Sonntag, 26. Juli 2009

ED-Behandlung für Trike Fahren?

Unverhältnismäßiges Polizeivorgehen bei Triathlon in Hamburg
7.00 springen die ersten Triathleten in die Alster. Kurz vorher war ich auf der Reeperbahn auf der noch nicht gesperrten Radstrecke - also etwa 30 Minuten vor den ersten. Kurz vor Teufelsbrück wollte ein Bulle mich trotzdem unsinniger Weise stoppen. Reine Bürokratie - auf einer vollständig leeren Straße kann ich keinen behindern. Ich fahr vorbei. 7 Uhr 20: Auf dem Rückweg stoppt mich Herr Dollase von Team Dunkelblau-schwarz. Bis dahin hatte ich einen Durchschnitt von 20,3 Max 46,5

Ich weiger mich meine Personalien für eine kostenpflichtige Verwarnung zu geben. Ich wirke doch nicht an meiner völlig unsinnigen eigenen Staatsverfolgung mit! Das will ich als DEMONSTRATION gegen den Kommerzzwang verstanden wissen auf Biegen und Brechen von jedem der die olympische Strecke befährt UNABHÄNGIG davon ob er an der Veranstaltung teilnimmt 69,50 € zu erpressen.

Ein Streifenwagen wird angefordert, der mit quitschenden Bremsen stoppt, nachdem ich mein Trike angeschlossen habe. Das war so wichtig, das dafür der letzte verfügbare geordert wurde!
Ich werde von 2 Beamten über die Straße geschleift und in den Bullenwagen bugsiert um zur ED-Behandlung in die Mörkenstraße gefahren zu werden. Noch während wir auf der Strecke sind fährt ein Rennradfahrer - auch ohne Startnummer - vorbei und wird nicht belästigt. Das war zwischen 7 Uhr 30 und 7 Uhr 31

Auf der Wache werde ich nach einiger Zeit dann doch aus der Zelle (Holzliege ohne Auflage) gelassen und ohne ED-Behandlung laufen gelassen. Offenbar hat ein Grünmensch in höherer Position erkannt, das das ganze Unverhältnismäßig war..

Ich habe die Adressen mehrerer Zeugen, die Bestätigen können, das ich NIEMANDEN behindert habe, da andere Fahrer erst viel später da waren, sollte es doch noch zu einem Verfahren kommen. (Zettel auf Fensterbank links)

Samstag, 25. Juli 2009

25.07.2009

Heute war ein richtig GEILER "Regentag"! Am Morgen die erste Regentour mit anschließendem Frühstück in der Palmaille - etwas zu spät losgekommen. Faszinierend wie die dicken Tropfen aufplatschen und Richtung Haut einziehen - das Ziel jedes anständigen Tropfen. Noch faszinierender aber das sie es trotzdem nicht schaffen... Die Dicken ziehen langsam Richtung Haut und die kleinen sind gleich weg. Das macht mich sooo geil!

Da grad der Triathlon war entstand natürlich der Wunsch mitzufahren - aber nicht für (knapp) 70 €. Ohnehin sind Liegeräder nach der Sportordnung verboten. Und mit Helm fahren muß auch nicht sein.. Bei den Cyclassics ist dies leider genauso. Punkt.

Da es nach dem Essen in der Alimaus 14.45 wieder anfing zu plitschern gleich die nächste Regentour: Immer der dunklen Wolkenfront entgegen bis Sie mich erwicht hat. Schöne fette Tropfen und noch mehr davon bei der Verfolgung der Wolke entlang der Kieler Straße bis Eidelstedt. Endlich mal wieder ne Wolke vom ersten bis zum letzen Tropfen genossen und es geschafft mit ihr zu fahren. Das hat Seltenheitswert, denn meist sind die Wolken schneller als ich oder es gibt keine Straßen in Zugrichtung. Wolkenchasing - am liebsten mitten drin und Trikefahren im Dickplatsch machen einfach SÜCHTIG. Da KANN ich nicht zu Hause bleiben, wenn ich keine starren Termine habe.. 29 km sind es bei der 2. Tour geworden. Meinem Rad-PC Profex von real.- war es zu naß: Das Platschen überstand er zwar zunächst doch beim Versuch zu Hause weitere Daten ihm zu entlocken spann er ab.

(Am nächsten Tag wird es nach erneutem Einstellen der Radgröße (1530) wieder gehen)

Samstag, 11. Juli 2009

Berufsverbot für Flaschensammler

Zur allgemeinen Einführung in die Thematik empfehle ich die Lektüre dieses taz Artikels

Dessen Kenntnis setze ich beim Lesen meines Artikls vorraus. Auf ihn bin ich gestossen bei der Recherche zu selbst gemachten Erfahrungen, die weiter unten Nachzulesen sind.


Ich hab beim Lesen des taz-Artikel einfach nur noch geheult. Das die Supermärkte diesen Menschen das Leben auch noch schwer machen, wo es denen doch sowieso VIEL schlechter geht wie ALLEN, die einen normalen Job haben. In Internetforen lese ich dann auch noch was vom angeblichen Abschaum der Menschheit: Die Flaschensammler. Viele schämen sich dafür. Wieso muß Mensch sich für umweltfreundliches Verhalten schämen? Verkehrte Welt!


Ich habe so eine Wut im Bauch gegen diese Pfandmafia - nur weil es Arbeit macht zu sortieren - wird nur Pfand kassiert und nicht wieder raus gegeben - es ist so unverschämt!


Bei mir ist es ja ein ganz anderer Hintergrund warum ich jedem cent hinterher laufe und eben auch Pfandflaschen sammel. Nicht mit festen Touren, sondern da, wo ich sowiesolang gehe, auf Partys und bei Großveranstaltungen, wo so viel rum liegt das es später weg geworfen wird, gar nicht alles aufgesammelt wird. Abgesehen vom sinnvollen Wiederverwerten und Rohstoffe, Energie sparen ist mein Antrieb, das was ich mit dem Erlös finanzieren möchte:


Ich habe beim Nachlassgericht Hamburg ein hinterlegtes Testament, das verfügt, das bei meinem Tod alles noch verfügbare Geld (woebei ich mich bemühe, das es möglichst viel ist) Entwicklungshilfeprojekten in Afrika (kein Brunnenbau, Quelleinfassungen) zur Verfügung steht. Dabei bedeutet jeder € mehr 1 Menschenleben, da mit jeweils 250 € eine Quelle eingefasst werden kann, die dann 250 Menschen sauberes Trinkwasser liefert.


