Mittwoch, 8. Juli 2009

VATTENFALL KÜNDIGEN


EILMELDUNGEN - eine Zusammenfassung (so schnell konnt ich gar nicht posten..)

Noch während ich im Zug sas (ich hatte mein Trike bei Wien abgeholt - dieser Reisebericht ist jetzt unter Jul 04 online) gab es einen Störfall in Krümmel. Ich dachte dann müssten ja wohl noch mehr Leute wie die 750, die die Selbstverpflichtung unterzeichnet hatten zur Blockade kommen. Das Gegenteil war leider der Fall. Wer versteht die Welt?

Und dann noch während der Blockade:

SAMSTAG 4.7.

Eine Reaktorschnellabschaltung hat das AKW Krümmel abgeschaltet. Atomkraftgegner fordern: ´Vattenfall die Lizenz entziehen! Atomkraftwerk stilllegen!´

Es reicht! Die Öffentlichkeit wird offensichtlich belogen und betrogen! Vattenfall behauptete, ein komplett überholtes Akw ans Netz zu bringen, nun dieser schwere Störfall!´, so Jan Becker vom Informationsnetzwerk ´contrAtom´, das gestern zur ´Krümmel Blockade´ aufgerufen hatte.

200 Atomkraftgegner hatten am Vortag für mehrere Stunden mit Sitzblockaden den Haupteingang zum AKW blockiert: ´Krümmel sofort wieder vom Netz!´ war ihre Forderung. Parallel meldete Betreiber Vattenfall, der Reaktor würde wieder auf Volllast hochgefahren, nachdem vergangene Woche bereits ein Defekt an einem Transformator zur erneuten Leistungsminderung gezwungen hatte.

Als Folge von der Schnellabschaltung des Kernkraftwerks Krümmels und gefolgten Stromausfall ist bei der Firma NXP Semiconductors Germany GmbH (HH- Eimsbüttel, Stresemannallee) die Absaugpumpe ausgefallen. Folge: Eine unbekannte Menge Chlorgas ist ausgetreten. Häuser mussten evekuiert werden. Die Giftgaswolke wurde u.a sogar in Harvesterhude, Eppendorf und Winterhude von Bürgern wahrgenommen.
Chlorgas ist äusserst giftig und wurde im Ersten Weltkrieg als tötliche chemische Waffe eingesetzt. Dazu Chaos durch Ampelausfall und Wasserrohrbrüche – Siehe Zeitungsartikel!

"Nach zwei fast identischen Pannen in zwei Jahren sind erhebliche Zweifel angebracht, ob Vattenfall die im Strafgesetzbuch festgeschriebenen Verwaltungsvorschriften für den Betrieb eines Kernkraftwerks eingehalten hat", sagte Sarrazin der MOPO. Quelle: 1

UND DAS SAGT DIE BEVÖLKERUNG

  • mopo.de: Darf der Pannenreaktor jemals wieder ans Netz gehen?
    05.07.2009 - 21:42:05
    Ja, warum denn nicht.: 16,80 %

    Nein, der Pannenreaktor ist eine zu große Gefahr und muß abgeschaltet bleiben.: 83,20 %
  • fr-online fragt: Sollten die AKW Brunsbüttel und Krümmel abgeschaltet bleiben?
    05.07.2009 - 21:06:22
    Ja - 2389 Stimmen / 86,59%
    Nein - 337 Stimmen / 12,21%
    Weiß nicht - 33 / 1,2%

Deutschland, 05.07.2009

Skandalreaktor Krümmel: An. Aus. An. Wieder Aus.

Schon beim Bau galt er als technisch überholt, seither gibt es im Schnitt einmal im Monat eine Panne im Akw Krümmel. Die 25jährige Geschichte eines Versagens.

Selbst die CDU geht langsam auf Distanz. Die Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks Krümmel sei ´keine Meisterleistung´, gab der energiepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Kiel, Manfred Ritzek, zu Protokoll. ´Es reicht´, schimpfen auch AtomkraftgegnerInnen und fordern: ´Vattenfall die Lizenz entziehen´. Zwei Jahre lang stand der Skandalreaktor nach dem verheerenden Trafobrand 2007 still.

Am 19. Juni gab Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) grünes Licht für seine Wiederinbetriebnahme. Man habe ´mit größter Sorgfalt und umfassend die Beseitigung der Mängel überwacht´ und dabei ´strengste Maßstäbe´ angelegt, begründete sie. Zweieinhalb Wochen und drei Störfälle später liegt der Reaktor bis auf Weiteres wieder still.

Das Atomkraftwerk Krümmel vor den Toren Hamburgs zählt zu den pannenanfälligsten im Land. Über 300 meldepflichtige Ereignisse verzeichneten die Behörden - im Schnitt jeden Monat eines. In der Statistik liegt Krümmel damit ganz vorne, in einer Liga mit Uraltreaktoren wie Biblis und Brunsbüttel. Experten verwundert das nicht: Krümmel, obwohl erst Ende 1983 ans Netz gegangen, gehört zur AKW-Baulinie ´69´, dem ältesten Reaktortyp in Deutschland.

Es galt schon bei seiner Inbetriebnahme als technisch überholt. Zugleich ist Krümmel mit 1.400 Megawatt der größte Siedewasserreaktor der Welt. Von einem ´getunten Schrottreaktor´ spricht Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital.

Schon beim Bau des Kraftwerks regiert der Pfusch. Der Reaktordruckbehälter hat zu dünne Wände, Teile, die nicht richtig passen, biegen die Ingenieure mit hydraulischen Pressen zurecht.

Das AKW Krümmel, das haben die vergangenen 25 Jahre gezeigt, funktioniert alles andere als einwandfrei. Pumpen jeder Art fallen immer wieder aus. Sicherheitstechnisch wichtige Ventile schließen oder öffnen nicht. Flansche reißen ab. Schieber und Klappen an wichtigen Not-, Kühl- und Druckentlastungssystemen blockieren oder versagen. Notstromdiesel starten nicht.

Es gibt Lecks, verbogene Leitungen, falsche Verkabelungen, jede Menge Störungen in der Elektrik und den Steuersystemen. Messinstrumente, Gleich- und Wechselrichter sowie die Dieselgeneratoren der Notstromversorgung fallen reihenweise immer wieder aus. Befestigungsschrauben reißen ab, Muttern sind lose. Mehrfach fällt die Eigenstromversorgung des Reaktors aus: der gefürchtete Notstromfall.

Ende 1986, ein halbes Jahr nach Tschernobyl, registrieren die Reaktorfahrer eine ´Veränderung des thermohydraulisch-nuklearen Stabilitätsverhaltens des Reaktorkerns´. 1987 kommt es in dem AKW zu mehreren Knallgasexplosionen, Sicherheits- und Entlastungsventile werden beschädigt. 1991 leckt der Nebenkühlkreislauf - Lochfraß an den Rohren.

Im Mai 1985 entdecken Kontrolleure die ersten Risse an Schweißnähten, Rohren und Behältern. Es werden nicht die einzigen bleiben. 1993 zählen die Prüfer insgesamt 72 Risse im Speisewassersystem und anderen kritischen Anlagenteilen, die - besonders gefährlich - während des Betriebes gewachsen sind. Das AKW bleibt über ein Jahr abgeschaltet.

Mit Rissen hat damals auch ein anderer Pannenreaktor zu kämpfen: das AKW Würgassen am Oberlauf der Weser, konzeptionell der ältere Bruder von Krümmel, aber nur halb so groß. Würgassen habe man deswegen als ´Reaktorschrott´ eingestuft, sagt Smital: ´Es ging niemals mehr in Betrieb.´ Das AKW Krümmel dagegen wird aufwendig repariert. 1998 tauchen erneut Risse im Speisewassersystem auf.

Seit den 1990er-Jahren macht Krümmel auch als Krebsreaktor von sich reden. Rings um das Kraftwerk erkranken immer mehr Kinder an Leukämie. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine stärkere Häufung. Diese Krebsart wird besonders leicht durch radioaktive Strahlung hervorgerufen. Bürgerinitiativen vermuten inzwischen einen Unfall im benachbarten Kernforschungszentrum GKSS in Geesthacht als Hauptursache.

Entwarnung für Krümmel bedeutet das aber nicht. Denn auch für die Umgebung aller anderen Atomkraftwerke wies eine Studie des Mainzer Kinderkrebsregisters deutlich erhöhte Krebsraten bei kleinen Kindern nach. Der Leiter des Krebsregisters räumte inzwischen ein, die tatsächliche Strahlenbelastung rings um Atomkraftwerke könne auch erheblich höher sein als offiziell angenommen.

