuten.

Andererseits genieße ich im Sleeper die vorbei fliegende Landschaft. In der Dämmerung ist dies freilich nur die Skyline der Berge. Der Sleeper bietet 42 Liegen in 2 Etagen und 3 Reihen a 7.


Die Füße liegen unter dem Kopf des Vordermann. Wiso es in Europa keinen einzigen dieser das Reisen angenehm machenden Schlafbusse gibt (die wenigen, die es doch gibt müssen offiziell auf dem Parkplatz stehen im Schlafmodus..), ist mir nach wie vor ein Rätsel. Für den TÜV gibt es sogar Gurte an jeder Liege, womit das Hauptargument Sicherheit vom Tisch wäre.

Außerhalb der großen Städte gibt es keine Straßenlaternen. Wer was anzubieten hat (Getränke, Vulakanisation, Lamian) hängt eine Glühlampe vor die Hütte. Auf freier Strecke kann Mensch schon mal eine Gruppe Menschen sehen, die sich um eine Kerze versammelt haben. Grasser Gegensatz sind dann Größstädte mit Ihren blinkenden, farbenfrohen Neonreklamen ala Las Vegas.

52,5 km per Rad in 3:23:05, 15,5 Durchschnitt
/ Max 28,5
162 Höhenmeter mit maximal 1.856 m und 2 % Durchschnittssteigung, 11 % Maximal

3.479 km seit Tiflis per Rad mit ca 23.019 Höhenmeter. Insgesamt ca 6154,65 km mit ca 46.822 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG + 1246,45 km per Bus

Gesamt-Reise km: 8.117 von Athen

Montag, 9. Juni 2008

9.6.2008 Montag 110. Tag von 215 / 9. Tag in der Volksrepublik of China

Dieser Tag fehlt mir leider im Tagebuch - SORRY

1.224 m hoch

Straße führt im Zick Zack entlang des Tian Shan Gebirges.

1 % Durchschnittssteigung, 5 % Maximal, 87 km weit und 347 Höhenmeter

Tief erschöpft baue ich mein Moskitozelt auf einem der Hochwasserdämme bei Straßen-km 1.268 auf. Diese Dämme gehen jeweils ausgehend von einer Fluwasserunterführung Richtung Gebirge, bis sie auf den im 45 Grad Winkel bei der nächsten Flutwasserunterführung startenden Damm treffen. Bei der alten Straße hatte Mensch das noch nicht gemacht. Folge waren Überflutungen und Zerstörungen, denn in der Wüste wird das Regenwasser, WENN es denn doch mal regnet, durch nichts gehalten! In der Nacht wird das Thermometer nicht unter 30 Grad fallen.

3.426,83 km seit Tiflis per Rad mit ca 22.857 Höhenmeter. Insgesamt ca 6102,15 km mit ca 46.660 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 180 per MFG