Statt wie Viva Con Agua der Welthungerhilfe das Geld zur Verfügung zu stellen arbeite ich mit dem Stifterfond der GLS Gemeinschaftsbank (GLS Treuhand) zusammen, da die besser auf sich immer wieder verändernde Situationen reagieren können und mit meiner Stimme das Geld nach meinem Tod denke ich zuverlässig verteilen können. Mit meinen Vorgaben ist daher die GLS die Alleinerbin und nicht das von mir so gehasste Land Germania.


Jeder Einkaufswagen voll Pfandflaschen den ich sammel und nicht abgeben kann bedeutet dabei halt nicht nur 2 Stunden umsonst gearbeitet zu haben, sondern auch 10-18 weniger gerettete Menschenleben. So seh ich das...


Mit diesem Artikel würde ich gern etwas Lobbyarbeit machen für Menschen, die bei uns keine Stimme, keine Lobby haben. Ich würde gern erreichen das die Linke in Deutschland auf dieses Thema aufmerksam wird, es aufgreift und die Pfandmafia angreift.


Hier nun meine jüngsten Erfahrungen:


Schlagermove in Hamburg. 18 Uhr 30 bin ich beim real-Markt St Pauli - der größe Markt in St Pauli der DEUTLICH über 200 qm hat. Ich lade die Flaschen von meinem Rad in einen Einkaufswagen und werde sogleich von der Security belästigt. Ich werde gefragt ob ich die Flaschen nicht Dienstag abgeben könne. Selbstverständlich nicht, denn das bedeutet mehrere Stunden Zeitverlust durch 4 maliges Umlagern und möglicherweise Ärger mit den Vermieterinnen die schon 2 (erfolglose) Räumungsklagen TROTZ bezahlter Miete angestrengt haben.


Dann wird mir, da ich der an mich herangetragenen BITTE (nicht Anweisung!) nicht nachkomme der Zugang verwehrt mit Hinweis auf den Feierabend um 20.00 Uhr. Zur Erinnerung: Wir haben 18.30!


Rückblende: Ich hatte vor ein paar Monaten schon mal Schwierigkeiten Leergut in diesem Markt einzulösen und rief von der Verbraucherzentrale aus die Kundenhotline an. Dort war man empört über das Verhalten des Markts in St Pauli und machte diesem klar das Leegut in UNBEGRENZTER MENGE anzunehmen sei - auch dann wenn es mehrere Einkaufswagen seien.
Bei erneuten Problemen sollte ich von der Information aus die Kundenhotline erneut anrufen lassen. So machte ich mich ohne meinen vollen Einkaufswagen auf den Weg zur Information. Diese weigert sich anzurufen. Ich verlange den Marktleiter. Der stellvertretende Marktleiter Herr Peters lässt darauf hin ausrichten ich könne mein Leergut abgeben.


Als ich 20 Minuten in der Schlange gewartet habe kommt Herr Peters in Begleitung des Leiters der Security (der das Hausrecht hat, wenn beide Marktleiter nicht da sind) und eines weiteren Mitarbeiters und schafft mutwillig eine Situation, die ein Hausverbot als beliebtes Mittel gegen Flaschensammler rechtfertigen soll:


Es sind alle 3 Pfandautomaten in Betrieb und alle Kunden nehmen immer den nächst frei werdenden. Das ist Gerecht. Wie bei der Post oder im Reisezentrum. Doch ich solle an einen ganz bestimmten Automaten gehen, wo 2 andere Flaschensammler anstehen so das es statt 30 Minuten 70 Minuten dauern soll. (selbst damit wäre ich also vor Feierabend drausen gewesen, der Feierabendvorwand war also ganz klar vorgeschoben.) Doch ich laß mich nicht discriminieren durch in Kundeneinteilung in zweite und dritte Klasse und protestiere erst mal.


Als ich merke so nicht weiterzukommen und dabei bin zum zugewiesenen Automaten zu schieben stellt sich mir der Leiter der Security in den Weg und behauptet paradoxer Weise "Ach Sie sind ja unkooperativ, dann erteile ich Ihnen jetzt schon Hausverbot". Alle anderen in der Schlange durften abgeben - dafür habe ich 2 Zeugen.


So wird die Pfandverordnung ÜBERALL unterlaufen. Rechtlich müssten zumindest die PET-Flaschen und Dosen angenommen werden.


Würde ich mich nun weigern zu gehen wäre es Hausfriedensbruch. Flaschen abzugeben wäre also, egal wie, nicht möglich. Alle Arbeit war VÖLLIG umsonst. Ich schiebe den Wagen aus dem Markt um die Kundenhotline anzurufen. Da ich kein Telefon besitze muß ich also nun einen Bürger finden der einen Festnetzanschluß hat. Mein Eigentum im Wagen kann ich nicht mitnehmen, da die Räder beim Verlassen des Geländes blockieren.


In der Nähe war das Beckstraßenfest. Angeblich besitzt NIEMAND in der Straße ein Festnetztelefon. Wer glaubt wird selig. Trotzdem finde ich jemanden, der mich wiederwillig die KOSTENLOSE 0800erter Nummer anrufen lässt. Ohne Erfolg, da Wochenende ist.

Als ich zurück komme habe ich Glück, das der Wagen noch da ist mit meinen Flaschen. Doch ich mach den Fehler andere Flaschensammler, die mitlerweile auch nicht mehr eingelassen werden über ihre Rechte zu informieren. Zum einen ist dies die Kundenhotline anzurufen (auch wenn gedroht wird Hausverbot zu erteilen, wenn gedroht würde die Kundenhotline anzurufen!...) und zum anderen ist dies Anzeige bei der für das Marktwesen zuständigen Behörde (Bezirksamt Hamburg Mitte Klosterwall 2, 10. Stock Thobaben, 040-2854 3170) zu erstatten. Letzteres geht allerdings nur, wenn Einwegpfand dabei ist, denn Mehrweg ist rein Privatwirtschaftlich.

Dadurch bekam ich nicht mit, das eine Gruppe südländischer junger Männer in schwarzer Kleidung sich meines Leergutes bemächtigten und es in einen anderen Waagen umpackten. Als ich es bemerkte und ich die Leute zur Rede stellte weigerten sie sich mir meine Sachen (dabei 2 Radtaschen im Wert von 99 €) zurückzugeben obwohl auch ein Parkplatzwächter sagte, das es mir gehöre.