Dass in Krümmel längst nicht alles zum Besten steht, hat der verheerende Trafobrand am 28. Juni 2007 gezeigt. Nicht in erster Linie wegen der schwarzen Rauchschwaden. Sondern wegen der zahlreichen Mängel, die sich in Zusammenhang mit dem Brand offenbarten - oder erst durch die Zwangspause danach. Bei normalen Revisionen, schildert der Reaktorsicherheitsexperte Christian Küppers vom Öko-Institut das Problem, könne man schon aus Zeitgründen längst nicht alles prüfen. ´Wenn man länger Zeit hat, findet man plötzlich alles Mögliche.´

Zum Beispiel in Krümmel: viele neue Risse an sicherheitstechnisch wichtigen Armaturen. Die komplizierte Reparatur dauert Monate. Vattenfall versichert anschließend, ´dass das Kernkraftwerk Krümmel sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand ist´. An diese Bedingung hatte einst das Bundesverfassungsgericht den Betrieb von Atomanlagen geknüpft.

Sozialministerin Trauernicht, die sich auf Initiative der Antiatominitiative ´.ausgestrahlt´ mit Tausenden von Protestschreiben gegen die Wiederinbetriebnahme konfrontiert sah, schrieb dazu lediglich, dass die ´Armaturensanierung dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entspricht´. Eine Aussage über den Reaktor als Ganzes traf sie wohlweislich nicht.

Schließlich ist das AKW Krümmel nach wie vor nicht gegen Flugzeugabsturz geschützt. Und allen Reparaturen zum Trotz treten immer wieder dieselben Fehler auf. Beim Trafobrand 2007 etwa war unter anderem eine der Speisewasserpumpen ausgefallen, die Kühlwasser in den Reaktor drückt, die Ursache: defekte Elektronik. Vier Tage nach Wiederinbetriebnahme muss Vattenfall bereits wieder einen Elektronikdefekt im Reaktorschutzsystem melden.

Am Mittwoch, Krümmel läuft da gerade einmal eine Woche unter Volllast, decken Anwohner dann die erste Notabschaltung auf. Ein Mitarbeiter hatte bei Wartungsarbeiten vergessen, ein Ventil wieder zurückzustellen; die Folge waren der Ausfall eines Trafos, der das AKW mit Strom versorgen sollte - und Probleme bei der Steuerung der Speisewasserpumpen.

Am Freitag kündigte Vattenfall an, der Reaktor werde ab dem Wochenende wieder mit voller Leistung Strom produzieren. Am Samstagmittag um 12.02 Uhr kommt es - genau wie 2007 - zu einem Kurzschluss in einem der beiden Netztranformatoren. Es folgt eine Reaktorschnellabschaltung: die Notbremse.

Deutschland, 05.07.2009

AKW Krümmel: Vorgeschriebene Audio-Überwachung nicht in Betrieb

Die von der Kieler Atomaufsicht vorgeschriebene Audio-Überwachung im Atomkraftwerk Krümmel ist am vergangenen Samstag offenbar noch nicht in Betrieb gewesen. Die Tageszeitung «Die Welt» (Montagausgabe) berichtet, dies hätten Mitarbeiter von Vattenfall Europe ebenso wie das aufsichtführende schleswig-holsteinische Sozialministerium bestätigt.

Aufzeichnungen hätten Aufschluss über die Umstände der Schnellabschaltung des Reaktors bringen können.

Am 25. Februar dieses Jahres hatte das Kieler Ministerium den AKW-Betreiber Vattenfall zur Einführung der Audioaufzeichnungen auf der Reaktorwarte verpflichtet. Dies sei eine Anpassung an Sicherheitsstandards, die in anderen sicherheitsrelevanten Branchen seit vielen Jahren gängige, anerkannte und bewährte Praxis seien - beispielsweise in der Luft- und der Seefahrt.

Am 25. März reichte Vattenfall beim Oberverwaltungsgericht Schleswig Klage gegen die Anordnung ein. Das Ministerium forderte, dass Vattenfall die Anlage zur Audioüberwachung fristgerecht in Betrieb nimmt. Vattenfall erklärte sich zur Installierung der Anlage bereit, wollte diese aber zunächst nicht in Betrieb nehmen.

Kurz nachdem Politiker beschwören, das die NOTABSCHALTUNG kein ernsthafter STÖRFALL sei (….!) wurde bekannt, das Vattenfall auch in Schweden arge Probleme mit der Atomaufsicht hat nach 60 Störfällen, davon 2 schweren.

8.7.2009 NDR info 6 Uhr 17: Auch die SPD und DIE GRÜNEN fordern EUCH auf den STROMANBIETER zu wechseln: Vattenfall müsse spüren, das die Verbraucher ihm NICHT MEHR TRAUEN

JETZT HANDELN:

VATTENFALL oder E.ON KÜNDIGEN – STROMANBIETER WECHSELN und:

Der schwere Störfall im Atomkraftwerk Krümmel hat einmal mehr gezeigt,
wie hoch das Unfallrisiko dieser Technologie ist. Die öffentliche Debatte
um die Sicherheit der Atomkraft ist durch den Störfall neu entbrannt.
CDU/CSU und FDP geraten mit ihrer Forderung nach einer Aufkündigung des
Atomausstiegs in die Defensive.

Wir müssen die Gelegenheit nutzen, einen Kurswechsel der Atomparteien
durchzusetzen: Krümmel darf nicht wieder ans Netz. Der Atomausstieg muss
so rasch wie möglich umgesetzt werden!
Unterzeichne den Appell an Merkel, Seehofer und Westerwelle:

http://www.campact.de/atom2/sn5/signer

Viele Grüße

PS Mitlerweile musste auch die Bundesregierung einräumen, das die älteren AKW´s in Deutschland NICHT zu den sichersten zählen und TECHNISCH VERALTET sind...

PSPS Wenn Sie nicht wissen wie Sie den Anbieter wechseln (dauert 15 Minuten, wenn Sie ihre letzte Stromrechnung zur Hand haben!) melden Sie sich bei mir unter hamburgerinformationsradio@googlemail.com Sie bauchen KEINEN Zugang zu Ihrem Stromzähler dafür!

Samstag, 4. Juli 2009

Erster TESTBERICHT und REISEBERICHT des neuen TRIKES

26.06. war es so weit:

Per Zug reiste ich von Hamburg über Berlin und Prag nach Gänserndorf um mein neues Trike abzuholen. Zwischen Prag und Bratislava meinte der Schaffner die vom Reisezentrum Hamburg ausgestellte Fahrkarte sei nicht gültig. Ich bestand aber auch gegenüber der Polizei darauf, das Fahrkarte und Reiseplan zusammen ausgestellt wurden und ich KEINE 2. Karte kaufen würde. Mit Ach und Krach ging das so gerade gut. Einer weiß wieder nicht was der andere macht.

Ein paar Bilder von der Anreise:

Berlin Hauptbahnhof tief

Mein Lieblingswetter in Tschechien
Da ich recht früh ankam in Untersiebenbrunn musste ich 2,5 Stunden auf Thomas warten. Obwohl ich freundlich aber bestimmt vorher auf Lokale in der Umgebung (die ich allerdings nicht sah, aber auch nicht suchte, denn ich versorge mich aus dem Supermarkt) hingewiesen wurde, wurde ich doch überraschenderweise zum Frühstück eingeladen. Ich war nicht der einzige, der ein Trike abholte...

Zwischendrin immer mal ein paar Bilder entstanden bei der Abreise in Gänsendorf

Obwohl mich alle vor Tagesetappen über 50 km und die erste Tour durch das im Vergleich zum Donautal hügelige Tschechien warnten, hatte ich keine ernsthaften Probleme mit über 130 km am Tag. Vorgenommen hatte ich mir nur 100 - aber ohne Kartenmaterial. sondern nur mit Routenbeschreibung wird´s halt auch mal mehr.. Eine Tour durchs Flachland wäre auch kaum geeignet gewesen als Testtour per Trike für die nächste Azorentour, wo es Steigungen bis zu 40 % gibt...
Wiso dieses Bild auch nach Bearbeitung wieder zurückkippt ist mir ein Rätsel..

Sieht irgendwie so aus als wär ich mit dem Teil geboren - Mungo macht SÜCHTIG - sitzt wie ANGEWACHSEN!
1. Tag (Freitag) Mittags los - Schlafen im Weinberg

84,91 km in 5 Stunden 05´39
Durchschnitt 16,6
48 Maximal
406 Höhenmeter - maximale Höhe 380 m - 2 % Durchschnittssteigung, 7 % Maximal

22.00 - 4.00 geschlafen

Ab 30 Stunden-km wird das beladene Trike unstabil und es fällt eine fehlende Steifigkeit auf. Das liegt am hohen Schwerpunkt, denn obwohl, der Gepäckträger in Handarbeit hergestellt wurde liegt er einfach viel zu hoch!

Auf dem Bild kann Mensch deutlich sehen wieviel verschenkter Platz zwischen Reifen und Rücklichthalter ist!

Dies bitte ich als Reklamation aufzufassen.

Ich sehe 2 Möglichkeiten:

A) Modifizierung (Austausch)
B) Zwischen Rad und Gepäckträgeroberrohre ein Fach mit Klappe einbauen, so das der Schwerpunkt tiefer kommt - ich tendiere zu B) Das Fach könnte beispielsweise aus dem gleichen Material wie sie Sitzschale gefertigt sein.