Die Leute kamen aber auch nicht in den Markt. Den Kunden wurde nun gesagt, sie dürfen nur einkaufen - Pfand abgeben am Montag. Da ich erst mein unabgeschlossenes Rad sicherte, damit das nicht auch noch entwendet wird im Tumult bekam ich nicht mit, das einer der Täter mit einer der Radtaschen (gefüllt mit PET-Flaschen und Dosen) von dannen zog. Niemand hat irgendwas gesehen. Niemand war bereit oder in der Lage die Polizei zu rufen. Meine eigene Suche blieb erfolglos. Als mir später doch noch ein Notruf gelang um wenigstens Zeugenaussagen der Securoity sichern zu könnnen vor Feierabend kam auch kein Streifenwagen vorbei. Kein Wunder: Auf Seiten der Polkizei ist Mensch sowieso gegen die Flaschensammler und per Schnellpolizeigericht bekommen immer die Marktleiter und Normalbeschäftigten RECHT. SOFORT.

Montags hab ich dann erneut bei der Kundenhotline angerufen. Diesmal 360 Grad Kehrtwende - es wurde aufgelegt. Obwohl es im EDEKA-Markt Paul Roosen Str. nicht EINEN wartenden gab, wurde die Pfandannahme durch Herrn INAN zunächst unterbunden. Dort hat man sogar ein extra Schild gegen die Flaschensammler, das bei Bedarf umgelegt wird... Zeuge sein wollte niemand. im Gegenteil - ich wurde angemacht oder mit tödlichem Schweigen angestarrt. Herr INAN wollte, das ich den Zettel herausgab auf dem ich seinen Namen notierte. Ich solle in sein Büro folgen. Auf dem Weg dahin bekam ich Angst das mir der Zettel mit unmittelbarem Zwang entwendet werden soll. Daher lief ich zurück in den Kundenbereich und sagte das ich dort auf die gerufene Polizei warte. Ich machte das geschehene nun so öffentlich das es nicht nur direkt neben mir stehende mitbekamen. Nur so konnte ich erreichen das wenigstens ein Pärchen die Zivilcourage besas mich zu unterstützen.

Früher waren es die Schwulen (bin selber bi) die Verfolgt und Discriminiert wurden - nun sind es die Flaschensammler.


Was ich erlebt habe, steht nur stellvertretend. Die meisten machen so was leider nicht öffentlich und wenn ich es jemandem erzähle wird es nicht geglaubt. Doch diesmal habe ich 2 Zeugen dafür, die ich gegenüber der zuständigen Behörde angegeben habe.


Ich bitte alle die Negative Erfahrungen mit dem Flaschensammeln gemacht haben diesen Artikel zu ergänzen. Falls mehrere aus Hamburg kommen könnten wir uns auch mal in der Roten Flora Treffen (Vorschlag Montag 20 Uhr in VOKÜ oder Halle, Essen ab 21 Uhr) um ein gemeinsames Vorgehen/Protest abzusprechen. Falls daran interesse besteht bitte in der ergänzung oder per Mail (
hamburgerinformationsradio@googlemail.com) mitteilen!

Mittwoch, 8. Juli 2009

VATTENFALL KÜNDIGEN


EILMELDUNGEN - eine Zusammenfassung (so schnell konnt ich gar nicht posten..)

Noch während ich im Zug sas (ich hatte mein Trike bei Wien abgeholt - dieser Reisebericht ist jetzt unter Jul 04 online) gab es einen Störfall in Krümmel. Ich dachte dann müssten ja wohl noch mehr Leute wie die 750, die die Selbstverpflichtung unterzeichnet hatten zur Blockade kommen. Das Gegenteil war leider der Fall. Wer versteht die Welt?

Und dann noch während der Blockade:

SAMSTAG 4.7.

Eine Reaktorschnellabschaltung hat das AKW Krümmel abgeschaltet. Atomkraftgegner fordern: ´Vattenfall die Lizenz entziehen! Atomkraftwerk stilllegen!´

Es reicht! Die Öffentlichkeit wird offensichtlich belogen und betrogen! Vattenfall behauptete, ein komplett überholtes Akw ans Netz zu bringen, nun dieser schwere Störfall!´, so Jan Becker vom Informationsnetzwerk ´contrAtom´, das gestern zur ´Krümmel Blockade´ aufgerufen hatte.

200 Atomkraftgegner hatten am Vortag für mehrere Stunden mit Sitzblockaden den Haupteingang zum AKW blockiert: ´Krümmel sofort wieder vom Netz!´ war ihre Forderung. Parallel meldete Betreiber Vattenfall, der Reaktor würde wieder auf Volllast hochgefahren, nachdem vergangene Woche bereits ein Defekt an einem Transformator zur erneuten Leistungsminderung gezwungen hatte.

Als Folge von der Schnellabschaltung des Kernkraftwerks Krümmels und gefolgten Stromausfall ist bei der Firma NXP Semiconductors Germany GmbH (HH- Eimsbüttel, Stresemannallee) die Absaugpumpe ausgefallen. Folge: Eine unbekannte Menge Chlorgas ist ausgetreten. Häuser mussten evekuiert werden. Die Giftgaswolke wurde u.a sogar in Harvesterhude, Eppendorf und Winterhude von Bürgern wahrgenommen.
Chlorgas ist äusserst giftig und wurde im Ersten Weltkrieg als tötliche chemische Waffe eingesetzt. Dazu Chaos durch Ampelausfall und Wasserrohrbrüche – Siehe Zeitungsartikel!

"Nach zwei fast identischen Pannen in zwei Jahren sind erhebliche Zweifel angebracht, ob Vattenfall die im Strafgesetzbuch festgeschriebenen Verwaltungsvorschriften für den Betrieb eines Kernkraftwerks eingehalten hat", sagte Sarrazin der MOPO. Quelle: 1

UND DAS SAGT DIE BEVÖLKERUNG

  • mopo.de: Darf der Pannenreaktor jemals wieder ans Netz gehen?
    05.07.2009 - 21:42:05
    Ja, warum denn nicht.: 16,80 %

    Nein, der Pannenreaktor ist eine zu große Gefahr und muß abgeschaltet bleiben.: 83,20 %
  • fr-online fragt: Sollten die AKW Brunsbüttel und Krümmel abgeschaltet bleiben?
    05.07.2009 - 21:06:22
    Ja - 2389 Stimmen / 86,59%
    Nein - 337 Stimmen / 12,21%
    Weiß nicht - 33 / 1,2%

Deutschland, 05.07.2009

Skandalreaktor Krümmel: An. Aus. An. Wieder Aus.

Schon beim Bau galt er als technisch überholt, seither gibt es im Schnitt einmal im Monat eine Panne im Akw Krümmel. Die 25jährige Geschichte eines Versagens.

Selbst die CDU geht langsam auf Distanz. Die Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks Krümmel sei ´keine Meisterleistung´, gab der energiepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Kiel, Manfred Ritzek, zu Protokoll. ´Es reicht´, schimpfen auch AtomkraftgegnerInnen und fordern: ´Vattenfall die Lizenz entziehen´. Zwei Jahre lang stand der Skandalreaktor nach dem verheerenden Trafobrand 2007 still.

Am 19. Juni gab Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) grünes Licht für seine Wiederinbetriebnahme. Man habe ´mit größter Sorgfalt und umfassend die Beseitigung der Mängel überwacht´ und dabei ´strengste Maßstäbe´ angelegt, begründete sie. Zweieinhalb Wochen und drei Störfälle später liegt der Reaktor bis auf Weiteres wieder still.

Das Atomkraftwerk Krümmel vor den Toren Hamburgs zählt zu den pannenanfälligsten im Land. Über 300 meldepflichtige Ereignisse verzeichneten die Behörden - im Schnitt jeden Monat eines. In der Statistik liegt Krümmel damit ganz vorne, in einer Liga mit Uraltreaktoren wie Biblis und Brunsbüttel. Experten verwundert das nicht: Krümmel, obwohl erst Ende 1983 ans Netz gegangen, gehört zur AKW-Baulinie ´69´, dem ältesten Reaktortyp in Deutschland.

Es galt schon bei seiner Inbetriebnahme als technisch überholt. Zugleich ist Krümmel mit 1.400 Megawatt der größte Siedewasserreaktor der Welt. Von einem ´getunten Schrottreaktor´ spricht Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital.

Schon beim Bau des Kraftwerks regiert der Pfusch. Der Reaktordruckbehälter hat zu dünne Wände, Teile, die nicht richtig passen, biegen die Ingenieure mit hydraulischen Pressen zurecht.

Das AKW Krümmel, das haben die vergangenen 25 Jahre gezeigt, funktioniert alles andere als einwandfrei. Pumpen jeder Art fallen immer wieder aus. Sicherheitstechnisch wichtige Ventile schließen oder öffnen nicht. Flansche reißen ab. Schieber und Klappen an wichtigen Not-, Kühl- und Druckentlastungssystemen blockieren oder versagen. Notstromdiesel starten nicht.

Es gibt Lecks, verbogene Leitungen, falsche Verkabelungen, jede Menge Störungen in der Elektrik und den Steuersystemen. Messinstrumente, Gleich- und Wechselrichter sowie die Dieselgeneratoren der Notstromversorgung fallen reihenweise immer wieder aus. Befestigungsschrauben reißen ab, Muttern sind lose. Mehrfach fällt die Eigenstromversorgung des Reaktors aus: der gefürchtete Notstromfall.

Ende 1986, ein halbes Jahr nach Tschernobyl, registrieren die Reaktorfahrer eine ´Veränderung des thermohydraulisch-nuklearen Stabilitätsverhaltens des Reaktorkerns´. 1987 kommt es in dem AKW zu mehreren Knallgasexplosionen, Sicherheits- und Entlastungsventile werden beschädigt. 1991 leckt der Nebenkühlkreislauf - Lochfraß an den Rohren.

Im Mai 1985 entdecken Kontrolleure die ersten Risse an Schweißnähten, Rohren und Behältern. Es werden nicht die einzigen bleiben. 1993 zählen die Prüfer insgesamt 72 Risse im Speisewassersystem und anderen kritischen Anlagenteilen, die - besonders gefährlich - während des Betriebes gewachsen sind. Das AKW bleibt über ein Jahr abgeschaltet.

Mit Rissen hat damals auch ein anderer Pannenreaktor zu kämpfen: das AKW Würgassen am Oberlauf der Weser, konzeptionell der ältere Bruder von Krümmel, aber nur halb so groß. Würgassen habe man deswegen als ´Reaktorschrott´ eingestuft, sagt Smital: ´Es ging niemals mehr in Betrieb.´ Das AKW Krümmel dagegen wird aufwendig repariert. 1998 tauchen erneut Risse im Speisewassersystem auf.

Seit den 1990er-Jahren macht Krümmel auch als Krebsreaktor von sich reden. Rings um das Kraftwerk erkranken immer mehr Kinder an Leukämie. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine stärkere Häufung. Diese Krebsart wird besonders leicht durch radioaktive Strahlung hervorgerufen. Bürgerinitiativen vermuten inzwischen einen Unfall im benachbarten Kernforschungszentrum GKSS in Geesthacht als Hauptursache.

Entwarnung für Krümmel bedeutet das aber nicht. Denn auch für die Umgebung aller anderen Atomkraftwerke wies eine Studie des Mainzer Kinderkrebsregisters deutlich erhöhte Krebsraten bei kleinen Kindern nach. Der Leiter des Krebsregisters räumte inzwischen ein, die tatsächliche Strahlenbelastung rings um Atomkraftwerke könne auch erheblich höher sein als offiziell angenommen.

Dass in Krümmel längst nicht alles zum Besten steht, hat der verheerende Trafobrand am 28. Juni 2007 gezeigt. Nicht in erster Linie wegen der schwarzen Rauchschwaden. Sondern wegen der zahlreichen Mängel, die sich in Zusammenhang mit dem Brand offenbarten - oder erst durch die Zwangspause danach. Bei normalen Revisionen, schildert der Reaktorsicherheitsexperte Christian Küppers vom Öko-Institut das Problem, könne man schon aus Zeitgründen längst nicht alles prüfen. ´Wenn man länger Zeit hat, findet man plötzlich alles Mögliche.´

Zum Beispiel in Krümmel: viele neue Risse an sicherheitstechnisch wichtigen Armaturen. Die komplizierte Reparatur dauert Monate. Vattenfall versichert anschließend, ´dass das Kernkraftwerk Krümmel sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand ist´. An diese Bedingung hatte einst das Bundesverfassungsgericht den Betrieb von Atomanlagen geknüpft.

Sozialministerin Trauernicht, die sich auf Initiative der Antiatominitiative ´.ausgestrahlt´ mit Tausenden von Protestschreiben gegen die Wiederinbetriebnahme konfrontiert sah, schrieb dazu lediglich, dass die ´Armaturensanierung dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entspricht´. Eine Aussage über den Reaktor als Ganzes traf sie wohlweislich nicht.