Mir fällt auf, das an den Lenkerenden je eine Armschale wie beim Triathlonlenker praktisch und bequem wäre - beispielsweise bei Anstiegen.. (Zubehörvorschlag)

Außerdem wäre es ein nettes Feature, wenn der Sitzwinkel wie beim Skorpion verstellbar wäre. Vorbereitet ist es dafür hinten, aber vorne fehlt dafür ein Schlitz in dem die Schraube beweglich wäre je nach Neigewinkel..

Geile Position für nen Regenschauer.. Mensch kann die Tropfen so schön beim Einschlagen beobachten... Ich liebe es!

Schaltung:

Straße bis maximal 16 %, Wiese bis maximal 6 %
- da ich mit der Kombi Rohloff/Schlumpf 21% gewohnt bin ist eine Umrüstung auf die Dual Drive nötig.


http://www.liegerad-fernweh.de/tipps/trittfrequenz-schaltung-entfaltung.php

2. Tag (Samstag)

Die Aufhängung der „Lowrider Tasche“ ist abgebrochen, beim Fahren über eine Wurzel auf einem Waldweg, durch Aufsetzen - da muß also wirklich eine Lowrider Tasche ran und keine große Tasche.. Für den Rest der Tour kam die Tasche hinten mit drauf.

Bei der Fahrt über einen Wiesenweg ist der Umwerfer ganz schnell voller Gras.

134,21 km in 9´13´51, Durchschnitt 14,5, Max 53,5

1.067 Höhenmeter max 659 m Durchschnittssteigung 2 % (14 % Max – kurzfristig 16 %)

Im letzten Tagslicht nach zusätzlicher Umleitung in einer ohnehin schon "extra km Tour" (aufgrund falschem Abbiegen) in einer Dorf-Pizzaria eine Pizza zu 2,70 € (5 € gegeben, 50 Kopeken zurück) bestellt und gefragt, ob ich auf dem Rasenstreifen des Parkplatzes mein Zelt aufbauen darf. Das war OK und nen Kakau gab es für die fehlenden 30 cent im mal wieder einsetzenden Regen während des Zelt Schnellaufbaus auch noch..

Es gab auch schon 2 Situationen, in der das Rad fast, und einmal tatsächlich, umgekippt ist. Das passiert zum Glück nur bei geringer Geschwindigkeit, da bei hoher Geschwindigkeit ein zu weites Eindrehen der Lenkung aufgrund der Fliehkraft gar nicht möglich ist und vor einem Kippen zum Abbremsen zwingt.

Diese beiden Situationen möchte ich näher beschreiben: Das Fast Umkippen passierte auf 2 spuriger Straße bei einer 90 Grad Kurve. Das Trike kippte durch Gegenlenken aus einem 44 Grad Winkel zurück. Netter Stunt. (bringt mich auf die Idee für nen James Bond Film: Trike fährt von hinten rechts unter nem Holzlaster durch und überholt den dann auf der Gegenfahrbahn und schert mit so nem Lenkmanöver knapp vor ner Entgegenkommenden Polente wieder nach rechts..)

Tatsächlich gekippt ist es, als ich auf einer Spur eine solche Kurve machen wollte um rechtzeitig vor einem AUto (das dann doch abbog..) auf die Straße zu kommen (vom Bürgersteig). Es ist also wichtig die Grenzen des Trikes zu kennen.

3. Tag (Sonntag)

km 320: Schaltung vorn justieren/Spannen

Ich frag mich ob nicht nur die Oberbeinmuskeln, sondern auch die Rückenmuskeln beim Trikefahren beansprucht werden - geh ich mal von aus, wenn niemand wiederspricht, wegen des Abstützens mit dem ganzen Oberkörper.

132,79 km in 10 Stunden, 13 Minuten und 30 Sekunden
Durchschnitt 12,9, Max 58,5
1.149 Höhenmeter (max 660) Durchschnitt 3 % Max 11 %
Schlafen / Trocknen in Bushäuschen

4. Tag (Montag)

Bin bis 10 km an Weiden heran gefahren

Schlafplatz auf Waldweg - ab 17 Uhr war es "teils Tourtour"
Bis 651 m hoch = 1.495 Höhenmeter 3% Durchschnittssteigung 11 % max
139 km in 10´42´36 / Durchschnitt 12,9 Max 62,5

In Tschechien wird meist auch noch mit dem Ofen geheizt wie bei mir zu Hause oder beispielsweise in der Türkei

Eis, das bei uns 2 € kosten würde gibt es hier noch zu 80 cent

Chinesisches Essen zu 1,60 € (gesagt wird allerdings es würde 475 Taler der Lokalwährung kosten oder 7 € - 475 x Lokalwährung wären aber 19 € - also ist mal wieder das Komma falsch..)

5. Tag (Dienstag)

23,83 km in 1 Stunde 21´29, da wie geplant von Weiden bis Andernach mit dem Zug gefahren
OHNE FAHRRADKARTE im voll besetzen IC Radabteil - nicht im Radständer, sondern mit Spanngummi an Sitz und Haltestange fixiert, Lenker quer gestellt, Tretlagermast umgelegt, Sitz ab und Hinterbau samt Rad und Gepäckträger nach innen geklappt - es gab zwar Diskussionen, aber ich konnte mich durchsetzen

1 Stunde 21´29 unterwegs gewesen per Trike, Durchschnitt 17,5 Max 55,5
129 Höhenmeter (max 572) Durchschnittssteigung 3 % Max 12 %

Gesamt Höhenmeter der Tour Wien - Deutschland = 4.860

Blick vom Wohnzimmer meiner Eltern - zwischen den Bäumen die Hauptschule in der ich zwischendurch mal Gast war zwischen Realschule und Berufsfachschule
Hintergrund Mitte: die einzige Rheinbrücke zwischen Koblenz und Bonn (Bild anklicken zum Vergrößern) Über die must ich natürlich auch drüber - zum Glück gibts ausnahmsweise mal keine Radverbots-Schilder an der Auffahrt..

oben: Das Wohnzimmer selbst
unten: Von diesen "Hochhäusern" gibt es 3 Stück - im mittleren bin ich aufgewachsen
Im Hintergrund: Das auf einer Erdbebenspalte (!) erbaute stillgelegte AKW Mühlheim Kärlich
Meine Eltern:

Nach nur 1 mal ab und wieder anschrauben sind die vorderen beiden Sitzschrauben so ausgenietelt, das Sie ersetzt werden mussten durch 2 DIN 933/8,8 verzinkte M6 x 16mm bzw A2 Edelstahl aus dem Großhandel (jeweils 3 Stück) Hier macht es sicher Sinn allen Schrauben alle 6 Monate ein Ölbad mit Kettenfliesfett oder Motorenöl zu gönnen. Solche Schrauben zu bekommen wäre das sinnige vereinbarte Ersatzteilsponsoring gewesen - Kostenpunkt: 50 cent

Außerdem war es nötig die aufnehmenden Bohrungen mit dem Gewindeschneider nachzuschneiden. Da mein Vater in seiner früheren Funktion als technischer Leiter Kontakte zur Neuwieder Industrie hat, ging wenigstens dies kostenneutral. DANKE!

Rückfahrt mit ICE nach Hamburg: Eingepackt in einen Karton (vorne und hinten geklappt und Räder ab) fragte nicht mal einer nach... Zum Anfassen fand ich einen hilfsbereite Person jeweils in Neuwied und Kölle.

Am nächsten Tag dann zur AKW Krümmel Blockade: Ich kann die Schrauben, die die Rohre in der Mitte zusammenhalten anziehen wie ich will, der Hinterteil des Trike mit dem schweren Gewicht für meinen Stand (45 kg - Gesamtgewicht Gepäck, Fahrer, Trike also ca 137 kg) stellt sich immer wieder von aleine schräg. Auch hier fordere ich Abhilfe. Lieber fest verschraubt durch eine weitere Schraube als das! Wiso ist das Trike an dieser Stelle nicht aus einem Rohr? Umlegen des Tretlagermast und des Hinterbaus samt Gepäckträger und Rad reicht doch!

Die ersten 700 km sind gefahren. Zeit die Erfahrungen weiter zusammenzufassen:

In Sachen Lenkungstechnik ist das TRIKE meineserachtens ausgereift. Trotzdem gibt es noch weitere VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE:

1. Tachohalter: Nach 700 km ist er ABGEZITTERT - Schwachstelle ist die 90 Grad Biegestelle bei der Verschraubung. Abhilfe: Mit Kalbelbindern das abgebrochene Teil zusammen mit der Computerhalterung in´s Gelenkgestänge einbinden. Die Lenkstangen alein sind zu dünn um einen Tacho sicher anzubringen. Verbesserungsvorschlag: Lenkgestänge an einer Stelle verdicken um einen Tacho dort montieren zu können.

(Auf dem Bild zu erkennen auch der selbst montierte Lampenhalter vor dem Computerhalter)
Das Lenkgestänge ist SEHR PRAKTISCH, um dort KARTE, Routenplan (auf Karton ganzflächig mit breitem durchsichtigen Klebeband aufgeklebt) und/oder I-Pod/Radio mit Spanngummi zu befestigen.

2. Kette schleift am Hinterbau Abhilfe: REKLAMATION siehe Bild:

Zuerst denkt man daran, Kettenrolle weiter nach vorne zu setzen.

Aber mein Vorschlag, die Rolle hier zu montieren:
würde bedeuten, das das Trike dann nur vom Treten schon Federn würde..

Notdürftig habe ich mir erstmal so geholfen, damit der Rahmen nicht weiter beschädigt wird:


Das kann aber so nicht dauerhaft bleiben, da die Kettenlinie schlecht ist dadurch, Leistung verloren geht, der Verschleiß steigt. Irgendwie ein KONSTRUKTIONSFEHLER.

3.Reifen - Am linken Vorderad löst sich nach ca 740 km der Leuchtstreifen - Nach ca 770 km erster Stein eingegraben - während letzteres wohl schon unter Verschleiß fällt sollte das Ablösen vor km 1000 denke ich NICHT vorkommen -> Rekla an Bohle

Meine vorn angebrachte Flasche ist übrigens dort nach wie vor (mit zusätzlichem Kabelbinder) allen Unkenrufen von Thomas zum Trotz. Da MUß Einfach eine hin.

Ca km 750: ich stelle fest, das die Kettenführung auch am rechten Lenker eine tiefe Kerbe verursacht hat. Abhilfe: Reklamation, Leitrolle oder Rollenlager ist dort nötig. Außerdem ging die kleine rote Einstellschraube der B7 Scheibenbremse verloren, was sicher nicht unter Verschleiß fällt. Die Hinterrad-Bremse ist so NICHT mehr einsetzbar! Ich bitte um Stellung von 20 dieser Einstellschrauben!

Fragen an Thoms:

Ich hatte bei der Abholung mein Werkzeug präsentiert und wollte wissen, welches ich brauche und ob was fehlt. Bei 2 Werkzeugpaaren rätsel ich noch wozu ich die brauche außer als Testbalast: 2 x 17ener Schlüssel und 2 x 14/15ener - Wozu brauch ich die? Wenn schon Ersatzspeichen, so wären auch die Nippel dazu Sinnvoll gewesen. (Nachlieferung erfolgt) Ohne Nippel nutzen die Ersatzspeichen ja auch wenig, denn wenn bricht es meist im Nippel. Bislang aber noch keinerlei Zentrierungs oder Speichenprobleme!

+++++++
Ca km 800 linke Scheibenbremse vorne nachgestellt, Schaltungspannung erhöht
++++++

FAZIT

Das Mungo Evo 2 vom Liegeradfreak Thomas Seide ist ein geiles Fun und Sport Werkzeug, das aber noch nicht ganz ausgereift ist. (aber fast!) In wie fern es Tourentauglich ist für Langstrecke wird sich nach einem ersten Test auf den Azoren (wenig km aber mehrere Monate mit starker Beanspruchung mit vielen Höhenmetern und starken Steigungen) und nach einem 2. mit mindestens 5000 km erweisen.. (vorraussichtlich USA Missisippi + ggf weiter Richtug Neu England Staaten)

Von der Geschwindigkeit her, ist es im Duchschnitt wie ein normales Rad - hoch langsamer, dafür runter schneller, ABER ich komme weiter wegen der ENTSPANNTEN FAHRWEISE.

Wenn ich mir mit dem normalen Rad 100 km vornehme werden es meist 60-120
Mit dem Trike immer 130-140 rum, so meine bisherige Erfahrung. Gesundheitlich spüre ich ab und an Schmerzen im rechten Kniegelenk. Dann rechts weniger Beanspruchen und es legt sich irgendwann. Bei Sprints in der Stadt kann Mensch schon ganz schön aus der Puste kommen. Das heist, das Trike ist wesentlich Leistungsfähiger als der es bedienende Lebewesen... Sicher natürlich auch eine Trainingsfrage...

ERGÄNZUNGEN NACH DEM TEST:

31.07.09 Ca 800 km mehrere Stunden in die Kette infestiert. 3 cm Verlängerung des Auslegers und optimale Anpassung der Kette, SLT99 verbaut

12.08.09 Ca 960 km gefahren: Rohloff Kettenverschleißlehre fällt an einigen Stellen der ursprünglich verbauten Kette schon durch, so das ich bei km 1000 die gesamte Kette gewechselt habe durch austausch mit 3 x Shimano XT

Ritzeltausch gegen ein hochwertiges mit Bereich 11-34 statt dem derzeit verbauten einfachen mit 11-32 Zähnen. Falls das geht ist Thomas einfach nicht kompetend und zuverlässig in Sachen Schaltung, denn a) ist seine Aussage das angeblich keine bessere Übersetzung möglich sei mit Kettenschaltung ohne Dual Drive (wiso gibt es dann Ritzel mit 34 Zähnen??)

2 Platte vorne links im Abstand von ca 30 km..

18 km später der nächste Platte vorn - diesmal rechts. Dort einen abgefahrenen von den Rändern befreiten und gekürzten Mantel als Pannenschutz eingebaut.

1120 km: Wieder ein Platter links - dort nun auch den Pannenschutz eingefügt
hinten weiterhin Wartungsfrei

Ein bei Herrn Bleckmann gelernter 2-Rad Mechaniker und ein Mechaniker von Von Hacht bestätigen, das meine Kritik am Trike berechtigt ist.

Ca km 1200 gibt mein "Profex" Rad Computer seinen Geist auf - gerade rechtzeitig konnte ich Cateye als neuen Sponsor für ein Testgerät gewinnen. Leider wurde aber vor dessen Erhalt die EIGNUNG für´s Trike nicht mit mir abgesprochen (Mail blieb unbeantwortet). Beim V3 ist nämlich der Funksensor für Geschwindigkeit und Trittfrequenz in EINEM Gehäuse und so am Trike nur ENTWEDER für Trittfrequenz ODER für Geschwindigkeit einsetzbar, denn mein Antrieb ist ja vorn und nicht in der Mitte wie beim "normalen" Rad. Der Profex geht aber mitlerweile wieder und wird nun halt mittels Plastikfolie vor Nässe geschützt. Diese Plastikfolie lässt sich mit Spanngummi so anbringen das sie bei trockenem Wetter zur Seite geschoben werden kann, so das die Daten auch während der Fahrt ablesbar bleiben.

Bis km 1300 bricht dann auch noch das Hauptlenkungsteil. Ersatz mitlerweile eingetroffen. Zunächst (erfolglos) flicken mit Kablbindern versucht und dann mit Schlauchklemmen (1,79, Top Craft, Aldi-Sondersortiment) geflickt (hielt 2 Tage profisorisch Lenkung "eierte" sprich sie spricht nur verzögert an) Nachdem eine Klemme gebrochen ist (provisorisches unsicheres Lenken dann direkt an den Radstangen) zusätzlich zu 2 Klemmen mit Größe 12 - 24 mm eine 32 - 50 mm montiert. Hält erst mal Bombenfest.

Umorganisierung der Werkzeugaufbewahrung :

Im Reisverschlußfach der Tasche links nun nur noch Ersatzteile wie Rollen, Muttern, Schrauben, Lager sowie Flickzeug, TACX Kettennieter, Kette und Schlauch

Alles andere nun in einem aufgeschnittenen Portmanee das mit Gummiringen und Plane geschützt in einem Taschenregenüberzug mit Spanngummi
unter dem Sitz befestigt wird.

Tipp für Reifen:
Vittoria Randonneur Reflex 40-406

Aktualisierung 22.09.09:

Mitlerweile 1600 km gefahren
DualDrive montiert, Feststellbremse noch nicht, da ich keinen Torx habe. Zum Schaltungseinstellen bin ich anscheinend zu blöd oder es liegt am Verbogenen Umwerfer. Will den heute richten lassen und auch die Bremsscheibe umbauen. Ausgerechnet beim "autofreien" Sonntag geht dann durch eine abrupte Bremsung die linke vordere Schraube der Unterlenkungsmittekleinheit raus (unter dem Tretlagermast) - konnte ich aber durch Umlegen des Tretlagermastes selber reparieren währenddessen ich auch noch eine VIP-Karte für ein Handballbundesligaspiel des HSV gewann, da dies an einer Bühne passierte und ich die Schätzfrage WUSSTE.

Vom Umwerfer ist ein kleines Seitenteil der Führung hinten abgebrochen.

Wird das Trike schwer beladen stört die Tasche manchmal die Dualdrive Schaltung. Die selbst angebrachte "Verhinderungsstange" also nochmal modifiziert.

Montag, 22. Juni 2009

Krümmel Blockade

AKTUELLE MELDUNG

Krümmel geht wieder an´s Netz!