Schließlich ist das AKW Krümmel nach wie vor nicht gegen Flugzeugabsturz geschützt. Und allen Reparaturen zum Trotz treten immer wieder dieselben Fehler auf. Beim Trafobrand 2007 etwa war unter anderem eine der Speisewasserpumpen ausgefallen, die Kühlwasser in den Reaktor drückt, die Ursache: defekte Elektronik. Vier Tage nach Wiederinbetriebnahme muss Vattenfall bereits wieder einen Elektronikdefekt im Reaktorschutzsystem melden.

Am Mittwoch, Krümmel läuft da gerade einmal eine Woche unter Volllast, decken Anwohner dann die erste Notabschaltung auf. Ein Mitarbeiter hatte bei Wartungsarbeiten vergessen, ein Ventil wieder zurückzustellen; die Folge waren der Ausfall eines Trafos, der das AKW mit Strom versorgen sollte - und Probleme bei der Steuerung der Speisewasserpumpen.

Am Freitag kündigte Vattenfall an, der Reaktor werde ab dem Wochenende wieder mit voller Leistung Strom produzieren. Am Samstagmittag um 12.02 Uhr kommt es - genau wie 2007 - zu einem Kurzschluss in einem der beiden Netztranformatoren. Es folgt eine Reaktorschnellabschaltung: die Notbremse.

Deutschland, 05.07.2009

AKW Krümmel: Vorgeschriebene Audio-Überwachung nicht in Betrieb

Die von der Kieler Atomaufsicht vorgeschriebene Audio-Überwachung im Atomkraftwerk Krümmel ist am vergangenen Samstag offenbar noch nicht in Betrieb gewesen. Die Tageszeitung «Die Welt» (Montagausgabe) berichtet, dies hätten Mitarbeiter von Vattenfall Europe ebenso wie das aufsichtführende schleswig-holsteinische Sozialministerium bestätigt.

Aufzeichnungen hätten Aufschluss über die Umstände der Schnellabschaltung des Reaktors bringen können.

Am 25. Februar dieses Jahres hatte das Kieler Ministerium den AKW-Betreiber Vattenfall zur Einführung der Audioaufzeichnungen auf der Reaktorwarte verpflichtet. Dies sei eine Anpassung an Sicherheitsstandards, die in anderen sicherheitsrelevanten Branchen seit vielen Jahren gängige, anerkannte und bewährte Praxis seien - beispielsweise in der Luft- und der Seefahrt.

Am 25. März reichte Vattenfall beim Oberverwaltungsgericht Schleswig Klage gegen die Anordnung ein. Das Ministerium forderte, dass Vattenfall die Anlage zur Audioüberwachung fristgerecht in Betrieb nimmt. Vattenfall erklärte sich zur Installierung der Anlage bereit, wollte diese aber zunächst nicht in Betrieb nehmen.

Kurz nachdem Politiker beschwören, das die NOTABSCHALTUNG kein ernsthafter STÖRFALL sei (….!) wurde bekannt, das Vattenfall auch in Schweden arge Probleme mit der Atomaufsicht hat nach 60 Störfällen, davon 2 schweren.

8.7.2009 NDR info 6 Uhr 17: Auch die SPD und DIE GRÜNEN fordern EUCH auf den STROMANBIETER zu wechseln: Vattenfall müsse spüren, das die Verbraucher ihm NICHT MEHR TRAUEN

JETZT HANDELN:

VATTENFALL oder E.ON KÜNDIGEN – STROMANBIETER WECHSELN und:

Der schwere Störfall im Atomkraftwerk Krümmel hat einmal mehr gezeigt,
wie hoch das Unfallrisiko dieser Technologie ist. Die öffentliche Debatte
um die Sicherheit der Atomkraft ist durch den Störfall neu entbrannt.
CDU/CSU und FDP geraten mit ihrer Forderung nach einer Aufkündigung des
Atomausstiegs in die Defensive.

Wir müssen die Gelegenheit nutzen, einen Kurswechsel der Atomparteien
durchzusetzen: Krümmel darf nicht wieder ans Netz. Der Atomausstieg muss
so rasch wie möglich umgesetzt werden!
Unterzeichne den Appell an Merkel, Seehofer und Westerwelle:

http://www.campact.de/atom2/sn5/signer

Viele Grüße

PS Mitlerweile musste auch die Bundesregierung einräumen, das die älteren AKW´s in Deutschland NICHT zu den sichersten zählen und TECHNISCH VERALTET sind...

PSPS Wenn Sie nicht wissen wie Sie den Anbieter wechseln (dauert 15 Minuten, wenn Sie ihre letzte Stromrechnung zur Hand haben!) melden Sie sich bei mir unter hamburgerinformationsradio@googlemail.com Sie bauchen KEINEN Zugang zu Ihrem Stromzähler dafür!

Samstag, 4. Juli 2009

Erster TESTBERICHT und REISEBERICHT des neuen TRIKES

26.06. war es so weit:

Per Zug reiste ich von Hamburg über Berlin und Prag nach Gänserndorf um mein neues Trike abzuholen. Zwischen Prag und Bratislava meinte der Schaffner die vom Reisezentrum Hamburg ausgestellte Fahrkarte sei nicht gültig. Ich bestand aber auch gegenüber der Polizei darauf, das Fahrkarte und Reiseplan zusammen ausgestellt wurden und ich KEINE 2. Karte kaufen würde. Mit Ach und Krach ging das so gerade gut. Einer weiß wieder nicht was der andere macht.

Ein paar Bilder von der Anreise:

Berlin Hauptbahnhof tief

Mein Lieblingswetter in Tschechien
Da ich recht früh ankam in Untersiebenbrunn musste ich 2,5 Stunden auf Thomas warten. Obwohl ich freundlich aber bestimmt vorher auf Lokale in der Umgebung (die ich allerdings nicht sah, aber auch nicht suchte, denn ich versorge mich aus dem Supermarkt) hingewiesen wurde, wurde ich doch überraschenderweise zum Frühstück eingeladen. Ich war nicht der einzige, der ein Trike abholte...