03. Juli 2009 - 14.00 Uhr - Blockadeaktion!

Auch Bauern aus dem Wendland werden dabei sein!

Ich bitte alle Blogleser zu dieser sehr wichtigen symbolischen Aktion zu kommen.

In der Umgebung von Krümmel besteht das weltweit größte Cluster an Leukämie bei Kindern.



Der Kreistag des Landkreises Lüchow-Dannenberg beschloss auf seiner Sitzung am Montag, den 22, Juni, mit zum Anti-Atom-Protest in Berlin aufzurufen. Am 29. August starten die Bäuerliche Notgemeinschaft und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI) zum Treck in die Bundeshauptstadt. Höhepunkt wird die bundesweite Großdemonstration am 5. September sein, zu der ein breites Bündnis aus Umwelt- und Anti-Atominitiativen aufrufen.
Unterstützung signalisieren bisher auch Kirchenkreise und die IG Metall. Der Aufruf zum Treck und zur Demo wird nun von der Kreistagsmehrheit unterzeichnet: mit einem eigenen Themenwagen wird sich der Landkreis am Treck beteiligen.

Und noch was zum Schmunzeln:

Oelde (AFP) — Weil sie auf der Straße "Atomkraftwerk" spielen wollten, haben zwei Sechsjährige im westfälischen Oelde einen Einsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Die Jungen hatten sich nach Polizeiangaben einen "Atommeiler" aus einem Computergehäuse gebastelt und auf dessen Seitenteil eine Warnung vor Radioaktivität aufgeklebt. Das Warnzeichen hatten sie zuvor aus dem Internet ausgedruckt. Als die Knirpse ihr Spiel für einen kurzen Aufenthalt zuhause unterbrachen, entdeckte ein Passant den vermeintlich radioaktiven Gegenstand auf dem Gehweg und alarmierte die Feuerwehr.

Polizisten und Feuerwehrleute riegelten daraufhin den Fundort im Ortsteil Stromberg weiträumig ab. Über das Lokalradio wurden Anwohner vorsorglich gebeten, die Häuser nicht zu verlassen. Radioaktive Strahlung konnte die Feuerwehr freilich nicht messen.

Wie sich später herausstellte, hatten die Jungen zwischenzeitlich zu ihrem "Atomkraftwerk" zurückkehren wollen, waren aber an der Absperrung zurückgeschickt worden. Ihre Eltern glaubten zunächst an eine der Großübung der Feuerwehr. Erst später erfuhren sie im Internet vom Hintergrund des Einsatzes und berichteten daraufhin der Polizei vom Spiel ihrer Söhne.

Freitag, 12. Juni 2009

Typische Kettenreaktion

"Gestern" war mal wieder so ein Tag mit typischer Kettenreaktion:

Erst verliere ich meinen von VDO gesponserten MC1.0 da er beim auf die Befestigung drehen manchmal nicht richtig einrastet (merkt Mensch nicht gleich, wenn der Regenponcho drüber is) und dann purzelt der Bremshebel meiner Magura auf das Kopfsteinpflaster. Durch das wieder befestigen mit der Schraube des linken inaktiven Bremshebels finde ich ihn natürlich nicht wieder. Aber auch ohne diese Verzögerung wäre er sicher schon weg gegrast worden. Nur einmal hatte ich Glück vor meiner Chinatour, als ich das Gerät auch in Hamburg durch falsches auf den Halter drehen verlor und beim erneuten befahren der in Frage kommenden Wege tatsächlich wieder fand..

Nun ist es mir peinlich meinen Sponsor wieder zu belästigen.. Aber am neuen Rad (siehe hier) wäre ein erneuter Test auf der Azoren Tour Nr 2 vom 04.12.2009 - 17.03.2010 sicher interessant - auch für VDO, denn mein erster MC1.0 hatte in diesem feuchten Atlantic-Klima ja arge Probleme nach 1 Monat..

Mittwoch, 10. Juni 2009

Allgemeine Infos

Da ich bei einer Castingagentur registriert bin, erfahre ich immer frühzeitig welche TV Reportagen demnächst produziert werden und wofür Protagonisten gesucht werden. Nun war mal eine Anfrage dabei, die für mich in Frage kam: 

 Für die bekannte TV-Produktion „Goodbye Deutschland“ wurden Menschen & Geschichten rund ums Ausland gesucht. Ich schrieb hin und wurde dann gefragt: "Was Sie tun, klingt interessant. Habe gleich eine Menge Rückfragen:" 

"Was bewegt Sie zu diesen spannenden Reisen? Ist es die Abenteuerlust, oder steckt noch ein anderer Grund dahinter?" 

Hier meine Antwort wo ich mir schon mal die Arbeit gemacht habe: JA, was ich tue IST interessant. WENN ich mal jemandem meinen Lebenslauf erzähle heist es immer "So einen Lebenslauf habe ich noch nie gehört" Verglichen mit der Masse ist es schon "Einzigartig" - zumindest in der ganzen Kombination "Reisen - Techno mögen - Geld für Entwicklungshilfe sammeln - Bi-Sexuell - Regen liebend wenn er prasselt - Achterbahnen, Freizeitparks mögend" wenn Sie verstehen was ich meine. 

"Nur" per Rad um die Welt fahrende gibt es vieleicht 1000 Menschen in der Welt, aber in obiger Kombination halt nur mich. Die meisten Menschen gibt es hingegen 1000-fach... (Fressen - Ficken - Fernsehen - schnelle AUtos - Schlafen - Familie und jeden Tag von vorne) 

Ein (utopisches) Lebensziel von mir ist jede Insel, jedes Land dieser Welt einmal per Rad berührt zu haben. Dazu kommt Soziologie: Aus dem Wunsch nach Nähe (Heimat) entsteht der Wunsch nach abstand (unterwegs sein) und eben umgekehrt. Daher mein 2 geteiltes völlig unterschiedliches Leben: 6 Monate (können auch mal nur 3 oder auch mal 8 sein) obdachlos unterwegs sein, das Abenteuer suchen, jeden Tag (in der Regel) woanders schlafen (Azoren 2007 war eine Ausnahme aufrund des Gepäckverlustes) und dann langt es auch mal wieder und ich bin wieder die gleiche Zeit Sesshaft in Hamburg, doch so 3 oder 4 Monate später packt einen dann so langsam wieder das Fernweh und der Wunsch nach "Auswanderung auf Zeit" 

Was bewegt mich sonst noch dazu? Andere Landschaften sehen. DAS ist der Lebenssinn für mich: Die Welt sehen! Ein paar andere Lebenssinne gibt es noch dazu: Geld für Afrika sammeln (auch deswegen bin ich nicht NUR unterwegs), Zärtlichkeit erleben (aber das passiert leider kaum mal..), Exist to Resist 

 Mal sehen ob ich zusammen krieg, wo ich schon war (alles mindestens 1 Monat):

(müsste ziemlich komplett sein) 

1 Algerien 2001 
2 Marokko 2001 
3 Tunesien 2001 
4 Mallorka, 2000 
5 Menorka 2001 
6 Teneriffa, mit meinem 2004 verstorbenen Freund 2002 
8 Deutschland (immer mal wieder) 
9 Gran Canaria 2004 
10 La Palma (Teil fehlt noch) 2005 
11 Madeira 2006 
12 USA (1996, 1998, 2000, 2007, 2015, 2017) 
13 Kanada (zu Fuß 1988, per Bus 2017) 
14 Frankreich 1997 
15 Belgien (Friedenmarschbegleitung 1988 + 2004) 
16 Holland 1999, 2004 
17 Norwegen 1993 
18 Dänemark 1993 
19 Polen 1994 
20 Lettland 1994 
21 Littauen 1994 
22 Russland 1993 Jugendaustausch Irkutsk + 1994 
23 Estland 1994 
24 Schweiz 1997 
25 Italien 1997 
26 Sizilien 2001 
27 Tschechien 1999, 2003 
28 Slovenien 1999 
29 Ungarn 1999 
30 Rumänien 1999 
31 Lichtenstein 1997 
32 Österreich 1997 
33 Portugal 2000 
34 Spanien 2000 
35 Syrien 1999 
36 Türkei 1999, 2008 
37 Iran 1999 
39 Pakistan 1999 GREAT MILENIUM PEACE RIDE 
40 Georgien 2008 
41 Turkmenistan 2008 
42 Tadschikistan 2008 
43 Usbekistan 2008 
44 Kirgistan 2008 
45 China 2008 
46 Aserbadchan 2008 
47 Gomera 2002 
48 Hierro 2002 
49 Lanzerote 2003 mit meinem 2004 verstorbenen Freund 
50 Fuerteventura 2003 mit meinem 2004 verstorbenen Freund

Samstag, 6. Juni 2009

Rechter Stand beim Eppendorfer Landstraßenfest

Während in Pinneberg die Linken gegen die Rechten demonstrierten bot zeitgleich ein rechter Stand auf dem Eppendorfer Landstraßenfest rechte Literatur und Kriegsspielzeug an. Da ich meinen Stand mit vorwiegend linken Materialien gleich neben ihm aufbaute gab´s wenigstens ein kleines Gegengewicht.