Zwischendrin immer mal ein paar Bilder entstanden bei der Abreise in Gänsendorf

Obwohl mich alle vor Tagesetappen über 50 km und die erste Tour durch das im Vergleich zum Donautal hügelige Tschechien warnten, hatte ich keine ernsthaften Probleme mit über 130 km am Tag. Vorgenommen hatte ich mir nur 100 - aber ohne Kartenmaterial. sondern nur mit Routenbeschreibung wird´s halt auch mal mehr.. Eine Tour durchs Flachland wäre auch kaum geeignet gewesen als Testtour per Trike für die nächste Azorentour, wo es Steigungen bis zu 40 % gibt...
Wiso dieses Bild auch nach Bearbeitung wieder zurückkippt ist mir ein Rätsel..

Sieht irgendwie so aus als wär ich mit dem Teil geboren - Mungo macht SÜCHTIG - sitzt wie ANGEWACHSEN!
1. Tag (Freitag) Mittags los - Schlafen im Weinberg

84,91 km in 5 Stunden 05´39
Durchschnitt 16,6
48 Maximal
406 Höhenmeter - maximale Höhe 380 m - 2 % Durchschnittssteigung, 7 % Maximal

22.00 - 4.00 geschlafen

Ab 30 Stunden-km wird das beladene Trike unstabil und es fällt eine fehlende Steifigkeit auf. Das liegt am hohen Schwerpunkt, denn obwohl, der Gepäckträger in Handarbeit hergestellt wurde liegt er einfach viel zu hoch!

Auf dem Bild kann Mensch deutlich sehen wieviel verschenkter Platz zwischen Reifen und Rücklichthalter ist!

Dies bitte ich als Reklamation aufzufassen.

Ich sehe 2 Möglichkeiten:

A) Modifizierung (Austausch)
B) Zwischen Rad und Gepäckträgeroberrohre ein Fach mit Klappe einbauen, so das der Schwerpunkt tiefer kommt - ich tendiere zu B) Das Fach könnte beispielsweise aus dem gleichen Material wie sie Sitzschale gefertigt sein.

Mir fällt auf, das an den Lenkerenden je eine Armschale wie beim Triathlonlenker praktisch und bequem wäre - beispielsweise bei Anstiegen.. (Zubehörvorschlag)

Außerdem wäre es ein nettes Feature, wenn der Sitzwinkel wie beim Skorpion verstellbar wäre. Vorbereitet ist es dafür hinten, aber vorne fehlt dafür ein Schlitz in dem die Schraube beweglich wäre je nach Neigewinkel..

Geile Position für nen Regenschauer.. Mensch kann die Tropfen so schön beim Einschlagen beobachten... Ich liebe es!

Schaltung:

Straße bis maximal 16 %, Wiese bis maximal 6 %
- da ich mit der Kombi Rohloff/Schlumpf 21% gewohnt bin ist eine Umrüstung auf die Dual Drive nötig.


http://www.liegerad-fernweh.de/tipps/trittfrequenz-schaltung-entfaltung.php

2. Tag (Samstag)

Die Aufhängung der „Lowrider Tasche“ ist abgebrochen, beim Fahren über eine Wurzel auf einem Waldweg, durch Aufsetzen - da muß also wirklich eine Lowrider Tasche ran und keine große Tasche.. Für den Rest der Tour kam die Tasche hinten mit drauf.

Bei der Fahrt über einen Wiesenweg ist der Umwerfer ganz schnell voller Gras.

134,21 km in 9´13´51, Durchschnitt 14,5, Max 53,5

1.067 Höhenmeter max 659 m Durchschnittssteigung 2 % (14 % Max – kurzfristig 16 %)

Im letzten Tagslicht nach zusätzlicher Umleitung in einer ohnehin schon "extra km Tour" (aufgrund falschem Abbiegen) in einer Dorf-Pizzaria eine Pizza zu 2,70 € (5 € gegeben, 50 Kopeken zurück) bestellt und gefragt, ob ich auf dem Rasenstreifen des Parkplatzes mein Zelt aufbauen darf. Das war OK und nen Kakau gab es für die fehlenden 30 cent im mal wieder einsetzenden Regen während des Zelt Schnellaufbaus auch noch..

Es gab auch schon 2 Situationen, in der das Rad fast, und einmal tatsächlich, umgekippt ist. Das passiert zum Glück nur bei geringer Geschwindigkeit, da bei hoher Geschwindigkeit ein zu weites Eindrehen der Lenkung aufgrund der Fliehkraft gar nicht möglich ist und vor einem Kippen zum Abbremsen zwingt.

Diese beiden Situationen möchte ich näher beschreiben: Das Fast Umkippen passierte auf 2 spuriger Straße bei einer 90 Grad Kurve. Das Trike kippte durch Gegenlenken aus einem 44 Grad Winkel zurück. Netter Stunt. (bringt mich auf die Idee für nen James Bond Film: Trike fährt von hinten rechts unter nem Holzlaster durch und überholt den dann auf der Gegenfahrbahn und schert mit so nem Lenkmanöver knapp vor ner Entgegenkommenden Polente wieder nach rechts..)

Tatsächlich gekippt ist es, als ich auf einer Spur eine solche Kurve machen wollte um rechtzeitig vor einem AUto (das dann doch abbog..) auf die Straße zu kommen (vom Bürgersteig). Es ist also wichtig die Grenzen des Trikes zu kennen.

3. Tag (Sonntag)

km 320: Schaltung vorn justieren/Spannen

Ich frag mich ob nicht nur die Oberbeinmuskeln, sondern auch die Rückenmuskeln beim Trikefahren beansprucht werden - geh ich mal von aus, wenn niemand wiederspricht, wegen des Abstützens mit dem ganzen Oberkörper.

132,79 km in 10 Stunden, 13 Minuten und 30 Sekunden
Durchschnitt 12,9, Max 58,5
1.149 Höhenmeter (max 660) Durchschnitt 3 % Max 11 %
Schlafen / Trocknen in Bushäuschen

4. Tag (Montag)

Bin bis 10 km an Weiden heran gefahren

Schlafplatz auf Waldweg - ab 17 Uhr war es "teils Tourtour"
Bis 651 m hoch = 1.495 Höhenmeter 3% Durchschnittssteigung 11 % max
139 km in 10´42´36 / Durchschnitt 12,9 Max 62,5

In Tschechien wird meist auch noch mit dem Ofen geheizt wie bei mir zu Hause oder beispielsweise in der Türkei

Eis, das bei uns 2 € kosten würde gibt es hier noch zu 80 cent

Chinesisches Essen zu 1,60 € (gesagt wird allerdings es würde 475 Taler der Lokalwährung kosten oder 7 € - 475 x Lokalwährung wären aber 19 € - also ist mal wieder das Komma falsch..)