Durch das Gespräch mit dem Standbetreiber (Bomberjacke Alpha Industries) habe ich nun Einblick darein was sich mit einem solchen Stand verdienen lässt. Sein Umsatz beim Eppendorfer Fest war zwar glücklicherweise unter 100 €, aber er gab mir Auskunft das es normalerweise 400-700 € sind und auch bis zu 1500 € sein können. Solche Leute können dann natürlich auch Standmieten von 62 € zahlen..

Protest gegen den rechten Stand? EINER lief vorbei und sagt er solle seinen Mist doch wo anders verkaufen - DAS WARS!

Sonntag, 31. Mai 2009

Derzeitige Situation und Gentrifizierung

Liebe Leser/innen meines Blogs

Zunächst möchte ich mich einmal bei Ihnen dafür Entschuldigen, das in der letzten Zeit so wenig Aktualisierungen in meinem Blog bezüglich der REISEBRICHTE (insbesondere der Tour Beijing-Shanghai) erfolgten.

Das hängt zusammen mit den für mich dramatischen politischen oder persönlichen Ereignissen beim Kirchentag (siehe Folgeposting) und bei der DGB Demo in Berlin und dem Wasserwerfereinsatz gegen meinen Stand. Der aufmerksame Leser wird Bescheid wissen - alle anderen finden es nur wenig weiter unten.

Zum anderen habe ich mir aber auch anscheinend zuviel vor genommen und jeder Tag hat halt nur 16 - 18 Stunden zum Arbeiten.

Mittwochs und Freitags bin ich von 9-14 Uhr im Einsatz für den ASB und im direkten Anschluß für das Diakonbüro Metanoite - und das oft bis 22 oder 23 Uhr. Da bleibt nur noch Zeit zum Schlafen. Für die Meatnoite arbeite ich ehrenamtlich (zusätzlich auch noch an anderen Tagen), weil mich meine Vermieterin ja damals beim Staat angeschwärzt hat und die ÖRA eine Falschauskunft gab, was das Gericht aber nicht interessierte.

Viel Zeit ging drauf mit Öffentlichkeitsarbeit wegen der jüngsten Vorfälle (s.o.)

Die restliche Zeit benötige ich zum Essen, E-Mail-Lesen und die sonstige Ebay-Abwicklung.

Ich werde mich dennoch bemühen die liegengebliebene Arbeit nachzuholen. Derzeit arbeite ich an einem neuen Artikel, den ich aus taktischen Gründen anonym in´s Internet stellen werde.

Es geht um die Gentrifizierung des Schanzenviertels.

Ihnen seien hier die Fakten mitgeteilt:

1977 zog mein Freund an´s Schulterblatt - gegenüber der Flora - er war ein unangepasster Mensch, dessen Tradition ich weiterführe. Damals war das Viertel noch Linksalternativ. 1992 kam ich hinzu und 2004 verstarb er.

In der Folge versuchte meine Vermieterin in 2 Räumungsklagen mir die Wohnung mit den ganzen Sachen meines Freundes zu nehmen um die Wohnung einem der Wirte der zum Haus zugehörigen Kneipen zuzuschanzen. Damit fing für mich die Gentrifizierung des Viertels persönlich an. Oder war es schon vorher, als mir mein Standplatz mit meinen politischen Materialien am Schanzenbahnhof genommen wurde? (damals riet mir der Kontaktbereichsbeamte einen Infostand anzumelden und sagte mir, wenn ich diese Genehmigung hätte, darüber hinweg zu sehen, das ich etwas verkaufe, was auch knapp 2 Jahre funktionierte)

In der Folge erlebte ich wie die ansässigen Kneipen Mafiaartig alles vereinnahmen wollten. In der Pizzaria unter mir brannte es plötzlich, so das das Haus kurz vor der Evakuierung stand. Unmittelbar an den Brand anschließend wechselte der Besitzer, so das mindestens 3 nebeneinanderliegende Gastronomiebetriebe nun ein und der selben Person gehören. Am Folgetag des Brandes sah ich die beteiligten Wirte vor der Brandstätte stehen und stellte mich dazu um die Brandursache zu erfahren. Statt diese zu erfahren schlug mich einer der Wirte - den wir im weiteren Verlauf dieses Erfahrungsberichts nochmals kennen lernen werden - mit der Faust in´s Gesicht. Auf die Konzession hatte dies keine Auswirkung. Die Polizei weigerte sich eine Anzeige aufzunehmen. Lediglich eine Aktennotiz konnte ich erringen.

Wenn Anwohner ein wenig vom Kuchen ab haben wollen durch Flaschensammeln wird dies teils mit Gewalt verhindert, wobei bereits eingesammelte Flaschen, die auf dem Boden im Allgemeinraum abgestellt wurden, konfisziert werden. Hinzugezogene Polizei gab in einem Fall einem Täter Recht obwohl dies Aufgabe der Gerichte wäre.

Ganz abgesehen von Lärmbelästigungen rund um die Uhr ist es seit der WM oft schwierig nach Hause zu kommen, da trotz Markierungen auf dem Boden zusätzliche Bänke, Kinderwagen, Gäste und Personal im Hauszugang stehen. So war es auch wieder am Abend des 29.05.2009. Nur diesmal blieb ich an einem vor einer schon den ganzen Tag zusätzlich aufgestellten Bank stehenden Kellner hängen mit der am Rad befestigten Satteltasche. Die hintere Aufhängung riß ab/ zerbrach.


Das ging mir nun zu weit. Ich klingelte im Haus bei jemandem, der von der Kneipensituation auch sehr genervt ist um einen Zeugen zu haben. Dieser kam nach 1-2 Minuten auch runter und discutierte im Hauseingang mit 2 Wirten/Kellnern. Ich beteiligte mich an der Discussion nicht, wollte nur wissen ob der Schaden übernommen wird oder ob ich Anzeige erstatten muß.

Der Kellner, der links von mir stand verneinte. Also fragte ich noch den rechts von mir stehenden Wirt (dem späteren Täter, 35-45 Jahre, weißes T-Shirt mit "Jachting" hellbraune Haare). Er sagte zu mir "Wieso". Ich schlug vor den Schaden zusammen (ich, 2 Wirte, Zeuge) anzusehen. Dann hatte es den Anschein, das wir zum Rad gingen, das von den Kellnern zwischenzeitlich an einen Baum gegenüber gestellt wurde (unabgeschlossen). Doch der Wirt einer der 3 zusammengehörenden Kneipen schlug mich mit der Faust mit voller Wucht auf Wange und Schläfe. Ein Schlag der "Kampfunfähig" machen sollte. Ich ging zu Boden. Vor Zeugen.

Ich flüchtete mit dem Zeugen in´s Haus und bat von seiner Wohnung die Polizei rufen zu dürfen, was dann über 110 erfolgte. Vom Fenster beobachtete ich mein Rad. Der Täter zeigte mir seine Missachtung per Handzeichen, als er mich entdeckte und drang dann in´s Haus ein und trat gegen meine Türe.

Mitlerweile war der Besitzer der Kneipen zugegen. Ich fragte ihn ebenfalls, ob er den Schaden übernehmen würde. Da er nichtswissend tat fragte ich ob er nicht wüsste was passierte, obwohl er mit dem Täter zusammen stand. Ich klärte ihn kurz auf. Daraufhin entgegnete er mir "Du hast wohl einen an der Waffel".

Als die Polizei den Täter vernahm und ich mein Rad rein holte ging der Besitzer der Kneipen zusammen mit einem weiteren Kellner in den Hauseingang und prüfte ob die Kellertüre zu sei. Wozu dies dienen sollte blieb mir ein Rätsel. Möglicherweise geht da im Keller etwas nicht mit rechten Dingen zu.

Der Kellner trat auf mich zu und bedrohte mich: "Paß auf" - und mit Nachdruck: "Ich sag Dir nur eins Paß auf". Da ich dies sofort der Polizei berichten wollte versuchte der Inhaber der Kneipen mir den Weg nach draußen zu versperren. In Panik gelang es mir aber heraus zu kommen und zitternd der Polizei zu berichten, die darauf hin auch die Personalien des bedrohenden Kellners aufnahm und ihm deutlich machen musste, das dies eine Bedrohung war und ihn danach uneinsichtig weg schickte. Ein 2. Peterwagen wurde angefordert, weil es angeblich zu einer lauten Auseinandersetzung gekommen sei. Dem war nicht so, sondern ich wurde lediglich wie geschildert bedroht. Ich schrie nicht, sondern war erstaunlich ruhig.

Der erste Peterwagen fuhr mit dem Täter zu seiner Wohnung in der Bernstorfstraße zur Personalienfeststellung, während die 2. Peterwagenbesatzung die Personalien des Besitzers feststellte.