5. Tag (Dienstag)

23,83 km in 1 Stunde 21´29, da wie geplant von Weiden bis Andernach mit dem Zug gefahren
OHNE FAHRRADKARTE im voll besetzen IC Radabteil - nicht im Radständer, sondern mit Spanngummi an Sitz und Haltestange fixiert, Lenker quer gestellt, Tretlagermast umgelegt, Sitz ab und Hinterbau samt Rad und Gepäckträger nach innen geklappt - es gab zwar Diskussionen, aber ich konnte mich durchsetzen

1 Stunde 21´29 unterwegs gewesen per Trike, Durchschnitt 17,5 Max 55,5
129 Höhenmeter (max 572) Durchschnittssteigung 3 % Max 12 %

Gesamt Höhenmeter der Tour Wien - Deutschland = 4.860

Blick vom Wohnzimmer meiner Eltern - zwischen den Bäumen die Hauptschule in der ich zwischendurch mal Gast war zwischen Realschule und Berufsfachschule
Hintergrund Mitte: die einzige Rheinbrücke zwischen Koblenz und Bonn (Bild anklicken zum Vergrößern) Über die must ich natürlich auch drüber - zum Glück gibts ausnahmsweise mal keine Radverbots-Schilder an der Auffahrt..

oben: Das Wohnzimmer selbst
unten: Von diesen "Hochhäusern" gibt es 3 Stück - im mittleren bin ich aufgewachsen
Im Hintergrund: Das auf einer Erdbebenspalte (!) erbaute stillgelegte AKW Mühlheim Kärlich
Meine Eltern:

Nach nur 1 mal ab und wieder anschrauben sind die vorderen beiden Sitzschrauben so ausgenietelt, das Sie ersetzt werden mussten durch 2 DIN 933/8,8 verzinkte M6 x 16mm bzw A2 Edelstahl aus dem Großhandel (jeweils 3 Stück) Hier macht es sicher Sinn allen Schrauben alle 6 Monate ein Ölbad mit Kettenfliesfett oder Motorenöl zu gönnen. Solche Schrauben zu bekommen wäre das sinnige vereinbarte Ersatzteilsponsoring gewesen - Kostenpunkt: 50 cent

Außerdem war es nötig die aufnehmenden Bohrungen mit dem Gewindeschneider nachzuschneiden. Da mein Vater in seiner früheren Funktion als technischer Leiter Kontakte zur Neuwieder Industrie hat, ging wenigstens dies kostenneutral. DANKE!

Rückfahrt mit ICE nach Hamburg: Eingepackt in einen Karton (vorne und hinten geklappt und Räder ab) fragte nicht mal einer nach... Zum Anfassen fand ich einen hilfsbereite Person jeweils in Neuwied und Kölle.

Am nächsten Tag dann zur AKW Krümmel Blockade: Ich kann die Schrauben, die die Rohre in der Mitte zusammenhalten anziehen wie ich will, der Hinterteil des Trike mit dem schweren Gewicht für meinen Stand (45 kg - Gesamtgewicht Gepäck, Fahrer, Trike also ca 137 kg) stellt sich immer wieder von aleine schräg. Auch hier fordere ich Abhilfe. Lieber fest verschraubt durch eine weitere Schraube als das! Wiso ist das Trike an dieser Stelle nicht aus einem Rohr? Umlegen des Tretlagermast und des Hinterbaus samt Gepäckträger und Rad reicht doch!

Die ersten 700 km sind gefahren. Zeit die Erfahrungen weiter zusammenzufassen:

In Sachen Lenkungstechnik ist das TRIKE meineserachtens ausgereift. Trotzdem gibt es noch weitere VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE:

1. Tachohalter: Nach 700 km ist er ABGEZITTERT - Schwachstelle ist die 90 Grad Biegestelle bei der Verschraubung. Abhilfe: Mit Kalbelbindern das abgebrochene Teil zusammen mit der Computerhalterung in´s Gelenkgestänge einbinden. Die Lenkstangen alein sind zu dünn um einen Tacho sicher anzubringen. Verbesserungsvorschlag: Lenkgestänge an einer Stelle verdicken um einen Tacho dort montieren zu können.

(Auf dem Bild zu erkennen auch der selbst montierte Lampenhalter vor dem Computerhalter)
Das Lenkgestänge ist SEHR PRAKTISCH, um dort KARTE, Routenplan (auf Karton ganzflächig mit breitem durchsichtigen Klebeband aufgeklebt) und/oder I-Pod/Radio mit Spanngummi zu befestigen.

2. Kette schleift am Hinterbau Abhilfe: REKLAMATION siehe Bild:

Zuerst denkt man daran, Kettenrolle weiter nach vorne zu setzen.

Aber mein Vorschlag, die Rolle hier zu montieren:
würde bedeuten, das das Trike dann nur vom Treten schon Federn würde..

Notdürftig habe ich mir erstmal so geholfen, damit der Rahmen nicht weiter beschädigt wird:


Das kann aber so nicht dauerhaft bleiben, da die Kettenlinie schlecht ist dadurch, Leistung verloren geht, der Verschleiß steigt. Irgendwie ein KONSTRUKTIONSFEHLER.

3.Reifen - Am linken Vorderad löst sich nach ca 740 km der Leuchtstreifen - Nach ca 770 km erster Stein eingegraben - während letzteres wohl schon unter Verschleiß fällt sollte das Ablösen vor km 1000 denke ich NICHT vorkommen -> Rekla an Bohle

Meine vorn angebrachte Flasche ist übrigens dort nach wie vor (mit zusätzlichem Kabelbinder) allen Unkenrufen von Thomas zum Trotz. Da MUß Einfach eine hin.

Ca km 750: ich stelle fest, das die Kettenführung auch am rechten Lenker eine tiefe Kerbe verursacht hat. Abhilfe: Reklamation, Leitrolle oder Rollenlager ist dort nötig. Außerdem ging die kleine rote Einstellschraube der B7 Scheibenbremse verloren, was sicher nicht unter Verschleiß fällt. Die Hinterrad-Bremse ist so NICHT mehr einsetzbar! Ich bitte um Stellung von 20 dieser Einstellschrauben!

Fragen an Thoms:

Ich hatte bei der Abholung mein Werkzeug präsentiert und wollte wissen, welches ich brauche und ob was fehlt. Bei 2 Werkzeugpaaren rätsel ich noch wozu ich die brauche außer als Testbalast: 2 x 17ener Schlüssel und 2 x 14/15ener - Wozu brauch ich die? Wenn schon Ersatzspeichen, so wären auch die Nippel dazu Sinnvoll gewesen. (Nachlieferung erfolgt) Ohne Nippel nutzen die Ersatzspeichen ja auch wenig, denn wenn bricht es meist im Nippel. Bislang aber noch keinerlei Zentrierungs oder Speichenprobleme!