Als der Täter zurück kam klingelte er bei mir, meldete sich aber nicht. Ich legte die Kette vor die Türe, während sich der Täter anderweitig Zutritt zum Haus verschaffte und gegen meine Wohnungstüre trommelte, während ich von einem Untermieter aus erneut 110 anrief.

Die Polizei lies dann die Haustüre offen stehen. Den Täter sah ich später im Gespräch mit einem der anderen Wirte des Kneipenstrichs, als ich auf dem Weg zu den DISCO BOYS im "Übel und Gefährlich" war.

Am 13. Juni 2009 wird es um 14 Uhr eine DEMONSTRATION gegen die Gentrifizierung in Hamburg geben. Treffpunkt: Jungfernstieg Ecke Ballindamm

GEGEN MIETERHÖHUNG, PRIVATISIERUNG & VERTREIBUNG
Infos/Aufruf als PDF (bitte anklicken)

Weitere Bilder: http://de.indymedia.org/2009/05/252198.shtml

Die Uhr meiner Kamera ging 1 Tag und 9,12 Stunden nach

Die Aufnahmen entstanden 5,47 -5,51 nach der Zeit auf der Kamera - also reell um 21.59 - 22.03
Die Aufnahme von der Tür innen entstand demnach 2 Stunden und 24 Minuten später - also um 0.27

AZ 016/1K/365327/09

Abschließend möchte ich Ihnen 2 Bilder von Günter Zint zeigen, die mich sehr bewegen:

Baumfällung in Gorleben


Montag, 25. Mai 2009

Der Kirchentag und seine Bürokratie

Ein Feature aus Bremen


Kirchentag lässt friedenspolitische und antifaschistische Materialien beschlagnahmen.

Besucher stimmen schweigend zu. Polizei misshandelt.


Im Vorfeld des Kirchentags wurde versucht Obdachlose aus der Stadt zu entfernen. (1) Dies wurde erst unterlassen, nachdem die Kirche selber intervenierte. Gemäß (2) bestreitet der Innensenator, das es solche Bestrebungen gab. Gegenüber Indymedia bestätigten Obdachlose allerdings das Einzelnen sogar schon Decken und Schlafsäcke weggenommen wurden.


Holger kommt aus der Friedensbewegung und hat sich 1987 entschieden Friedensarbeit hauptamtlich zu machen und diese mit dem Vertrieb von Buttons, Aufklebern, Postkarten, Spuckies, T-Shirts und Fahnen sowie Aufnähern zu den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Antifaschismus zu finanzieren. Das macht er auf Demonstrationen, Kundgebungen und Veranstaltungen. Die wichtigste ist alle 2 Jahre der evangelische Kirchentag.


Dafür bekommt er allerdings – im Falle des Kirchentags – nie eine offizielle schriftliche Erlaubnis, da er Einzelkämpfer ist. Auf dem Markt der Möglichkeiten wie auch beim Abend der Begegnung können sich nur Gruppen anmelden. In der Kirchentagsbuchhandlung könnte er seine Materialien nicht vor Ort herstellen und nicht persönlich mit den Kunden sprechen.


Eine Auswahl seiner Materialien


So kann er sich also nur in den Reigen der geduldeten ambulanten Händler einreihen. Bislang stellte dies auch kein unüberwindbares Problem dar. Er wurde zwar immer wieder mal vertrieben, konnte aber woanders wieder aufbauen. 2009 in Bremen war dies anders: Holger berichtet:


Zunächst baute ich meinen Stand in der Nähe des Hauptbahnhofs gegenüber eines Chinesischen Restaurants auf. Ein sehr schöner Platz, wo ich ohne Behinderungen alle 4 Tage hätte stehen können. Zwischen 2 Bäumen konnte ich meine Fahnen aufhängen und es war ein lockere Stimmung bis nach kurzer Zeit 7 Herrn und Damen des Ordnungsamts Ihr Verhinderungs- und Verbotswerk begannen.

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VERBOTEN


Es wurde telefoniert mit der Orgaleitung (Christorf Klocker, den Namen bekam ich erst später raus, das Telefon wurde mir weggenommen) und mir wurde von ihm gesagt das ich auf den Rasenflächen zwischen Tunnel und Messe geduldet würde. Dem Ordnungsamt wurde aber offensichtlich etwas anderes gesagt. Obwohl 9 Kunden aussagten, dass Sie Ihre Ware gegen SPENDE erhalten hatten, wurde sich lediglich auf EINEN Kunden berufen der behauptete es gekauft zu haben, denn nur dann hat die Behörde einen Handlungsspielraum.

Ich wurde zum Einräumen gezwungen mittels Polizei und es wurde sogar unterbunden wenn Menschen mir eine Spende geben wollten. Kein Lebensrecht! Bretzelverkäufer, die auf meine Nachfrage hin auch keinen Genehmigungsschein vorzeigen konnten wurden nicht behelligt.

Mir wurde ein Platzverweis erteilt, wobei nicht genau gesagt werden konnte für welches Gebiet. Ich sollte mich auf Nachfrage am Infopunkt am Hauptbahnhof melden.


Dort sprach ich mit einem Mann, der aus meiner Sicht ganz links saß. Mir wurde gesagt, ich solle in einen mir auf einer Karte gezeigten Bereich gehen, wo ich nicht belästigt würde.


Doch noch beim Aufbauen kamen die Kirchentagsordner und holten die Polizei. Obwohl 2 Kunden bereits Ihre Buttons bezahlt hatten wurden mir während der Fertigung die Buttonpressen weggenommen und das gesamte Material inklusive der Buttonpapiere beschlagnahmt. Ich versuchte öffentlich zu machen was hier gerade passierte, doch die Masse schwieg und einzelne Unterstützten sogar die Verhinderer.

Da mir gesagt wurde, das mir auf der Wache mitgeteilt würde wie und wann ich meine Sachen wieder bekäme, lief ich meinen Sachen hinterher die wahllos in eine große Tragetasche geworfen wurden, die von 2 Polizisten weg geschleppt wurde. Dabei machte ich weiterhin öffentlich, das antifaschistische Materialien beschlagnahmt wurden und das, wer dazu schweigt, zustimmt.


BESCHLAGNAHMT, da "GEFÄHRLICH"

Auf der Wache wurde mir bedeutet, dass ich den Sachen nicht weiter hinter her laufen solle.

Obwohl ich rückwärts ging wurde ich schnell in einen Nebenraum außer Sichtweite jeglicher Zeugen abgedrängt und dort misshandelt. Die Wasserflasche, aus der ich gerade am Trinken war wurde mir aus der Hand geschlagen und ich bekam sie nie wieder zurück. Die Arme wurden nach hinten gedreht und insbesondere das rechte Handgelenk völlig überdreht, so dass ich auch nach 4 Tagen noch Schmerzen bei bestimmten Bewegungen habe.


Als ich so aus dem Raum gezerrt wurde eilte aus der Wache ein 3. oder 4. Polizist mit einem Gummiknüppel hinzu. Der Beamte der mir die größten Schmerzen zufügte feuerte ihn an „Schlag zu!“.


Ich war völlig parallelisiert ob der Tatsache das hier antifaschistische Materialien auf einem KIRCHENTAG beschlagnahmt wurden UND es den Leuten EGAL war. Deswegen versuchte ich am nächsten Morgen über die Kirchentagsleitung die Herausgabe der unter dem folgenden Vorwand beschlagnahmten Sachen zu erreichen:


„ zur Abwehr einer von der Sache oder Ihrem Gebrauch durch den Inhaber der tatsächlichen Gewalt ausgehenden gegenwärtigen Gefahr (§23 Nr.2 BremPolG) “


Das fand nicht nur ich völlig paradox, aber die Organisationsleitung weigerte sich trotzdem bei der Polizei anzurufen und um Herausgabe meiner Arbeitsmittel zu bitten.


So blieb mir nur mit meinen restlichen Sachen meinen Stand beim Messezugang zu betreiben. Mit meinen Ansteckern mache ich aber 80% meines Umsatzes. Besonders tragisch, da ich den Großteil des Reingewinns Trinkwasserprojekten (Quelleinfassungen) in Afrika zur Verfügung Stelle. Dies ist testamentarisch geregelt und mit Geschäfts-Nr 72-76 IV 2274/06 beim Nachlassgericht Hamburg hinterlegt. Das Testament samt Hinterlegungsschein wurde genauso beschlagnahmt wie meine Fahrkarte, so dass ich auch nicht die Rückreise antreten konnte.


Trotz Duldungszusage wurden auch alle Stände auf den Wiesenflächen zur Messe hin zum abbauen gezwungen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich wegen eines drohenden schweren Gewitters schon eingeräumt.



Auf dem Marktplatz hingegen stand ein mit einer Frau besetzter Reiskornbeschriftungsstand von Donnerstag an völlig unkontrolliert.

Weitere Stände im Überseehafen wurden zwar angezeigt aber durften danach stehen bleiben.

Soviel zum Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes:

Grundgesetz Art 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.


Ich versuchte am Freitag (Donnerstag war alles geschlossen wegen eines Feiertags) dann auf politischem und rechtlichem Wege eine Lösung zu finden. Bei DIE LINKE und DIE GRÜNEN war niemand zu erreichen. Bei der SPD bemühte sich Sabine Alexandridis in Zusammenarbeit mit Herrn Dreyer vom Innenministerium um eine frühere Herausgabe meiner Sachen VOR Ende des Kirchentages. Ich sollte mich wieder an die Polizei „Am Wall“ wenden. Dort war aber von einem Telefongespräch nichts bekannt. Die mir empfohlene Rechtsanwaltskanzlei Kuhlenkampf/Gohmann war zu einer Mandatsübernahme wegen Interessenkonfikts nicht bereit. Sie berät auch die Kirche…


Am Freitag besuchte ich dann den Markt der Möglichkeiten. Dort wurde mir von der Gewerkschaft der Polizei empfohlen beim Polizeipräsidium vorzusprechen. Auch dies war völlig sinnlos. Samstags würde nicht gearbeitet. Friedenspolitisch und gegen den Überwachungsstaat engagierte waren empört vom widersprüchlichen Vorgehen des Kirchentags.


So gab es Foren zum Thema Menschenrechte und Rechtsradikalismus und in den Medien wurde behauptet dass der Kirchentag wieder politischer werden wollte. Das Vorgehen gegen mich stand dem gegenüber im krassen Widerspruch. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Herausforderer Frank-Walter Steinmeier (SPD) haben am Donnerstag auf dem Christentreffen in Bremen auf die Verteidigung der Grundwerte Freiheit und Menschenwürde gepocht (3). Freiheitsliebende Buttons aber werden beschlagnahmt. Merkel warnte, eine freiheitliche Gesellschaftsordnung als selbstverständlich zu betrachten. «Freiheit muss gelebt werden», sagte die Kanzlerin (3). Doch wer Sie lebt wird verfolgt. Merkel appellierte an die Menschen, nicht der Gefahr der Konformität zu erliegen. Notwendig sei auch in einem freiheitlichen Rechtsstaat der Mut, für seine Werte und politischen Grundüberzeugung einzustehen (3). Doch wer dies tut wird von Kichentagsordnern, Polizei und Ordnungsbehörden politisch verfolgt. Bundespräsident Horst Köhler rief in seinem Grußwort die Menschen dazu auf, sich für eine solidarische und gerechte Welt einzusetzen (3). Doch wer dies tut wird verfolgt. «Jeder kann seinen Beitrag leisten, die Welt ein bisschen besser zu machen.» Im Kampf gegen Armut und Klimawandel müssten alle zusammenarbeiten. (3) Der Text einiger der Beschlagnahmten Buttonmotive lautet „Stoppt Sozialabbau – damit die Reichen nicht noch Reicher werden“ oder „Nein zu Kohlekraft“. Worte und Taten stehen im krassen Widerspruch.

Während des Kirchentages wurden immer wieder mehr soziale Gerechtigkeit statt einer Ellbogengesellschaft gefordert (4). Wieder nur leere Worthülsen.


In Absprache mit der Marktleitung einer Halle im Überseehafen gelang es mir wenigstens für Samstag in Zusammenarbeit mit einer anderen Gruppe einen Standplatz für ein paar Stunden zu bekommen. Ein Anruf der Marktleitung bei der Polizei konnte diese auch nicht bewegen mir meine Sachen wieder zu geben obwohl damit die Sicherstellungsvoraussetzungen weggefallen sind. Es bleibt hier zu überlegen ob eine Schadenersatzklage wegen „Gewinnentgang“ Aussicht auf erfolg hätte. Die meisten Menschen konnten zumindest nicht verstehen was passiert war. Auch die ehemalige Kirchentagspräsidentinn Dr Susanne Willems (1987-1997) war mit dem Vorgehen des 32. evangelischen Kirchentag NICHT einverstanden, hatte aber leider nichts mehr zu entscheiden.


Was ich mir selber Vorwerfen muss ist die Tatsache, das ich beim Abschlussgottesdienst die Chance verpasst hatte das ganze öffentlich zu machen. Dies wäre möglich gewesen bei einem ungeschützten Live-Interview mit dem Bürgermeister der Stadt Bremen. Stattdessen kümmerte ich mich darum eine Begleitung zur Polizei zu bekommen um meine Sachen abzuholen. Deswegen mache ich mir selber Vorwürfe, zudem die Begleitung ebenfalls verweigert wurde.


Eine Farce war es für mich in den Medien zu hören der Kirchentag sei harmonisch verlaufen.


Im Nachgang werde ich versuchen die derzeitige Kirchentagspräsidentin Karin von Welck und die designierte Präsidentin des 33. evangelischen Kirchentags in Dresden 2011 Katrin Göring-Eckardt sowie den dafür gebildeten Lenkungsausschuss sowie den Landesausschuss anzusprechen, damit sich das erlebte dann nicht wiederholt. Genauso werde ich erneut den Kontakt suchen zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München.


Quellen

(1) http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1746117_Evangelischer-Kirchentag-in-Bremen-Obdachlose-unerwuenscht.html

(2) http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2009_05_18_2_obdachlose_dekt.html

(3) http://rhein-zeitung.de/on/09/05/21/news/t/rzo571911.html

(4) http://www.all-in.de/nachrichten/deutschlandundwelt/brennpunkt/Brennpunkte-Kirchen-Kirchentag;art2753,575457


Beschädigungen durch die Polizei


Sonntag, 17. Mai 2009

Heute gibt es einen aktuellen Artikel von mir - bitte clicken: Zum Artikel
(von den 35 heute auf Indymedia Veröffentlichten Artikeln wurden 5 wichtige Artikel für den Newswire ausgewählt - meiner war dabei - also bitte mal lesen samt den dazugehörigen Ergänzungen...)

Freitag, 1. Mai 2009

Polizeirandale / Friedensposter wirft Steine?

Am 1.Mai hatte ich meinen Stand bei der Maikundgebung des DGB. Als ich nach Hause kam setzte ich mich bei uns vor´s Haus um Materialien für meinen nächsten Stand beim Osterstrassenfest am 2. Mai vorzubereiten. Sobald ich am Abend hörte das die Stimmung sich aufheizte und ein bengalisches Feuer im Florapark sah, begann ich schnell einzuräumen, denn dies ist immer das Zeichen für die unmittelbar bevorstehenden Bullenrandale. Dabei holfen mir ein paar Anwesende (DANKE). Ich sah NICHT EINEN geworfenen Stein oder Flasche aber hinter mir überwältigten plötzlich anwesende Schwarzsheriffs einen Menschen.

Ein Wasserwerfer fuhr auf und schoss ohne Vorwarnung in die Menge. Der 2. Strahl ging gezielt auf mein folgend zietiertes Poster von dem eine hohe Gewalt auszugehen schien:

So sah das Poster vorher aus:


"Friede ist nicht nur das Gegenteil von Krieg, nicht nur der Zeitraum zwischen 2 Kriegen- Friede ist mehr - Friede ist das Gesetz menschlichen Lebens Friede ist dann, wenn wir Recht handeln und wenn zwischen jedem einzelnen Menschen und jedem Volk Gerechtigkeit herrscht. (Indianische Weisheit)"

Insgesamt entstand durch Wassereinwirkung und durch den Tumult bedingten Diebstahl, der ganz klar durch die Polizei verursacht wurde, ein Schaden von ca 500 €, der von mir unter AZ 016/1K/294533/09 angezeigt wurde.

Auf dem Rückweg wurde ich von Herrn Scholz am betreten meiner Wohnung gehindert "um nicht zwischen die Fronten zu geraten". Das ist doch ganz aleine meine Entscheidung, ob ich diese "Gefahr" eingehe. Durchnässt war ich ohnehin, mein Interesse an trockene Kleidung zu kommen also wesentlich höher als "Angst vor einer kostenlosen Dusche". Mein Nachbar wurde über eine Bank auf der Piazza geschubst. Wäre er nicht von Zivilisten aufgefangen worden... Durch den Florapark war der Weg seltsamerweise frei, womit das Vorgehen von Herrn Scholz unverhältnismäßig war, wie auch der gesamte Wasserwerfereinsatz.

Da es bekannt ist, das Verfahren gegen die Polizei wegen angeblich "mangelndem öffentlichen Interesse" regelmäßig eingestellt werden, bin ich wegen des entstandenen Schadens zu einem Vergleich bereit und erwarte zumindest eine Entschuldigung und 10 % Ersatz des entstandenen Schadens. Wenn ich nicht innerhalb einer Woche eine positive Rückmeldung erhalte stelle ich Strafantrag..

Der Wasserwerfereinsatz gegen meinen Stand wurde von mehreren Kamerateams (namentlich von einem der ARD) gefilmt. Das Staatsfernsehen sendete aber natürlich nur Staatstragende Bilder mit dem Tenor "Bullen gut, Andere Menschen schlecht"