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Ca km 800 linke Scheibenbremse vorne nachgestellt, Schaltungspannung erhöht
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FAZIT

Das Mungo Evo 2 vom Liegeradfreak Thomas Seide ist ein geiles Fun und Sport Werkzeug, das aber noch nicht ganz ausgereift ist. (aber fast!) In wie fern es Tourentauglich ist für Langstrecke wird sich nach einem ersten Test auf den Azoren (wenig km aber mehrere Monate mit starker Beanspruchung mit vielen Höhenmetern und starken Steigungen) und nach einem 2. mit mindestens 5000 km erweisen.. (vorraussichtlich USA Missisippi + ggf weiter Richtug Neu England Staaten)

Von der Geschwindigkeit her, ist es im Duchschnitt wie ein normales Rad - hoch langsamer, dafür runter schneller, ABER ich komme weiter wegen der ENTSPANNTEN FAHRWEISE.

Wenn ich mir mit dem normalen Rad 100 km vornehme werden es meist 60-120
Mit dem Trike immer 130-140 rum, so meine bisherige Erfahrung. Gesundheitlich spüre ich ab und an Schmerzen im rechten Kniegelenk. Dann rechts weniger Beanspruchen und es legt sich irgendwann. Bei Sprints in der Stadt kann Mensch schon ganz schön aus der Puste kommen. Das heist, das Trike ist wesentlich Leistungsfähiger als der es bedienende Lebewesen... Sicher natürlich auch eine Trainingsfrage...

ERGÄNZUNGEN NACH DEM TEST:

31.07.09 Ca 800 km mehrere Stunden in die Kette infestiert. 3 cm Verlängerung des Auslegers und optimale Anpassung der Kette, SLT99 verbaut

12.08.09 Ca 960 km gefahren: Rohloff Kettenverschleißlehre fällt an einigen Stellen der ursprünglich verbauten Kette schon durch, so das ich bei km 1000 die gesamte Kette gewechselt habe durch austausch mit 3 x Shimano XT

Ritzeltausch gegen ein hochwertiges mit Bereich 11-34 statt dem derzeit verbauten einfachen mit 11-32 Zähnen. Falls das geht ist Thomas einfach nicht kompetend und zuverlässig in Sachen Schaltung, denn a) ist seine Aussage das angeblich keine bessere Übersetzung möglich sei mit Kettenschaltung ohne Dual Drive (wiso gibt es dann Ritzel mit 34 Zähnen??)

2 Platte vorne links im Abstand von ca 30 km..

18 km später der nächste Platte vorn - diesmal rechts. Dort einen abgefahrenen von den Rändern befreiten und gekürzten Mantel als Pannenschutz eingebaut.

1120 km: Wieder ein Platter links - dort nun auch den Pannenschutz eingefügt
hinten weiterhin Wartungsfrei

Ein bei Herrn Bleckmann gelernter 2-Rad Mechaniker und ein Mechaniker von Von Hacht bestätigen, das meine Kritik am Trike berechtigt ist.

Ca km 1200 gibt mein "Profex" Rad Computer seinen Geist auf - gerade rechtzeitig konnte ich Cateye als neuen Sponsor für ein Testgerät gewinnen. Leider wurde aber vor dessen Erhalt die EIGNUNG für´s Trike nicht mit mir abgesprochen (Mail blieb unbeantwortet). Beim V3 ist nämlich der Funksensor für Geschwindigkeit und Trittfrequenz in EINEM Gehäuse und so am Trike nur ENTWEDER für Trittfrequenz ODER für Geschwindigkeit einsetzbar, denn mein Antrieb ist ja vorn und nicht in der Mitte wie beim "normalen" Rad. Der Profex geht aber mitlerweile wieder und wird nun halt mittels Plastikfolie vor Nässe geschützt. Diese Plastikfolie lässt sich mit Spanngummi so anbringen das sie bei trockenem Wetter zur Seite geschoben werden kann, so das die Daten auch während der Fahrt ablesbar bleiben.

Bis km 1300 bricht dann auch noch das Hauptlenkungsteil. Ersatz mitlerweile eingetroffen. Zunächst (erfolglos) flicken mit Kablbindern versucht und dann mit Schlauchklemmen (1,79, Top Craft, Aldi-Sondersortiment) geflickt (hielt 2 Tage profisorisch Lenkung "eierte" sprich sie spricht nur verzögert an) Nachdem eine Klemme gebrochen ist (provisorisches unsicheres Lenken dann direkt an den Radstangen) zusätzlich zu 2 Klemmen mit Größe 12 - 24 mm eine 32 - 50 mm montiert. Hält erst mal Bombenfest.

Umorganisierung der Werkzeugaufbewahrung :

Im Reisverschlußfach der Tasche links nun nur noch Ersatzteile wie Rollen, Muttern, Schrauben, Lager sowie Flickzeug, TACX Kettennieter, Kette und Schlauch

Alles andere nun in einem aufgeschnittenen Portmanee das mit Gummiringen und Plane geschützt in einem Taschenregenüberzug mit Spanngummi
unter dem Sitz befestigt wird.

Tipp für Reifen:
Vittoria Randonneur Reflex 40-406

Aktualisierung 22.09.09:

Mitlerweile 1600 km gefahren
DualDrive montiert, Feststellbremse noch nicht, da ich keinen Torx habe. Zum Schaltungseinstellen bin ich anscheinend zu blöd oder es liegt am Verbogenen Umwerfer. Will den heute richten lassen und auch die Bremsscheibe umbauen. Ausgerechnet beim "autofreien" Sonntag geht dann durch eine abrupte Bremsung die linke vordere Schraube der Unterlenkungsmittekleinheit raus (unter dem Tretlagermast) - konnte ich aber durch Umlegen des Tretlagermastes selber reparieren währenddessen ich auch noch eine VIP-Karte für ein Handballbundesligaspiel des HSV gewann, da dies an einer Bühne passierte und ich die Schätzfrage WUSSTE.

Vom Umwerfer ist ein kleines Seitenteil der Führung hinten abgebrochen.

Wird das Trike schwer beladen stört die Tasche manchmal die Dualdrive Schaltung. Die selbst angebrachte "Verhinderungsstange" also nochmal modifiziert.